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(Foto: picture alliance / Peter Popp)
Günter Wallraff schlich sich bei der "Bild"-Zeitung ein ...
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... oder gab sich als Türke "Ali" aus, um gegen Leiharbeit und Ausbeutung vorzugehen.
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(Foto: IMAGO/Future Image)
Wallraff ist einer der unbequemsten deutschen Journalisten, wenn nicht gar der unbequemste. Dass er dabei selbst immer streitbar sein musste und sich durch Fehler auch angreifbar machte, stoppte ihn nicht.
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(Foto: picture alliance/dpa)
Auch im Alter von über 80 Jahren versucht Wallraff noch, Missstände aufzudecken - inzwischen ...
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(Foto: IMAGO/Future Image)
... von einem Team unterstützt. Beim Deutschen Fernsehpreis 2022 ging Wallraff zwar leer aus, aber immerhin hatte er es unter die drei Nominierten geschafft.(Bild: "Team Wallraff" am 14. September bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises in Köln)
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(Foto: picture alliance/dpa)
Mit seinem für RTL arbeitenden "Team Wallraff" war ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... der schon 2016 für sein Lebenswerk mit dem Fernsehpreis ausgezeichnete Journalist gegen den Pflegenotstand vorgegangen.
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Die Recherchen liefen zum großen Teil undercover - wie es Wallraff seit Jahrzehnten praktiziert.
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Wallraff (r., 1968) kam am 1. Oktober 1942 in Burscheid bei Köln zur Welt. Er arbeitete zunächst als Buchhändler, schrieb dann Gedichte ...
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(Foto: picture alliance / Klaus Rose)
... und geriet das erste Mal nach seiner Einberufung zur Bundeswehr mit Obrigkeiten aneinander. Weil er sich weigerte, eine Waffe in die Hand zu nehmen, kam er zunächst in die psychiatrische Abteilung der Bundeswehr und wurde nach eigenen Worten dann als "abnorme Persönlichkeit" eingestuft und entlassen.
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Wallraff veröffentlichte ein Tagebuch über die Zeit. Seine auch als Buch veröffentlichten "Industriereportagen", für die er sich als Mitarbeiter in Unternehmen einschlich, wurden ein erster großer Erfolg. Dem sollten viele weitere Bücher folgen.
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(Foto: AP)
Wallraff lebte seine Undercover-Methoden aber in vielen Feldern sozialer Probleme aus: Mal ging er als angeblicher Alkoholiker in die Psychiatrie, ...
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(Foto: IMAGO/piemags)
... dann gab er einen Obdachlosen oder versuchte als Türke eine Wohnung zu finden.
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Neben geschriebenen Reportagen bediente sich Wallraff auch schon früh des Fernsehens als Medium, 1971 etwa sendete das ZDF seinen Film "Flucht vor den Heimen" über die damalige Fürsorgeerziehung. (Bild von 1984)
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(Foto: imago stock&people)
Vor allem zwei Bücher sorgten dafür, dass Wallraff heute praktisch eine eigene Marke ist. Er schlich sich bei der "Bild"-Zeitung ein und berichtete als Reporter Hans Esser für deren Redaktion in Hannover.
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(Foto: picture alliance / AP)
Wallraff berichtete in seinem Bestseller "Der Aufmacher" über zweifelhafte Recherchemethoden und politische Manipulationen, der Springer-Verlag ... (Bild: 1980 mit seiner "Bild"-Persiflage-Zeitung "Killt")
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(Foto: AP)
... wehrte sich vor Gericht. Nach einem langen Rechtsstreit durch alle Instanzen konnte Wallraff sich zum großen Teil durchsetzen. Von "Der Aufmacher" wurden mehrere hunderttausend Exemplare verkauft.
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(Foto: imago/Dieter Bauer)
Das ist aber kein Vergleich zu "Ganz unten" aus dem Jahr 1985. Darin schlüpfte Wallraff ...
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(Foto: imago/Dieter Bauer)
... in die Rolle des türkischen Arbeiters "Ali", um unwürdige Arbeitsmethoden anzuprangern.
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(Foto: picture alliance/KEYSTONE)
Mehr als vier Millionen Mal wurde das Buch allein in seiner deutschsprachigen Ausgabe verkauft - damit ist es bis heute das meistverkaufte Sachbuch in Deutschland.
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Doch ein strahlender Bestsellerautor wurde Wallraff dadurch nicht.
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Türken, mit denen er bei "Ganz unten" zusammenarbeitete, ...
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(Foto: imago images/Presse-Photo Horst Schnase)
... warfen ihm später zweifelhafte Methoden, eine schlechte Behandlung und eine diskriminierende Bezahlung vor. (Bild: In Anwesenheit seiner Arbeitskollegen stellt Wallraff in Duisburg im Oktober 1985 sein Buch "Ganz unten" vor.)
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(Foto: imago images/Matthias Reichelt)
Auch bei seiner "Bild"-Reportage gab es Kritik an Wallraffs Arbeitsweisen. Er selbst berichtete später, wie Freundschaften und auch sein Familienleben ...
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... über seine Art des Arbeitens und seine Erfolge zerbrachen. Kritik und Ärger mit engen Mitarbeitern gab es auch später noch. (Bild: 1985 bei einer Lesung in der Universität Bielefeld)
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(Foto: picture alliance/dpa)
Doch Wallraff machte immer weiter, bis heute. (Bild: mit seinem uralten Tischtennisschläger, dem einzigen, mit dem er immer spielt)
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(Foto: picture alliance/dpa)
Vermutlich gilt für ihn weiterhin, was er zu seinem 60. Geburtstag der "Süddeutschen Zeitung" auf die Frage sagte, ob die Republik durch seine Arbeit verändert wurde.
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(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
"Es wäre größenwahnsinnig, wenn ich das beanspruchen würde - ich glaube, ...
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(Foto: picture alliance/dpa)
... ich habe bei vielen Nachdenklichkeit hervorgerufen und ich habe es von Fall zu Fall zumindest erreicht, ...
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(Foto: imago/Klaus Rose)
... so etwas wie ein Gewissen in einer sonst sehr abgebrühten Gesellschaft wachzurütteln." (abe/dpa)
Bekannt für Undercover-Berichte Günter Wallraff - der Unbequeme
Günter Wallraff gerät schon früh mit der Obrigkeit aneinander. Er ist einer der unbequemsten deutschen Journalisten. Häufig arbeitet er für seine Reportagen undercover und bringt Bücher darüber raus. Auch mit über 80 deckt er noch Missstände auf.
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