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"Teile dein Wissen mit anderen. ...
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... Dies ist eine gute Möglichkeit, Unsterblichkeit zu erlangen."
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Ein Ratschlag des 14. Dalai Lama, den er selbst seit Jahrzehnten befolgt.
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Überall in der Welt vollzieht das geistige Oberhaupt der Tibeter Rituale, betet, ...
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... hält Vorträge und schreibt Bücher. Über Tod und Unsterblichkeit und die Erlösung von menschlichem Leid. Nun wird der buddhistische Lehrer 85 Jahre alt. Und pünktlich zu seinem Geburtstag ...
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... bringt er sein erstes Album unter dem Titel "Inner World" heraus. "Der Sinn meines Lebens ist es, so sehr zu dienen, wie ich kann", sagte der Dalai Lama zu seinem Debüt. "Musik kann Menschen auf eine Art helfen, ...
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... wie ich das nicht kann." Musik könne mehr Menschen mit der Nachricht erreichen, dass die wahre Quelle des Glücks Warmherzigkeit und Sorge für andere seien.
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Mit seinen Mantras zu Mitgefühl, Mut, Heilung und Menschlichkeit zieht der Dalai Lama Millionen Menschen in seinen Bann - und nicht nur Buddhisten.
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Sein friedlicher Widerstand gegen die seit Jahrzehnten andauernde chinesische Besetzung Tibets hat ihn weltberühmt gemacht.
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Der Dalai Lama setzt stets auf eine gewaltfreie Lösung - alles andere würde auch nicht dem Buddhismus entsprechen.
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Nur ganz selten schlägt der buddhistische Gelehrte scharfe Töne an, wie nach dem gewaltsamen Vorgehen der chinesischen Sicherheitskräfte in Tibet im Jahr 2008.
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Auch wenn es Peking gerne anders darstellt: ...
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... Sein Ziel ist nicht die Unabhängigkeit Tibets, sondern eine begrenzte Autonomie der Himalaya-Region.
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Das geistliche Oberhaupt steht nicht von Geburt an an der Spitze Tibets. Als Sohn eines Bauern wird Lhamo Thondup am 6. Juli 1935 in einem Dorf im Nordosten Tibets geboren.
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Bald haben zwei Mönche eine Vision. Sie erkennen in dem Zweijährigen die Reinkarnation des 1933 verstorbenen XIII. Dalai Lama. Am 22. Februar 1940 wird der Viereinhalbjährige als 14. Dalai Lama inthronisiert und erhält den Namen Tenzin Gyatso.
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Seine Ausbildung beginnt im Alter von sechs Jahren. Sie umfasst tibetische Kunst und Kultur, Grammatik und Sprachwissenschaften, Medizin sowie buddhistische Philosophie, das wichtigste Fach. Mit 15 Jahren wird er zum Staatsoberhaupt von Tibet ernannt.
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1949/1950 marschieren chinesische Truppen in Tibet ein. 1951 unterzeichnet Tibet gezwungenermaßen ein Abkommen, das ihm autonome Rechte und Religionsfreiheit zusichert - allerdings unter der Aufsicht der chinesischen Militärbehörden.
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Neun Jahre bleibt der Dalai Lama noch in Tibet. 1954 führt er in Peking erfolglose Gespräche mit Mao Zegong und versucht, Tibets Unabhängigkeitsanspruch geltend zu machen. Die Situation spitzt sich zu.
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Am 10. März 1959 kommt es zu einem Volksaufstand der Tibeter gegen die Besatzer, der am 21. März von der chinesischen Armee blutig niedergeschlagen wird. Zehntausende sterben oder fliehen.
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Auch der Dalai Lama flüchtet nach Indien ...
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... wo er freundlich empfangen wird und seit 1960 seinen Sitz hat. (Hier mit seiner Mutter)
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Im Dharamsala ruft er eine Exilregierung ins Leben und erlässt 1963 eine demokratische Verfassung für Tibet.
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Aus der Ferne muss er mit ansehen, wie die Chinesen während der Kulturrevolution zwischen 1966 und 1977 in Tibet die meisten Klöster und kulturellen Zentren zerstören. Rund eine Million Menschen sollen der Verfolgung, Hinrichtung und Folter durch die Chinesen zum Opfer gefallen sein.
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Außerdem siedelt Peking Zehntausende von Han-Chinesen in dem Gebiet an.
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Viele Tibeter fliehen und leben inzwischen im Exil.
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Bis heute kämpfen sie um ihre Unabhängigkeit ...
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... und haben dabei mit dem Dalai Lama einen höchst populären, hartnäckigen und humorvollen Fürsprecher.
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Für China ist der Dalai Lama, dessen Name "ozeangleicher, weiser Lehrer" bedeutet, die verkörperte Provokation.
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Staats- und Regierungschefs, die sich mit ihm treffen, straft Peking regelmäßig ab.
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Im Februar 2010 verschärft das Treffen zwischen US-Präsident Barack Obama und dem Dalai Lama die diplomatischen Verstimmungen zwischen Washington und Peking.
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Deutschland und Frankreich ergeht es kaum besser, nach Treffen von Präsident Nicolas Sarkozy und Bundeskanzlerin Angela Merkel mit ihm.
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Um seine Belange zu vertreten, nutzt der Dalai Lama gewandt die Medien ...
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... und prominente Freunde wie Richard Gere ...
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... oder Harrison Ford und dessen damaliger Frau Melissa Mathison Ford.
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Im Fernsehen ist er ein gern gesehener Gast, ...
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.. zumal er immer wieder mit Charme und Witz die Zuschauer für sich gewinnt.
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Als er einmal gefragt wurde, was er am meisten in seinem Leben bereue, kam die Antwort prompt:
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"Nicht geheiratet zu haben."
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Auch an Ratschlägen mangelt es ihm nicht: "Lebe ein gutes, ehrbares Leben ...
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... Wenn du älter bist und zurück denkst, wirst du es noch einmal genießen können."
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Die Hälfte des Jahres reist der Dalai Lama eigentlich durch die Welt und wirbt für seinen "Weg der Mitte", der vor allem Gewaltfreiheit und Aussöhnung bedeutet.
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Doch jetzt zu Corona-Zeiten kann er sein umfangreiches Vortragsprogramm in den verschiedenen Ländern nicht wahrnehmen. Anstatt durch ferne Stadthallen zu touren, ...
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... ist der Dalai Lama in den sozialen Medien sehr präsent. Auf dem eigenen Youtube-Kanal findet man aktuelle Online-Einweihungen und Unterweisungen. Auf Instagram folgen ihm inzwischen 1,6 Millionen Menschen.
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Im Konflikt mit China beweist er viel Geduld und wertet es schon als "große Errungenschaft", dass das Tibet-Problem nach wie vor lebendig sei und die internationale Gemeinschaft großen Anteil daran nehme.
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"Von diesem Standpunkt gesehen habe ich keinen Zweifel, dass die Gerechtigkeit eines Tages die Oberhand gewinnen wird", so der Dalai Lama, ...
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... der 1989 für seine Politik des Ausgleichs den Friedensnobelpreis erhält.
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Von der einst so aktiven Free-Tibet-Bewegung hört man heute allerdings immer weniger. Und während die Aufmerksamkeit hiesiger Medien gegenüber der Tibet-Frage in den vergangenen Jahren deutlich gesunken ist, ...
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... haben sich aus Protest gegen die chinesische Regierung und deren Siedlungspolitik in der zurückliegenden Dekade mehr als 150 Tibeter selbst verbrannt.
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Die Hoffnungen auf ein unabhängiges Tibet schwinden - trotz aller Anstrengungen kann auch Dalai Lama nicht viel ausrichten.
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Denn China akzeptiert ihn nicht als Gesprächspartner und verwehrt ihm die Einreise in die tibetische autonome Region. Doch mit seinen zuversichtlichen Botschaften, macht der Dalai Lama vielen Tibetern Mut.
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Wie es nach seinem Tod sein wird, bleibt die große Frage.
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Zumal die Nachfolgefrage ungeklärt ist und die Gefahr besteht, dass China sich wieder einmischen könnte.
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Bereits 1995 entführt Peking einen sechsjährigen Jungen, ...
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... den der Dalai Lama zum Panchen Lama, dem zweitwichtigsten Geistlichen in Tibet, bestimmt hatte.
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Peking installiert daraufhin einen eigenen Panchen Lama, der seitdem als Zeichen chinesischer Vorherrschaft in Tibet präsentiert wird.
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Möglich ist daher nun, dass der Dalai Lama entgegen der tibetischen Tradition seinen Nachfolger selbst bestimmt. Er hat bereits angekündigt, mit 90 Jahren einen Brief zu verfassen, der genaue Anweisungen enthalten wird.
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Die politische Verantwortung für sein Volk hat der Dalai Lama längst abgegeben. Seit 2011 ...
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(Foto: imago/Hindustan Times)
... ist er im politischen Ruhestand, seitdem wird die Verwaltung der rund 128.000 Exil-Tibeter von einem Sikyong, einem Premierminister, geführt. Derzeit ist das Lobsang Sangay (r.). Er trägt nun die Verantwortung für den alten Kampf um eine "echte Autonomie", also kulturelle und religiöse Freiheiten für die Tibeter innerhalb der Volksrepublik.
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Er wolle bleiben, solange das Leid fühlender Wesen auf der Welt bleibe - wenn auch nicht im gleichen Körper, sondern als der gleiche Geist, sagt der Dalai Lama.
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Er hofft, dass die Welt bei seiner nächsten Reinkarnation friedlicher ist. Wann das sein wird? "Laut den Ärzten, die meine körperliche Konstitution geprüft haben, werde ich 100 Jahre alt", sagte er in einem Interview. "Laut meinen Träumen werde ich 113 Jahre alt. Aber 100 sind, glaube ich, sicher."
Ein Ozean der Weisheit Der Dalai Lama plant bis zum 100. Geburtstag
Als kleiner Junge besteigt der 14. Dalai Lama den Thron in Tibet. Später muss er fliehen und geht ins Exil. Seither trägt er die Botschaft des Friedens in die Welt und setzt sich unermüdlich für die Freiheit seines Volkes ein. Nun wird der gleichermaßen hartnäckige wie humorvolle Nobelpreisträger 85 Jahre alt.
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