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Alfalfa wiegt sich unter einem dünnen Nebelschleier, ...
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... während hoch aufragende Bewässerungsanlagen über die Pflanzen rollen und die riesigen Felder mit Wasser besprühen.
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Die Luzernenart ist ein wichtiges landwirtschaftliches Produkt in Mexikos nördlichem Bundesstaat Coahuila ...
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... und wird dort seit Hunderten von Jahren angebaut.
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Sie ist reich an Ballaststoffen und Proteinen und wird als Futterpflanze bei der Viehzucht des lateinamerikanischen Landes verwendet.
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Doch der Alfalfa-Anbau sowie andere landwirtschaftliche Aktivitäten lassen die uralte Oase Cuatro Ciénegas austrocknen.
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Das Biosphärenreservat mitten in der großen Chihuahua-Wüste ist ein einzigartiges Ökosystem mit zahlreichen endemischen Arten.
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Wegen seiner Artenvielfalt und seiner isolierten Lage wird das Schutzgebiet auch mit den Galapagos-Inseln verglichen.
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Die etwa 170 Becken und Lagunen sind unterirdisch miteinander verbunden, speisen sich aus Quellen unter der Wasseroberfläche ...
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... und Mineralien lassen das Wasser in ganz unterschiedlichen Blautönen leuchten.
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Die Tümpel sind von Kakteen gesäumt und in ihnen leben wichtige Fischarten, Schnecken, Schildkröten und Bakterien.
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Und in ihnen hält sich eine Nahrungskette mit Mikroorganismen aufrecht, die der aus einem Flachmeer entspricht, als sich die Kontinente noch nicht gebildet hatten.
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Die Lebensbedingungen in den Gewässern sind extrem, da dort ein fast vollständiger Mangel an Phosphor herrscht, ohne das kein Lebewesen auskommt.
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Außerdem ist die Sonneneinstrahlung enorm.
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Für Forschende - unter anderem von der NASA - ist Cuatro Ciénegas daher das ideale Ökosystem, um mehr über den Ursprung und die Entwicklung der frühen Erde zu erfahren ...
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... und die Möglichkeit von Leben auf dem Mars zu erforschen.
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"Cuatro Ciénegas ist einzigartig auf unserem Planeten", sagt Valeria Souza vom Institut für Ökologie an der National Autonomous University in Mexiko-Stadt: ...
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... "Allein dieser Ort hat die biologische Vielfalt eines einst kochend heißen Planeten über 3000 Millionen Jahre gespeichert, als die Welt noch orange war. ...
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... Diese Mikroben (…) haben in Cuatro Ciénegas als Gemeinschaften überlebt. Jede Schicht erzählt uns die Stoffwechselgeschichte unseres Planeten."
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Doch diese einmalige Oase mit ihrer Artenvielfalt ist nun bedroht. Denn von Cuatro Ciénegas ist auch die Milchwirtschaft in Mexikos wichtigstem Milchproduktionsgebiet - der nahe gelegenen Stadt Torreon - in hohem Maße abhängig.
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Laut des Mexikanischen Instituts für Wassertechnologie (IMTA) werden durch die Oase die Brunnen gespeist, die jedes Jahr für bis zu 6000 Hektar Futtermittelanbau genutzt werden.
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Mario Lopez beobachtet seit dem Beginn des Anbaus von Luzernen, Mais und Bohnen im Jahr 2008, wie sein eigener Zugang zu Wasser schwindet.
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Der Kleinbauer berichtet, dass die von großen Unternehmen betriebenen Ranches und Kulturen einen Großteil der Versorgung abgezweigt haben.
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Seine eigenen Anbauflächen seien wegen des Wassermangels auf etwa sechs Hektar geschrumpft, berichtet Lopez.
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Der Wasserstand in vielen Gewässern, Flüssen und Teichen sinkt. Seit 1985 sind etwa 40 Prozent der Oberflächengewässer und Lagunen verloren gegangen, schätzt die IMTA in einem Bericht aus dem Jahr 2023.
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Die Wasserentnahme aus diesen Gewässern ist in den letzten 25 Jahren um mindestens 400 Prozent gestiegen, ...
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... was dem IMTA zufolge in erster Linie auf eine Zunahme der Wasserkonzessionen und wasserabhängige Kulturen wie Luzernen zurückzuführen ist.
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Arnulfo Ramirez, der in einer nahe der Oase gelegenen Gemeinde lebt, sagt, er habe mit einem großen Molkereiunternehmen vereinbart, sein Land zu verkaufen - unter der Bedingung, ...
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... dass das Unternehmen die Wasserversorgung sicherstellt. Aber in letzter Zeit sei kein Wasser gekommen.
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Forschende warnen, dass das Gebiet ohne einen Sanierungsplan katastrophale Schäden erleiden könnte.
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Eine Lagune ist bereits komplett ausgetrocknet und die Mikroorganismen, die an Umweltbedingungen wie die vor 600 Millionen Jahren angepasst waren, sind verschwunden. (kse/rts)
Die Galapagos-Inseln Mexikos Einzigartige Oase Cuatro Ciénegas trocknet aus
Die uralte Oase Cuatro Ciénegas ist ein einmaliges Ökosystem mit Mikroorganismen von vor Hunderten Millionen von Jahren. Forschenden bietet sie unersetzliche Einblicke in die Entwicklung der frühen Erde. Doch das Biosphärenreservat ist bedroht - durch den Anbau der Futterpflanze Alfalfa.
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