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(Foto: Reuters)
Am späten Abend des 8. März 2014 hebt MH370 problemlos vom internationalen Flughafen in Kuala Lumpur ab.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Mit 239 Menschen an Bord macht sich die Boeing 777 auf den Weg nach Peking. (im Bild Boeing 737 der Airline)
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(Foto: Facebook/Zahari)
Um 1.19 Uhr ist der erfahrene Kapitän Zaharie Ahmad Shah zum letzten Mal aus dem Cockpit zu hören: "Good night, Malaysian Three Seven Zero."
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Kurz darauf wird der Transponder abgeschaltet - ein Gerät, das der Flugsicherung am Boden Daten zur Erkennung übermittelt. Wer den Aus-Knopf drückt und warum, ist bis heute ungeklärt.
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Etwa zwei Stunden nach dem Start verschwindet das Flugzeug von den letzten Radarschirmen. Sieben Stunden lang empfängt ein Satellit dann noch sogenannte Ping-Signale von der Maschine. Etwa so lange dauert es, bis der Tank leer gewesen wäre.
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In Peking kommt die Maschine nie an, eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte nimmt seinen Anfang.
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An Küsten entlang des Indischen Ozeans werden später Trümmerteile angeschwemmt.
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Vom Hauptrumpf des Flugzeugs, den Insassen und dem Flugrekorder fehlt aber jede Spur. Große, internationale Suchaktionen gehen ergebnislos zu Ende.
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(Foto: picture alliance / Western Australian Museum/WESTERN AUSTRALIAN MUSEUM/dpa)
Malaysia, China und Australien starten eine zwei Jahre lange Unterwassersuche, bei der zwar verloren geglaubte Schiffswracks entdeckt werden, nicht aber MH370.
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2017 wird die Suche ergebnislos abgebrochen.
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Eine Suchaktion der US-Spezialfirma Ocean Infinity bringt ebenfalls keine Ergebnisse. Vermutet wird aber weiterhin, dass die Boeing ins Meer gestürzt ist und jetzt irgendwo in großer Tiefe auf Grund liegt.
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Weil von der Maschine jede Spur fehlt und die Suchteams keine Absturzstelle finden, wird lange viel und in alle Richtungen spekuliert, was geschehen sein könnte.
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Erklärversuche aller Art machen sich im Internet breit: Von Entführung über einen Suizid des Piloten bis hin zu einem Brand mit giftigen Gasen an Bord, der alle bewusstlos machte, ist alles dabei.
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Ein Gerücht hält sich besonders hartnäckig: Die Maschine könne absichtlich oder aus Versehen von Militärs abgeschossen worden sein, hieß es.
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Die französische Journalistin Florence de Changy bringt in einem Buch das US-Militär und ein Spionagegerät ins Spiel. Die USA hätten den Diebstahl von einem Gerät bemerkt, dass China in seinen Besitz bringen will und herausgefunden, dass das wertvolle Gerät schon auf dem Weg nach Peking war.
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Da hätten sie Rot gesehen und möglicherweise die Maschine mit Abfangjägern begleitet und schließlich abgeschossen. Vermutlich sei sie nördlich von Vietnam ins Meer gestürzt.
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Lediglich weitere Wrackteile werden gefunden, inzwischen sind es mehr als 20.
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Die meisten findet der frühere Anwalt Blaine Gibson, für den die Suche nach MH370 zur Lebensaufgabe wird.
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Strömungssimulationen sollen helfen, die Suche systematisch zu unterstützen. Doch der Indische Ozean ist groß und gibt das Absturzrätsel nicht preis.
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In Australien erklären Luftfahrtexperten in dem 2022 erschienenen Dokumentarfilm "MH370: The Final Search" des Sky-News-Moderators und Investigativ-Journalisten Peter Stefanovic, dass eine 22-minütige kreisförmige Schleife in der Flugbahn der Boeing der Schlüssel zur Lösung des Rätsels sein könnte.
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Es habe keinen Grund für Kapitän Shah gegeben, vor der Küste von Sumatra zu kreisen. Es sei denn, es habe in dieser Zeit "mögliche Verhandlungen" zwischen ihm und jemand anderem gegeben, sagt der Luftfahrtautor und frühere Pilot Mike Glynn in der Doku.
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Glynn glaubt, dass der Pilot aus Wut über eine Verurteilung des damaligen malaysischen Oppositionsführers und heutigen Regierungschefs Anwar Ibrahim am Tag zuvor den Vorfall verursacht haben könnte. Shah soll entfernt mit ihm verwandt gewesen sein.
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Vor allem Angehörige von Passagieren und Crew klammern sich auch an die Theorie, die Maschine sei an einen unbekannten Ort gebracht worden - und ihre Angehörigen seien noch am Leben.
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Für keine der Theorien finden sich Beweise.
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Nach zehn Jahren haben sich die meisten damit abgefunden, dass die Menschen an Bord von MH370 vermutlich schon im März 2014 ums Leben kamen.
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Mit mehr als 150 Passagieren war die Zahl von Menschen aus China unter den Opfern am höchsten.
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Viele Opfer stammen auch aus Malaysia (50) sowie aus Indonesien (7) und Australien (6).
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Im November 2023 startet ein Gerichtsverfahren in der chinesischen Hauptstadt. Die Hinterbliebenen klagen dort auf Schadenersatz.
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Die Airline hat bereits Geld gezahlt, in den Augen mancher wohl zu wenig.
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In anderen Staaten wiesen Gerichte solche Verfahren bereits mit der Begründung ab, dass derartige Klagen in Malaysia verhandelt werden müssten.
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Zum zehnten Jahrestag des Mysteriums gibt es nun wieder einen Hoffnungsschimmer für die Familien, inmitten aller Spekulationen endlich Gewissheit zu bekommen.
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Malaysia kündigt an, man wolle mit Ocean Infinity über eine neue Suchaktion sprechen. Sie soll nur bezahlt werden, falls das Unternehmen fündig werde.
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Grundlage für die Suche sollen Analysen von Signalen der Amateurfunktechnologie Weak Signal Propagation Reporter (WSPR) sein. Dieses Signal und seine Störungen durch Flugzeuge werden seit 2009 in einer globalen Datenbank gespeichert.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Die vor zehn Jahren von Flug MH370 aufgezeichneten Störungen ergeben nun ein ziemlich genau eingegrenztes Absturzgebiet, das etwas nördlich des bisher abgesuchten Gebiets liegt.
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(Foto: AP)
Es ist ein Hoffnungsschimmer, dass doch noch geklärt wird, welches Schicksal MH370 und die Menschen an Bord ereilte. (sba)
Rätsel der Luftfahrtgeschichte Zehn Jahre Suche nach MH370
Zehn Jahre ist es her, dass MH370 in Kuala Lumpur startete und mit 239 Menschen an Bord verschwand. Bis heute ist unklar, was mit der Maschine geschah. Nicht nur Luftfahrtexperten sehen in dem Unglück eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte.
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