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Schlagzeuger Charlie Watts war für viele die Seele der Rolling Stones.
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Schlagzeuger Charlie Watts war für viele die Seele der Rolling Stones.

Er galt als Ruhepol und schaffte Ausgleich zu den Band-Hitzköpfen Mick Jagger und Keith Richards. Nun ist Watts im Alter von 80 Jahren gestorben.
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Er galt als Ruhepol und schaffte Ausgleich zu den Band-Hitzköpfen Mick Jagger und Keith Richards. Nun ist Watts im Alter von 80 Jahren gestorben.

Blickt man auf seinen Werdegang, könnte man meinen, Watts habe sich nur versehentlich in den Rock'n'Roll verirrt.
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Blickt man auf seinen Werdegang, könnte man meinen, Watts habe sich nur versehentlich in den Rock'n'Roll verirrt.

Der Schlagzeuger hatte die Aura eines englischen Gentlemans, war stets dezent und elegant gekleidet.
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Der Schlagzeuger hatte die Aura eines englischen Gentlemans, war stets dezent und elegant gekleidet.

Auch sonst wirkte er eher unauffällig und zurückhaltend.
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Auch sonst wirkte er eher unauffällig und zurückhaltend.

Kurz nach der Gründung der Rolling Stones war Charles Robert Watts im Januar 1963 zur Band dazugestoßen.
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Kurz nach der Gründung der Rolling Stones war Charles Robert Watts im Januar 1963 zur Band dazugestoßen.

Langfristige Pläne hatte er nicht. "Ursprünglich waren die Stones für mich nur eine weitere Band", sagte der gebürtige Londoner einmal der "Süddeutschen Zeitung".
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Langfristige Pläne hatte er nicht. "Ursprünglich waren die Stones für mich nur eine weitere Band", sagte der gebürtige Londoner einmal der "Süddeutschen Zeitung".

"Ich ging davon aus, dass spätestens nach zwei Jahren alles vorbei sein würde." Doch er sollte sich täuschen.
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"Ich ging davon aus, dass spätestens nach zwei Jahren alles vorbei sein würde." Doch er sollte sich täuschen.

Bereits mit zehn entdeckt der kleine Charlie Platten von Miles Davis und John Coltrane und damit seine Liebe zum Jazz und Blues.
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Bereits mit zehn entdeckt der kleine Charlie Platten von Miles Davis und John Coltrane und damit seine Liebe zum Jazz und Blues.

Das Trommeln brachte er sich selbst bei.
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Das Trommeln brachte er sich selbst bei.

Er spielte in wechselnden lokalen Formationen und trat in der Londoner Klubszene auf.
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Er spielte in wechselnden lokalen Formationen und trat in der Londoner Klubszene auf.

Eine berufliche Laufbahn als Schlagzeuger hatte er nicht im Sinn.
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Eine berufliche Laufbahn als Schlagzeuger hatte er nicht im Sinn.

Nach der Kunsthochschule stand eigentlich eine Karriere als Grafikdesigner in Aussicht.
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Nach der Kunsthochschule stand eigentlich eine Karriere als Grafikdesigner in Aussicht.

Doch dann kam ein Anruf von Alexis Korner. Der einflussreiche Bluesmusiker war auf den talentierten, jungen Drummer aufmerksam geworden und konnte ihn überzeugen, seiner Band Blues Incorporated beizutreten, der auch die späteren Stones-Gründer Mick Jagger und Brian Jones zeitweise angehörten.
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Doch dann kam ein Anruf von Alexis Korner. Der einflussreiche Bluesmusiker war auf den talentierten, jungen Drummer aufmerksam geworden und konnte ihn überzeugen, seiner Band Blues Incorporated beizutreten, der auch die späteren Stones-Gründer Mick Jagger und Brian Jones zeitweise angehörten.

Nach dem Einstieg bei Blues Incorporated arbeitete Watts anfangs weiter hauptberuflich als Designer. Seine Grafiker-Ausbildung war dem Musiker auch später noch sehr nützlich.
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Nach dem Einstieg bei Blues Incorporated arbeitete Watts anfangs weiter hauptberuflich als Designer. Seine Grafiker-Ausbildung war dem Musiker auch später noch sehr nützlich.

Watts entwarf Artwork für Stones-Alben und gestaltete mit Frontmann Jagger die legendären, gigantischen Konzertbühnen der Rockveteranen.
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Watts entwarf Artwork für Stones-Alben und gestaltete mit Frontmann Jagger die legendären, gigantischen Konzertbühnen der Rockveteranen.

Neben Jagger und Gitarrist Keith Richards ist Watts als einziges Bandmitglied auf allen Studioalben der Rolling Stones zu hören. Musikalisch beschränkte er sich in all den Jahren meist auf seine Drums.
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Neben Jagger und Gitarrist Keith Richards ist Watts als einziges Bandmitglied auf allen Studioalben der Rolling Stones zu hören. Musikalisch beschränkte er sich in all den Jahren meist auf seine Drums.

Er schrieb praktisch keine Songs und wollte möglichst wenig mit der Produktion zu tun haben.
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Er schrieb praktisch keine Songs und wollte möglichst wenig mit der Produktion zu tun haben.

In Interviews betonte er oft, es sei ihm völlig egal, was nach den Aufnahmen im Studio mit den Songs passiere.
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In Interviews betonte er oft, es sei ihm völlig egal, was nach den Aufnahmen im Studio mit den Songs passiere.

Watts' Privatleben kann man im besten Sinne als bürgerlich bezeichnen. Seit 1964 war er mit seiner Ehefrau Shirley Ann Shepherd verheiratet.
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Watts' Privatleben kann man im besten Sinne als bürgerlich bezeichnen. Seit 1964 war er mit seiner Ehefrau Shirley Ann Shepherd verheiratet.

Die beiden kannten sich schon, bevor die Rolling Stones weltberühmt wurden.
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Die beiden kannten sich schon, bevor die Rolling Stones weltberühmt wurden.

Selbst in wilderen Zeiten soll er sich von den vielen Groupies, die die Band umschwärmten, ferngehalten haben.
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Selbst in wilderen Zeiten soll er sich von den vielen Groupies, die die Band umschwärmten, ferngehalten haben.

Mit Shirley hat Watts eine gemeinsame Tochter. Seraphina bescherte dem Paar später eine Enkeltochter.
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Mit Shirley hat Watts eine gemeinsame Tochter. Seraphina bescherte dem Paar später eine Enkeltochter.

Im Gegensatz zu Mick Jagger und Keith Richards vermied Charlie Watts das Rampenlicht.
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Im Gegensatz zu Mick Jagger und Keith Richards vermied Charlie Watts das Rampenlicht.

Zudem war er nicht unbedingt für Exzesse bekannt.
25 / 41 (Foto: picture alliance / Photoshot)

Zudem war er nicht unbedingt für Exzesse bekannt.

Allerdings hatte auch er in den 80er-Jahren zeitweise mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen, die er jedoch rechtzeitig in den Griff bekam.
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Allerdings hatte auch er in den 80er-Jahren zeitweise mit Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen, die er jedoch rechtzeitig in den Griff bekam.

Als Jazzmusiker wusste Watts musikalische Kollaborationen zu schätzen und schweißte die Band zusammen.
27 / 41 (Foto: picture alliance / empics)

Als Jazzmusiker wusste Watts musikalische Kollaborationen zu schätzen und schweißte die Band zusammen.

Nicht nur, wenn er den Rhythmus auf der Bühne vorgab, sondern auch wenn sich Jagger und Richards über Jahre hinweg immer wieder verkrachten.
28 / 41 (Foto: picture alliance / empics)

Nicht nur, wenn er den Rhythmus auf der Bühne vorgab, sondern auch wenn sich Jagger und Richards über Jahre hinweg immer wieder verkrachten.

"Silly old farts", dumme alte Fürze, nannte Watts seine Rolling-Stones-Kollegen manchmal.
29 / 41 (Foto: imago images/Mary Evans)

"Silly old farts", dumme alte Fürze, nannte Watts seine Rolling-Stones-Kollegen manchmal.

Denn eigentlich würde er seine Wochenenden lieber mit Jazz-Musik verbringen, als um die Welt zu touren.
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Denn eigentlich würde er seine Wochenenden lieber mit Jazz-Musik verbringen, als um die Welt zu touren.

Einen gesundheitlichen Rückschlag musste er 2004 verkraften, als bei ihm Kehlkopfkrebs diagnostiziert wurde.
31 / 41 (Foto: imago stock&people)

Einen gesundheitlichen Rückschlag musste er 2004 verkraften, als bei ihm Kehlkopfkrebs diagnostiziert wurde.

"Ich dachte, ich müsste sterben", erzählte er Jahre später beim Sender BBC. Doch die Behandlung verlief erfolgreich.
32 / 41 (Foto: picture alliance / Chris McKay / MediaPunch)

"Ich dachte, ich müsste sterben", erzählte er Jahre später beim Sender BBC. Doch die Behandlung verlief erfolgreich.

"Ich dachte ein paar Mal, dass die Band aufhört. Ich hab das früher nach jeder Tournee gedacht", scherzte Watts in einem Interview, bevor die "No Filter"-Tour vor drei Jahren in Großbritannien Halt machte. "Ich hatte genug davon, das war's."
33 / 41 (Foto: picture alliance / Captital Pictures)

"Ich dachte ein paar Mal, dass die Band aufhört. Ich hab das früher nach jeder Tournee gedacht", scherzte Watts in einem Interview, bevor die "No Filter"-Tour vor drei Jahren in Großbritannien Halt machte. "Ich hatte genug davon, das war's."

Dass er die Strapazen langer Tourneen noch nie ausstehen konnte, war kein Geheimnis.
34 / 41 (Foto: imago stock&people)

Dass er die Strapazen langer Tourneen noch nie ausstehen konnte, war kein Geheimnis.

Ob er mal über den Ruhestand nachgedacht habe? "Nein, nicht wirklich", antwortete er in dem Interview.
35 / 41 (Foto: picture alliance/dpa)

Ob er mal über den Ruhestand nachgedacht habe? "Nein, nicht wirklich", antwortete er in dem Interview.

Ob die "No Filter"-Tour denn die letzte Konzertreise der Rolling Stones sei?
36 / 41 (Foto: picture alliance / dpa)

Ob die "No Filter"-Tour denn die letzte Konzertreise der Rolling Stones sei?

"Ich habe keine Ahnung", sagte Watts mit einem Lächeln. 
37 / 41 (Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

"Ich habe keine Ahnung", sagte Watts mit einem Lächeln. 

"Das haben sie schon 1965 gesagt." Außerdem hänge das nicht von ihm ab, meinte Watts. Die anderen könnten schließlich ohne ihn weitermachen.
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"Das haben sie schon 1965 gesagt." Außerdem hänge das nicht von ihm ab, meinte Watts. Die anderen könnten schließlich ohne ihn weitermachen.

Aus dem Mund seines langjährigen Bandkollegen Ronnie Wood, der seit 1975 Mitglied bei den Rolling Stones ist, klang das ganz anders.
39 / 41 (Foto: imago stock&people)

Aus dem Mund seines langjährigen Bandkollegen Ronnie Wood, der seit 1975 Mitglied bei den Rolling Stones ist, klang das ganz anders.

In der Dokumentation "Tip Of The Tongue" hob der Gitarrist die Bedeutung von Watts für die Stones hervor.
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In der Dokumentation "Tip Of The Tongue" hob der Gitarrist die Bedeutung von Watts für die Stones hervor.

"Charlie ist unser Motor", sagte Wood. "Und ohne unseren Motor fahren wir nirgendwohin." (jpe/dpa)
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"Charlie ist unser Motor", sagte Wood. "Und ohne unseren Motor fahren wir nirgendwohin." (jpe/dpa)

Dienstag, 24. August 2021

Schlagzeuger und Gentleman Charlie Watts - die Seele der Rolling Stones

Fast sechs Jahrzehnte war Charlie Watts Taktgeber und Seele der legendären Rolling Stones. Doch in das Bild des wilden Rock'n'Rollers passte er nie. Nun ist der Schlagzeuger im Alter von 80 Jahren gestorben.
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