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Der Weg nach Tripolis war für die libyschen Rebellen beschwerlich genug. Dabei lieferte er nur einen Vorgeschmack auf das, was die Kämpfer in der Hauptstadt selbst erwarten sollte.
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Nach schweren Gefechten und stets begleitet von der Angst vor Heckenschützen nehmen sie am 23. August Anlauf zu ihrer wohl finalen Prüfung: die Erstürmung der Residenz von Machthaber Muammar al-Gaddafi – ... ...
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Sie überwinden die Mauern der Festung, …
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… fahren im Inneren schweres Geschütz auf …
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… und hissen letztendlich ihre Flagge.
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Dort, wo Gaddafi sich stets mit Propagandaauftritten inszenierte, feiern nun seine Gegner.
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Monumente, die einst die Stärke des ewigen Revolutionsführers demonstrieren sollten, werden mit Hohn und Spott bedacht.
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So wie auch jenes martialische Mahnmal, dass das Regime nach den US-Luftangriffen vor 25 Jahren errichten ließ. 1986 trachteten die US-Amerikaner nach Vergeltung für das angeblich von Libyen angeordnete Attentat auf die Berliner Diskothek La Belle – einem bei GIs beliebten Treffpunkt. Kampfjets flogen auch wütende Angriffe auf Bab al-Asisja.
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Den Luftschlägen entsprang unterdessen wohl nicht nur das Mahnmal. Vielmehr sollen die Angriffe den Diktator zum Bau einer unterirdischen Bunkeranlage veranlasst haben, um die sich schon lange Gerüchte und Legenden rankten. Rebellen und Journalisten verschaffen sich nun Zutritt zur Anlage.
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"Wir fanden ein riesigies Labyrinth verstärkter Tunnel, die sich unter der Stadt in verschiedene Richtungen auffächern", erklärt Richard Spencer vom britischen "Telegraph".
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"Es gibt ein Tripolis über und ein Tripolis unter der Erde", zitiert der Sender Sky News einen Rebellen, der die Tunnel inspiziert. Noch besteht Unklarheit über die tatsächliche Größe des Komplexes.
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In der "taz" erklärt ein angeblich an dessen Errichtung beteiligter Bosnier: "Gesehen habe ich persönlich bei den Bauarbeiten das Teilstück, das den Palast Gaddafis mit der Geheimdienstzentrale, einem Hotel und dem Grünen Platz verbindet."
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Gerüchten zufolge reichen einige Gänge sogar bis zum Hafen und dem Flugplatz. Und so gehen nicht wenige davon aus, dass Gaddafi Tripolis auch längst schon durch die "Unterwelt" verlassen hat.
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Von der Größe der Tunnelanlage zeugen Golf-Buggys, auf die die Rebellen stoßen.
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Mit ihnen könnten sich der Diktator und sein Gefolge unter der Stadt fortbewegt haben. Proviant hätte es für die Fahrten wohl reichlich gegeben.
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Wie Sky News festhält, finden sich überall Verstecke mit "Wasser, Cola, Cookies und Thunfisch". Währenddessen spricht "Telegraph"-Journalist Spencer von Lagerräumen mit "genügend Nahrungs- und Wasservorräten, um Bewohner mehrere Wochen ernähren zu können".
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In anderen Bereichen entdecken die Rebellen "bombensichere Bunker, vollgepackt mit Kommunikationstechnik und Telefonanlagen", so Spencer.
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Und natürlich befinden sich auch Nachtquartiere unter den Räumlichkeiten. Laut Sky News Überwiegend mit "Doppelbetten, kleinen Kühlschränken und Kommoden" ausgestattet, in einem Fall jedoch mit "Stockbetten, einem Wohnzimmer sowie einem Bad und einem Büro inklusive Videoproduktions-Technik.
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Im Falle eines Angriffes hätten sich die Bunkerinsassen einem reichen Arsenal an Waffen und Gasmasken bedienen können.
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Als Vorbild für Gaddafis Tunnelsystem könnte indes ein Bunker im bosnisch-herzegowinischen Konjic gedient haben. Dies berichtet zumindest der Bosnier Mehmed K. in der "taz". Demzufolge ließ Gaddafi schon "ab Anfang der achtziger Jahre" bauen und bediente sich dabei dem Knowhow jugoslawischer Firmen und Arbeiter.
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Laut K. übertrifft das "Tripolis unter der Erde" den Bunker im Tal der Neretva jedoch um Längen.
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So biete Gaddafis Riesenversteck neben "der modernsten Technik der Telekommunikation" auch "Laboratorien", die einst zur Nuklearforschung genutzt worden seien. Zugegeben: Die Geschichte klingt abenteuerlich.
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Ob die Rebellen auf entsprechende Indizien stoßen werden, ist mehr als fraglich. Allerdings: ...
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... Muammar al-Gaddafi darf man doch so einiges zutrauen.
Spektakuläre Entdeckung in Tripolis Rebellen erkunden Gaddafis Bunker
Nach schweren Gefechten nehmen die libyschen Rebellen den Stützpunkt Bab al-Asisja in Tripolis ein und stoßen bis zur ehemaligen Residenz des gestürzten Machthabers Gaddafi vor. Zugleich warten sie mit einer spektakulären Entdeckung auf und präsentieren eine unterirdische Bunkeranlage, um die sich schon seit Jahren wilde Gerüchte ranken. Dabei steht eins fest: Gaddafi frönte seiner Liebe zu Golf-Buggys auch unter der Erde.
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