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Am 22. Juli 2011 gehen diese Bilder um die Welt.
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Am 22. Juli 2011 gehen diese Bilder um die Welt.

Norwegen trauert.
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Norwegen trauert.

Der Rechtsextremist Anders Behring Breivik hatte 77 Menschen ermordet.
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Der Rechtsextremist Anders Behring Breivik hatte 77 Menschen ermordet.

Seitdem ist der Tag tief in Norwegens kollektivem Gedächtnis eingebrannt.
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Seitdem ist der Tag tief in Norwegens kollektivem Gedächtnis eingebrannt.

Zunächst zündet der damals 32-Jährige eine Autobombe im Regierungsviertel der norwegischen Hauptstadt.
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Zunächst zündet der damals 32-Jährige eine Autobombe im Regierungsviertel der norwegischen Hauptstadt.

Dabei ermordet er acht Menschen.
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Dabei ermordet er acht Menschen.

Viele weitere werden verletzt.
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Viele weitere werden verletzt.

Die Detonation hinterlässt zudem schwere Zerstörungen.
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Die Detonation hinterlässt zudem schwere Zerstörungen.

Eine Überwachungskamera filmt Anders Behring Breivik gegen halb vier nachmittags an jenem trägen Sommer-Freitag. Oslo hatte sich bereits ins Wochenende verabschiedet.
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Eine Überwachungskamera filmt Anders Behring Breivik gegen halb vier nachmittags an jenem trägen Sommer-Freitag. Oslo hatte sich bereits ins Wochenende verabschiedet.

Die Detonation ist auch ein Ablenkungsmanöver für eine noch viel perfidere Tat. Denn während die Rettungsarbeiten laufen, fährt er zur etwa 30 Kilometer entfernten Insel Utøya.
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Die Detonation ist auch ein Ablenkungsmanöver für eine noch viel perfidere Tat. Denn während die Rettungsarbeiten laufen, fährt er zur etwa 30 Kilometer entfernten Insel Utøya.

Dort gibt er sich als Polizist aus und eröffnet das Feuer auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des jährlichen Sommerlagers der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei.
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Dort gibt er sich als Polizist aus und eröffnet das Feuer auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des jährlichen Sommerlagers der Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiterpartei.

Dieses von einem Hubschrauber aus aufgenommene Bild zeigt den Täter auf der Insel.
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Dieses von einem Hubschrauber aus aufgenommene Bild zeigt den Täter auf der Insel.

Seine Brutalität ist unfassbar. Einige Opfer sterben durch mehrere Kopfschüsse.
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Seine Brutalität ist unfassbar. Einige Opfer sterben durch mehrere Kopfschüsse.

Über einen Zeitraum von einer Dreiviertelstunde feuert er im Sekundenabstand auf alles, was sich bewegt.
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Über einen Zeitraum von einer Dreiviertelstunde feuert er im Sekundenabstand auf alles, was sich bewegt.

Nach Berichten von Überlebenden lockte Breivik seine Opfer als Polizist verkleidet an. Er habe gesagt: "Kommt zu mir, ich habe wichtige Informationen, kommt zu mir, es besteht keine Gefahr", berichtete eine damals 15-Jährige.
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Nach Berichten von Überlebenden lockte Breivik seine Opfer als Polizist verkleidet an. Er habe gesagt: "Kommt zu mir, ich habe wichtige Informationen, kommt zu mir, es besteht keine Gefahr", berichtete eine damals 15-Jährige.

Viele der Teenager im Alter von 14 bis 17 Jahren springen in Todesangst ins Wasser, um schwimmend von der Insel zu entkommen. Einigen gelingt die Flucht, anderen nicht.
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Viele der Teenager im Alter von 14 bis 17 Jahren springen in Todesangst ins Wasser, um schwimmend von der Insel zu entkommen. Einigen gelingt die Flucht, anderen nicht.

Erst nach einer Stunde stürmen Mitglieder der Anti-Terror-Einheit der norwegischen Polizei die Insel. Der Massenmörder ergibt sich sofort.
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Erst nach einer Stunde stürmen Mitglieder der Anti-Terror-Einheit der norwegischen Polizei die Insel. Der Massenmörder ergibt sich sofort.

Ministerpräsident Jens Stoltenberg spricht danach von der schlimmsten Katastrophe Norwegens seit dem Zweiten Weltkrieg.
18 / 43 (Foto: AP)

Ministerpräsident Jens Stoltenberg spricht danach von der schlimmsten Katastrophe Norwegens seit dem Zweiten Weltkrieg.

Der Name Anders Behring Breivik steht seitdem für die Gefahr, die von rechtsextremistisch radikalisierten Einzeltätern ausgeht.
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Der Name Anders Behring Breivik steht seitdem für die Gefahr, die von rechtsextremistisch radikalisierten Einzeltätern ausgeht.

Seine Gedanken schreibt er in einem wirren, über 1500 Seiten starken "Manifest" nieder: "Ich glaube, dies wird mein letzter Eintrag sein."
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Seine Gedanken schreibt er in einem wirren, über 1500 Seiten starken "Manifest" nieder: "Ich glaube, dies wird mein letzter Eintrag sein."

Nur Stunden vor den Terroranschlägen verschickt er das Manifest per E-Mail an rund 1000 Adressaten.
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Nur Stunden vor den Terroranschlägen verschickt er das Manifest per E-Mail an rund 1000 Adressaten.

Der Sportschütze bezeichnet darin seine Taten als "grausam, aber notwendig", ...
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Der Sportschütze bezeichnet darin seine Taten als "grausam, aber notwendig", ...

... um Europa vor "Marxismus und Islamisierung" zu retten. (Im Bild: Breiviks Haus)
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... um Europa vor "Marxismus und Islamisierung" zu retten. (Im Bild: Breiviks Haus)

Er beschreibt den Bau einer Bombe, erwähnt auch die Jugendorganisation, die das Inselcamp organisiert hat. In seine Pläne weiht er niemanden ein.
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Er beschreibt den Bau einer Bombe, erwähnt auch die Jugendorganisation, die das Inselcamp organisiert hat. In seine Pläne weiht er niemanden ein.

Über Monate hinweg hatte Breivik sechs Tonnen Kunstdünger zusammengekauft, der zur Herstellung von Bomben geeignet war. Einen Teil davon findet die Polizei später noch in seinem Haus.
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Über Monate hinweg hatte Breivik sechs Tonnen Kunstdünger zusammengekauft, der zur Herstellung von Bomben geeignet war. Einen Teil davon findet die Polizei später noch in seinem Haus.

Auch zwei Schusswaffen, darunter eine Maschinenpistole, werden nach den Taten sichergestellt.
26 / 43 (Foto: REUTERS)

Auch zwei Schusswaffen, darunter eine Maschinenpistole, werden nach den Taten sichergestellt.

Im August 2012 wird Breivik zu 21 Jahren Sicherheitsverwahrung mit einer Mindestdauer von zehn Jahren verurteilt.
27 / 43 (Foto: Reuters)

Im August 2012 wird Breivik zu 21 Jahren Sicherheitsverwahrung mit einer Mindestdauer von zehn Jahren verurteilt.

Es ist die zum Zeitpunkt des Urteils höchstmögliche Strafe in Norwegen.
28 / 43 (Foto: dpa)

Es ist die zum Zeitpunkt des Urteils höchstmögliche Strafe in Norwegen.

Den Prozess nutzt Breivik erneut, um Selbstrechtfertigungen und wirre politische Statements vorzutragen.
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Den Prozess nutzt Breivik erneut, um Selbstrechtfertigungen und wirre politische Statements vorzutragen.

Inzwischen hat der Massenmörder seinen Namen in Fjotolf Hansen geändert.
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Inzwischen hat der Massenmörder seinen Namen in Fjotolf Hansen geändert.

Seine Strafe verbüßt er im Gefängnis in Skien im Süden Norwegens von den Mitgefangenen getrennt.
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Seine Strafe verbüßt er im Gefängnis in Skien im Süden Norwegens von den Mitgefangenen getrennt.

Seit Jahren klagt er immer wieder gegen seine Haftbedingungen und beweist bei seinen Gerichtauftritten, dass sich seine rechtsextremistische Gesinnung nicht verändert hat.
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Seit Jahren klagt er immer wieder gegen seine Haftbedingungen und beweist bei seinen Gerichtauftritten, dass sich seine rechtsextremistische Gesinnung nicht verändert hat.

Bisher wurden alle Anträge, seine Strafe zur Bewährung auszusetzen, abgelehnt. Die 21-jährige Haftstrafe kann verlängert werden, solange er als Gefahr für die Allgemeinheit eingeschätzt wird.
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Bisher wurden alle Anträge, seine Strafe zur Bewährung auszusetzen, abgelehnt. Die 21-jährige Haftstrafe kann verlängert werden, solange er als Gefahr für die Allgemeinheit eingeschätzt wird.

Auf die Insel Utøya kommen bis heute jedes Jahr unzählige junge Menschen.
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Auf die Insel Utøya kommen bis heute jedes Jahr unzählige junge Menschen.

Das Café-Gebäude, in dem allein 13 Jugendliche starben, hat man teils erhalten. Drumherum wurde ein neues Gebäude errichtet, dessen Dach von 69 Pfeilern getragen wird ...
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Das Café-Gebäude, in dem allein 13 Jugendliche starben, hat man teils erhalten. Drumherum wurde ein neues Gebäude errichtet, dessen Dach von 69 Pfeilern getragen wird ...

... - sinnbildlich für die 69 Menschen, die auf Utøya getötet wurden.
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... - sinnbildlich für die 69 Menschen, die auf Utøya getötet wurden.

Ein paar Hundert Meter entfernt schwebt ein chromfarbener Ring zwischen den Bäumen. Darin sind die Namen der Toten und ihr Alter eingraviert. Keiner kommt zuerst, keiner zuletzt.
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Ein paar Hundert Meter entfernt schwebt ein chromfarbener Ring zwischen den Bäumen. Darin sind die Namen der Toten und ihr Alter eingraviert. Keiner kommt zuerst, keiner zuletzt.

Kamzy Gunaratnam ist heute stellvertretende Bürgermeisterin von Oslo und eine der Überlebenden von Utøya.
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Kamzy Gunaratnam ist heute stellvertretende Bürgermeisterin von Oslo und eine der Überlebenden von Utøya.

Sie sagt: "Ganz Norwegen hat versprochen: Nie wieder 22. Juli, und wenn wir das Versprechen halten wollen, dann müssen wir uns auch daran erinnern, was geschehen ist."
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Sie sagt: "Ganz Norwegen hat versprochen: Nie wieder 22. Juli, und wenn wir das Versprechen halten wollen, dann müssen wir uns auch daran erinnern, was geschehen ist."

An den mehrere Gedenkveranstaltungen in diesem Jahr nehmen unter anderem Überlebende, Hinterbliebene sowie Regierungschefin Erna Solberg und Vertreter des Königshauses teil.
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An den mehrere Gedenkveranstaltungen in diesem Jahr nehmen unter anderem Überlebende, Hinterbliebene sowie Regierungschefin Erna Solberg und Vertreter des Königshauses teil.

Im Laufe des Tages werden mehrere Male die Namen aller 77 Todesopfer verlesen.
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Im Laufe des Tages werden mehrere Male die Namen aller 77 Todesopfer verlesen.

Solberg betont in ihrer Rede, dass es im Kampf gegen jede Form von Extremismus am wichtigsten sei, dass jeder und jede Einzelne ein inneres "Bollwerk gegen Intoleranz und Hassrede" aufbaue.
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Solberg betont in ihrer Rede, dass es im Kampf gegen jede Form von Extremismus am wichtigsten sei, dass jeder und jede Einzelne ein inneres "Bollwerk gegen Intoleranz und Hassrede" aufbaue.

Überlebende und Angehörige kämpfen bis heute mit gesundheitlichen Langzeitfolgen der Anschläge. (abe)
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Überlebende und Angehörige kämpfen bis heute mit gesundheitlichen Langzeitfolgen der Anschläge. (abe)

Donnerstag, 22. Juli 2021

Rechtsextremer Hass und 77 Tote Breivik brachte Terror nach Norwegen

Am 22. Juli 2011 tötet der Rechtsextremist Anders Behring Breivik 77 Menschen. Für Norwegen ist es der schlimmste Tag seit dem Zweiten Weltkrieg. Ein Jahrzehnt später hat der Terror tiefe Spuren in dem skandinavischen Land hinterlassen.
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