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Wer mit der Berliner Ringbahn unterwegs ist, passiert zwischen Halensee und Westend riesige Schuttberge.
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Denn die Hauptstadt hat eine neue Großbaustelle.
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(Foto: IMAGO/Stefan Zeitz)
Mitte März 2025 musste die dreispurige A100 kurzfristig für den Autoverkehr komplett gesperrt werden.
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Der Grund: ein sich ausbreitender Riss im Tragwerk.
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Statische Untersuchungen und Begutachtungen von Sachverständigen ergeben, dass die Brücke nicht mehr befahrbar ist.
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Die Brücke gehört zum Berliner Autobahndreieck Funkturm, einem der am stärksten belasteten Verkehrsknoten in Deutschland.
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Täglich fuhren rund 230.000 Fahrzeuge über die Verbindung und etwa 95.000 über die Brücke.
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(Foto: IMAGO/Stefan Zeitz)
Die Hoffnungen auf eine Rettung der Brücke zerschlagen sich schnell.
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Die sogenannte Ringbahnbrücke ist benannt nach der S-Bahn-Trasse, über die sie führt.
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Deshalb muss zwischenzeitlich auch der S-Bahn-Verkehr unterbrochen werden.
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Die Brücke war Anfang der 60er-Jahre gebaut worden und gehört zu den rund 4000 Bauten im Brückensanierungsprogramm des Bundes.
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(Foto: IMAGO/eventfoto54)
Mit dem Neubau überholt die Ringbahnbrücke nun sogar die Rudof Wissell-Brücke, die ebenfalls Teil der A100 ist und deren Neubau auch noch in diesem Jahr ansteht. (Bild vom Bau 1958)
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Seit den 60er-Jahren hat sich der Verkehr vervielfacht, die Bauwerke müssen immer mehr Last tragen ...
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... und schaffen das einfach nicht mehr.
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Schon Mitte April war das Bauwerk Geschichte.
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Die Abbruchmaschinen, sogenannte Knabberer, waren Tag und Nacht im Einsatz.
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Sie trennten große Stücke der Brücke heraus, die dann zerkleinert werden.
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Laut der Autobahn GmbH sollen Beton, Stahl und sonstige Materialien vollständig recycelt werden.
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Der Autobahn GmbH zufolge fielen mindestens 11.000 Tonnen Schutt an.
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Die Brücke wurde in sechs Baufeldern abgetragen, begonnen wurde mit der alten Rampe, die zur Brücke hinaufführt.
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Auch die etwas weiter nördlich auf der A100 gelegene Westendbrücke war Mitte März aus dem Verkehr genommen worden.
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Bei ihrem Abriss entstanden weitere rund 7000 Tonnen Bauschutt.
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Ein spezielles Fallbett aus Sand schützte die darunterliegenden S-Bahn-Gleise vor herabfallenden Trümmern und verhinderte, ...
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... dass weitere Schäden an der Berliner Infrastruktur entstehen.
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Abriss und Neubau beider Brücken waren schon länger geplant.
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Das Planfeststellungsverfahren dafür ist in vollem Gange.
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Die Bundesregierung stellt für den zügigen Ersatzneubau trotz der vorläufigen Haushaltsführung rund 150 Millionen Euro bereit.
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Der Zuschlag für den Neubau der Ringbahnbrücke soll möglichst schon im Sommer erfolgen.
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Wichtige Vergabekriterien sind eine möglichst kurze Bauzeit sowie eine geringe Beeinträchtigung des S-Bahn-Verkehrs.
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Auch die Ausschreibung der neuen Westendbrücke soll bis zum Sommer erfolgen.
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Um keine Zeit zu verlieren, durften die Abbrucharbeiten rund um die Uhr stattfinden.
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Anwohnerinnen und Anwohnern wurden wegen des Lärms Ausweichmöglichkeiten ins Hotel angeboten.
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Auch einige Kleingärten mussten den Bauarbeiten weichen.
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Lokalen Medienberichten zufolge wurden angemessene Entschädigungen gezahlt.
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Während der weiteren Bauarbeiten können einige Gärten auch nur eingeschränkt genutzt werden.
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Möglicherweise fallen den Neubauten dann noch andere Gärten zum Opfer.
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(Foto: IMAGO/Jan Huebner)
Ursprünglich war der Neubau etwas versetzt geplant, um die Verkehrsabläufe weniger zu stören.
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Davon könnte man nun Abstand nehmen.
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Für die Brückenneubauten sind Bauzeiten von etwa drei Jahren angepeilt.
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Nun kann hier das neue Autobahndreieck Funkturm entstehen. (sba)
Risse und Vollsperrung Berlin reißt marode Autobahnbrücken ruckzuck ab
Seit Jahren laufen die Planungen, um Autobahnbrücken in Berlin zu ersetzen. Anfang März müssen zwei über die S-Bahn verlaufende dreispurige Brücken der A100 wegen Einsturzgefahr überraschend komplett gesperrt werden. Jetzt ist der Abriss schon Geschichte.
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