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Es ist ein warmer Sommer, als der tschechoslowakische Traum jäh endet.
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Es ist ein warmer Sommer, als der tschechoslowakische Traum jäh endet.

In der Nacht zum 21. August 1968 rollen Panzer und schwere Fahrzeuge über die Grenze, Militärflugzeuge dröhnen am Himmel.
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In der Nacht zum 21. August 1968 rollen Panzer und schwere Fahrzeuge über die Grenze, Militärflugzeuge dröhnen am Himmel.

Aus dem Radio erklingt Smetanas "Moldau" und ein Sprecher verliest eine Erklärung des Zentralkomitees:
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Aus dem Radio erklingt Smetanas "Moldau" und ein Sprecher verliest eine Erklärung des Zentralkomitees:

"Heute Nacht haben fünf Armeen des Warschauer Paktes - die sowjetische, polnische, ungarische, bulgarische und die der DDR - die Grenze zur CSSR überschritten, ohne Wissen der tschechoslowakischen Organe." Die Bevölkerung solle Ruhe bewahren und keinen Widerstand leisten.
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"Heute Nacht haben fünf Armeen des Warschauer Paktes - die sowjetische, polnische, ungarische, bulgarische und die der DDR - die Grenze zur CSSR überschritten, ohne Wissen der tschechoslowakischen Organe." Die Bevölkerung solle Ruhe bewahren und keinen Widerstand leisten.

Tatsächlich nehmen DDR-Truppen auf Drängen der UdSSR nicht an der Invasion teil, zum großen Ärger der Ost-Berlin Führung.
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Tatsächlich nehmen DDR-Truppen auf Drängen der UdSSR nicht an der Invasion teil, zum großen Ärger der Ost-Berlin Führung.

Moskau allerdings fürchtet die Bilder von deutschen Panzern, die nur wenige Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg wieder durch Prag rollen.
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Moskau allerdings fürchtet die Bilder von deutschen Panzern, die nur wenige Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg wieder durch Prag rollen.

Doch auch ohne die Nationale Volksarmee ist die Invasion gigantisch.
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Doch auch ohne die Nationale Volksarmee ist die Invasion gigantisch.

Rund 500.000 Soldaten sind an der "Operation Donau" beteiligt, es ist die größte Militäroperation in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
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Rund 500.000 Soldaten sind an der "Operation Donau" beteiligt, es ist die größte Militäroperation in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Schon bald kontrollieren die Soldaten der sogenannten Brudervölker die strategisch wichtigen Punkte des Landes: Regierungsgebäude, Radio- und Fernsehstationen.
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Schon bald kontrollieren die Soldaten der sogenannten Brudervölker die strategisch wichtigen Punkte des Landes: Regierungsgebäude, Radio- und Fernsehstationen.

Trotz der militärischen Übermacht geben die Tschechen und Slowaken nicht klein bei, schnell formiert sich ein breiter Widerstand.
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Trotz der militärischen Übermacht geben die Tschechen und Slowaken nicht klein bei, schnell formiert sich ein breiter Widerstand.

Frauen ziehen sich ihre schönsten Kleider an, hängen ihre Handtaschen an Panzerläufe.
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Frauen ziehen sich ihre schönsten Kleider an, hängen ihre Handtaschen an Panzerläufe.

Viele diskutieren mit den Soldaten, von denen einige gar nicht wissen, in welchem Land sie sich befinden.
12 / 54 (Foto: imago/CTK Photo)

Viele diskutieren mit den Soldaten, von denen einige gar nicht wissen, in welchem Land sie sich befinden.

Andere verdrehen Straßenschilder, so dass die Besatzer den Weg nicht finden, ...
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Andere verdrehen Straßenschilder, so dass die Besatzer den Weg nicht finden, ...

... oder bauen Barrikaden.
14 / 54 (Foto: imago/CTK Photo)

... oder bauen Barrikaden.

Eisenbahner dirigieren Züge auf Abstellgleise.
15 / 54 (Foto: AP)

Eisenbahner dirigieren Züge auf Abstellgleise.

"Geht nach Haus, Brüdermörder", steht auf den Straßen, ...
16 / 54 (Foto: imago stock&people)

"Geht nach Haus, Brüdermörder", steht auf den Straßen, ...

... und "Lenin, wach auf, Breschnew ist verrückt geworden!" an Hauswänden.
17 / 54 (Foto: AP)

... und "Lenin, wach auf, Breschnew ist verrückt geworden!" an Hauswänden.

In den Radiosendern, die noch frei berichten können, lesen Sprecher die Nummernschilder von Autos des tschechoslowakischen Geheimdienstes vor, mit denen dieser Verhaftungen durchführt.
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In den Radiosendern, die noch frei berichten können, lesen Sprecher die Nummernschilder von Autos des tschechoslowakischen Geheimdienstes vor, mit denen dieser Verhaftungen durchführt.

Doch die Akte des Widerstands führen nicht weit:
19 / 54 (Foto: imago stock&people)

Doch die Akte des Widerstands führen nicht weit:

Schon bald gibt es die ersten Toten, unter ihnen auch Kinder.
20 / 54 (Foto: imago stock&people)

Schon bald gibt es die ersten Toten, unter ihnen auch Kinder.

Die Parteiführung um Alexander Dubček wird nach Moskau verschleppt.
21 / 54 (Foto: imago stock&people)

Die Parteiführung um Alexander Dubček wird nach Moskau verschleppt.

Der Schriftsteller Heinrich Böll, der sich am Tag der Invasion in Prag befand, schreibt später:
22 / 54 (Foto: AP)

Der Schriftsteller Heinrich Böll, der sich am Tag der Invasion in Prag befand, schreibt später:

"Die Schüsse erklärten deutlich: Europa hat keinen Frieden, es lebt im Zustand unterschiedlicher Waffenstillstände, hier wurde ein Waffenstillstand gebrochen, in Prag."
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"Die Schüsse erklärten deutlich: Europa hat keinen Frieden, es lebt im Zustand unterschiedlicher Waffenstillstände, hier wurde ein Waffenstillstand gebrochen, in Prag."

Vor allem aber beenden die Panzer jäh den Prager Frühling, jenen Traum von einem "Sozialismus mit menschlichem Antlitz".
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Vor allem aber beenden die Panzer jäh den Prager Frühling, jenen Traum von einem "Sozialismus mit menschlichem Antlitz".

Dieser Traum hatte schon im Winter begonnen. Schon länger brodelt es in dem Land, Anfang Januar löst Dubček, der eher unauffällige Parteichef der slowakischen Kommunisten, den Bürokraten Antonin Novotny ab.
25 / 54 (Foto: imago stock&people)

Dieser Traum hatte schon im Winter begonnen. Schon länger brodelt es in dem Land, Anfang Januar löst Dubček, der eher unauffällige Parteichef der slowakischen Kommunisten, den Bürokraten Antonin Novotny ab.

Dubček, der lange in der Sowjetunion gelebt hatte und auch zunächst vom KPdSU-Chef Leonid Breschnew unterstützt wird, leitet bald einen Reformkurs ein.
26 / 54 (Foto: imago stock&people)

Dubček, der lange in der Sowjetunion gelebt hatte und auch zunächst vom KPdSU-Chef Leonid Breschnew unterstützt wird, leitet bald einen Reformkurs ein.

Schon am 4. März wird die Zensur abgeschafft - ein bis dahin einmaliger Vorgang in einem Ostblockland.
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Schon am 4. März wird die Zensur abgeschafft - ein bis dahin einmaliger Vorgang in einem Ostblockland.

"Die Zäsur von März 1968 kann man sich nicht dramatisch genug vorstellen", schreibt der Historiker Martin Schulze Wessel in seinem Buch "Der Prager Frühling".
28 / 54 (Foto: imago stock&people)

"Die Zäsur von März 1968 kann man sich nicht dramatisch genug vorstellen", schreibt der Historiker Martin Schulze Wessel in seinem Buch "Der Prager Frühling".

Der Historiker Michal Reiman drückt es im Gespräch mit n-tv.de so aus: "Im Laufe von ein bis zwei Monaten war die ganze Atmosphäre im Land verändert."
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Der Historiker Michal Reiman drückt es im Gespräch mit n-tv.de so aus: "Im Laufe von ein bis zwei Monaten war die ganze Atmosphäre im Land verändert."

Im April wird in einem "Aktionsprogramm der Kommunistischen Partei" die Rede- und Versammlungsfreiheit eingeführt, die KPC verzichtet weitgehend auf ihr Machtmonopol.
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Im April wird in einem "Aktionsprogramm der Kommunistischen Partei" die Rede- und Versammlungsfreiheit eingeführt, die KPC verzichtet weitgehend auf ihr Machtmonopol.

Reisen ins westliche Ausland sind plötzlich erlaubt, aus dem Westen besuchen Tausende das Land.
31 / 54 (Foto: imago stock&people)

Reisen ins westliche Ausland sind plötzlich erlaubt, aus dem Westen besuchen Tausende das Land.

Auch in der Wirtschaft setzt sich die Führung unter Dubček für Reformen ein:
32 / 54 (Foto: imago stock&people)

Auch in der Wirtschaft setzt sich die Führung unter Dubček für Reformen ein:

Die zentrale Planwirtschaft, die in den vergangenen Jahren mehr einer Mangelverwaltung glich, soll liberalisiert werden.
33 / 54 (Foto: AP)

Die zentrale Planwirtschaft, die in den vergangenen Jahren mehr einer Mangelverwaltung glich, soll liberalisiert werden.

Die Hoffnung der regierenden Kommunisten: Sie wollen den real existierenden Sozialismus von innen heraus reformieren, ohne ihn abzuschaffen.
34 / 54 (Foto: imago/CTK Photo)

Die Hoffnung der regierenden Kommunisten: Sie wollen den real existierenden Sozialismus von innen heraus reformieren, ohne ihn abzuschaffen.

Doch in den anderen Ostblockländern beobachten die kommunistischen Führungen den tschechischen Aufbruch mit Misstrauen.
35 / 54 (Foto: imago/CTK Photo)

Doch in den anderen Ostblockländern beobachten die kommunistischen Führungen den tschechischen Aufbruch mit Misstrauen.

Besonders als im Juni "das Manifest der 2000 Worte" erscheint, das mit der 20-jährigen Herrschaft der KPC abrechnet und erklärt, eine weitere Demokratisierung könne nur außerhalb der Partei erfolgen.
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Besonders als im Juni "das Manifest der 2000 Worte" erscheint, das mit der 20-jährigen Herrschaft der KPC abrechnet und erklärt, eine weitere Demokratisierung könne nur außerhalb der Partei erfolgen.

"Das war mehr als eine Revolution, das war eine Anarchie, die wollt man nicht hinnehmen. Das konnte ein Beispiel, ein sehr gefährliches Beispiel für die anderen sein", so zitiert der Deutschlandfunk Valentin Falin, einst Botschafter der Sowjetunion der der Bundesrepublik Deutschland.
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"Das war mehr als eine Revolution, das war eine Anarchie, die wollt man nicht hinnehmen. Das konnte ein Beispiel, ein sehr gefährliches Beispiel für die anderen sein", so zitiert der Deutschlandfunk Valentin Falin, einst Botschafter der Sowjetunion der der Bundesrepublik Deutschland.

"Man hat vor allem das Vertrauen verloren, was Dubček angeht." Man dürfe sich auf ihr Wort nicht verlassen. Der Druck aus Moskau und anderen Warschauer-Pakt-Staaten wächst.
38 / 54 (Foto: imago stock&people)

"Man hat vor allem das Vertrauen verloren, was Dubček angeht." Man dürfe sich auf ihr Wort nicht verlassen. Der Druck aus Moskau und anderen Warschauer-Pakt-Staaten wächst.

In einem sogenannten Warschauer Brief an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, verfasst von den sogenannten sozialistischen Bruderstaaten, heißt es Mitte Juli: "Es war und ist nicht unsere Absicht, uns in solche Angelegenheiten einzumischen, die ausgesprochen innere Angelegenheiten Ihrer Partei und Ihres Staates sind."
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In einem sogenannten Warschauer Brief an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei, verfasst von den sogenannten sozialistischen Bruderstaaten, heißt es Mitte Juli: "Es war und ist nicht unsere Absicht, uns in solche Angelegenheiten einzumischen, die ausgesprochen innere Angelegenheiten Ihrer Partei und Ihres Staates sind."

Doch schon wenige Sätze später folgt die unverhohlene Drohung:
40 / 54 (Foto: imago stock&people)

Doch schon wenige Sätze später folgt die unverhohlene Drohung:

"Wir können jedoch nicht damit einverstanden sein, dass feindliche Kräfte Ihr Land vom Weg des Sozialismus stoßen und die Gefahr einer Lostrennung der Tschechoslowakei von der sozialistischen Gemeinschaft heraufbeschwören. Das sind nicht mehr nur Ihre Angelegenheiten."
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"Wir können jedoch nicht damit einverstanden sein, dass feindliche Kräfte Ihr Land vom Weg des Sozialismus stoßen und die Gefahr einer Lostrennung der Tschechoslowakei von der sozialistischen Gemeinschaft heraufbeschwören. Das sind nicht mehr nur Ihre Angelegenheiten."

Die Angst vor einer Ansteckung der anderen Warschauer-Pakt-Staaten durch den Reformvirus ist groß. Besonders die Staats- und Parteichefs der DDR und Bulgariens, Walter Ulbricht und Todor Schiwkow, drängen darauf, das Experiment gewaltsam zu beenden.
42 / 54 (Foto: imago/ZUMA/Keystone)

Die Angst vor einer Ansteckung der anderen Warschauer-Pakt-Staaten durch den Reformvirus ist groß. Besonders die Staats- und Parteichefs der DDR und Bulgariens, Walter Ulbricht und Todor Schiwkow, drängen darauf, das Experiment gewaltsam zu beenden.

Bei zwei Konferenzen in Cierna nad Tisou und Bratislava treffen sich noch die Prager Führung mit Vertretern der Sowjetunion - doch für einen Konsens ist es zu spät.
43 / 54 (Foto: imago stock&people)

Bei zwei Konferenzen in Cierna nad Tisou und Bratislava treffen sich noch die Prager Führung mit Vertretern der Sowjetunion - doch für einen Konsens ist es zu spät.

Trotz nach außen zur Schau getragener Freude ist der Riss deutlich.
44 / 54 (Foto: imago/ZUMA/Keystone)

Trotz nach außen zur Schau getragener Freude ist der Riss deutlich.

Auch Breschnew zeigt sich zunehmend verärgert über die "Konterrevolution" in der CSSR und über Dubček, der viele Jahre in der Sowjetunion gelebt hatte und lange als Freund Moskaus galt.
45 / 54 (Foto: imago stock&people)

Auch Breschnew zeigt sich zunehmend verärgert über die "Konterrevolution" in der CSSR und über Dubček, der viele Jahre in der Sowjetunion gelebt hatte und lange als Freund Moskaus galt.

Am 17. August entscheidet sich das Politbüro des ZK der KPdSU einstimmig schließlich für einen Einmarsch "zum ehest möglichen Zeitpunkt".
46 / 54 (Foto: AP)

Am 17. August entscheidet sich das Politbüro des ZK der KPdSU einstimmig schließlich für einen Einmarsch "zum ehest möglichen Zeitpunkt".

Als dann am 21. August die Panzer rollen, zerstören sie die Hoffnung für alle, die auf eine Reform des Systems von innen gesetzt hatten.
47 / 54 (Foto: AP)

Als dann am 21. August die Panzer rollen, zerstören sie die Hoffnung für alle, die auf eine Reform des Systems von innen gesetzt hatten.

Immerhin: Dubček selbst bleibt nicht lange in Moskauer Haft und wird auch nicht gleich abgesetzt - dafür ist er in der Bevölkerung zu beliebt und die Zeiten des schlimmsten Stalinismus gehören der Vergangenheit an.
48 / 54 (Foto: AP)

Immerhin: Dubček selbst bleibt nicht lange in Moskauer Haft und wird auch nicht gleich abgesetzt - dafür ist er in der Bevölkerung zu beliebt und die Zeiten des schlimmsten Stalinismus gehören der Vergangenheit an.

Jedoch wird er gezwungen, seine eigenen Reformen rückgängig zu machen.
49 / 54 (Foto: imago stock&people)

Jedoch wird er gezwungen, seine eigenen Reformen rückgängig zu machen.

Nach einem halben Jahr muss er zurücktreten, später wird er aus der Partei ausgeschlossen und zum Waldarbeiter degradiert. Auch viele andere Vorkämpfer des "Prager Frühlings" erhalten in den folgenden Monaten und Jahren Berufsverbote, sie werden bespitzelt, drangsaliert, verhaftet. "Wir wussten, dass wir verloren hatten und mussten uns irgendwie mit dieser Situation abfinden", sagt der Historiker Reiman.
50 / 54 (Foto: imago/CTK Photo)

Nach einem halben Jahr muss er zurücktreten, später wird er aus der Partei ausgeschlossen und zum Waldarbeiter degradiert. Auch viele andere Vorkämpfer des "Prager Frühlings" erhalten in den folgenden Monaten und Jahren Berufsverbote, sie werden bespitzelt, drangsaliert, verhaftet. "Wir wussten, dass wir verloren hatten und mussten uns irgendwie mit dieser Situation abfinden", sagt der Historiker Reiman.

"Normalisierung", so nennt Dubčeks Nachfolger Gustav Husak diese Politik. Sie wird erst zwei Jahrzehnte beendet durch die Samtene Revolution, bei der auch Dubček wieder eine wichtige Rolle spielt.
51 / 54 (Foto: AP)

"Normalisierung", so nennt Dubčeks Nachfolger Gustav Husak diese Politik. Sie wird erst zwei Jahrzehnte beendet durch die Samtene Revolution, bei der auch Dubček wieder eine wichtige Rolle spielt.

Dann, 1989, wird Dubček schließlich rehabilitiert und am 28. Dezember zum tschechoslowakischen Parlamentspräsidenten gewählt.
52 / 54 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Dann, 1989, wird Dubček schließlich rehabilitiert und am 28. Dezember zum tschechoslowakischen Parlamentspräsidenten gewählt.

Einen Tag später wird übrigens noch einem anderen Vorkämpfer des Prager Frühlings eine späte Ehre zuteil:
53 / 54 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Einen Tag später wird übrigens noch einem anderen Vorkämpfer des Prager Frühlings eine späte Ehre zuteil:

Der Schriftsteller Vaclav Havel, der prominenteste nichtkommunistische Intellektuelle, der Dubcek unterstützt hatte, wird Präsident des Landes. Der Prager Frühling und seine Niederschlagung gehören der Vergangenheit an.
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Der Schriftsteller Vaclav Havel, der prominenteste nichtkommunistische Intellektuelle, der Dubcek unterstützt hatte, wird Präsident des Landes. Der Prager Frühling und seine Niederschlagung gehören der Vergangenheit an.

Mittwoch, 21. August 2024

"Nach Hause, Brudermörder" Das blutige Ende des Prager Frühlings

Der Taumel währt ein halbes Jahr. Dann startet der Warschauer Pakt die "Operation Donau", die größte militärische Operation in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Hunderttausende Soldaten besetzen die Tschechoslowakei und beenden alle Träume von einem Sozialismus mit menschlichem Antlitz.
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