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Schon zu Lebzeiten ist sie eine Legende: ...
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... Margaret Thatcher, die "Eiserne Lady" Großbritanniens.
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Vor genau zehn Jahren, am 8. April 2013, starb die langjährige britische Premierministerin im Alter von 87 Jahren.
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Königin Elizabeth II., die sie noch viele Jahre überleben wird, erklärt ihre Trauer über den Tod Thatchers.
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In aller Welt zeigen sich Politiker bestürzt.
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Der Gesundheitszustand der Ex-Regierungschefin hatte sich in den Jahren zuvor zunehmend verschlechtert.
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Sie erlitt mehrere kleinere Schlaganfälle und war demenzkrank.
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Im Dezember musste sie sich einer Operation an der Harnblase unterziehen.
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"Maggie" Thatcher, Baroness Thatcher of Kesteven, war von 1979 bis 1990 britische Premierministerin - und die erste Frau in dem Amt.
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Ihr Aufstieg aus bescheidenen Verhältnissen ist legendär. Als Margaret Hilda Roberts wird sie am 13.10.1925 in Grantham in der Grafschaft Lincolnshire geboren.
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1946 schließt sie ein Chemiestudium am Somerville College Oxford ab. Von 1951 bis 1954 absolviert sie ein Jurastudium. Danach arbeitet sie als Anwältin für Steuerrecht. 1959 wird die Konservative für den Londoner Wahlkreis Finchley ins Unterhaus gewählt.
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1951 heiratet sie den zehn Jahre älteren Denis Thatcher.
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Aus der Ehe gehen die Zwillinge Mark und Carol hervor.
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Unter Premierminister Edward Heath ist Thatcher von 1970 bis 1974 Ministerin für Erziehung und Wissenschaft.
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1975 löst sie ihn als Parteichef ab. In ihrer Biografie wirft sie Heath Nachgiebigkeit gegenüber den Gewerkschaften vor.
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Am 4. Mai 1979 führt Thatcher die Konservativen zum Wahlsieg. Zuvor war die Labour-Regierung von James Callaghan zurückgetreten.
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Thatcher gewinnt auch die Unterhauswahlen 1983 und 1987 und ist damit länger als jeder andere Premierminister im 20. Jahrhundert im Amt.
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Thatchers erstes Ziel ist die Zurückdrängung der Macht der Gewerkschaften, was ihr im Verlauf ihrer Regierungszeit gelingt. Sie treibt die Privatisierung staatlicher Betriebe voran. Umstritten sind ihre Steuerreform und der drastische Abbau von Sozialleistungen.
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Thatcher bekämpft zudem die exzessive Erhöhung der Staatsausgaben. Sie verficht eine restriktive Wirtschaftspolitik, die Inflationsbekämpfung und Deregulierung vorsieht. Der Begriff des "Thatcherismus" kennzeichnet diese Ära.
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Doch diese Politik führt zu extremen Spannungen innerhalb der Gesellschaft. Legendär ist der Bergarbeiterstreik 1984/85. Thatcher erreicht den Abbruch des Ausstandes, dessen Kosten die Gewerkschaftsbewegung nachhaltig schwächen. Zugleich modernisiert sich Großbritannien, London wird der größte Finanzplatz Europas.
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Thatchers Verhältnis zur Queen gilt als angespannt. Angeblich finden beide Frauen nicht den richtigen Draht zueinander. Der Monarchin soll der übermäßig tiefe Knicks der Regierungschefin und deren devote Haltung ihr gegenüber missfallen haben.
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Mit dem von 1981 bis 1989 amtierenden US-Präsidenten Ronald Reagan versteht sich Thatcher dagegen sehr gut. Er nennt sie bewundernd "Englands bester Mann".
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Beide verbinden der marktwirtschaftliche Kurs und gemeinsame außenpolitische Ziele.
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Und beide gelten als entschlossene "Kalte Krieger", die eine harte Linie gegenüber der Sowjetunion verfolgen.
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Hart zeigt sich Thatcher auch in einem anderen Konflikt: ...
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... Als am 2. April 1982 rund 5000 argentinische Soldaten auf den Falklands landen und die Hauptstadt Port Stanley besetzen, reagiert sie prompt.
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Entgegen allen Erwartungen schickt sie ein Expeditionsheer, das kurzen und blutigen Prozess mit den argentinischen Soldaten macht.
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74 Tage nach Beginn der argentinischen Invasion kapitulieren die Argentinier.
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Mehr als 900 Menschen sterben, 255 Briten und 648 Argentinier. Thatcher selbst beschert der Krieg ungeheure Popularität in ihrer Heimat.
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Margaret Thatcher und die Deutschen sind ein besonderes Kapitel. Mit dem SPD-Kanzler Schmidt versteht sie sich besser als mit seinem CDU-Nachfolger ...
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... Helmut Kohl. Vor allem bei EG-Gipfeltreffen geraten beide aneinander.
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Thatcher verhehlt nie ihre Antipathie gegen die Deutschen. Auch bei den Verhandlungen zur Vereinigung beider deutscher Staaten spielt sie keine konstruktive Rolle.
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1990 sinkt der Stern der Premierministerin. Bereits im Oktober 1989 kommt es zu einer Regierungskrise wegen der Entlassung von Außenminister Geoffrey Howe und des Rücktritts von Schatzkanzler Nigel Lawson.
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In Bezug auf die Sozial- und Europapolitik entstehen innerhalb der Konservativen Konflikte und Spaltungstendenzen. Thatcher ist in ihrem Kabinett isoliert.
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Thatchers konservativer Intimfeind Michael Heseltine leitet 1990 den Sturz der Premierministerin ein.
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Ende November 1990 muss die nunmehr 65-Jährige den Sitz in Downing Street Number 10 verlassen. Diese schwere Niederlage zehrt an Thatcher noch lange.
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Ihr Vorbehalt gegen den europäischen Integrationsprozess bleibt. Im Januar 1991 übernimmt Margaret Thatcher den Vorsitz der sogenannten Brügge-Gruppe, die gegen die europäische Einigung eintritt.
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1992 wird sie durch die Verleihung des Titels "Baroness of Kesteven" in den Adelsstand erhoben und erhält dadurch einen Sitz im Oberhaus.
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Tatenlos muss die Ikone der Konservativen dem Niedergang ihrer Partei zusehen. Seit 1997 sind die Tories in der Opposition. Unter William Hague erleiden sie 2001 eine katastrophale Wahlniederlage.
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Sie nimmt keine Rücksicht auf ihre Partei. Offen kritisiert sie deren zu lasche Oppositionspolitik gegenüber der Labour-Regierung von Tony Blair.
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Nach mehreren Schlaganfällen zieht sich Thatcher im Jahr 2002 auf Anraten ihrer Ärzte weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück.
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Dennoch lässt sie es sich nehmen, zur Trauerfeier für ihren Freund, den verstorbenen ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, im Juni 2004 nach Kalifornien zu reisen.
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Kurz zuvor hatte Thatcher einen weiteren Verlust zu beklagen. Ihr Ehemann Denis war im Alter von 89 Jahren gestorben.
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Ihr Sohn Mark geriet ins Fadenkreuz der südafrikanischen Justiz. Er war an Waffenlieferungen an Oppositionelle in Äquatorial-Guinea beteiligt.
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Seine Mutter konnte ihm nicht helfen.
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Auch zehn Jahre nach ihrem Tod bleibt die "Eiserne Lady" eine der umstrittensten Politikerinnen Großbritanniens und ihr Einfluss auf die Tories, die inzwischen den britischen EU-Austritt des Landes durchgefochten haben, ist bis heute spürbar.
Sie prägte eine ganze Ära Großbritanniens "Eiserne Lady" Margaret Thatcher
Genau zehn Jahre ist es her: Die Fahnen stehen auf halbmast, "Englands bester Mann", Margaret Thatcher, ist tot. Wie keine andere Politikerin Großbritanniens verkörpert sie ungebremsten Aufstiegswillen und Härte - und wird zum Symbol einer ganzen Ära.
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