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Etwas mehr als zwei Monate nach dem D-Day in der Normandie landen alliierte Truppen am 15. August 1944 an der Cote D'Azur.
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Etwas mehr als zwei Monate nach dem D-Day in der Normandie landen alliierte Truppen am 15. August 1944 an der Cote D'Azur.

Es ist die letzte große amphibische Landungsoperation des Zweiten Weltkrieges in Europa.
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Es ist die letzte große amphibische Landungsoperation des Zweiten Weltkrieges in Europa.

Durch die Eröffnung einer zweiten Frontlinie in Südfrankreich soll die Befreiung Westeuropas beschleunigt werden.
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Durch die Eröffnung einer zweiten Frontlinie in Südfrankreich soll die Befreiung Westeuropas beschleunigt werden.

Innerhalb von zwei Wochen befreien die Alliierten die Provence.
4 / 53 (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Innerhalb von zwei Wochen befreien die Alliierten die Provence.

Doch ein Großteil der deutschen Besatzungstruppen im Süden Frankreichs kann entkommen.
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Doch ein Großteil der deutschen Besatzungstruppen im Süden Frankreichs kann entkommen.

Mit der Idee einer größeren Landung in Südeuropa beschäftigen sich die alliierten Militärplaner seit der Befreiung Roms Anfang Juni 1944.
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Mit der Idee einer größeren Landung in Südeuropa beschäftigen sich die alliierten Militärplaner seit der Befreiung Roms Anfang Juni 1944.

Zunächst stehen neben der Provence auch Operationen im Golf von Genua und in der Biskaya zur Debatte.
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Zunächst stehen neben der Provence auch Operationen im Golf von Genua und in der Biskaya zur Debatte.

Der britische Premier Winston Churchill (M.) bevorzugt eine Landung in der Po-Ebene in Norditalien, um von dort über Slowenien nach Südosteuropa vorzudringen.
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Der britische Premier Winston Churchill (M.) bevorzugt eine Landung in der Po-Ebene in Norditalien, um von dort über Slowenien nach Südosteuropa vorzudringen.

Doch Churchill findet selbst bei seinen eigenen Militärs kaum Unterstützung für diesen Plan. Am Ende setzen sich die Amerikaner durch.
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Doch Churchill findet selbst bei seinen eigenen Militärs kaum Unterstützung für diesen Plan. Am Ende setzen sich die Amerikaner durch.

Mit einer Landung an der Cote D'Azur will der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Westeuropa, Dwight D. Eisenhower, die Tiefseehäfen Marseille und Toulon unter die eigene Kontrolle bringen.
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Mit einer Landung an der Cote D'Azur will der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Westeuropa, Dwight D. Eisenhower, die Tiefseehäfen Marseille und Toulon unter die eigene Kontrolle bringen.

Zudem sollen die Verbände der Wehrmacht im Süden und Westen Frankreichs eingekesselt werden.
11 / 53 (Foto: ullstein bild via Getty Images)

Zudem sollen die Verbände der Wehrmacht im Süden und Westen Frankreichs eingekesselt werden.

Anfang Juli erhält der britische General und alliierte Oberbefehlshaber im Mittelmeer, Henry Maitland Wilson (l.), den Befehl, die "Operation Dragoon" vorzubereiten.
12 / 53 (Foto: IMAGO/piemags)

Anfang Juli erhält der britische General und alliierte Oberbefehlshaber im Mittelmeer, Henry Maitland Wilson (l.), den Befehl, die "Operation Dragoon" vorzubereiten.

Zehn Divisionen sollen unter US-General Jacob L. Devers in der Provence landen und zunächst Toulon und Marseille einnehmen.
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Zehn Divisionen sollen unter US-General Jacob L. Devers in der Provence landen und zunächst Toulon und Marseille einnehmen.

Anschließend wollen die Alliierten in das Rhônetal nordwärts in Richtung Vogesen und Burgund vorstoßen.
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Anschließend wollen die Alliierten in das Rhônetal nordwärts in Richtung Vogesen und Burgund vorstoßen.

Die US-Amerikaner stellen die Hauptmacht der Landungsflotte und auch der Luftunterstützung.
15 / 53 (Foto: picture alliance / akg-images)

Die US-Amerikaner stellen die Hauptmacht der Landungsflotte und auch der Luftunterstützung.

Die Briten stellen lediglich eine Fallschirmjäger-Brigade, einige Geschwader der Royal Air Force sowie mehrere Schiffe ab.
16 / 53 (Foto: picture alliance / akg-images)

Die Briten stellen lediglich eine Fallschirmjäger-Brigade, einige Geschwader der Royal Air Force sowie mehrere Schiffe ab.

Um den Gegner zu täuschen, verlassen die Schiffe der alliierten Flotte am Abend des 14. August ihre Häfen in Italien und Nordafrika und nehmen zunächst Kurs auf Genua.
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Um den Gegner zu täuschen, verlassen die Schiffe der alliierten Flotte am Abend des 14. August ihre Häfen in Italien und Nordafrika und nehmen zunächst Kurs auf Genua.

Erst in den frühen Morgenstunden des 15. August bewegen sie sich auf die Küste des französischen Departements Var zu.
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Erst in den frühen Morgenstunden des 15. August bewegen sie sich auf die Küste des französischen Departements Var zu.

Im Gegensatz zum D-Day in der Normandie wirkt die Landung in der Provence fast wie ein Spaziergang.
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Im Gegensatz zum D-Day in der Normandie wirkt die Landung in der Provence fast wie ein Spaziergang.

Nach intensiven Bombardierungen durch Marine und Luftwaffe, ...
20 / 53 (Foto: picture alliance / Usis-Dite/Leemage)

Nach intensiven Bombardierungen durch Marine und Luftwaffe, ...

... können die US-Truppen an allen drei Landungsabschnitten schnell Fuß fassen.
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... können die US-Truppen an allen drei Landungsabschnitten schnell Fuß fassen.

Währenddessen springen 5000 Fallschirmjäger hinter der Küste ab, ...
22 / 53 (Foto: picture alliance / Everett Collection)

Währenddessen springen 5000 Fallschirmjäger hinter der Küste ab, ...

... um die Zufahrtswege zu den Landungsgebieten abzuschneiden.
23 / 53 (Foto: picture alliance / Photo12)

... um die Zufahrtswege zu den Landungsgebieten abzuschneiden.

Insgesamt haben die Amerikaner am ersten Invasionstag 95 Tote und 385 Verwundete zu beklagen, ein Großteil davon durch Minen.
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Insgesamt haben die Amerikaner am ersten Invasionstag 95 Tote und 385 Verwundete zu beklagen, ein Großteil davon durch Minen.

Südlich der Stadt Draguignan können Fallschirmjäger den Gefechtsstand eines deutschen Armeekorps ausschalten.
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Südlich der Stadt Draguignan können Fallschirmjäger den Gefechtsstand eines deutschen Armeekorps ausschalten.

Drei Tage später nehmen die Alliierten General Ferdinand Neuling gefangen. Er ist der erste Kommandeur eines deutschen Armeekorps, der den Alliierten in Frankreich in die Hände fällt.
26 / 53 (Foto: Corbis via Getty Images)

Drei Tage später nehmen die Alliierten General Ferdinand Neuling gefangen. Er ist der erste Kommandeur eines deutschen Armeekorps, der den Alliierten in Frankreich in die Hände fällt.

Mehr als 60.000 Mann gehen in den ersten 24 Stunden an Land.
27 / 53 (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Mehr als 60.000 Mann gehen in den ersten 24 Stunden an Land.

Am nächsten Tag folgen zusätzliche Kräfte der Freien Franzosen, mit denen die Alliierten schnell aus den Bückenköpfen ausbrechen.
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Am nächsten Tag folgen zusätzliche Kräfte der Freien Franzosen, mit denen die Alliierten schnell aus den Bückenköpfen ausbrechen.

Unterstützung erhalten sie von Kämpfern der Résistance, der französischen Widerstandsbewegung.
29 / 53 (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Unterstützung erhalten sie von Kämpfern der Résistance, der französischen Widerstandsbewegung.

Die deutschen Besatzungstruppen sind maßlos überfordert.
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Die deutschen Besatzungstruppen sind maßlos überfordert.

Ein Großteil ihrer schweren Waffen und des Personals wurde nach dem D-Day in die Normandie verlegt.
31 / 53 (Foto: picture alliance / SZ Photo)

Ein Großteil ihrer schweren Waffen und des Personals wurde nach dem D-Day in die Normandie verlegt.

Zur Verteidigung stehen hauptsächlich Ausbildungseinheiten zur Verfügung.
32 / 53 (Foto: picture alliance / SZ Photo)

Zur Verteidigung stehen hauptsächlich Ausbildungseinheiten zur Verfügung.

Auch die Abwehranlagen an der Küste sind nicht so stark wie der Atlantikwall in Nordfrankreich.
33 / 53 (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Auch die Abwehranlagen an der Küste sind nicht so stark wie der Atlantikwall in Nordfrankreich.

Aufgrund der aussichtslosen Lage fällt Adolf Hitler eine für ihn seltene Entscheidung.
34 / 53 (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Aufgrund der aussichtslosen Lage fällt Adolf Hitler eine für ihn seltene Entscheidung.

Am 17. August ordnet er mit Ausnahme der "Festungen" an Atlantik und Mittelmeer den kompletten Rückzug der deutschen Truppen aus Südfrankreich an.
35 / 53 (Foto: picture alliance / SZ Photo)

Am 17. August ordnet er mit Ausnahme der "Festungen" an Atlantik und Mittelmeer den kompletten Rückzug der deutschen Truppen aus Südfrankreich an.

Gut 300.000 deutsche Soldaten erhalten den Befehl, sich durch das Rhônetal Richtung Nordosten zurückzuziehen.
36 / 53 (Foto: picture alliance / SZ Photo)

Gut 300.000 deutsche Soldaten erhalten den Befehl, sich durch das Rhônetal Richtung Nordosten zurückzuziehen.

Doch die Zeit arbeitet gegen die Deutschen. Toulon und Marseille werden schnell von französischen Truppen eingeschlossen und befreit.
37 / 53 (Foto: IMAGO/Bridgeman Images)

Doch die Zeit arbeitet gegen die Deutschen. Toulon und Marseille werden schnell von französischen Truppen eingeschlossen und befreit.

Zudem stößt eine amerikanische Kampfgruppe durch die französischen Alpen und erreicht am 20. August bei Montélimar das Rhônetal.
38 / 53 (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Zudem stößt eine amerikanische Kampfgruppe durch die französischen Alpen und erreicht am 20. August bei Montélimar das Rhônetal.

Der Rückzugsweg der Deutschen ist damit abgeschnitten.
39 / 53 (Foto: picture alliance / Photo12)

Der Rückzugsweg der Deutschen ist damit abgeschnitten.

Bei Montélimar kommt es zu heftigen Kämpfen. Letztlich räumen die US-Vorauseinheiten die Stadt und besetzen die umliegenden Höhen.
40 / 53 (Foto: imago images/Reinhard Schultz)

Bei Montélimar kommt es zu heftigen Kämpfen. Letztlich räumen die US-Vorauseinheiten die Stadt und besetzen die umliegenden Höhen.

Von dort aus nehmen sie die deutschen Rückzugswege unter Feuer.
41 / 53 (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Von dort aus nehmen sie die deutschen Rückzugswege unter Feuer.

Dennoch kann sich die Masse der deutschen Soldaten bis zum 29. August in kleinen Kampfgruppen durch den Flaschenhals bei Montélimar zwängen.
42 / 53 (Foto: IMAGO/piemags)

Dennoch kann sich die Masse der deutschen Soldaten bis zum 29. August in kleinen Kampfgruppen durch den Flaschenhals bei Montélimar zwängen.

Damit ist die Chance vertan, Hitlers Westheer einen vernichtenden Schlag zu versetzen.
43 / 53 (Foto: picture alliance / Usis-Dite/Leemage)

Damit ist die Chance vertan, Hitlers Westheer einen vernichtenden Schlag zu versetzen.

In der "Burgundischen Pforte", der Ebene zwischen Vogesen und Jura, können die Deutschen die Front wieder stabilisieren.
44 / 53 (Foto: picture alliance / SZ Photo)

In der "Burgundischen Pforte", der Ebene zwischen Vogesen und Jura, können die Deutschen die Front wieder stabilisieren.

Von den 235.000 Deutschen, die den Rückzug angetreten haben, erreichen 160.000 das Ziel, häufig selbstständig in kleinen Marschgruppen.
45 / 53 (Foto: picture alliance / SZ Photo)

Von den 235.000 Deutschen, die den Rückzug angetreten haben, erreichen 160.000 das Ziel, häufig selbstständig in kleinen Marschgruppen.

Mitte September treffen in Dijon alliierte Einheiten aus Südfrankreich auf die siegreichen Truppen aus der Normandie. Zusammen bilden sie nun eine zusammenhängende Westfront.
46 / 53 (Foto: picture alliance / Photo12)

Mitte September treffen in Dijon alliierte Einheiten aus Südfrankreich auf die siegreichen Truppen aus der Normandie. Zusammen bilden sie nun eine zusammenhängende Westfront.

Vier Wochen des Kämpfens fordern auf Seiten der Alliierten rund 25.000 Tote, Verwundete und Vermisste.
47 / 53 (Foto: picture alliance / akg-images)

Vier Wochen des Kämpfens fordern auf Seiten der Alliierten rund 25.000 Tote, Verwundete und Vermisste.

Die Wehrmacht verliert 150.000 Männer, von denen die meisten in Kriegsgefangenschaft geraten.
48 / 53 (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Die Wehrmacht verliert 150.000 Männer, von denen die meisten in Kriegsgefangenschaft geraten.

Für Frankreich ist die "Operation Dragoon" bedeutend, weil sie den Freien Franzosen einen militärischen Beitrag zur Befreiung ihrer Heimat bietet.
49 / 53 (Foto: imago stock&people)

Für Frankreich ist die "Operation Dragoon" bedeutend, weil sie den Freien Franzosen einen militärischen Beitrag zur Befreiung ihrer Heimat bietet.

Insgesamt ist der Erfolg der Alliierten aber überschaubar.
50 / 53 (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Insgesamt ist der Erfolg der Alliierten aber überschaubar.

Zwar gelingt die Befreiung der Hafenstädte Marseille und Toulon, ...
51 / 53 (Foto: picture alliance / Usis-Dite/Leemage)

Zwar gelingt die Befreiung der Hafenstädte Marseille und Toulon, ...

... die im weiteren Kriegsverlauf eine wichtige Rolle im Naschubsystem der Alliierten einnehmen.
52 / 53 (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

... die im weiteren Kriegsverlauf eine wichtige Rolle im Naschubsystem der Alliierten einnehmen.

Doch die Mehrheit der deutschen Truppen ist entkommen. (jpe)
53 / 53 (Foto: imago images/KHARBINE-TAPABOR)

Doch die Mehrheit der deutschen Truppen ist entkommen. (jpe)

Freitag, 15. August 2025

Vergessene "Operation Dragoon" Als die Alliierten 1944 an Frankreichs Mittelmeerküste landeten

Die Landung in der Normandie ist weltbekannt. Fast in Vergessenheit geraten ist die zweite alliierte Invasion in Frankreich. Mitte August 1944 betreten Soldaten die Strände der Côte d’Azur und befreien rasch weite Teile der Provence. Ihre ehrgeizigen Ziele können sie aber nur teilweise erreichen.
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