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König Ludwig II. ist weit über die Grenzen Bayerns bekannt - und doch bleibt der "Kini" auch viele Jahre nach seinem Tod ein Rätsel.Bild 1 von 31 | Foto: dpa
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Der 13. Juni 1886 war nicht nur der Todestag von Bayerns Märchenkönig, sondern auch der Geburtstag eines Mysteriums. Bild 2 von 31 | Foto: dpa
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Ludwig II. starb mit nur 40 Jahren unter Umständen im Starnberger See, die bis heute ungeklärt sind. War es ein Unfall? Selbstmord? Oder gar Mord?Bild 3 von 31 | Foto: picture-alliance / dpa
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Für jede dieser Theorien gibt es leidenschaftliche Verfechter. Die bayerische Ludwig-Fangemeinde, die sich "Königstreue" nennt, ist sich sicher: Es gab ein Komplott, ihr "Kini" wurde umgebracht. Bild 4 von 31 | Foto: REUTERS
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Die offizielle Version lautet schlicht: Ludwig II. ertrank - kurz nach seiner Entmündigung wegen geistiger Umnachtung.Bild 5 von 31 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Psychiater bezweifeln indes, dass Ludwig geisteskrank war. Manche Forscher sind sich sicher, dass ihn seine Familie durch diese Diagnose loswerden wollte. Bild 6 von 31 | Foto: obs
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Diese Tatsache sei schon damals sehr viel ernster behandelt worden als die seiner Homoerotik. Bild 7 von 31 | Foto: dapd
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Allerdings ist auch nachvollziehbar, dass den "Königstreuen" die Vorstellung missfällt, ihr Held habe intime Beziehungen zu seinen eigenen Reitersoldaten gepflegt.Bild 8 von 31 | Foto: picture alliance / dpa
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"Das Hauptmotiv aber, weswegen Ludwig II. entmündigt und entmachtet wurde, ist Geld", erzählt Häfner. "Die zunehmende und scheinbar unbegrenzte Verschuldung der Kabinettskasse belastete am Ende auch das Budget das Königsfamilie."Bild 9 von 31 | Foto: dpa
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Die Familie habe Ludwigs Schulden bis zum Jahr 1901 abzahlen müssen. "Dies gelang nur durch ein Abkommen Ludwigs mit dem Komponisten Richard Wagner, der ein Teil seiner Opern-Tantiemen der Familie Ludwigs und dessen Erben zufließen ließ."Bild 10 von 31 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Ludwig liebte Wagners Musik und galt als sein Förderer.Bild 11 von 31 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Die meisten Schulden häufte der König durch den Aufbau seiner Schlösser wie Neuschwanstein an. Die Bauten gelten heute als Spiegel seiner Seele.Bild 12 von 31 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Ludwig erschuf sich Märchenwelten, weil er "Probleme mit seiner Umwelt" hatte, so Hirnforscher Häfner. "Er hatte Angst davor, von anderen wegen seiner Neigungen verachtet zu werden."Bild 13 von 31 | Foto: dapd
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"Er war ein Einzelgänger, ging in den Wäldern spazieren und baute sich dort seine Scheinwelt auf. ...Bild 14 von 31 | Foto: picture alliance / dpa
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... Er wollte sich eine Welt schaffen, in der er sein absolutes Königreich von Gottes Gnaden leben konnte. ...Bild 15 von 31 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Das Volk bekam zu jener Zeit seinen König kaum noch zu Gesicht. Er galt als "Träumer auf dem Thron" - und gleichzeitig als Tyrann, dessen Diener vor ihm kriechen mussten. Bild 16 von 31 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Schon im Abschlussbericht der Untersuchungskommission 1886 hatte es geheißen, dass Ludwigs Geisteskrankheit bereits vor 20 Jahren, also etwa zur Zeit seines Amtsantritts eingesetzt habe.Bild 17 von 31 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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"Für diese skurrile Behauptung gibt es keine Anhaltspunkte", widerspricht Professor Häfner. "Klar ist aber, dass von interessierter Seite Wert darauf gelegt wurde zu behaupten, dass er immer schon geisteskrank war." Bild 18 von 31 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Häfner weist in seinem Buch nach, dass selbst in soliden historischen Werken bis hinein in die Gegenwart sich Formulierungen finden lassen, dass der König nicht regierungsfähig war. Das sei inzwischen durch eindeutige Beweise widerlegt.Bild 19 von 31 | Foto: dapd
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So hat beispielsweise der Historiker Manfred Botzenhart die politische Arbeit des Königs an neuen Quellen untersucht und dabei belegt, dass Ludwig viel mehr politisch aktiv war als bisher bekannt. Bild 20 von 31 | Foto: dapd
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Eines seiner wesentlichen Prinzipien war demnach das "monarchische Prinzip", die Rechte des Königs als Regierungsspitze zu erhalten. Bild 21 von 31 | Foto: picture alliance / dpa
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Ludwig II. ist zudem zu verdanken, dass Bayern eine Sonderrolle in Kaiserreich behalten konnte. Er hat nach Ansicht der Forscher seine administrativen Aufgaben verlässlich erledigt, jeder Verwaltungsakt sei ihm bekannt und von ihm gegengezeichnet worden. Ein Geisteskranker wäre damit überfordert gewesen.Bild 22 von 31 | Foto: dapd
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Zudem hat der Historiker Franz Merta die Gesetzgebungen Ludwigs über die gesamte Regierungszeit hinweg analysiert. Bild 23 von 31 | Foto: picture alliance / dpa
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Er stellte fest, dass Inhalte und Formulierungen der Befehle nicht nur von vornherein als vernünftig und nachvollziehbar zu bewerten sind, sondern dass im Laufe der Zeit eine größere und auch systematische Ordnung zu erkennen ist. Dies sei ein Beweis dafür, dass Ludwig erfahrener wurde im Umgang mit Gesetzen. Bild 24 von 31 | Foto: picture alliance / dpa
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Die Forscher führen in ihren Studien noch viele Beweise dafür an, dass Ludwig II. ein pragmatisch denkender Monarch aber keinesfalls "geistig umnachtet" war. Häfner drückt es so aus: "Wir haben eindeutig darlegen können, dass die Annahme einer Geisteskrankheit nicht vertretbar ist." Bild 25 von 31 | Foto: picture alliance / dpa
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Aus dem Hause Wittelsbach hieß es unlängst, es gebe zu Ludwig II. keine neuen Erkenntnisse. Auch würden Geheimakten nicht zurückgehalten und es sei ohnehin schon alles über den "Kini" gesagt worden. Bild 26 von 31 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Für die Forscher wie Heinz Häfner ist dies eine klare Aussage dafür, dass weitere Nachforschungen nicht erwünscht sind. Spekulationen bleiben damit weiter Tür und Tor geöffnet. Bild 27 von 31 | Foto: picture alliance / dpa
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"Wenn nichts dran ist, an den Geschichten, dann hätte Herzog Franz von Bayern die Archive ja auch öffnen können", meint Häfner, der den Wittelsbacher mit seinem Buch so erzürnt haben soll, dass dieser ihm auf Lebenszeit den Zutritt zu den Archiven verwehrt. Bild 28 von 31 | Foto: picture alliance / dpa
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Das alles ficht die Königstreuen in ihrem Urteil nicht an: Die Vorwürfe gegen Ludwig II. seien "wirres Zeug", betont der Vorsitzende der Königstreuen in Bayern, Stefan Jetzt, aus Altötting. Häfner sei lediglich auf Sensationen aus. Bild 29 von 31 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Der Streit um Ludwig II. wird, das macht vielleicht gerade seinen Reiz aus, immer weiter gehen. Bild 30 von 31 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Er selbst schrieb: "Ein ewiges Rätsel will ich bleiben mir und anderen."Bild 31 von 31 | Foto: dapd

"These der Geisteskrankheit nicht vertretbar"Ein "Kini" als Träumer auf dem Thron

13.06.2011, 07:42 Uhr

Er war Träumer und Tyrann, glückloser Kriegsherr und erfolgreicher Mäzen. Der "Märchenkönig" Ludwig II. starb vor 125 Jahren. Das ewige Rätsel um ihn und seinen Tod ist noch immer nicht gelöst. Auch halten sich Vorurteile über das Privatleben des Monarchen.