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Der legendäre US-Sänger, Schauspieler und Bürgerrechtsaktivist Harry Belafonte ist tot.
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Der unter anderem für den Hit "Banana Boat Song" bekannte Entertainer starb am 25. April im Alter von 96 Jahren bei sich zu Hause in New York an Herzversagen, wie seine Agentur mitteilte.
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(Foto: imago/ZUMA/Keystone)
Der "Calypso-König" war ein Wegbereiter für schwarze Künstler in den USA und engagierte sich auch als Bürgerrechtsaktivist und im Kampf gegen Armut.
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So war er der Initiator des 1985 von vielen Superstars gesungenen Hits "We Are The World", mit dem Spenden für die Opfer einer Hungersnot in Äthiopien gesammelt wurden.
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2014 wurde er mit einem Ehren-Oscar für humanitäres Engagement ausgezeichnet.
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Zu seinem 90. Geburtstag im Jahr 2017 benannte seine Heimatstadt New York eine ganze Bibliothek in Harlem nach ihm.
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"Harlem hat einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen und ich fühle mich geehrt, dass ich jetzt einen speziellen Platz in Harlem haben werde", sagte Belafonte damals.
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Mit zwei langgezogenen Silben wurde Belafonte zum Weltstar: "Daaaay-Ooo" singt er zum Auftakt des Calypso-Hits "Banana Boat Song", längst ein Ohrwurm-Klassiker. (Bild: 1954 mit Tochter Adrienne)
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Mehr als 100 Millionen Platten mit Songs wie "Island in the Sun", "Matilda" und "Jump in the Line" verkaufte Belafonte, ...
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... spielte in mehr als 40 Filmen mit (hier in "Straße der Rache", "White man's burden" 1995, mit John Travolta) ...
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... und engagierte sich immer auch politisch. An der Seite von Martin Luther King (2.v.r., 1965) kämpfte er für schwarze Bürgerrechte in den USA, ...
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.. mit Nelson Mandela gegen die Apartheid in Südafrika ...
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
... und als UNICEF-Botschafter für Kinder auf Haiti und im Sudan.
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Seine Lebensgeschichte ist die Geschichte Amerikas im 20. Jahrhundert. 1927 wurde Belafonte im Schwarzenviertel Harlem geboren, verbrachte aber einen großen Teil seiner Jugend in der jamaikanischen Heimat seiner Mutter. (Familienfoto von 1932)
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(Foto: AP)
Im Zweiten Weltkrieg diente er in der US Navy (Bild: 1957 mit Nat "King" Cole in dessen Show bei NBC) ...
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... und besuchte danach in New York die legendäre Schauspielschule des emigrierten deutschen Regisseurs Erwin Piscator, mit Kollegen wie Tony Curtis (l.) und Marlon Brando.
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Gerne wäre er der "erste schwarze Hamlet" geworden, wie er einmal in einem Interview sagte. (Im Bild: In "Die Welt, das Fleisch und der Teufel", "The World, the Flesh and the Devil", 1959)
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Stattdessen wurde es Hollywood mit Filmen wie "Bright Road" (1953) und Otto Premingers "Carmen Jones" (1954, im Bild, mit Dorothy Dandridge)
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Kein schwarzer Hamlet, aber immerhin: Der Film verlegte die Oper "Carmen" in den Süden der USA und war ausschließlich mit schwarzen Schauspielern besetzt.
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Die Musik kam dazu und Belafonte, Sohn eines Schiffskochs aus Martinique und einer Hilfsarbeiterin aus Jamaika, wurde zum "Calypso-King". (im Bild: 1958 mit Frau Julia in Florenz, von Fans verfolgt)
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(Foto: imago/United Archives)
Hinter der heiteren Urlaubsmusik steckt ein Aufschrei gegen Sklaverei.
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"So haben meine Vorfahren eben ihren Protest verpackt. Schwarze Kunst war immer verschlüsselt", sagte Belafonte. (Bild: mit Bill Cosby und Sidney Poitier Anfang der 1970er)
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Abseits der Musik verschlüsselte er seine Kritik nicht - ob an Präsidenten wie George W. Bush, Barack Obama und Donald Trump oder auch an seinen Musikkollegen, denen er vorwarf, sich nicht mehr um ihre "gesellschaftlichen Pflichten" zu kümmern. (2000 bei einer Sonderversammlung der UNO in New York)
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(Foto: imago stock&people)
In seiner 2012 erschienenen Autobiografie "My Song" sprach Belafonte auch von seinen dunklen Seiten, beispielsweise von seiner Spielsucht und Untreue.
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Zwei Ehen zerbrachen, in dritter Ehe war der Vater von vier Kindern seit 2008 mit der Fotografin Pamela Frank verheiratet. (hier beide 2013)
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Zu Deutschland hatte Belafonte eine ganz besondere Beziehung. Die Deutschen seien seine größten Fans, sagte er einmal. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Gründe dafür wirklich durchschaue." (Bild: 2003 bei einem Konzert in Berlin)
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(Foto: imago/ZUMA/Keystone)
1958 kam er zum ersten Mal nach Deutschland, das teilweise immer noch in Ruinen liegende Berlin wirkte auf ihn grau und abweisend - aber das deutsche Publikum begeisterte ihn. (Bild: Bei der Ankunft in Berlin mit Frau Julie und dem neun Monate alten Sohn David)
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(Foto: imago/Sven Simon)
"Die Dankbarkeit - die Liebe und Herzlichkeit -, die mir von diesem deutschen Publikum entgegengebracht wurde, zählt zu den schönsten Erinnerungen meiner Karriere." (abe/jpe/dpa/AFP)
Sänger, Schauspieler, Aktivist Harry Belafonte - der "Calypso King" ist tot
Harry Belafonte wäre gern der "erste schwarze Hamlet" gewesen, wurde dann aber der "Calypso-König". Damit verkaufte er immerhin viele Millionen Platten. Auch als Aktivist war er immer überall dabei. Jetzt ist er im Alter von 96 Jahren gestorben.
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