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Es war 3.32 Uhr, als am 6. April 2009 die Erde unter L'Aquila, der Hauptstadt der süditalienischen Region Abruzzen, bebte. 309 Menschen starben unter den Trümmern, weitere 1600 wurden verletzt und 70.000 obdachlos. Seitdem kämpft sich die Stadt wieder zurück in die Normalität. Denn wie der Spruch über der noch zu sanierenden Kirche Santa Margherita verspricht, wird L’Aquila wieder aufstehen.
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Am Domplatz fand früher der Wochenmarkt statt, ...
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... heute sind es die Bauarbeiten, die den Platz prägen.
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Die aus dem 15. Jahrhundert stammende Basilika von San Bernardino gehört zu den Wahrzeichen der Stadt. Die Nischen entlang der Steintreppe waren einst beliebte Treffpunkte für Liebespaare - und sind es heute wieder.
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Auch diese Basilika erlitt starke Schäden und die Stadtbewohner mussten sich sechs Jahre gedulden, bevor sie sie im Mai 2015 wieder in ihrem alten Glanz erblicken ...
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... und ihre Schätze bewundern konnten. Zu diesen gehört auch das Altarbild “Auferstehung, Krönung von Maria und den vier Heiligen” von Andrea della Robbia, geschaffen um 1495-1500.
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Das riesige Stahlgitter, das die an die Basilika grenzende Grundschule De Amicis zusammenhält, könnte man fast schon als modernes Kunstwerk deuten.
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(Foto: Affaticati)
Während viele der Barockbauten infolge des Erdbebens kollabierten, hielten die mittelalterlichen Gebäude stand. Hier ein Haus mit dem ganz besonderen Mauerwerk, das man "Opus aquilanum" nennt.
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Während außerhalb der Stadtmauern die Sanierungsarbeiten fast beendet sind, ist in der Altstadt noch viel zu tun.
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Zehn Jahre nach dem Beben ist das Ausmaß der Schäden noch deutlich zu sehen.
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Überall stößt man auf Gerüste, ...
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(Foto: Affaticati)
... überall wird saniert.
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Die romanisch-frühgotische Basilika Collemaggio wurde im Dezember 2017 wieder an die Bürger der Stadt übergeben.
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Es war der Ordensbruder Pietro del Morrone, der sie einst in Auftrag gab.
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Ein Jahr vor dem Beben, im Jahr 2008, schenkte der Verband Historische Mönchzüge der Basilika Collemaggio diese Statue.
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Der Piazza Palazzo im Zentrum von L'Aquila gehörte zu den lebhaftesten Plätzen der Stadt. Im Palazzo Margherita mit seinem angrenzenden Turm befand sich vor dem Erdbeben die Stadtverwaltung.
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Das Re_Acto-Festival wurde 2014 ins Leben gerufen, um mit Graffiti und Wandbildern auf die vom Erdbeben verursachten “Wunden” hinzuweisen ...
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... und gleichzeitig den Schmerz ein wenig zu lindern.
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Erst im Sommer 2017 wurde den Einwohnern erlaubt, sich wieder frei in der Altstadt zu bewegen. Nicht alle Straßen sind aber begehbar.
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Viele Fakultäten hatten ihren Sitz in der Altstadt. Im Palazzo Portinari befand sich das Institut für Geschichte.
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Unter den Trümmern des Studentenheims in der Via XX Settembre starben acht Jugendliche.
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Wenn der Wiederaufbau abgeschlossen ist, soll die Stadt zu einem Vorzeigeprojekt werden. Heute liegt das "Emiciclo", Sitz der Regionalverwaltung, auf einer Schicht aus erdbebensicheren Platten.
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“Fontana della 99 cannelle”, der Brunnen der 99 Wasserspeier, ist das wichtigste Wahrzeichen von L'Aquila.
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Die 99 Wasserspeier weisen auf die Gründung der Stadt im Jahr 1254 hin, bei der die umliegenden 99 Burgherren mitgewirkt hatten.
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Während in der Innenstadt ein Großteil der privaten Häuser mittlerweile wieder bewohnbar ist, geht es bei den unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden viel langsamer voran. Hier das "Teatro Comunale", das Stadttheater aus dem 19. Jahrhundert, das noch saniert wird.
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Bei der Instandsetzung wurden im Foyer des Theaters diese Stuckaturen entdeckt.
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"Forte spagnolo": Es waren die Spanier, die nach der Eroberung der Stadt im Jahr 1528 diese Zwingburg in Auftrag gaben. Während die Festungsmauern dem Erdbeben standhielten, erlitten die Gebäude im inneren, darunter auch das Regionalmuseum der Abruzzen, starke Schäden.
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Am Fuße des Festungshügels steht jetzt das vom Stararchitekten Renzo Piano entworfene Auditorium.
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Dass die Stadt heute L'Aquila heißt, hat damit zu tun, dass hier während des Faschismus der Podestà Adelchi Serena regierte, ein mächtiger Mann der die Umbenennung erwirkte. Einige Häuser stammen noch aus dieser Zeit.
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Auch dieser Lichtbrunnen, der den Namen "Fontana della Luce" trägt, stammt aus der Zeit des Faschismus. Es heißt, dass eine der zwei Frauen eine Geliebte von Mussolini gewesen sein soll.
Zehn Jahre nach dem Beben L'Aquila arbeitet immer noch am Wiederaufbau
Auch zehn Jahre nach dem schweren Erdbeben in L'Aquila kämpft die italienische Stadt noch mit dem Nachwehen der Katastrophe. Unsere Autorin Andrea Affaticati war vor Ort und hat sich eine Stadt im Wiederaufbau angesehen.
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