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Alevtina lächelt, als sie sich in ihrem Zimmer in einem Benediktinerinnen-Kloster im polnischen Jaroslaw an ihre Mutter Alexandra Zhuravel kuschelt.
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In diesem Moment überdeckt ihre Freude die Furcht, die sie jedes Mal zeigt, wenn die Ruhe des Klosters durch laute Geräusche unterbrochen wird.
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Als ein Hubschrauber über das Kloster hinwegfliegt, rollt sich Alevtina zusammen und ihre Augen sind voller Angst. Denn das Mädchen assoziiert den Lärm von Flugzeugen mit dem Krieg.
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Die Achtjährige, die an einer zerebralen Lähmung leidet und nicht sprechen kann, ist gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Viktoria aus dem ukrainischen Kryvyi Rih vor dem Krieg geflüchtet.
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In dem polnischen Kloster aus dem 17. Jahrhundert haben sie seit dem 12. März Zuflucht gefunden.
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Dort verbringen Mutter und Töchter viel Zeit damit, durch die Klosteranlage …
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… oder die Straßen von Jaroslaw zu laufen.
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Einheimische haben Alexandra Zhuravel geholfen, ein Schwimmbecken zu finden, …
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… damit Alevtina weiterhin ihre Wassertherapie bekommen kann.
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"Die Kinder hatten große Angst vor den Sirenen und den Explosionen", erzählt Zhuravel, während sie Alevtina in einem speziellen Kinderwagen durch die weitläufigen Gärten des Klosters schiebt.
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"Alevtina ist immer noch sehr verängstigt", sagt die 38-Jährige. "Sie steht unter ständigem Stress und wir versuchen, sie abzulenken, indem wir ins Schwimmbad gehen …
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… und Spaziergänge machen. Wir versuchen, so viel wie möglich zu laufen und draußen zu spielen, und nach und nach kommt sie damit zurecht."
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Die sechs Nonnen, die das Kloster leiten, haben neben Zhuravel und ihren zwei Töchtern weitere Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen.
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Die Mädchen und Jungen, die besonders unter den Eindrücken des Krieges leiden, ...
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... können dort den Kindergarten besuchen.
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Einheimische unterstützen die Familien finanziell, aber auch mit Kleidung und Spielzeug - darunter zwei Teddybären, die auf der Fensterbank des kleinen Zimmers von Zhuravel und ihren Töchtern stehen.
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Eigentlich wollte Zhuravel in der Ukraine bleiben. Aber ihr 18-jähriger Sohn bestand darauf, dass sie mit den Mädchen flieht.
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Denn der Beschuss und die Explosionen, als die Dörfer in der Nähe ihrer Heimatstadt von russischen Truppen angegriffen wurden, waren besonders für Alevtina schlimm.
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Zunächst ging die Familie nur auf die andere Seite der Stadt. Aber am nächsten Morgen, es war der 10. März, ließ sich Zhuravel von ihrem Sohn überzeugen, den Ort zu verlassen.
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"Er zwang uns zu gehen", erzählt sie. "Er sagte: 'Mutter, wie willst du dich mit Alevtina verstecken? Alevtina hat Angst vor Sirenen, Alevtina hat vor allem Angst'."
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Die Familie stieg mit ihrem Hund Luna in einen Zug nach Lwiw. Von dort machten sie sich auf den Weg nach Polen.
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Zhuravel berichtet von der Freundlichkeit der Freiwilligen dort, die ihnen bei der Suche nach einer Unterkunft geholfen haben.
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Und sie erzählt von den Polizistinnen und Polizisten, die Alevtinas Kinderwagen über die Grenze getragen haben. Die Wachleute haben die Familie später im Kloster besucht.
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Tochter Viktoria weiß, dass sie in Polen nun in Sicherheit ist. "Aber ich vermisse meine Freunde. ...
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... Und ich vermisse meinen Bruder sehr", so die Zwölfjährige, die in Jaroslaw ihr Tanztraining wieder aufgenommen hat.
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Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks hat der Angriffskrieg der russischen Truppen in der Ukraine mehr als zehn Millionen Menschen vertrieben.
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Etwa vier Millionen von ihnen haben die Ukraine verlassen. Es ist die größte Flüchtlingsbewegung in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
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Mehr als die Hälfte der Geflüchteten sind wie Zhuravel und ihre Mädchen über Polen, das eine über 500 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine hat, in die Europäische Union gekommen.
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Viele der Menschen sind in andere Städte oder Länder weitergezogen.
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Aber Zhuravel hat sich entschieden, in Jaroslaw zu bleiben, ...
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... das nur 40 Kilometer von der Grenze entfernt liegt.
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Sie will mit ihren Kindern so nah wie möglich an der Ukraine sein, um zu ihrem Sohn und in ihre Stadt zurückzukehren, sobald sie kann.
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"Jeden Morgen wache ich auf und hoffe, dass mich jemand anruft oder eine SMS schreibt, dass wir jetzt nach Hause können", sagt sie: …
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… "Unser Koffer ist gepackt und wir warten einfach auf einen Anruf.“ (kse/rts)
Angst und ein bisschen Alltag Familie wartet hinter der Grenze auf Kriegsende
Ein Kloster in Polen bietet ukrainischen Familien eine Zuflucht vor dem Krieg. Auch Alevtina ist dort zusammen mit Schwester und Mutter untergekommen. Wie viele der Kinder ist auch die Achtjährige, die an einer zerebralen Lähmung leidet, traumatisiert. Im Schwimmbecken findet sie etwas Ruhe.
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