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Unter Weinbergen im rheinland-pfälzischen Ahrtal, rund 30 Kilometer südlich von Bonn, befindet sich der Regierungsbunker, den ...
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... das Bundesinnenministerium vor 60 Jahren, am 1. April 1959, in Auftrag gab. In den umgebauten 17 Kilometern Bahntunnel ...
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... sollten in diesem "Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes" im Falle eines dritten Weltkrieges 3000 Amtsträger Schutz finden. Bei seiner Fertigstellung ...
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... im Jahr 1971 zählte er 936 Schlaf- und ...
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... 897 Büroräume sowie Großküchen und Kantinen. Hinzu kamen ...
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... abhörsichere Sitzungssäle, Werkstätten und Brunnen. Hier zu sehen: das Kanzlerwohnzimmer. Die Planung des bizarren Bauwerks ...
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... war streng geheim. Der einstige Bergbauingenieur Reiner van Briel, heute 82 Jahre alt, erinnert sich vor Ort: "Ich durfte nicht mal meiner Frau etwas über den Bunkerbau erzählen." Urlaub im damaligen Ostblock ...
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... sei aus Sicherheitsgründen tabu gewesen. Die einstige Bunkerbau-Sekretärin Lore Berthel erinnert sich, seinerzeit interessante Einblicke in geheime Angelegenheiten bekommen zu haben. Und in damals moderne Bautechnik.
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Van Briel sagt zum Beispiel: "Unser Betonmischwerk ist mit Lochkarten gefahren worden." Ex-Maschinenbauingenieur Heinz Eickhoff aus Bochum schwärmt noch heute ...
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... von den in Bruchteilen von Sekunden zu schließenden Druckverschlüssen des Bunkers, die er als Mitarbeiter der Bochumer Eisenhütte einst mit entwickelt habe. So etwas habe es in dieser Art vorher nicht gegeben.
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Gegliedert ist die Anlage in fünf autarke Bauteile, die sich im Notfall voneinander abkoppeln lassen. Komfort fehlt: Selbst für die höchsten Repräsentanten des Staates ...
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... sind in dem nach heutigem Stand umgerechnet mehr als drei Milliarden Euro teuren Bauwerk nur Feldbetten vorgesehen.
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Die Kosten sind damals nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, selbst der Bundestag bleibt außen vor. "Der Westen hält bis jetzt vieles geheim, auch zum Beispiel die Nato-Übungen im Bunker", sagt Experte Jörg Diester, Autor mehrerer Bücher über den Bunker.
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Die regelmäßigen Nato-Übungen in dem Tunnelsystem unter Weinbergen hat es bis zum Jahr des Mauerfalls 1989 gegeben: 3000 Menschen haben je zwei Wochen das Bunkerleben bei einem fiktiven Dritten Weltkrieg geprobt, mit einem falschen Kanzler, einem vermeintlichen Bundespräsidenten und einem Notparlament. Nach dem Mauerfall ...
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... hat der Bund vergeblich versucht, seine ungewöhnliche Unterwelt zu verkaufen. Schließlich wird der Bunker aus Gründen des Umweltschutzes entkernt - nur 200 Meter Tunnel bleiben als Museum erhalten. Unter anderem mit ...
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... einer Krankenstation, ...
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... Schlafräumen, ...
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... Nasszellen, ...
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... Kontrollraum, ...
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... einem Labor und ...
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... Dekontaminationsräumen zum Duschen verstrahlter Menschen mit Säurezusätzen. "Die Dokumentationsstätte ist erfolgreich...
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... Sie hat rund 75.000 Besucher im Jahr", sagt Diester. "Nächstes Jahr erwarten wir den einmillionsten Besucher." Er bedauert, ...
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... dass nicht ein größerer, autarker Teil des Bunkers erhalten geblieben ist. Nach Diesters Worten könnte das Bauwerk gleichwohl notfalls wieder ertüchtigt und genutzt werden.
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Die Tunnel seien nicht verfüllt und nicht stark beschädigt worden, die Wassereinbrüche würden abgeleitet. Doch streng genommen ...
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... ist der Regierungsbunker schon bei seiner Fertigstellung 1971 technisch überholt gewesen: Bereits 1962 hatten Fachleute laut Diester mit weitaus stärkeren Atomwaffen als der Hiroshima-Bombe gerechnet - viel zu viel für den Bunker. Seine wechselvolle Geschichte aber - ...
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... von der nie befahrenen Bahntrasse über die Champignonzucht in den 1930er-Jahren und die Außenstelle des KZs Buchenwald im Zweiten Weltkrieg zum Luftschutzkeller - fasziniert Besucher noch heute. (dpa)
Startschuss fällt vor 60 Jahren Zeitreise in den ehemaligen Regierungsbunker
Mitten in den Ahrtaler Weinbergen liegt eines der bizarrsten Bauwerke der Bundesrepublik: der 1959 in Auftrag gegebene Regierungsbunker. Ein Teil davon ist als Museum erhalten und lässt Besucher in die Zeiten des Kalten Kriegs zurückreisen.
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