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Das Norwegian Refugee Council (NRC) legt alljährlich einen Bericht zu den vergessenen Krisen der Welt vor. Damit will die Nichtregierungsorganisation auf Krisen hinweisen, ...
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(Foto: REUTERS)
... die weder bei der Berichterstattung, noch bei der Versorgung mit Hilfe und schon gar nicht bei der Suche nach Lösungen die Beachtung bekommen, die die betroffenen Menschen verdient hätten.
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(Foto: REUTERS)
Im Bericht für 2023 steht Burkina Faso an erster Stelle. Es ist das zweite Mal in Folge.
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(Foto: dpa)
In dem seit 2019 von Konflikten heimgesuchten Land hat sich dem NRC zufolge die Zahl der Binnenvertriebenen auf mehr als 700.000 erhöht. Mehr als 140.000 Menschen sind in die Nachbarländer geflohen.
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(Foto: Ingebjørg Kårstad/NRC)
3,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Landes sind de facto ohne ärztliche Versorgung. Mehr als 6000 Schulen wurden geschlossen.
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(Foto: Ingebjørg Kårstad/NRC)
In dem Land hungern 42.000 Menschen. Mindestens eine halbe Million Menschen ist komplett von humanitärer Hilfe abgeschnitten. (Im Bild eine Mahlzeit aus Blättern)
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(Foto: Ingebjørg Kårstad/NRC)
Internationale Hilfsorganisationen und Medien haben das Land weitgehend verlassen, nachdem ihre Arbeit untersagt wurde.
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(Foto: Ingrid Prestetun/NRC)
Hilfslieferungen waren zuletzt ohnehin fast nur noch aus der Luft möglich, weil bewaffnete Gruppen viele Orte abriegeln. In vielen Familien gibt es maximal eine Mahlzeit am Tag.
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(Foto: Ingrid Prestetun/NRC)
Auf Platz 2 steht Kamerun, das auch im Vorjahr schon auf der Liste vertreten war, allerdings auf Platz 8. Im Nordwesten und Südwesten des Landes gibt es immer wieder bewaffnete Auseinandersetzungen.
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(Foto: Patricia Pouhe/NRC)
Auch im Norden und im Tschad-Becken werden Zivilisten häufig von nicht-staatlichen bewaffneten Gruppen angegriffen.
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(Foto: Ingrid Prestetun/NRC)
Neben dem zunehmenden Druck im eigenen Land hat Kamerun auch Geflüchtete aus den Nachbarländern aufgenommen, was die Situation verschärfte. Die 29-jährige Hamayadji Salamatou kam als Kind 2006 aus der Zentralafrikanischen Republik nach Kamerun.
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(Foto: Beate Simarud/NRC)
Die Demokratische Republik Kongo ist schon das achte Jahr in Folge vertreten, dieses Mal auf Platz 3. Mehr als 25 Millionen Menschen leben dort in einer ständigen Notsituation.
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(Foto: REUTERS)
Mit einer Bevölkerung von mehr als 100 Millionen Menschen ist es das zweitgrößte Land Afrikas. Die EU äußerte sich zuletzt sehr besorgt über die Eskalation der Gewalt im Osten des Landes sowie über die Verschlechterung der humanitären Lage ...
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(Foto: Beate Simarud/NRC)
... durch "die Millionen von Menschen Menschenrechtsverletzungen wie Vertreibung, Unterversorgung und geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind".
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(Foto: Beate Simarud/NRC)
In dem Land kämpfen seit Jahren verschiedene bewaffnete Gruppen gegeneinander. Millionen Menschen sind auf der Flucht, um der Gewalt zu entkommen. Dadurch können sie ihre Felder nicht mehr bewirtschaften und die Ernten fallen noch geringer aus als sonst.
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(Foto: REUTERS)
Laut Unicef sind alle Vorräte im Land längst aufgebraucht. 1,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind demnach schwer mangelernährt.
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(Foto: REUTERS)
Auf Platz 4 folgt Mali (2022 Platz 7). Dort wurde 2023 eine jahrzehntelange UN-Friedensmission beendet. Dies führte zu einer Zunahme der Zusammenstöße zwischen dem staatlichen Militär und nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen vor allem im Norden des Landes.
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(Foto: Ousmane Drabo/NRC)
Das Land ist nach wie vor mit einer Hungerkrise konfrontiert, wobei sich in den nördlichen und zentralen Gebieten die Lage zu verschlechtern droht. Gleichzeitig kommen immer weniger Nahrungsmittelhilfen bei den Menschen an.
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(Foto: REUTERS)
Das liegt unter anderem daran, dass Hilfsorganisationen wegen der Kämpfe und der Vorgaben bewaffneter Gruppen viele Gebiete nicht mehr erreichen können.
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(Foto: Ingrid Prestetun/NRC)
In Niger, das auf Platz 5 steht, hat sich die Lage dem NRC zufolge 2023 massiv verschlechtert.
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(Foto: via REUTERS)
Nach einem Putsch verlor Niger die politische und finanzielle Unterstützung der westlichen Länder und brach die Beziehungen zu langjährigen regionalen Partnern ab.
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(Foto: REUTERS)
Das Land ist mit einer Multi-Krise konfrontiert. Dazu gehören Auswirkungen der Klimakatastrophe, Hunger und Epidemien. Fast 4,3 Millionen Menschen benötigten demnach in Niger humanitäre Hilfe. Für 2024 wird eine Verschärfung der Lage erwartet.
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(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Das einzige nichtafrikanische Land auf der Liste ist Honduras auf Platz 6. Auch hier setzt sich die Krise aus mehreren Teilen zusammen.
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Die Menschen im Land leiden unter der Gewalt krimineller Banden und organisierter Kriminalität.
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(Foto: Ingrid Prestetun/NRC)
Besonders schockierend ist laut NRC die hohe Rate an Femiziden in Honduras. Fast jeden Tag wurde 2023 demnach eine Frau getötet.
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(Foto: REUTERS)
Honduras ist nach wie vor das gewalttätigste Land in Mittelamerika. Das Land und seine Einwohnerinnen und Einwohner leiden aber auch unter den Folgen des Klimawandels.
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Fast eine Viertelmillion Vertriebene benötigten Unterstützung in Form von Nahrungsmitteln oder Schutz vor Gewalt. Viele, die versuchten, das Land zu verlassen, würden zur Rückkehr gezwungen und hätten Mühe, wieder Fuß zu fassen.
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Trotz des wachsenden Bedarfs werde Honduras von der internationalen Gemeinschaft weitgehend übersehen.
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(Foto: Richard Ashton/NRC)
Der Südsudan auf Platz 7 gehört zu den Staaten, in denen die Krise längst chronisch ist.
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Politische Instabilität, Konflikte zwischen den Volksgruppen und wirtschaftlicher Niedergang führten zu zahlreichen Fluchtwellen.
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Dürren und Überschwemmungen haben das Land gezeichnet. Im Nachbarland Sudan tobt ein Bürgerkrieg, vor dem Hunderttausende fliehen.
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Neun Millionen Menschen bräuchten humanitäre Hilfe - rund 70 Prozent der Bevölkerung. Doch nur ein Bruchteil bekommt sie, etwa 6,9 Millionen Menschen haben nichts oder nicht genug zu essen, mehr als jedes zehnte Kind ist unterernährt, schätzen die Vereinten Nationen.
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(Foto: Ingrid Prestetun/NRC)
Trotz einer leichten Verbesserung der Sicherheitslage und eines Rückgangs der Zahl der Vertriebenen im Jahr 2023 belegt die Zentralafrikanische Republik (ZAR) Platz 8 im Ranking der vergessenen Krisen.
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Demnach brauchten etwa 2,8 Millionen Zentralafrikaner humanitäre Hilfe. Es mangelte vor allem an sauberem Trinkwasser, zwei Millionen Menschen waren von Hunger bedroht.
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Laut "Ärzte ohne Grenzen" beträgt die Lebenserwartung nur etwa 54 Jahre. Das Gesundheitssystem ist in katastrophalem Zustand, Krankheiten wie Tollwut, Affenpocken, Masern, Gelbfieber und HIV sind weit verbreitet.
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Der Tschad auf Platz 9 ist eines von mehreren Ländern, die unter der weltweiten Vernachlässigung der Sudankrise leiden. Im Jahr 2023 beherbergte das Land fast 40 Prozent der sudanesischen Geflüchteten. Damit erreichte dem NRC zufolge "eine der größten Vertreibungskrisen der Welt eines der ärmsten Länder der Welt".
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(Foto: Karl Schembri/NRC)
Das Land hat eine der höchsten Hungerquoten der Welt, 42 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze.
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Der Tschad ist zudem stark von den Folgen der Klimakatastrophe bedroht, Prognosen zufolge werden dort 2024 mehr als 2,9 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen sein.
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Der Sudan auf Platz 10 erlebte im April 2023 eines seiner dunkelsten Kapitel. Jahre der zunehmenden Gewalt gipfelten in einem Krieg, der das Land verwüstete und einen verheerenden Tribut in der Zivilbevölkerung forderte.
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Die Hauptstadt Khartum und die Regionen Darfur und Kordofan sowie Al-Jazirah, die Kornkammer des Landes, wurden verwüstet. Die Zahl der Todesopfer der Kämpfe ist nach wie vor unbekannt, Berichten zufolge sind zwischen 13.000 und 26.000 Menschen ums Leben gekommen.
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(Foto: Ahmed Omer/NRC)
Groß angelegte, ethnisch motivierte Angriffe in Darfur führten dem NRC zufolge zu Massentötungen und zur Vertreibung ganzer Bevölkerungsgruppen, Vergewaltigung und sexuelle Gewalt wurden häufig als Kriegstaktik eingesetzt.
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(Foto: picture alliance / AA)
Die Wirtschaft brach zusammen, die Preise schossen in die Höhe. 1,4 Millionen Menschen flohen über die Grenze, und mehr als acht Millionen Menschen wurden innerhalb des Landes vertrieben, was den Sudan zur größten Binnenvertreibungskrise der Welt macht.
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(Foto: picture alliance / AA)
Die norwegische NGO verweist darauf, dass die meisten der heutigen humanitären Krisen langwieriger Natur sind und mehrere parallele Krisen umfassen. Eine Krise in einem Land habe oft Auswirkungen auf Nachbarländer und -bevölkerungen und wirke sich manchmal auch auf die gesamte Region aus.
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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Die Kluft zwischen der Not der Menschen und der geleisteten Hilfe werde immer größer. Damit wachse auch die Gefahr, dass unerwünschte Akteure in den betroffenen Ländern an Einfluss gewinnen.
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(Foto: picture alliance / ZB)
Die mangelnde Aufmerksamkeit der Medien für diese Krisen wird häufig durch strenge Beschränkungen der Pressefreiheit und der Arbeitsmöglichkeiten für Journalistinnen und Journalisten noch verstärkt.
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(Foto: picture alliance / ZB)
Das NRC fordert dauerhafte Friedensabkommen und integrative politische Lösungen, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, ihr Leben wieder aufzunehmen und neu aufzubauen.
Vernachlässigte Krisen Welt ignoriert Leid von Millionen Menschen
Es sind Krisen, bei den Hunderttausende Menschen ihre Heimat verlieren, hungern oder massiver Gewalt ausgesetzt sind. Trotzdem kommt in Burkina Faso, Kamerun oder Honduras kaum internationale Hilfe an, auch Berichterstattung ist selten. Das Norwegian Refugee Council (NRC) legt deshalb einmal im Jahr den Fokus auf die vergessenen Krisen der Welt.
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