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Trotz landesweiter Proteste, die seit Wochen das Land erschüttern: Die iranischen Mullahs feiern wieder einmal den Jahrestag der islamischen Revolution.
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Trotz landesweiter Proteste, die seit Wochen das Land erschüttern: Die iranischen Mullahs feiern wieder einmal den Jahrestag der islamischen Revolution.

Jubelbilder gehören dabei zum Programm. Und die Erinnerung an die denkwürdigen Tage vor 44 Jahren.
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Jubelbilder gehören dabei zum Programm. Und die Erinnerung an die denkwürdigen Tage vor 44 Jahren.

Am 1. Februar 1979 startete von Paris aus die legendäre Air France-Maschine, die Großajatollah Ruhollah Khomeini nach fast 15 Jahren des Exils zurück nach Teheran bringt.
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Am 1. Februar 1979 startete von Paris aus die legendäre Air France-Maschine, die Großajatollah Ruhollah Khomeini nach fast 15 Jahren des Exils zurück nach Teheran bringt.

Massendemonstrationen Hunderttausender Iraner bereiteten zuvor in den letzten Januartagen der islamischen Revolution den Weg.
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Massendemonstrationen Hunderttausender Iraner bereiteten zuvor in den letzten Januartagen der islamischen Revolution den Weg.

Korruption und Verbrechen des Regimes von Schah Reza Pahlavi bringen weite Teile des Landes auf die Seite des fundamentalistischen Koran-Gelehrten: Studenten, Liberale, Linke, das ganze bürgerliche Lager ...
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Korruption und Verbrechen des Regimes von Schah Reza Pahlavi bringen weite Teile des Landes auf die Seite des fundamentalistischen Koran-Gelehrten: Studenten, Liberale, Linke, das ganze bürgerliche Lager ...

... kämpft auf einmal für den Mann, der seinen Landsleuten aus dem Pariser Exil die Freiheit verspricht.
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... kämpft auf einmal für den Mann, der seinen Landsleuten aus dem Pariser Exil die Freiheit verspricht.

Die Freiheit und den Sturz des verhassten Tyrannen Reza Schah Pahlavi. In den 60er-Jahren hatte der Schah von einer Großmacht Iran geträumt. Eine kleine Elite um ihn herum verprasste die sprudelnden Einnahmen aus der Ölförderung. Militär und Geheimdienst unterdrückten jeden Widerspruch.
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Die Freiheit und den Sturz des verhassten Tyrannen Reza Schah Pahlavi. In den 60er-Jahren hatte der Schah von einer Großmacht Iran geträumt. Eine kleine Elite um ihn herum verprasste die sprudelnden Einnahmen aus der Ölförderung. Militär und Geheimdienst unterdrückten jeden Widerspruch.

Neauphle-le-Château: Im Garten seines Hauses unter einem Apfelbaum hält Khomeini Hof. Sogar westliche Besucher verklären ihn als einen "heiligen Greis" und preisen ihn als Gandhi des Iran.
8 / 27 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Neauphle-le-Château: Im Garten seines Hauses unter einem Apfelbaum hält Khomeini Hof. Sogar westliche Besucher verklären ihn als einen "heiligen Greis" und preisen ihn als Gandhi des Iran.

In Teheran kommt es zu bürgerkriegsartigen Ausschreitungen. Das Militär versucht gewaltsam, die Demonstrationen niederzuknüppeln. Doch vergebens.
9 / 27 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

In Teheran kommt es zu bürgerkriegsartigen Ausschreitungen. Das Militär versucht gewaltsam, die Demonstrationen niederzuknüppeln. Doch vergebens.

Fluchtartig verlässt der Schah am 16. Januar mit seiner Frau Farah Diba sein Land. Es ist ein Abschied für immer.
10 / 27 (Foto: AP)

Fluchtartig verlässt der Schah am 16. Januar mit seiner Frau Farah Diba sein Land. Es ist ein Abschied für immer.

"Ich bin müde und benötige Erholung": Mit diesen Worten geht der Schah ins Exil.
11 / 27 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

"Ich bin müde und benötige Erholung": Mit diesen Worten geht der Schah ins Exil.

Während sich die kaiserliche Familie auf den Bahamas von der Flucht erholt, überrollt Iran die Revolution.
12 / 27 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Während sich die kaiserliche Familie auf den Bahamas von der Flucht erholt, überrollt Iran die Revolution.

Ajatollah Khomeini , der Retter in der Not, macht sich auf den Weg.
13 / 27 (Foto: AP)

Ajatollah Khomeini , der Retter in der Not, macht sich auf den Weg.

150 westliche Reporter begleiten Khomeini auf seinem legendären Flug von Paris nach Teheran. "Mit Überschallgeschwindigkeit ins Mittelalter", titelt eine deutsche Zeitung am nächsten Tag.
14 / 27 (Foto: AP)

150 westliche Reporter begleiten Khomeini auf seinem legendären Flug von Paris nach Teheran. "Mit Überschallgeschwindigkeit ins Mittelalter", titelt eine deutsche Zeitung am nächsten Tag.

Khomeini verfolgt von Anfang an seine eigene Agenda: Die nächsten zehn Tage reichen ihm, um einen schiitisch-islamischen Gottesstaat zu errichten.
15 / 27 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Khomeini verfolgt von Anfang an seine eigene Agenda: Die nächsten zehn Tage reichen ihm, um einen schiitisch-islamischen Gottesstaat zu errichten.

US-Präsident Jimmy Carter versichert, die USA seien mit der neuen Führung in Teheran im Kontakt. Man können mit denen arbeiten.
16 / 27 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

US-Präsident Jimmy Carter versichert, die USA seien mit der neuen Führung in Teheran im Kontakt. Man können mit denen arbeiten.

Gemeinsam mit dem deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt, dem französischen Präsidenten Giscard D'Estaing und Englands Premier James Callaghan entzieht der US-Präsident dem Schah den letzten Rückhalt. Er empfiehlt Khomeini als neuen Partner des Westens, der demokratische Reformen anstoßen werde.
17 / 27 (Foto: AP)

Gemeinsam mit dem deutschen Bundeskanzler Helmut Schmidt, dem französischen Präsidenten Giscard D'Estaing und Englands Premier James Callaghan entzieht der US-Präsident dem Schah den letzten Rückhalt. Er empfiehlt Khomeini als neuen Partner des Westens, der demokratische Reformen anstoßen werde.

Doch Khomeini denkt nicht daran. Gleich nach seiner Ankunft auf dem Flughafen von Teheran fährt er zum Zentralfriedhof, wo er vor Hunderttausenden begeisterten Zuhörern eine Kampfrede hält.
18 / 27 (Foto: AP)

Doch Khomeini denkt nicht daran. Gleich nach seiner Ankunft auf dem Flughafen von Teheran fährt er zum Zentralfriedhof, wo er vor Hunderttausenden begeisterten Zuhörern eine Kampfrede hält.

Ein Demokrat als Feigenblatt: Irans neuer Übergangs-Premier Mehdi Bazargan (rechts) soll die Ängste des iranischen Bürgertums besänftigen. Er übernimmt am 5. Februar die Regierungsgeschäfte.
19 / 27 (Foto: AP)

Ein Demokrat als Feigenblatt: Irans neuer Übergangs-Premier Mehdi Bazargan (rechts) soll die Ängste des iranischen Bürgertums besänftigen. Er übernimmt am 5. Februar die Regierungsgeschäfte.

Als die Armee am 11. Februar ihre Neutralität erklärt und ...
20 / 27 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Als die Armee am 11. Februar ihre Neutralität erklärt und ...

... dem vom Schah gerade erst eingesetzten Premierminister Schapur Bachtiar die Unterstützung verweigert, bricht die alte Ordnung völlig zusammen: Iran ist ein Gottesstaat.
21 / 27 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

... dem vom Schah gerade erst eingesetzten Premierminister Schapur Bachtiar die Unterstützung verweigert, bricht die alte Ordnung völlig zusammen: Iran ist ein Gottesstaat.

Die ersten Gratulanten lassen nicht lange auf sich warten: Palästinenserpräsident Jassir Arafat sieht in Iran eine neue Schutzmacht gegen Israel.
22 / 27 (Foto: AP)

Die ersten Gratulanten lassen nicht lange auf sich warten: Palästinenserpräsident Jassir Arafat sieht in Iran eine neue Schutzmacht gegen Israel.

Noch im Februar beginnt das Regime mit Säuberungen: Militärs und Schahtreue werden verhaftet und hingerichtet. Wer Iran verlassen will, braucht eine Ausreisegenehmigung. Intellektuelle, Akademiker und Journalisten flüchten aus dem Land.
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Noch im Februar beginnt das Regime mit Säuberungen: Militärs und Schahtreue werden verhaftet und hingerichtet. Wer Iran verlassen will, braucht eine Ausreisegenehmigung. Intellektuelle, Akademiker und Journalisten flüchten aus dem Land.

Politische Gegner werden ins Gefängnis geworfen und hingerichtet. Die islamische Revolution fällt auch Todesurteile gegen Prostituierte, Drogenhändler, Homosexuelle und Ehebrecher.
24 / 27 (Foto: AP)

Politische Gegner werden ins Gefängnis geworfen und hingerichtet. Die islamische Revolution fällt auch Todesurteile gegen Prostituierte, Drogenhändler, Homosexuelle und Ehebrecher.

Für Frauen beginnt eine Ära unter dem Schleier. Die islamischen Vorschriften schreiben den Tschador vor. Und einen langen Mantel, damit in der Öffentlichkeit Haare und Körperkonturen nicht zu sehen sind.
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Für Frauen beginnt eine Ära unter dem Schleier. Die islamischen Vorschriften schreiben den Tschador vor. Und einen langen Mantel, damit in der Öffentlichkeit Haare und Körperkonturen nicht zu sehen sind.

Für viele der westlich-orientierten Frauen sind die neuen Regeln eine Zumutung.
26 / 27 (Foto: AP)

Für viele der westlich-orientierten Frauen sind die neuen Regeln eine Zumutung.

März 1979: Demonstrationen für Frauenrechte kommen zu spät, auch die linke Opposition ist inzwischen verboten. Bei einem Referendum am 31. März stimmen 99,3 Prozent der Iraner für die neue islamische Verfassung. Am 1. April ist der Umbau vollzogen: Der Iran ist eine islamische Republik.
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März 1979: Demonstrationen für Frauenrechte kommen zu spät, auch die linke Opposition ist inzwischen verboten. Bei einem Referendum am 31. März stimmen 99,3 Prozent der Iraner für die neue islamische Verfassung. Am 1. April ist der Umbau vollzogen: Der Iran ist eine islamische Republik.

Freitag, 10. Februar 2023

Zurück ins Mittelalter Die zehn Tage des Ajatollah Khomeini

Es ist ein berühmter Flug, der Ajatollah Khomeini aus dem Exil zurück nach Teheran bringt. 150 Journalisten begleiten ihn. "Mit Überschallgeschwindigkeit zurück ins Mittelalter", lautet eine hellsichtige Überschrift. Khomeini braucht zehn Tage: Am 11. Februar 1979 erklärt er Iran zum Gottesstaat.
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