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Es waren sein Spiele: Wladimir Putin zeigte der Welt bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi im Februar sein Russland.
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Wenige Tage nach der Abschlussfeier übernehmen seine Soldaten auf der Krim faktisch die Macht.
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Nachdem der Moskau-treue ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch von den Demonstranten auf dem Maidan-Platz in Kiew aus dem Amt gejagt wurde, betreibt Russland die Abspaltung der Halbinsel.
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Seinen eiskalten geopolitischen Zug begründet Putin mit dem Schutz der russischen Bevölkerung auf der Krim. Der Westen wirft ihm vor, das Völkerrecht zu verletzen.
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Die Krise auf der Krim überschattet die Paralympischen Winterspiele, die am 7. März beginnen.
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Wieder lädt Putin die Welt nach Sotschi, nur steht er dieses Mal fast allein da. Zahlreiche Regierungen senden keine Delegationen.
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Das deutsche Team will aus Protest bei der Eröffnungsfeier keine Fähnchen schwenken.
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Vor den Spielen im Februar hatte der deutsche Bundespräsident ein deutliches Zeichen gesetzt: Er blieb zuhause.
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Schon vor dem Eingreifen in den Konflikt um die Ukraine war die Politik von Russlands Präsident Putin höchst umstritten: Die Opposition wird zunehmend drangsaliert, Medien stark gegängelt.
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Dazu kommt das umstrittene Homosexuellen-Gesetz, das weltweit Aktivisten auf die Barrikaden bringt. Die russischen Winterspiele müssten boykottiert werden, forderten sie.
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Dies wirft die Frage auf: Wie sinnvoll sind Boykotte von großen Sportveranstaltungen?
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Eines jedenfalls ist gewiss: Sportveranstaltungen und Protest haben eine lange Tradition. So hat es auch vor den Olympischen Spielen 1936 in Berlin ...
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... Diskussionen über ein Boykott gegeben. Vor allem in den USA und Frankreich ist die Frage damals umstritten. Viele Menschen wollen ...
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... ein Zeichen setzen und gegen die Diskriminierung der Juden in Deutschland protestieren. Das Olympische Komitee (IOC) verlangt schließlich von Hitler ...
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... eine Garantie, dass die Regeln der Olympischen Idee eingehalten werden. Demnach soll die Chancengleichheit für alle Teilnehmer unabhängig von Konfession und Rasse garantiert sein. Sonst drohe ...
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... eine Verlegung. Hitler gibt das Lippenbekenntnis ab und ...
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... nutzt die Spiele im Sommer 1936 ...
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... zur Propaganda in eigener Sache.
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Auch 1956 vor den Spielen in Melbourne gibt es Schwierigkeiten.
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Die Spiele finden zwar statt, allerdings fehlen sieben Staaten. Niederlande, Spanien und die Schweiz boykottieren ...
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... die Veranstaltung wegen der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes durch die Sowjetunion.
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Ägypten, Irak und Kambodscha bleiben Olympia 1956 wegen der Suez-Krise fern.
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Im Vorfeld der Sommerspiele 1972 in München fordern ...
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... viele afrikanische Staaten den Ausschluss von Südafrika und Rhodesien.
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Das IOC gibt den Forderungen ...
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... als Zeichen gegen Rassendiskriminierung ...
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... schließlich nach.
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1976 in Montreal ...
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... nehmen 28 afrikanische Staaten nicht teil. Sie hatten vor den Spielen vergeblich den Ausschluss Neuseelands gefordert.
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Die Afrikaner hatten kritisiert, dass eine Rugby-Mannschaft zuvor in Südafrika gespielt und damit den Sportbann gegen das Land gebrochen hatte.
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Doch das IOC lehnt ab. Die afrikanischen Staaten ziehen ihre Mannschaften daraufhin ab, obwohl einige Athleten schon eingesetzt worden waren.
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Auch die damalige "Republik China" boykottiert die Spiele in Montreal, ...
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... denn auf Druck der Volksrepublik China hatte das IOC gefordert, dass das Team den Namen "Taiwan" führt.
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Vor der Fußball-WM 1978 in Argentinien wird auch in Deutschland kontrovers diskutiert.
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Die dortige Militärdiktatur foltert und richtet Menschen hin.
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Aber das deutsche Team tritt in Argentinien schließlich an.
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Der Kalte Krieg spaltet 1980 die Olympischen Spiele in Moskau.
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Die USA und 63 verbündete Staaten fliegen nicht in die sowjetische Hauptstadt.
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Die Boykott-Länder nennen die Invasion der Sowjetunion in Afghanistan als Grund.
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Einige westliche Staaten wie Großbritannien, Italien, Schweiz und Österreich fahren ...
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... trotzdem zu den Spielen. Sie wählen teilweise andere Protestformen ...
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... und treten etwa nicht mit der eigenen Nationalflagge, sondern mit der olympischen Fahne auf. Bei den Sommerspielen 1984 in Los Angeles ...
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... wendet sich das Blatt. Die Sowjetunion und 18 Staaten bleiben wegen feindseliger ...
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... und antisowjetischer Stimmung zu Hause und veranstalten eine Gegenveranstaltung, die Wettkämpfe der Freundschaft. 1986 kommt es jedoch zur Versöhnung, ...
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... mit den gemeinsamen "Goodwill Games" gehen die Sowjetunion und die USA einen Schritt aufeinander zu.
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1988 springen, laufen, werfen, schwimmen und wetteifern sie in Seoul wieder gegeneinander.
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Dafür reisen die nordkoreanischen Sportler nicht in den Süden. Das Land kritisiert, ...
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... nicht als Co-Gastgeber berücksichtigt worden zu sein. Zuvor waren Verhandlungen gescheitert, ...
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... einige Wettkämpfe in Nordkorea auszutragen. Aus Solidarität boykottieren auch Äthiopien, Kuba und Nicaragua.
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Zu größeren Kontroversen kommt es erst wieder 20 Jahre später in Peking.
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Viele Länder erwägen einen Boykott ...
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... wegen der chinesischen Tibet-Politik ...
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... und der Missachtung der Menschenrechte.
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Doch letztlich fahren alle ...
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... Mannschaften nach Peking.
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Auch zur Fußball-Europameisterschaft 2012 in der Ukraine kam die Frage auf: Boykottieren oder hinfahren?
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Die Situation in dem Land war angespannt, ...
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... im Ausland sorgte besonders die Inhaftierung von Oppositionsführerin Julia Timoschenko für Empörung.
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Mehrere deutsche Politiker sprachen sich für einen Boykott der EM aus, im Mai erklärte die EU, dass Kommissionspräsident Jose Barroso und die EU-Kommissare nicht zu den Spielen fahren würden.
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Einige Politiker forderten sogar einen sportlichen Boykott und eine Verlegung der Spiele. Die zuständigen Fußballverbände lehnten dies allerdings ab, die Spiele fanden statt - und führten Spanien erneut zum Triumph.
Geschichte der Olympia-Boykotte Die verhinderten Spiele
Russlands Präsident Wladimir Putin lädt die Welt zu den Paralympischen Winterspielen nach Sotschi ein - während seine Soldaten auf der Krim für Fakten sorgen. Zahlreiche Regierungen boykottieren deswegen die Spiele. Das ist gar nicht mal so unüblich: Schon seit Jahrzehnten bleiben immer mal wieder Politiker und ganze Länder großen Sportereignissen fern.
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