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Jeden Morgen, wenn die Sonne aufgeht, melkt Sabah Thamer al-Baher seine Wasserbüffelherde.Bild 1 von 28 | Foto: REUTERS
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Baher gehört zu den sogenannten Marsch-Arabern. Der 37-Jährige lebt mit seiner Familie in einem Schilfhaus auf einer von schmalen Wasserstraßen umgebenen Insel mitten in den Chebayesh-Sümpfen im Südirak.Bild 2 von 28 | Foto: REUTERS
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Hinter dem zweifachen Familienvater liegt ein harter Sommer. UN-Angaben zufolge war die diesjährige Regenperiode im Irak Anfang des Jahres die zweittrockenste seit 40 Jahren.Bild 3 von 28 | Foto: REUTERS
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Durch die Wasserknappheit hat der Salzgehalt der Feuchtgebiete ein gefährliches Niveau erreicht.Bild 4 von 28 | Foto: REUTERS
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Weil die 20 Tiere seine einzige Einkommensquelle sind, war Baher gezwungen, Trinkwasser für die Herde zu kaufen. Einige Büffel wurden trotzdem krank und starben.Bild 5 von 28 | Foto: REUTERS
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"Die Sümpfe sind unsere Lebensgrundlage", sagt Baher. "Wenn die Dürre weiter anhält, werden wir aufhören zu existieren, weil unser ganzes Leben vom Wasser und der Büffelzucht abhängt."Bild 6 von 28 | Foto: REUTERS
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Die irakischen Marsch-Araber sind eine nomadisch lebende Bevölkerungsgruppe und bewohnen das Gebiet um den Schatt al-Arab, dem Zusammenfluss von Euphrat und Tigris.Bild 7 von 28 | Foto: REUTERS
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In den 1990er-Jahren ließ Diktator Saddam Hussein die Sümpfe austrocknen, um die Verstecke schiitischer Rebellen zu zerstören. Die Marsch-Araber wurden hingerichtet oder vertrieben.Bild 8 von 28 | Foto: REUTERS
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Nach Saddams Sturz im Jahr 2003 wurden die Sümpfe teilweise wieder geflutet. Viele Marsch-Araber kehrten zurück, ...Bild 9 von 28 | Foto: REUTERS
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... so auch die Familie von Baher.Bild 10 von 28 | Foto: REUTERS
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Doch das sensible Ökosystem der Sümpfe ist aus dem Gleichgewicht geraten, die biologische Vielfalt und die Lebensgrundlage der Bewohner sind in Gefahr. Außerdem befindet sich der Irak in einem Kreislauf wiederkehrender Wasserkrisen.Bild 11 von 28 | Foto: REUTERS
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Unter den heißen Sommern leiden auch die Nachbarländer des Iraks. Laut Max-Planck-Institut steigen die Temperaturen im Nahen Osten um mehr als 0,5 Grad Celsius pro Jahrzehnt. Das ist etwa doppelt so viel wie der weltweite Durchschnitt.Bild 12 von 28 | Foto: REUTERS
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Die immer häufiger auftretenden Dürren führen zu Streitigkeiten unter den Staaten. Nach offiziellen Angaben wurde die Wasserzufuhr aus dem Iran und der Türkei in diesem Sommer um 50 Prozent reduziert.Bild 13 von 28 | Foto: REUTERS
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Ein weiteres Problem ist die Verschmutzung des Wassers. 2019 erklärte die irakische Regierung, dass täglich fünf Millionen Kubikmeter Abwasser direkt in den Tigris gepumpt werden.Bild 14 von 28 | Foto: REUTERS
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Ein Jahr zuvor hatten die Dürre und die Verschmutzung des Shatt al-Arab eine Gesundheitskrise im Südirak ausgelöst. Tausende Menschen wurden in Kliniken behandelt, weil sie sich über das Wasser mit Krankheiten infiziert hatten.Bild 15 von 28 | Foto: REUTERS
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Die Forderung von Umweltschützern: Der Irak muss sich dringend zu einem langfristigen Wasserbewirtschaftungs-Konzept verpflichten, da sich die schnell wachsende Bevölkerung des Landes von fast 40 Millionen Menschen bis 2050 verdoppeln könne.Bild 16 von 28 | Foto: REUTERS
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Ein Sprecher des Wasserministeriums erklärt, die Strategie der Regierung bezüglich der Sümpfe bestehe darin, die tiefer gelegenen, dauerhaften Feuchtgebiete auf einer Fläche von mindestens 2800 Quadratkilometern zu erhalten.Bild 17 von 28 | Foto: REUTERS
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Wenn im Sommer das Trinkwasser knapp sei, könne die Regierung allerdings kein zusätzliches Wasser für die Sümpfe bereitstellen.Bild 18 von 28 | Foto: REUTERS
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"Natürlich wollen die Menschen in den Sümpfen mehr Wasser, aber wir müssen Prioritäten setzen. Vorrang haben das Trinkwasser, die Kommunen und der Erhalt des Shatt al-Arab", sagte er.Bild 19 von 28 | Foto: REUTERS
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Die Folgen für die Marsch-Araber sind schwerwiegend. Während er seine jüngste Tochter im Arm hält und ihr aus einer Flasche Büffelmilch zu trinkt gibt, beobachtet Baher, wie sich seine Neffen um einen kranken Büffel kümmern.Bild 20 von 28 | Foto: REUTERS
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Im Sommer haben einige von Bahers Verwandten ihre Herden in tiefere Teile der Sümpfe hineingetrieben, wo der Salzgehalt noch geringer ist.Bild 21 von 28 | Foto: REUTERS
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Da die Familien gezwungen sind, sich die immer kleiner werdenden Flächen zu teilen, wird um die besten Plätze gerungen.Bild 22 von 28 | Foto: REUTERS
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Die Schätzungen über die aktuelle Zahl der Marsch-Araber gehen weit auseinander und reichen von 20.000 bis 50.000.Bild 23 von 28 | Foto: REUTERS
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In den 1950er-Jahren lebten in den Sümpfen etwa 400.000 Bewohner.Bild 24 von 28 | Foto: REUTERS
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Wegen der Dürre sind in diesem Jahr viele Marsch-Araber in die Städte gezogen. Dort allerdings mangelt es häufig an Arbeitsplätzen und Dienstleistungen, was in der Vergangenheit immer wieder zu Protesten geführt hat.Bild 25 von 28 | Foto: REUTERS
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Wie viele junge Viehzüchter hofft Baher, dass er weiterhin in den Chebayesh-Sümpfen leben kann.Bild 26 von 28 | Foto: REUTERS
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"Ich habe mich in der Stadt wie ein Fremder gefühlt", erinnert er sich an die Zeit, als die Feuchtgebiete trockengelegt waren: ...Bild 27 von 28 | Foto: REUTERS
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… "Als das Wasser in die Sümpfe zurückkehrte, haben wir unsere Freiheit wiedergewonnen." (kse/rts)Bild 28 von 28 | Foto: REUTERS

Wasserkrisen im SüdirakMarsch-Araber bangen um ihren Lebensraum

25.10.2021, 11:20 Uhr

Sie züchten Büffel und wohnen in Häusern aus Schilf: Marsch-Araber leben mitten in den Chebayesh-Sümpfen im Südirak. Aber die Feuchtgebiete sind bedroht - vom Klimawandel und einem Kreislauf wiederkehrender Wasserkrisen.