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Als Fußballer und Manager ...
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... wurde er zur Legende,
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... als Unternehmer und Mensch galt Uli Hoeneß ...
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... jahrelang vielen als Vorbild, Saubermann und moralisches Gewissen. Doch im Frühjahr 2013 geriet das Lebenswerk des FC-Bayern-Präsidenten gehörig ins Wanken.
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Es wurde bekannt, dass er Steuern in Millionenhöhe hinterzogen hat. Ausgerechnet Hoeneß.
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Es sei "das schwierigste Jahr" seines Lebens gewesen, sagte er Ende 2013 in einem Interview.
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Aber das Schlimmste hat Hoeneß möglicherweise erst noch vor sich. Diese Woche könnte die wichtigste seines Lebens werden.
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Im Saal 134 des altehrwürdigen Justizpalastes in der Prielmeyer Straße ...
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... muss sich Hoeneß vor dem Landgericht München II wegen Steuerhinterziehung verantworten.
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Wenn Hoeneß auf diesem gepolsterten Drehstuhl Platz nimmt und sich zu der bis Prozessbeginn geheim gehaltenen Anklageschrift äußert, wird halb Deutschland nach München schauen.
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Der verantwortliche Richter ist der für seine strengen Urteile bekannte Rupert Heindl. Was wird Hoeneß vorgeworfen?
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Im Jahr 2001 überwies ihm der damalige Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus 20 Millionen Mark auf ein Konto der Schweizer Bank Vontobel - "zum Zocken", wie Hoeneß später zugibt.
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Über Jahre handelte der gebürtige Ulmer teilweise Tag und Nacht an der Börse, die Gewinne versteuerte er nicht.
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Im Jahr 2011 einigten sich Deutschland und die Schweiz auf ein Steuerabkommen. Danach sollten in der Schweiz deponierte deutsche Vermögen nachversteuert werden können.
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Doch das Steuerabkommen scheiterte Ende 2012 am Widerstand des Bundesrats. Fatal für Hoeneß, der somit keinerlei Möglichkeit mehr hatte, seine Gewinne nachträglich zu legalisieren.
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Derweil kauften deutsche Behörden weiter Steuersünder-CDs aus der Schweiz. Ende 2012 recherchierte ein "Stern"-Journalist nach dem Konto eines deutschen Fußballfunktionärs: Es war das Vontobel-Konto von Hoeneß.
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Am 17. Januar 2013, und damit nur einen Tag nachdem die "Stern"-Geschichte veröffentlicht wurde, reichte Hoeneß eine Selbstanzeige beim Finanzamt Rosenheim ein. Nach einer Hausdurchsuchung im März wurde er kurzzeitig sogar festgenommen und erst gegen Kaution wieder freigelassen.
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Die Selbstanzeige, die nun im Mittelpunkt des Prozesses steht, wirft Fragen auf: Hatte Hoeneß sie schon länger vorbereitet oder verfasste er sie erst, weil er von den "Stern"-Recherchen Wind bekam? Und: Kann die offenbar in großer Eile in nur einer Nacht angefertigte Selbstanzeige strafmildernd sein, obwohl sie aus Sicht der Staatsanwaltschaft lückenhaft und damit unwirksam ist?
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Bedrohlich ist die Lage für Hoeneß auch aus einem weiteren Grund: Laut der "Süddeutschen Zeitung" soll er nicht wie ursprünglich angenommen 900.000, sondern 3,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben. Im Prozess könnte dies am Ende den Unterschied ausmachen.
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Der Bundesgerichtshof hat 2008 entschieden, dass ab einem Steuerschaden von einer Million Euro eine Haftstrafe ohne Bewährung folgen sollte. Hoeneß muss also mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Ist die Verurteilung und das Aus des Bayern-Bosses damit besiegelt?
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Der Fall Hoeneß polarisiert in Deutschland, ...
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... aber zumindest in München ist die Solidarität mit dem Angeklagten groß.
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Hier lässt man nichts kommen auf "den Uli".
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Auch die Führungsriege um Franz Beckenbauer und Karl-Heinz Rummennige stärkt Hoeneß in der Steueraffäre demonstrativ den Rücken.
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"Er ist ein Freund und wird es immer bleiben", sagt auch Bayern-Trainer Pep Guardiola. Im Prozess wird Hoeneß wird von einem der prominentesten Wirtschaftsanwälte Deutschlands verteidigt.
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Hanns W. Feigen vertrat bereits den früheren Post-Chef Klaus Zumwinkel, der in seinem Verfahren wegen Steuerhinterziehung mit einer glimpflichen Bewährungsstrafe davonkam.
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Einen guten Verteidiger kann Hoeneß brauchen. Aus der Sicht von Experten kann der auf nur vier Verhandlungstage ausgelegte Prozess Rechtsgeschichte schreiben.
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Aber eines kann auch ein mildes Urteil am Ende kaum verhindern: Selbst wenn Hoeneß rechtlich rehabilitiert werden sollte - sein Ruf ist ruiniert.
Uli Hoeneß und die Tage der Wahrheit Der Zocker vor dem Kadi
Lange galt er als Vorbild und Saubermann, doch in dieser Woche sitzt Uli Hoeneß wegen Steuerhinterziehung auf der Anklagebank. Kann sein Anwalt die drohende Haftstrafe abwenden? Egal, wie der Fall Hoeneß ausgeht: Den Makel wird der Bayern-Präsident wohl nie wieder los.
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