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Heute ist Gerhard Schröder in Deutschland und in weiten Teilen seiner SPD nicht mehr wohlgelitten.
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(Foto: picture alliance / Holger Hollem)
Zu sehr schmiss er sich an Russlands Präsidenten Putin heran und ließ Deutschland in die Energieabhängigkeit von Russland tapsen.
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Nach dem Ende seiner Amtszeit arbeitete der Altkanzler für russische Konzerne, sodass man ihn heute vor allem als Gaslobbyist bezeichnen müsste.
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Wie anders war das noch heute vor 25 Jahren, am 27. September 1998. Schröder und die SPD feierten einen fulminanten Sieg bei der Bundestagswahl.
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Es war das erste Mal, das ein Herausforderer ...
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(Foto: picture-alliance / ZB)
... einen amtierenden Bundeskanzler schlug. Mit Helmut Kohl wollten die meisten Deutschen nach 16 Jahren nicht mehr in die Zukunft schreiten.
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25 Jahre sind eine lange Zeit und beim Blick zurück zeigt sich, wie anders die Welt damals aussah. Nicht nur, aber auch, weil Oskar Lafontaine noch SPD-Chef war und es die Linkspartei noch gar nicht gab.
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Allein schon die Wahlergebnisse damals: 40,1 Prozent für die SPD. 35,9 Prozent für die Union. Grüne und FDP knapp über der Fünfprozenthürde. Keine AfD, die Republikaner bei 1,8 Prozent.
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Die Welt war noch eine andere. Man fabulierte vom Ende der Geschichte nach dem Kalten Krieg und die Zeitenwende von 9/11 erahnte niemand. Und ...
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... Immobilienmogule waren noch Immobilienmogule und wollten es vermutlich auch bleiben.
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Nur der Fußball erinnert an heute - die Nationalmannschaft (damals meinte man ausschließlich die der Herren) erlebte düstere Zeiten, beispielsweise bei der WM in Frankreich.
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Für die SPD brachte der Wahlsieg im Herbst 1998 viele neue Sitze. Einen davon besetzte ein junger Abgeordneter aus Hamburg namens Olaf Scholz.
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Auch die Grünen feierten. Hier rahmen Joschka Fischer und Jürgen Trittin die damalige Grünen-Fraktionschefin Kerstin Müller ein. Eine Koalition mit der SPD war erklärtes Ziel.
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Ein Zusammengehen mit der FDP, also eine Ampel? Ende der 1990er gar nicht nötig. Es reichte noch locker für Zweierbündnisse.
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Von einer großen Koalition mochte auch die kommende CDU-Chefin Angela Merkel nichts hören.
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Rot-Grün war eine Premiere, und so normal die Krawatte und der schicke Anzug bei Joschka Fischer heute aussehen, so bemerkenswert waren sie damals.
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Aber auch energiepolitisch lebte Deutschland in einer anderen Welt. Der Anteil von erneuerbaren Energien lag bei 0,3 Prozent. Russisches Gas machte immerhin schon rund ein Drittel des deutschen Verbrauchs aus. Der damalige russische Geheimdienstchef Putin schickte sich in den folgenden Jahren an, das zu ändern.
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Der Klimawandel war etwas für Ökos und Akademiker. Wichtig fand die neue Regierung, ...
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(Foto: picture-alliance / Friedel Gierth)
... insbesondere die Grünen, den möglichst schnellen Ausstieg aus der Atomkraft. Die SPD ...
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(Foto: picture alliance / Zoonar)
... sah sich noch als Schutzpatronin der Bergleute und damit der Kohle. Schließlich arbeiteten noch Zehntausende, meist im Ruhrgebiet, unter Tage - und die wählten oftmals SPD.
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Das größte Problem war ohnehin die Massenarbeitslosigkeit. Rund 4,3 Millionen Menschen waren ohne Job. Fachkräftemangel war ein Fremdwort.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Davon dürfte auch Christian Lindner noch wenig geahnt haben. Er zog zwei Jahre später mit 21 Jahren als jüngster Abgeordneter in den Landtag von Nordrhein-Westfalen ein.
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
Robert Habeck war 1998 noch nicht einmal Grünen-Mitglied - dieses Bild stammt von 2007 und entstand für ein Kinderbuch, das er mit seiner Frau veröffentlichte.
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(Foto: picture alliance / Flashpic)
Die beiden Ampel-Politiker hatten im vergangenen Winter den Job, eine Gasmangellage zu verhindern.
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(Foto: picture alliance/dpa)
Für die Abhängigkeit hatte Schröder die Weichen gestellt.
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(Foto: picture alliance / Photoshot)
An denen auch seine Nachfolgerin nichts änderte.
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(Foto: imago stock&people)
Der 27. September 1998 mag in mancherlei Hinsicht ein neuer Aufbruch gewesen sein - aber der führte sicher nicht immer in die richtige Richtung.
Wahlsieg am 27. September 1998 Als die Deutschen Schröder noch bejubelten
Heute ist Gerhard Schröder in Deutschland nicht mehr wohlgelitten, ebensowenig in der SPD. Zu sehr schmiss er sich in den vergangenen 20 Jahren an Putin heran und ließ das Land in die Energieabhängigkeit von Russland tapsen. Vor 25 Jahren war das noch völlig anders - damals feiert er einen überwältigenden Wahlsieg. Ein Blick zurück.
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