Bilderserien
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Als Pablo Picasso am 8. April 1973 im Alter von 91 Jahren an Lungen- und Herzversagen stirbt, hinterlässt er nicht nur ein Vermögen im geschätzten Wert von 300 Millionen Euro, sondern auch ein emotionales Trümmerfeld.Bild 1 von 51 | Foto: picture alliance / dpa
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Schon zu Lebzeiten war der spanische Ausnahmekünstler kein einfacher Mensch, er ist heute als Macho und Sexist bekannt.Bild 2 von 51 | Foto: picture alliance / dpa
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Von ihm stammen Sprüche wie "Für mich gibt es nur zwei Arten von Frauen: Göttinnen und Fußabtreter". (im Bild: Picasso mit seiner Geliebten Francoise Gilot und den gemeinsamen Kindern Claude und Paloma, 1950)Bild 3 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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... und auf der anderen Seite ein Mann, der vergessen hat, menschlich zu sein", beschreibt sie ihn in ihrem Buch.Bild 4 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Vergessen hat Picasso auch noch etwas anderes: mit einem Testament für klare Verhältnisse nach seinem Tod zu sorgen.Bild 5 von 51 | Foto: picture alliance / dpa
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Und so brechen mit seinem Tod alte Wunden wieder auf, der Streit um das Erbe eskaliert und seine zweite Ehefrau Jacqueline Roque sowie seine vier Kinder aus drei verschiedenen Beziehungen treffen sich vor Gericht wieder.Bild 6 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Denn es geht um nicht weniger als ein Gesamtwerk von 50.000 Werken, darunter 1885 Gemälde, ...Bild 7 von 51 | Foto: picture-alliance/ dpa
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... 1128 Skulpturen ...Bild 8 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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... 7089 Zeichnungen, circa 30.000 Grafiken, 150 Skizzenbücher ...Bild 9 von 51 | Foto: picture alliance / dpa
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... 3222 keramische Arbeiten, ...Bild 10 von 51 | Foto: picture alliance / dpa
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... außerdem zahlreiche Immobilien, unter anderem zwei Schlösser (im Bild das Château de Vauvenargues) und ein beträchtliches Kapitalvermögen.Bild 11 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Über 50 Anwälte, Kunstexperten und Beamte sind vier Jahre lang mit dem Fall beschäftigt, die beteiligten Juristen können sich am Ende über ein Honorar von zehn Prozent des Vermögens freuen …Bild 12 von 51 | Foto: AP
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... und auch der französische Staat bekommt seinen Teil ab und lässt sich die anfallenden Erbsteuern in Gemälden auszahlen, die den Grundstock für das umfangreiche Picasso-Museum in Paris bilden.Bild 13 von 51 | Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb
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Aber nicht nur Gerichtsverfahren prägen die Zeit nach Picassos Tod. Es beginnt auch eine Serie menschlicher Dramen: Wenige Tage nach der Beerdigung Picassos bringt sich sein Enkel Pablito mit Gift um. 1974 stirbt Picassos erstgeborener Sohn Paulo (rechts im Bild neben Claude und Paloma) an den Folgen seiner langjährigen Alkohol- und Drogensucht, …Bild 14 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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… seine frühere Geliebte Marie-Thérèse Walter (hier porträtiert im Gemälde "Jeune fille endormie" von 1935) erhängt sich 1977 an einem Garagentor …Bild 15 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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… und zehn Jahre später erschießt sich seine Ehefrau Jacqueline Roque.Bild 16 von 51 | Foto: AP
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Picassos Werke sind eng mit seinen zahlreichen Frauen verbunden. Mit zwei von ihnen ist er verheiratet (im Bild: Zeichnung seiner ersten Ehefrau Olga), die anderen werden seine Geliebten.Bild 17 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Sie alle stellt er unzählige Male dar: Zu Beginn einer Beziehung meist in sanften Kompositionen, am Ende oft als verzerrte Figuren. ("Dora Maar mit grünen Fingernägeln", 1936)Bild 18 von 51 | Foto: picture alliance / dpa
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Alle Frauen geben für Picasso ihre eigenen (künstlerischen) Ambitionen auf. Bis auf Francoise Gilot.Bild 19 von 51 | Foto: picture alliance / Photoshot
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Sie schafft es als einzige, sich von ihm zu lösen. Bild 20 von 51 | Foto: picture alliance / dpa
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Während Picasso sich zum Lebensmittelpunkt der Frauen macht, werden sie nie zu seinem. Jedenfalls nicht für längere Zeit. Ist eine Beziehung an ihrem Endpunkt angelangt, hat er die nächste Frau bereits seit Jahren an seiner Seite. (im Bild: Porträt von Jacqueline Roque, "Femme accroupie au costume turc", 1955)Bild 21 von 51 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Und die Konkurrenz seiner Geliebten scheint ihn dabei noch zu beflügeln. "Ich hatte kein Interesse daran, eine Entscheidung zu treffen", so Picasso über seine zeitgleiche Beziehung zu Marie-Thérèse Walter und der Fotografin Dora Maar (im Bild, 1944). "Ich sagte ihnen, sie sollten es unter sich ausmachen".Bild 22 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Aber nicht nur in Bezug auf Frauen ist Festlegen nicht Picassos Sache.Bild 23 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Salvador Dalí sagte über Picasso, er habe in "schwindelerregendem Tempo Erfahrungen in der Malerei gemacht" und habe dabei "alles katalysiert, was in der Kunstgeschichte hätte passieren müssen."Bild 24 von 51 | Foto: picture alliance / Photo12/Ann Ronan Picture Librar
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Erste Erfahrungen mit der Malerei sammelt der 1881 im spanischen Malagá geborene Picasso bei seinem Vater, einem Kunstlehrer, der ihm die traditionellen Techniken zeigt. ("Olga", 1923)Bild 25 von 51 | Foto: picture alliance / dpa
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Danach aber lässt er sich in kein kunstgeschichtliches Schema mehr pressen, er experimentiert und wechselt ständig die Stile. "Ein Maler darf niemals tun, was die Leute von ihm erwarten", soll er einmal gesagt haben.Bild 26 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Auf seine "Blaue Periode", in der er den Tod eines Freundes verarbeitet und schwermütige, melancholische Gemälde in Blautönen anfertigt, ...Bild 27 von 51 | Foto: REUTERS
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... folgt die "Rosa Periode", die verspielter daherkommt ...Bild 28 von 51 | Foto: picture alliance / dpa
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... und bevorzugt Gaukler und Akrobaten zum Motiv hat.Bild 29 von 51 | Foto: picture alliance / dpa
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Dann beschreitet er ganz neue Wege. Er begründet zusammen mit Georges Braque den Kubismus und dringt damit in eine neue Dimension der Kunst vor.Bild 30 von 51 | Foto: AP
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Das erste kubistische Bild, "Les Demoiselles d'Avignon", markiert einen Wendepunkt in der modernen Malerei - und stößt bei Zeitgenossen teilweise auf große Vorbehalte.Bild 31 von 51 | Foto: picture-alliance/ dpa
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An die verdrehten Köpfe in seltsamen Perspektiven müssen sie sich erst noch gewöhnen.Bild 32 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Auch von den Surrealisten lässt Picasso sich inspirieren, wird aber nie Teil ihrer Bewegung, da er mittlerweile zu eigenständig in der Wahl seiner Kunstmittel geworden ist.Bild 33 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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So macht er zum Beispiel nach dem Ersten Weltkrieg seinem Ruf als Meister des radikalen Stilwechsels alle Ehre, malt weiter kubistisch-surrealistische Bilder, entdeckt aber gleichzeitig den Neoklassizismus für sich.Bild 34 von 51 | Foto: Reuters
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Das Schaffen von Picasso, der bis zu seinem Tod Mitglied der Kommunistischen Partei bleibt, ist aber auch von politischen Statements geprägt.Bild 35 von 51 | Foto: AP
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Der 1936 in seiner Heimat ausbrechende Bürgerkrieg erschüttert Picasso. Als deutsche Bomber der "Legion Condor" im April 1937 die baskische Stadt Guernica zerstören, …Bild 36 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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… malt Picasso sein gleichnamiges Gemälde - das wohl eindringlichste Antikriegsbild der Kunstgeschichte.Bild 37 von 51 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Zu einer weiteren Mahnung avanciert die Taubenzeichnung, ...Bild 38 von 51 | Foto: REUTERS
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... die 1949 zum Emblem für den ersten Weltfriedenskongress in Paris ausgewählt wird.Bild 39 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Allerdings kann sich Picasso angeblich die Bemerkung nicht verkneifen, dass er seine zwei Tauben - ein Geschenk seines Künstlerkollegen Henri Matisse - in getrennten Käfigen halte, damit sie sich nicht gegenseitig die Augen aushackten.Bild 40 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Der Bösartigkeit der Vögel zum Trotz darf Picassos Taube heute auf keiner Antikriegsdemonstration fehlen ...Bild 41 von 51 | Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com
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... und ist weltweit das Symbol für Frieden und die Friedensbewegung.Bild 42 von 51 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Aber auch martialische Motive gehören in Picassos Repertoire. So fühlt sich der Spanier zeitlebens vom Stierkampf angezogen. Schon sein erstes Gemälde, das er im Alter von acht Jahren malt, zeigt einen Stier.Bild 43 von 51 | Foto: picture alliance / dpa
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Mit seinen Werken setzt Picasso auch in Bezug auf die Preise neue Maßstäbe.Bild 44 von 51 | Foto: Reuters
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So wird etwa "Junge mit Pfeife" 2004 für 104,2 Millionen Dollar versteigert, …Bild 45 von 51 | Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb
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"Les femmes d'Alger (Version O)" wechselt sogar für 179,4 Millionen Dollar den Besitzer. Das Gemälde steht damit auf Platz drei der Liste mit den weltweit teuersten Gemälde.Bild 46 von 51 | Foto: picture alliance/dpa
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Die Arbeiten haben es allerdings nicht nur Kunstsammlern angetan. (im Bild: Picassos Tochter Maya, 2004)Bild 47 von 51 | Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb
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Auch bei Dieben steht der Name Picasso ganz hoch im Kurs - seine Werke werden mit am häufigsten gestohlen.Bild 48 von 51 | Foto: picture-alliance / dpa
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Anlässlich seines 50. Todestages sind rund um die Welt Picasso-Ausstellungen geplant und werden Publikumsmagneten sein. Bild 49 von 51 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Seit #MeToo wird dabei immer wieder auch Picassos problematischer Umgang mit Frauen noch genauer in den Blick genommen.Bild 50 von 51 | Foto: picture alliance / dpa
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Denn Picasso mag ein Jahrhundertgenie (im Bild: "Dora Maar mit Katze") sein - aber eines, dessen Image Kratzer hat. (kse) Bild 51 von 51 | Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb

50.000 Werke, Prozesse, SexismusDas Erbe von Pablo Picasso

08.04.2023, 10:54 Uhr

Seine Bilder haben die moderne Kunst geprägt, sie gehören zu den teuersten der Welt und werden am häufigsten gestohlen: Pablo Picasso war ein Genie und Jahrhundertmaler. Aber er war auch Macho und Sexist. Vor 50 Jahren starb er - und hinterließ nicht nur Zehntausende Werke.