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Vor 150 Jahren, am 1. Mai 1873, eröffnete in Wien eine überaus ambitionierte Weltausstellung für das Publikum.
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(Foto: picture alliance / brandstaetter images/Sammlung Hubmann)
Die fünfte dieser Leistungsschauen von Industrie, Handwerk, Landwirtschaft, Kunst und Kultur war die bisher größte. (im Bild: Pavillon der Wiener Photographen-Association)
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Unter der Federführung von Chefarchitekt Carl Freiherr von Hasenauer ...
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(Foto: picture-alliance / akg-images)
... wurden in nur zwei Jahren auf einem 350 Fußballfelder großen Parkgelände im Wiener Prater ...
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... fast 200 einzelne Gebäude aus dem Boden gestampft. (Türkische Galerie)
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Für die Ewigkeit waren die Bauten in der damaligen Hauptstadt von Österreich-Ungarn allerdings nicht gemacht: ... (Schwedische Meierei)
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... Nach dem Ende der Weltausstellung am 2. November wurden sie wieder abgerissen. (Triestiner Restaurant) Heute befinden sich auf dem Gelände unter anderem ...
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(Foto: picture alliance / Norbert Schmidt)
... der neue Campus der Wirtschaftsuniversität (im Bild), die Trabrennbahn Krieau und die Messe Wien.
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(Foto: IMAGO/Panthermedia)
Historische Fotografien, Holzstiche und Zeichnungen vermitteln aber noch einen Eindruck davon, wie es bei der Weltausstellung ausgesehen hat.
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Architektonisches Herzstück und Blickfang war der sogenannte Industriepalast mit seiner gewaltigen Rotunde in der Mitte.
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(Foto: picture alliance / brandstaetter images/Votava)
Die Rotunde (hier ist sie noch im Bau) war mit 108 Meter Durchmesser der damals größte Kuppelbau der Welt ...
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(Foto: picture-alliance / akg-images)
... und zu der Zeit ähnlich spektakulär wie der Eiffelturm, der für die Pariser Weltausstellung 1889 errichtet wurde.
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(Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Sunny Celeste)
Auf der Spitze der Rotunde thronte eine vergoldete Kaiserkrone - vier Meter im Durchmesser und fast vier Tonnen schwer.
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(Foto: picture alliance / brandstaetter images/Austrian Archives)
Von den vier Portalen war das im Süden mit besonders eindrücklichen Skulpturen dekoriert.
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(Foto: picture-alliance / akg-images)
Von der Bevölkerung bekam das Gebäude schnell Spitznamen wie "Guglhupf" und "Käseglocke" verpasst.
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Im Inneren des Rundbaus zeigten Betriebe aus Österreich-Ungarn und dem Deutschen Reich ihr Können, zum Beispiel die Hersteller von Glasgegenständen ...
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(Foto: picture alliance / brandstaetter images/Austrian Archives)
... und die Wiener Porzellanmaler.
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(Foto: picture alliance / brandstaetter images/Austrian Archives)
Die Rotunde blieb auch über die Ausstellungsdauer hinaus erhalten, da der Rückbau zu kostenintensiv gewesen wäre. 1937 wurde das Gebäude dann aber durch einen Brand zerstört und seine Reste abgetragen. Nur wenige Teile ließen sich retten, ...
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(Foto: picture alliance / Willfried Gredler-Oxenbauer / picturedesk.com)
... darunter der Franz-Joseph-Brunnen aus der Mitte der Kuppelhalle. Die Stadt Graz kaufte ihn und baute ihn in ihrem Stadtpark neu auf, wo er bis heute steht.
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(Foto: picture alliance / brandstaetter images/Austrian Archives)
Das Ziel der Organisatoren der Weltausstellung von 1873 (im Bild: Wilhelm von Schwarz-Senborn, Direktor und Ausstellungsleiter) war ambitioniert: ...
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... Sie wollten die vorhergehenden vier Schauen - 1851 und 1862 in London, 1855 und 1867 in Paris - übertreffen. (im Bild: eine Nachbildung des Achmed-Brunnens aus Istanbul)
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Wien sollte als Weltmetropole und die Habsburger-Monarchie als europäische Großmacht wahrgenommen werden.
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Im offiziellen Programm hieß es, dass die internationale Ausstellung es sich zur Aufgabe mache, ... (Maurischer Pavillon)
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..."das Culturleben der Gegenwart und das Gesammtgebiet der Volkswirtschaft darzustellen". (Ausstellungshaus Monaco)
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53.000 Aussteller aus 35 Staaten zeigten, was ihre Länder wirtschaftlich, wissenschaftlich, kulturell ... (Galerie Schweden/ Norwegen)
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... und auch kulinarisch zu bieten hatten. (Schweizer Konditorei) In dieser Hinsicht besonders war für viele wohl die erste Begegnung ...
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(Foto: picture alliance / brandstaetter images/Austria Archives)
... mit dem Strohhalm. Im "Wigwam", einem Gastro-Zelt à la Wilder Westen (nicht im Bild), wurden Longdrinks auf diese Weise geschlürft.
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(Foto: picture alliance / brandstaetter images/Austrian Archives)
Ein weiteres kulinarisches Highlight kam aus Japan. Das Land hatte zuvor noch nie an einer Weltausstellung teilgenommen und präsentierte der westlichen Welt nun erstmals die Sojabohne.
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(Foto: picture alliance / brandstaetter images/Austrian Archives)
Das Interesse an den japanischen Exponaten war groß, besonders der Garten zog die Menschen magisch an. Künstler in Europa fühlten sich außerdem von den Farbholzschnitten aus Fernost inspiriert, ...
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... die floralen Muster führten nicht zuletzt zum Jugendstil und beeinflussten Architekten wie Otto Wagner (im Bild sein Majolikahaus in Wien).
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Ebenfalls ein Publikumsmagnet war das sogenannte "Orientalische Viertel", das von ...
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(Foto: picture alliance / ÖNB-Bildarchiv/picturedesk)
... der ägyptischen Baugruppe samt Moschee und Minarett überragt wurde.
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(Foto: dpa)
Für damalige Verhältnisse eine Sensation bot ein Pavillon, in dem mit über 1000 Ausstellungsobjekten die Arbeit der Frauen in der industriellen Welt in den Fokus gerückt wurde.
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Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung war das Thema Bildung. So gab es unter anderem einen "Pavillon des Kleinkindes" (nicht im Bild), wo beispielsweise reißfeste Kinderbücher präsentiert wurden.
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Viel Aufmerksamkeit bekam auch die Kunsthalle, in der Besucherinnen und Besucher ...
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... 6600 Werke der Bildenden Kunst betrachten konnten. Die meisten davon hatte Frankreich zur Verfügung gestellt.
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Neben den Pavillons der einzelnen Länder befand sich auf dem Gelände auch ein "Internationales Dorf", ...
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... in dem landestypische Bauernhäuser und bürgerliche Wohnhäuser aufgestellt waren.
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Natürlich war die Weltausstellung auch ein gesellschaftliches Ereignis des Sehens und Gesehenwerdens. (Kunsthandwerk aus China)
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So bekam der Monarch von Österreich-Ungarn, Franz Joseph I., mit dem "Kaiserpavillon" sogar ein eigenes Gebäude.
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Und das scheint sich gelohnt zu haben: Der Kaiser ließ sich auf der Weltausstellung fast 50-mal blicken.
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Auch andere Länder gönnten ihren Staatsoberhäuptern extra Repräsentationsbauten, zum Beispiel Russland ...
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... und das Deutsche Kaiserreich. (im Bild: der Deutsche Fürstenpavillon)
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Hier ist Kaiser Wilhelm I. auf einem zeitgenössischen Holzstich bei einem Besuch der Weltausstellung abgebildet. Zur allgemeinen Überraschung ...
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... schaute auch der Schah von Persien, Naser al-Din, vorbei. Es war der erste Besuch eines Schahs in Europa.
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Aber nicht nur Prominenz interessierte sich für das Leben in nahen und fernen Ländern. (Exponate im russischen Pavillon)
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Über sieben Millionen Menschen besuchten die Weltausstellung. (Türkisches Café)
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Die Organisatoren hatten allerdings mit 20 Millionen gerechnet. Am Ende bedeutete das ein gewaltiges Loch in den Staatsfinanzen. (Galerie Deutsches Reich)
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Grund für den geringeren Andrang waren ein Crash an der Wiener Börse nur eine Woche nach der Eröffnung der Schau sowie eine Cholera-Epidemie mit vielen Toten. (Portal der Kunsthalle)
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Wie lange sich die sieben Millionen Besucherinnen und Besucher durchschnittlich auf dem Ausstellungsgelände aufgehalten haben, ist nicht überliefert. Um allerdings alle Pavillons und Gebäude besichtigen zu können, hätten sie sich viel Zeit nehmen müssen: ... (Galerie Rumänien)
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... Schätzungen zufolge etwa 40 Tage.
Rotunde, Sojabohne, Prominenz Als die Welt 1873 in Wien zu Gast war
Die Weltausstellung in Wien hatte viele Attraktionen zu bieten und stand dennoch unter keinem guten Stern. 150 Jahre später ist von den fast 200 Gebäuden nichts mehr übrig. Aber zeitgenössische Fotografien geben einen Eindruck davon, wie es auf dem riesigen Gelände im Prater ausgesehen hat.
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