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Das war's also: Nach einer langen Reihe von Skandalen tritt Boris Johnson vom Amt als Tory-Parteichef zurück. Damit endet bald auch seine Zeit als britischer Premier, die zuletzt vor allem von Negativschlagzeilen begleitet wurde.
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Partygate, Spendenaffäre und übergriffige Parteifreunde: Die Liste der Skandale und Affären rund um Johnson ist lang.
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Nach dem überstandenen Misstrauensvotum Anfang Juni brachte der Rücktritt mehrerer Regierungsmitglieder Johnson nun erneut in Bedrängnis. Aber bereits zuvor musste er sich vieler Skandale erwehren.
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Im April 2021 gerät Johnson wegen der luxuriösen Renovierung der Wohnung in der Downing Street 11 unter Druck. Der Premier versichert, er habe für die Arbeiten "persönlich" bezahlt.
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Später stellt sich aber heraus, dass die Renovierung maßgeblich mit Mitteln aus einer Privatspende an die Tories bezahlt worden war. Da die Spende nicht ordnungsgemäß deklariert wurde, wird Johnsons Partei mit einer Geldstrafe belegt.
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Im Mai 2021 wird eine parlamentarische Untersuchung zur unklaren Finanzierung einer Urlaubsreise des Premierministers eingeleitet. Johnson hatte über Weihnachten 2019 mit seiner damaligen Verlobten und heutigen Ehefrau Carrie Symonds auf der Privat-Insel Mustique Urlaub gemacht.
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Die Kosten für den Aufenthalt wurden von dem Geschäftsmann David Ross bezahlt. Ein Parlaments-Ausschuss kommt zu dem Schluss, dass Johnsons Angaben zur Finanzierung der Luxus-Reise korrekt gewesen seien.
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Im Dezember 2021 muss der konservative Abgeordnete Owen Paterson wegen einer Lobbyismus-Affäre zurücktreten.
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Johnson hatte sich Anfang November in die Affäre eingeschaltet und versucht, ein Disziplinarverfahren gegen den Tory-Politiker zu stoppen - musste aber einen Monat später angesichts der Empörung in den eigenen Reihen einen Rückzieher machen.
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Patersons Wahlkreis, der über Jahrzehnte eine Hochburg der Tories war, verloren die Konservativen bei der Nachwahl an die Liberaldemokraten. Helen Morgan gewann.
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Auch wegen seiner Corona-Politik sah sich Johnson scharfer Kritik ausgesetzt. Im Mai 2020 gerät sein Top-Berater Dominic Cummings wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Corona-Auflagen unter Druck.
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Der Premierminister stellt sich trotz der öffentlichen Empörung hinter seinen Vertrauten, der schließlich im November seinen Rücktritt verkündet.
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Später kommt es zum Zerwürfnis zwischen Johnson und Cummings, der dem Premier daraufhin "katastrophale" Versäumnisse in der Corona-Pandemie vorwirft.
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Auch in einem Parlamentsbericht wird dem Regierungschef ein schlechtes Zeugnis für seinen Umgang mit der Corona-Pandemie ausgestellt.
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Das Hinauszögern eines Lockdowns zu Beginn der Pandemie war demnach "eines der größten Versäumnisse im Bereich der öffentlichen Gesundheit" in der Geschichte des Landes.
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Empörung löst auch das angebliche Zitat Johnsons aus: "Keinen verdammten Lockdown mehr - sollen sich doch die Leichen zu Tausenden stapeln", zitiert ihn die Zeitung "Daily Mail". Johnson bestreitet die Aussage.
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Die Affäre um zahlreiche Partys am Regierungssitz während des Corona-Lockdowns führt im Juni zu einem parteiinternen Misstrauensvotum gegen Johnson. Der Premierminister übersteht die Abstimmung.
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32 Stimmen fehlen am Ende, um Johnson zum Rücktritt zu zwingen. Johnson entschuldigt sich mehrfach für die illegalen Partys, lehnt einen Rücktritt aber ab.
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Wegen seiner Teilnahme an einer der Feiern wird der 58-Jährige mit einer Geldstrafe belegt - und geht damit als erster amtierender britischer Premierminister in die Geschichte ein, der wegen eines Gesetzesbruchs bestraft wurde.
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Anfang Juli tritt dann der stellvertretende Parlamentarische Geschäftsführer der Tories, Chris Pincher, zurück, nachdem er zwei Männer sexuell belästigt hatte.
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Nach Angaben eines ranghohen früheren Beamten war Johnson aber bereits 2019 über einen entsprechenden Vorfall informiert worden. Der Premier wird daraufhin der Lüge bezichtigt. Johnson erklärt, rückblickend sei die Ernennung Pinchers ein Fehler gewesen.
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Im Mai werden zahlreiche weitere Vorwürfe gegen Mitglieder der Regierungspartei publik. Es geht um Vergewaltigungen, sexuellen Missbrauch und Porno-Schauen im Parlament. Die Rücktrittsforderungen gegen Johnson nehmen sowohl in der Bevölkerung ...
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... als auch in der Politik zu. Wohnungsbauminister Michael Gove fordert Johnson dazu auf, seinen Hut zu nehmen.
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Letztlich wird der Druck dann doch zu groß für Boris Johnson. Britischen Medienberichten zufolge wird er noch bis Herbst als Regierungschef im Amt bleiben - dann soll ein neuer Tory-Parteiführer gewählt werden. (als/mbe/AFP)
Der etwas andere Premierminister Die skandalträchtige Ära Johnson geht zu Ende
Am Ende ist der Druck dann doch zu groß: Nach zahlreichen Skandalen wird Boris Johnson vom Amt des britischen Premierministers zurücktreten. Ein Rückblick auf die Affären des Tory-Politikers - von illegalen Spenden und Partys bis zu übergriffigen Parteifreunden.
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