Bilderserien
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Mit einem verwunderten "Was will uns der Künstler damit sagen?" kann man Kunstschaffende aller Richtungen auf die Palme bringen.Bild 1 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
Domfenster
Der Maler Gerhard Richter pariert die Frage mit einem lakonischen: "Gar nichts".Bild 2 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Ganz so einfach scheint es dann aber doch nicht zu sein. Immerhin hat Richter das geschafft, was anderen erst nach ihrem Tod vergönnt war: Er gilt schon zu Lebzeiten als der "Picasso des 21. Jahrhunderts", …Bild 3 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
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… führt regelmäßig die Ranglisten der wichtigsten Künstler der Gegenwart an …Bild 4 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
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… und seine Bilder gehören weltweit zu den teuersten Kunstwerken, Sammler zahlen Rekordpreise. Die "Kerze" beispielsweise ...Bild 5 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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... wechselte bei einer Christie's-Auktion im Herbst 2011 für fast zwölf Millionen Euro den Besitzer.Bild 6 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Am 9. Februar 2012 feiert damit ein Künstler seinen 80. Geburtstag, der sich seinen Platz in der Kunstgeschichte längst gesichert hat, …Bild 7 von 39 | Foto: dapd
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… unter anderem als derjenige, der die Malerei zu neuem Leben erweckte.Bild 8 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Der in Dresden geborene Richter flüchtete 1961 in den Westen und begann seine Karriere in den 60er Jahren, zu einer Zeit also, in der die Malerei sich selbst in Frage stellte. Die Wahl der Motive schien ausgeschöpft zu sein …Bild 9 von 39 | Foto: dapd
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… und wenn es um realistische Darstellung ging, war die Fotografie dem gemalten Bild deutlich überlegen.Bild 10 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
Seestueck
Richter aber lässt sich davon nicht beirren. Er malt zwar auch realistische Landschaften und Seestücke, …Bild 11 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
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… entwickelt aber vor allem seine ganz eigene Sicht auf die Dinge und erforscht mit künstlerischen Mitteln die Wirklichkeit.Bild 12 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Denn die durch Fotos vermittelte Wirklichkeit ist trügerisch, wie Richter feststellt: "Alles sehen, nichts begreifen."Bild 13 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Für seine Werke malt er unter anderem Fotos aus Magazinen, Zeitschriften und Fotoalben ab ...Bild 14 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
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... und spielt dabei bewusst mit der Wahrnehmung des Betrachters, indem er die Umrisse teilweise verschwimmen lässt und das Realistische der Vorlage manchmal fast bis zur Unkenntlichkeit verfremdet.Bild 15 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Das Prinzip der Unschärfe wird zu einem zentralen Stilmittel, das sich durch das gesamte Werk Richters hindurchzieht.Bild 16 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Ein berühmtes Beispiel, das unter Kunstkennern als eines der schönsten Bilder Richters gilt, ist "Ema – Akt auf der Treppe" von 1966, das seine erste Frau Marianne Eufinger zeigt.Bild 17 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Auf den ersten Blick wirken Richters Motive oft banal. Die Geschichten hinter den Bildern aber sind es nicht.Bild 18 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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So zeigt das Werk im Hintergrund beispielsweise Helga Matura mit ihrem Verlobten. Die Edel-Prostituierte wurde in Frankfurt auf furchtbare Art umgebracht.Bild 19 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Zu Richters bekanntesten Bildern zählt "Tante Marianne". Zu sehen ist Marianne Schönfelder zusammen mit ihrem damals vier Monate alten Neffen, dem Künstler selber. Das Bild wirkt wie ein beliebiges Foto aus dem Familienalbum, birgt aber eine Tragödie. Marianne wurde während des Nationalsozialismus erst zwangssterilisiert und dann als eines von 250.000 Euthanasie-Opfern ermordet.Bild 20 von 39 | Foto: dapd
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Als Richter später Ema Eufinger heiratete, wusste er nicht, dass deren Vater Heinrich zu den Tätern gehörte und als Arzt und SS-Obersturmbannführer verantwortlich für Zwangssterilisationen war. Richter porträtierte seinen Schwiegervater sogar auf dem Bild "Familie am Meer" - wahrscheinlich zu einem Zeitpunkt, als ihm die grausamen Zusammenhänge noch unbekannt waren.Bild 21 von 39 | Foto: dapd
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Eines von Richters umstrittensten Werken ist der Gemäldezyklus "18. Oktober 1977". Die 15 Bilder zeigen Szenen aus der Nacht, in der Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe tot im Gefängnis Stuttgart-Stammheim aufgefunden wurden und sind überwiegend von Presse- und Polizeifotos abgemalt. Bild 22 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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In der Kritik ist der Zyklus vor allem deshalb, weil Richter nur die Täter der RAF, nicht aber ihre Opfer darstellt.Bild 23 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Richter selbst versteht seine Bilder als dokumentarisch-distanziert. Er wolle weder verurteilen noch entschuldigen und dem Betrachter die Deutung überlassen.Bild 24 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Bei seinen Werken, die neben gegenständlicher auch abstrakte Kunst umfassen, bringt Richter gerne den Zufall mit ins Spiel, …Bild 25 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
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… zum einen, indem er mit dem Rakel (Abstreicher) die Struktur eines Bildes zerstört und damit unkontrollierbare Momente schafft, …Bild 26 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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… zum anderen überlässt er dem Zufallsgenerator die Entscheidung, wie beispielsweise bei der Verteilung der Farbflächen des Kölner Domfensters.Bild 27 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Und was dabei manchmal so einfach und nach wenig Arbeit aussieht, ist hart erkämpft. Der Perfektionist Richter verbringt viel Zeit mit jedem Werk, verändert und verbessert, … Bild 28 von 39 | Foto: picture-alliance/ dpa
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… wie der Ende 2011 in den Kinos gezeigte Dokumentarfilm "Gerhard Richter – Painting" verdeutlicht.Bild 29 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Der Film zeigt Richter bei der Arbeit an einer abstrakten Bilderserie in seinem Atelier in Köln-Hahnwald und verfolgt den gesamten Darstellungsprozess von der weißen Leinwand bis hin zur Ausstellung in der Galerie.Bild 30 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Über seine Arbeiten hat Richter selbst einmal gesagt: "Ich verfolge keine Absichten, kein System, keine Richtung, ich habe kein Programm, keinen Stil, kein Anliegen. (…) Ich mag das Unbestimmte und Uferlose und die fortwährende Unsicherheit."Bild 31 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Nach diesem Motto experimentiert er seit nunmehr fast fünf Jahrzehnten und erforscht die Grenzen der Malerei.Bild 32 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Welche Pläne Richter für die Zukunft hat, darüber möchte er allerdings nicht sprechen: "Darauf gebe ich keine Antwort".Bild 33 von 39 | Foto: picture alliance / dpa
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Aber er verrät, dass ihm die Arbeit immer noch wichtig ist. Nach wie vor gehe er täglich ins Atelier. "Was soll ich denn machen, es ist das Zuverlässigste und Schönste, was wir haben, außer der Familie". (Richter zusammen mit seiner dritten Ehefrau, der Malerin Sabine Moritz)Bild 34 von 39 | Foto: dapd
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Ob und womit er die Kunstwelt noch begeistern wird, bleibt also vorerst sein Geheimnis. Wer Teile aus dem bisherigen umfangreichen Werk des Jubilars sehen möchte, hat dazu in der Neuen Nationalgalerie in Berlin Gelegenheit.Bild 35 von 39 | Foto: dapd
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Unter dem Titel "Gerhard Richter Panorama" ist dort vom 12. Februar bis zum 13. Mai eine große Retrospektive mit 150 Gemälden aus allen Schaffensperiode Richters zu sehen, darunter einige der bekanntesten Bilder sowie selten gezeigte Werke.Bild 36 von 39 | Foto: dapd
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Zeitgleich findet als Ergänzung in dem privaten Berliner Ausstellungshaus me Collectors Room die Schau "Gerhard Richter Editionen" statt. Zu sehen sind 200 Druckgrafiken, Fotoarbeiten, Künstlerbücher und Plakate.Bild 37 von 39 | Foto: dapd
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Und in Dresden gewährt das Gerhard-Richter-Archiv bis zum 22. April einen Einblick in den sogenannten "Atlas" des Künstlers, seinen Fundus an Ideen, den er seit 1962 stetig erweitert ...Bild 38 von 39 | Foto: dapd
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... und der aus 783 Tafeln mit mehr als 15.000 Fotografien, Zeitungsausschnitten, Skizzen, Farbtafeln und Entwürfen besteht. (Text: Katja Sembritzki, mit dpa)Bild 39 von 39 | Foto: dapd

Alles sehen, nichts begreifenGerhard Richter

09.02.2012, 07:12 Uhr

Er hat die Malerei revolutioniert, gilt als der "Picasso des 21. Jahrhunderts" und Sammler blättern für seine Werke Rekordpreise hin. Am 9. Februar 2012 feierte der Künstler Gerhard Richter seinen 80. Geburtstag.