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Weitreichende Entscheidung mit positiven Auswirkungen bis heute: Etwa 30 Jahre ist es her, ...
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... dass der DDR-Ministerrat unter seinem Vorsitzenden Hans Modrow (SED/PDS) einen wegweisenden Beschluss fasste: ...
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... Zwei Tage vor den ersten freien Wahlen der DDR am 18. März 1990 ...
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... stellte die DDR-Regierung mit ihrer letzten Verfügung ausgediente Truppenübungsplätze, ...
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... Grenz- und Staatsjagd-Gebiete vorläufig unter Naturschutz.
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In den aufregenden, dramatischen Wendemonaten hatte eine von Naturschutz-Gedanken angetriebene Gruppe kühlen Kopf bewahrt und das "Nationalparkprogramm der DDR als Baustein für ein europäisches Haus" vorbereitet.
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Treibende Kraft war der damalige stellvertretende Umweltminister Michael Succow (hier 2016). "Wir begriffen, ...
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... dass wir eine einmalige historische Chance hatten", sagte er (Bild: 1999 mit Studenten).
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Am 12. September schließlich, unmittelbar vor dem offiziellen Ende der DDR, ...
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... wurde das Nationalparkprogramm von der ersten und zugleich letzten demokratisch gewählten DDR-Regierung besiegelt.
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Der Ministerrat beschloss in seiner letzten Sitzung an eben jenem 12. September 1990 - und damit wirklich in letzter Minute -, ...
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... 14 Großgebiete dauerhaft zu sichern. Dazu gehören 5 Nationalparks:
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Vorpommersche Boddenlandschaft, ...
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... Jasmund, ...
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... Müritz, ...
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... Sächsische Schweiz ...
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... und Hochharz.
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Dazu 6 Biosphärenreservate: Südost-Rügen, ...
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... Schorfheide-Chorin, ...
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... Spreewald, ...
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... Mittlere Elbe, ...
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... Rhön ...
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... und Vessertal.
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Dazu kamen 3 Naturparke: Schaalsee, ...
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... Drömling und ...
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... Märkische Schweiz.
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4882 Quadratkilometer waren die Schutzgebiete insgesamt groß. Etwa 4,5 Prozent ihres Territoriums brachte die wirtschaftlich ausgelaugte DDR damit als "Tafelsilber der deutschen Einheit" ...
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... in das wiedervereinte Deutschland ein, sagte der damalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer (r., neben DDR-Umweltminister Peter Diederich, im Februar 1990).
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1997 wurde Succow für diesen Geniestreich mit dem Alternativen Nobelpreis, dem Right Livelihood Award, geehrt.
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Und Olaf Tschimpke, bis Ende 2019 Präsident des Naturschutzbundes (Nabu) in Deutschland, stellte 2006, zu Succows 65. Geburtstag, anerkennend fest: "Ein Jahrhundertwerk, geschaffen in weniger als einem Jahr".
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Für den Osten Deutschlands galt der Beschluss als Weichenstellung: Ganze Landstriche, einst intensiv genutzte Kulturlandschaften, lagen brach, eine Bewirtschaftung der meist mageren Böden schien ökonomisch nicht sinnvoll.
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Nach Jahren fortschreitender Naturzerstörung durch eine rücksichtslose Wirtschaftspolitik wuchs auch die Sensibilität für den Schutz der Umwelt.
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Und heute? Bei allem Konfliktpotenzial zwischen Naturschutz und wirtschaftlicher Nutzung, mit Kommunen, Anglern, Jägern, Landwirten oder Waldbesitzern: Succow ist überzeugt, dass Schutzgebiete gerade in industriell schwachen Regionen ein Jobmotor sind.
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Schutzgebiete seien "das Rückgrat des Naturtourismus in MV", sagt er. Neben dem maritimen Flair sei es vor allem die urwüchsige Natur, die Millionen von Gästen ins Land locke.
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Die Magnet-Wirkung auf Touristen gilt natürlich auch für andere Regionen und ihre Schutzgebiete, ...
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... sie gehören zu den beliebtesten Feriengebieten. "Die Menschen wollen genau diese Natur und keine möblierte Landschaft mit gepflasterten Wegen und Schutzhütten alle 500 Meter", ist Succow überzeugt. (abe/dpa)
"Tafelsilber" der DDR Nationalparkprogramm rettete Naturschätze
Das war schon ein Geniestreich: Fünf Nationalparks, sechs Biosphärenreservate und drei Naturparks brachte die DDR als "Tafelsilber der deutschen Einheit" mit ein. Und zwar im letzten Moment: Am 12. September 1990, kurz vor dem offiziellen Ende der DDR, wurde das Nationalparkprogramm von der ersten und zugleich letzten demokratisch gewählten DDR-Regierung besiegelt.
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