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Während der Corona-Pandemie wird New Yorks Armenfriedhof auf der Insel Hart Island weltweit berühmt.
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Die Bilder, wie dort die Pandemie-Toten begraben wurden, lassen niemanden kalt.
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Seit rund 150 Jahren wird die vor dem Stadtteil Bronx gelegene, etwa 400.000 Quadratmeter große Insel Hart Island als Armenfriedhof der Metropole genutzt.
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Mehr als eine Million Tote sind hier in simplen Holzsärgen begraben. In Massengräbern liegen jeweils drei Särge über- und 50 Särge nebeneinander.
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Viele sind anonym beigesetzt, darunter Obdachlose, Menschen ohne Familien, Menschen, die nicht identifiziert werden können.
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Hier finden auch viele ihre letzte Ruhe, deren Familien sich keine andere Beerdigung leisten können.
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Hart Island liegt zwischen der Bronx und Queens und ist seit 1977 nicht mehr bewohnt. Früher gab es eine regelmäßige Fähre nach Hart Island.
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Doch wegen der finanziellen Probleme der Stadt in den 1970er-Jahren wurde sie eingespart. 2021 übernahm die New Yorker Parkverwaltung das Gelände.
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Seit November 2023 ist Hart Island erstmals seit Jahrzehnten wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
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Zweimal pro Monat gibt es kostenlose geführte Touren per Boot auf die lange stark abgeriegelte Insel.
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Die Touren sollen die Möglichkeit eröffnen, mehr über die Insel zu lernen, aber auch dazu beitragen, das schlechte Image der Insel zu verbessern.
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Die Tickets für die zweieinhalbstündigen Führungen werden über eine Online-Lotterie verteilt.
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An zwei Wochenenden legen zudem Fähren mit bis zu 70 Menschen an, ...
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... die die Gräber ihrer Angehörigen besuchen.
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Die erste Beerdigung auf Hart Island fand am 20. April 1869 statt. Es handelte sich um eine 24-jährige Frau namens Louisa Van Slyke, die an Tuberkulose gestorben war.
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Im Durchschnitt finden 1200 Beerdigungen pro Jahr statt.
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Aber in Zeiten von Epidemien, Seuchen und Pandemien sind die Zahlen immer wieder erheblich höher.
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Die Insel war im Amerikanischen Bürgerkrieg und im Zweiten Weltkrieg unter anderem Kriegsgefängnis.
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Auch ein Tuberkulose-Sanatorium, ein Armenhaus und eine psychiatrische Klinik waren zwischenzeitlich auf der Insel untergebracht.
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Inzwischen sind die meisten Gebäude abgerissen. (Bild von 2016) Lediglich eine Kapelle wird restauriert.
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Seit Jahren gibt es Bemühungen, die Beisetzungen in Massengräbern abzuschaffen.
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Doch statt früher 150 werden inzwischen bis zu 200 Leichen in einem Massengrab begraben.
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Denn eine von der Stadt in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahr 2022 deutet darauf hin, dass der Insel bereits im Jahr 2030 der Platz für Bestattungen ausgehen könnte.
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Die Stadt New York soll auch verpflichtet werden, GPS-Standorte aller auf Hart Island begrabenen Personen zu erfassen.
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Das Hart Island Project strebt außerdem die Einrichtung eines Besucherzentrums an, um den Ort und die dort begrabenen Menschen vom Stigma der Ausgrenzung zu befreien. (sba)
Armengräber als Attraktion New Yorks legendäre Friedhofsinsel Hart Island
Seit rund 150 Jahren wird in New York die etwa 400.000 Quadratmeter große Insel Hart Island als Armenfriedhof genutzt. Hier finden die Obdach-, Namen- oder Mittellosen in Massengräbern ihre letzte Ruhe.
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