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(Foto: picture alliance / empics)
Es ist 21.17 Uhr, als während des Fußballspiels Deutschland gegen Frankreich im Stade de France in Paris plötzlich ein Knall zu hören ist. Kaum jemand im Stadion weiß zu diesem Zeitpunkt, ...
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(Foto: AP)
... dass sich am Eingang D ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt hat. Um keine Panik auszulösen, ...
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(Foto: picture alliance / ATP)
... läuft das Spiel regulär weiter. Um 21.30 Uhr gibt es eine weitere Detonation, ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... kurz vor 22 Uhr eine dritte. Alle drei sind auch im Stadion zu hören. Frankreichs Präsident François Hollande und ...
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(Foto: dpa)
... der damalige deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (r.) glauben, Feuerwerkskörper zu hören. Dass etwas passiert sein muss, ...
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(Foto: imago/Avanti)
... merken die Fans erst, als sie nach dem Abpfiff nach und nach von Sicherheitskäften nach draußen gebracht werden. In der Zwischenzeit sind Dutzende Menschen an mehreren Orten in Paris ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... im Kugelhagel ums Leben gekommen. Vor der Bar "Le Carillon" und dem Restaurant "Le Petit Cambodge" schießen drei Attentäter wahllos auf die Gäste. 14 Menschen sterben, ...
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(Foto: picture alliance / abaca)
... zahlreiche weitere werden verletzt. Dann steigen die Männer in ihr Auto und fahren zum nächsten Tatort, dem wenige hundert Meter entfernt liegenden Restaurant "Bonne Bière" und ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... töten dort weitere drei Menschen. Auch einen Waschsalon und das naheliegende Restaurant "La Casa Nostra" nehmen die Angreifer unter Beschuss. Dass sie so viele Menschen wie möglich töten wollen, ...
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(Foto: picture alliance / empics)
... beweist ein Überwachungsvideo, das einen der Täter zeigt, wie er eine Überlebende mit seiner Kalaschnikow exekutieren will. Doch die Waffe hat eine Ladehemmung. Die mit Abstand meisten Opfer des "Terrassenkommandos", wie es später genannt wird, ...
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(Foto: picture alliance / AP Photo)
... gibt es vor dem "Belle Équipe" in der Rue des Charonne. 20 Menschen sterben dort. Kurze Zeit später, um 21.40 Uhr, sprengt sich einer der Attentäter vor dem Cafe Comptoir Voltaire in die Luft. Weil die Bombe nicht vollständig explodiert, ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... gibt es dort keine Toten. 15 Menschen werden jedoch verletzt, einer davon schwer. Die Polizei kann nicht verhindern, dass die beiden anderen Täter flüchten. Nahezu zeitgleich steigen drei weitere Männer ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... vor der Konzerthalle Bataclan aus dem Auto und schießen sich den Weg ins Innere frei. Dort gibt gerade die US-Band Eagles of Death Metal ein Konzert vor Hunderten Fans. Als die ersten Schüsse fallen, ...
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(Foto: imago/ZUMA Press)
... retten sich die Bandmitglieder zunächst backstage und dann über den Bühnenausgang nach draußen. Ihre Fans jedoch sitzen in der Falle. Die Attentäter schießen gezielt in die Menge. Allein in der ersten halben Stunde fallen knapp 260 Schüsse. Einigen Besuchern gelingt es, ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... sich in Nebenräume oder über Fluchtwege nach draußen zu retten. Zwei der Attentäter verschanzen sich und nehmen Geiseln. Erst nach zwei Stunden können Polizisten die Geiselnahme beenden und ...
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(Foto: REUTERS)
... die restlichen Besucher befreien. Trotzdem sterben 90 Menschen im Kugelhagel. Zwei der drei Attentäter sprengen sich in die Luft, ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... der dritte wird von einem Polizisten erschossen. Den Überlebenden des Massakers ist das Grauen ins Gesicht geschrieben. Die Bilanz dieser Terrornacht: ...
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(Foto: AP)
... 130 Tote, 683 Verletzte - darunter 97 schwer. Und ein Land, das unter Schock steht. Um kurz vor Mitternacht wendet sich der Präsident an sein Volk. Es handele sich um einen "Kriegsakt", ...
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(Foto: imago/PanoramiC)
... sagt Hollande, und Frankreich müsse "im Angesicht des Krieges" die angemessenen Entscheidungen treffen. Dann verhängt er den Ausnahmezustand im gesamten Land. Zu diesem Zeitpunkt ...
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(Foto: REUTERS)
... sind die Namen der Angreifer noch unbekannt. Einen Tag später bekennt sich der Islamische Staat (IS) zu der Tat. Als Drahtzieher gilt Abdelhamid Abaaoud - der "Belgier", ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... wie er später wegen seiner Herkunft aus Brüssel genannt wird. Als einer der Angreifer des "Terrassenkommandos" gelingt ihm in der Tatnacht die Flucht.
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(Foto: dpa)
Kaum eine Woche später kommt er bei einer siebenstündigen Razzia im Pariser Vorort Saint-Denis ums Leben, ...
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(Foto: AP)
... die neben Abaaoud auch seine Cousine und ein weiterer mutmaßlicher Attentäter vom 13. November nicht überleben. Das Wohnhaus, in dem sich die Täter verschanzt haben, ...
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(Foto: dpa)
... gleicht nach dem Einsatz einem Kriegsschauplatz. Abaaouds Komplize hatte sich nach dessen Tod selbst in die Luft gesprengt. Weiterhin flüchtig ist ...
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(Foto: REUTERS)
... der nunmehr einzige, noch lebende Attentäter - Salah Abdeslam. Sein Bruder Brahim hatte in der Terrornacht vor dem Café Comptoir Voltaire seinen Sprengstoffgürtel gezündet.
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Salah Abdeslam gelingt dank einiger Helfer die Flucht nach Belgien, wo er ...
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(Foto: AP)
... im März 2016 bei einer Razzia festgenommen werden kann. Offenbar hatte er bereits weitere Anschläge geplant. Nur wenige Tage nach der Festnahme ...
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(Foto: dpa)
... verüben drei Islamisten einen Terroranschlag auf den Flughafen und einen U-Bahnhof in Brüssel. Mehr als 30 Menschen sterben, ...
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(Foto: picture alliance / AP Photo)
... Hunderte werden verletzt. Mindestens einem der Attentäter kann später eine Verbindung zu den Pariser Anschlägen nachgewiesen werden. Die Ermittler sind überzeugt: Es handelt sich um Mitglieder der gleichen Terrorzelle.
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(Foto: picture alliance / Pool Emmanuel Dunand/BELGA/dpa)
Abdeslam muss sich ab Februar 2018 zunächst in Belgien verantworten, da bei einer Razzia in seinem ersten Versteck drei Polizeibeamte verletzt wurden. Im April desselben Jahres fällt ein erstes Urteil: ...
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(Foto: picture alliance / Pool Danny Gys/BELGA/dpa)
... Abdeslam soll wegen versuchten Mordes und illegalen Waffenbesitzes für 20 Jahre ins Gefängnis. Absitzen muss er die allerdings in Frankreich. Schon Ende März 2016 wird er von Belgien ins Nachbarland ausgeliefert - und ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... sitzt seitdem im Gefängnis Fleury-Mérogis in Einzelhaft. Die französischen Steuerzahler kostet das seither rund 433.000 Euro pro Jahr. Fast sechs Jahre müssen Opfer und Angehörige warten, ...
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(Foto: picture alliance / abaca)
... bis Abdeslam endlich auch in Frankreich vor Gericht gestellt wird. Gemeinsam mit 19 Mitangeklagten muss er sich verantworten. Am Ende verhängen die Richter Haftstrafen von zwei Jahren bis lebenslänglich.
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(Foto: picture alliance / abaca)
Abdeslam erhält die Höchststrafe: lebenslänglich ohne Möglichkeit zur Haftverkürzung. Er ist die Schlüsselfigur in diesem Prozess, von dem sich alle Franzosen Antworten erhoffen. Was sie aber zu hören bekommen, ...
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(Foto: picture alliance / abaca)
... sind vor allem Widersprüche. Er liebe den IS, sagt Abdeslam vor Gericht aus, aber er habe niemanden töten wollen. "Aus Menschlichkeit" habe er ...
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(Foto: picture alliance / AP Photo)
... seinen Sprengstoffgürtel, anders als geplant, nicht vor einem Pariser Café gezündet. Tatsächlich war in Montrouge bei Paris wenige Tage nach den Anschlägen ...
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... ein Sprengstoffgürtel im Müll gefunden worden. Ob Abdeslam allerdings tatsächlich Skrupel bekam, oder ihm schlicht der Mut fehlte, den Zünder zu betätigen, weiß nur er selbst. Fakt ist, ...
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(Foto: REUTERS)
... dass Ermittler später herausfanden, dass der Gürtel defekt war. Ob er das auch wusste? Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt. Noch in der Nacht der Anschläge ließ sich Abdeslam von einem Komplizen nach Belgien fahren. Vor Gericht sagt er aus, ...
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(Foto: Benoit Peyrucq/AFP/dpa)
... lediglich die Hotelzimmer für die Attentäter gemietet zu haben. In der Nacht selbst habe er sie zum Stade de France gefahren. Er selbst habe niemanden verletzt oder getötet. Auch wenn er angibt, dass ...
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(Foto: dpa)
... für ihn allein das Gericht Gottes gelte - seine Strafe will er dennoch abmildern. Die Anschläge stellt er als Vergeltungsmaßnahme dar für Frankreichs Bombardements auf syrischem Boden. Weil dadurch unschuldige Muslime gestorben seien, ...
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(Foto: dpa)
... habe man auch in Paris gezielt Zivilisten getötet. Für die Hinterbliebenen der Toten ist das nur schwer zu ertragen. Und auch nach 130 Prozesstagen bleiben viele Fragen unbeantwortet. Etwa die, ob ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... es weitere Ziele gab, wie die Staatsanwaltschaft vermutet. So sollen die Attentäter möglicherweise auch die Pariser Metro und den Flughafen Charles de Gaulle im Visier gehabt haben. Unklar ist auch, ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... woher die Islamisten ihre Waffen hatten. An den Tatorten waren sechs Kalaschnikow gefunden worden. Spuren führten nach Belgien und in die Niederlande, verliefen aber im Laufe der Ermittlungen im Sande. Einer, der beim Massaker im Bataclan dabei war und ...
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(Foto: picture alliance / abaca)
... nun als Nebenkläger auftritt, ist Thierry Maillet. Er versteht die Anschläge als Angriff auf die westliche Lebensweise. " Vor Gericht habe er den Angeklagten ins Gesicht geschaut, sagt er. "Zwei oder drei von ihnen schauten nach unten."
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(Foto: imago/Ina Fassbender)
Er habe gesagt, dass er wohl ein Schurke sein muss. "Wenn das bedeutet, das Leben zu lieben, im Straßencafé etwas zu trinken, etwas zu essen, mit Freunden, einer schönen Frau, mit Musik - ...
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(Foto: imago/Leemage)
... dann bin ich tatsächlich ein Bösewicht. Aber Vorsicht, ich bin einer von 50 Millionen." (jug)
Terrorprozess von Paris endet Leid, das kein Richterspruch lindern kann
Am 13. November 2015 sterben 130 Menschen beim schlimmsten Terroranschlag, den Frankreich bis dato erlebt hat. Von zehn Attentätern überlebt nur einer: Salah Abdeslam. Der Prozess gegen ihn soll Antworten liefern - und Gerechtigkeit bringen. Heute soll das Urteil fallen.
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