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Der Titel geht etwas sperrig über die Lippen, doch natürlich ist er Programm: Die Verbindung zwischen Friedrich II. und dem Risiko ist das Leitthema der Potsdamer Ausstellung, die am 28. April 2012 ihre Pforten öffnet.
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Ein Wagnis einzugehen, war ein wesentlicher Charakterzug des Königs. Wie kaum ein anderer hat Friedrich II. in seinem Leben immer wieder alles auf eine Karte gesetzt. Sein Hang zum Risiko war Mittel und Antrieb auf dem Weg zum Ruhm, den er kompromisslos einschlug.
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Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges, 1763, gestaltete Friedrich das Neue Palais, in dem die Ausstellung stattfindet.
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Der Bau ist ein Triumphdenkmal und ein Vermächtnis. Er steht für den militärischen und den persönlichen Ruhm des Königs. Nicht nur Friedrichs Zeitgenossen, auch der Nachwelt sollte es in diesem Sinne ein Zeichen sein.
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Wirtschaftlich wie architektonisch hängt das Neue Palais eng mit Friedrichs Sieg über Sachsen zusammen. Es spiegelt sein Selbstverständnis wider.
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(Foto: Gerhard Murza © SPSG)
In 70 Sälen des Schlosses lädt "Friederisiko" zur Entdeckung der Person und des Charakters von Friedrich II. ein.
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Alle Räume wurden in den ursprünglichen Zustand versetzt und aufwändig rekonstruiert.
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(Foto: Wolfgang Pfauder © SPSG)
Teilweise präsentieren sie sich nun erstmals der Öffentlichkeit.
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Schon die Säle selbst sprechen eine eigene Sprache. Ergänzt wird ihre Aussage durch rund 400 zusätzlich eingebrachte Exponate sowie kurze erläuternde Texte.
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Auf vorgegebenen Pfaden können sich die Besucher selbständig und frei auf Entdeckungsreise begeben.
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Aus zwölf Blickwinkeln, elf davon im Schloss, nähert sich "Friederisiko" den zentralen Themen im Leben des Monarchen. So geht es zum Beispiel im Unteren Fürstenquartier um die "Verhältnisse". Denn es war Friedrich II. wichtig, in Gesellschaft zu sein.
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Die Räume zur Unterbringung seiner "Freunde" liegen daher in unmittelbarer Nähe der Königswohnung.
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Eigentlich sollte hier Friedrichs Frau, Königin Elisabeth Christine, ihre Gemächer haben. Doch der Monarch mochte sie im Neuen Palais ebenso wenig sehen wie in Sanssouci.
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(Foto: Roland Handrick © SPSG)
Friedrichs Tagesablauf folgte strengen Gewohnheiten. Dank seiner Aufzeichnungen weiß man genau, wie lange er am Schreibtisch saß (hier sein Arbeitszimmer), wie viel Zeit er im Bett verbrachte oder ...
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(Foto: Leo Seidel © SPSG)
... musizierte. Die Königswohnung im Neuen Palais ermöglicht viele überraschende Einblicke in das "private" Leben des Königs.
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(Foto: Gerhard Murza © SPSG)
Im Grottensaal zeigt die Ausstellung, welche Rolle Kopien berühmter Architekturen aus Italien, China oder England für Friedrich II. spielten. Er wollte seine Bildung für jedermann sichtbar machen.
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Stets maß er sich an den Helden der Antike.
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(Foto: Hans Bach © SPSG)
Auch im künstlerischen Bereich wollte Friedrich II. Spitzenniveau erreichen. Die prachtvolle Marmorgalerie zeigt, welch kostbare Materialien er für die Ausstattung seiner Schlösser verwendete.
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Porzellan, Uhren, Seiden und Intarsien-Möbel führen die künstlerische Aufholjagd deutlich vor Augen.
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Auch in Oper und Tanz bemühte sich Friedrich, internationales Niveau zu erreichen. Er ließ berühmte Tänzerinnen und Tänzer anwerben, ebenso renommierte Bühnenbildner.
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Höfische Mode jedoch war bei Friedrich eher Anlass zur Belustigung. 1742 verfasste er die Komödie "Der Modeaffe".
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Darin machte er sich über die Eitelkeiten eines Höflings lustig, der blind jeder Mode hinterherläuft.
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Lebensgroße Figurinen erwecken Friedrichs Stück im Neuen Palais zum Leben.
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(Foto: Wolfgang Pfauder © SPSG)
Mit seinen Seidenstoffen, Damast- und Brokattapeten, einmaligen Parkettfußböden und Möbeln ist das Neue Palais als Gesamtkunstwerk erlebbar.
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Mit dem umgebenden Park, Themenbereich zwölf der Ausstellung, bildet das Schloss eine unauflösliche Einheit. Park und Palais zusammen ergeben das Bild eines ideal gestalteten Areals, ein Reich des Friedens und der Harmonie.
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(Foto: Hans Bach © SPSG)
Friedrich nutzte den Garten als eine besondere Bühne der Selbstdarstellung. Mit ihm inszenierte er sich als Schöpfer einer hochstehenden Zivilisation.
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"Friederisiko" jedoch stellt den Preußenkönig nicht auf den Sockel. Trotzdem zeigt die Ausstellung, wie er "der Große" wurde - und was ihn auch heute noch als den "Großen" erscheinen lässt. Die Ausstellung läuft bis zum 28. Oktober 2012.
"Friederisiko" in Potsdam Auf Tuchfühlung mit dem Preußenkönig
Zum 300. Geburtstag von Friedrich II. eröffnet im Neuen Palais eine Ausstellung, die es in sich hat: 70 prunkvoll ausgestattete Säle sind für die Besucher zugänglich. Zusammen mit rund 500 Exponaten ermöglichen sie einen sehr persönlichen Blick auf den Monarchen. Wie lebte er? Wie dachte er? Wie tickte er? "Friederisiko" zeichnet ein authentisches Bild.
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