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Der Schauspieler Manfred Krug ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Der unter anderem ...
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Der Schauspieler Manfred Krug ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Der unter anderem ...

... aus der TV-Serie "Liebling Kreuzberg" und ...
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... aus der TV-Serie "Liebling Kreuzberg" und ...

... dem "Tatort" bekannte gebürtige Duisburger starb bereits am 21. Oktober 2016 friedlich im Kreis seiner Familie in Berlin, so sein Management. Er habe sich eine Bestattung im engsten Familienkreis gewünscht.
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... dem "Tatort" bekannte gebürtige Duisburger starb bereits am 21. Oktober 2016 friedlich im Kreis seiner Familie in Berlin, so sein Management. Er habe sich eine Bestattung im engsten Familienkreis gewünscht.

Krug lebte zuletzt in Berlin. Er war verheiratet und hatte mit seiner Frau Ottilie (hier beide 1992) drei gemeinsame Kinder. 2002 bekannte er sich zudem zu einer unehelichen Tochter, die 1998 geboren wurde.
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Krug lebte zuletzt in Berlin. Er war verheiratet und hatte mit seiner Frau Ottilie (hier beide 1992) drei gemeinsame Kinder. 2002 bekannte er sich zudem zu einer unehelichen Tochter, die 1998 geboren wurde.

Trotz seines Seitensprungs blieben beide ein Paar. Ottilie und Manfred Krug waren seit 1963 verheiratet, also mehr als 50 Jahre.
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Trotz seines Seitensprungs blieben beide ein Paar. Ottilie und Manfred Krug waren seit 1963 verheiratet, also mehr als 50 Jahre.

Manfred Krug hatte nicht nur eine, sondern mehrere Karrieren. In der DDR war er ein Star als Schauspieler und Sänger - und ein nicht ganz linientreuer Bürger.
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Manfred Krug hatte nicht nur eine, sondern mehrere Karrieren. In der DDR war er ein Star als Schauspieler und Sänger - und ein nicht ganz linientreuer Bürger.

Er wurde am 8. Februar 1937 in Duisburg geboren. 1949 zogen er und sein Vater in die junge DDR. Krug begann eine Ausbildung als Stahlschmelzer in Brandenburg/Havel. Drei Jahre später schloss er sie als damals jüngster Facharbeiter der DDR ab.
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Er wurde am 8. Februar 1937 in Duisburg geboren. 1949 zogen er und sein Vater in die junge DDR. Krug begann eine Ausbildung als Stahlschmelzer in Brandenburg/Havel. Drei Jahre später schloss er sie als damals jüngster Facharbeiter der DDR ab.

Dort holte er sich auch die markante Narbe an der Stirn - durch eine Verbrennung mit flüssigem Stahl.
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Dort holte er sich auch die markante Narbe an der Stirn - durch eine Verbrennung mit flüssigem Stahl.

Danach holte er an der Abendschule das Abitur nach und begann an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin zu studieren. Dort flog er allerdings vorzeitig raus - wegen "disziplinarischer Probleme". (Bild: bei einem Auftritt 1966)
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Danach holte er an der Abendschule das Abitur nach und begann an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin zu studieren. Dort flog er allerdings vorzeitig raus - wegen "disziplinarischer Probleme". (Bild: bei einem Auftritt 1966)

Ab 1957 war er im Kino und Fernsehen zu sehen. Spätestens mit dem kritischen Film "Spur der Steine" von 1966 ...
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Ab 1957 war er im Kino und Fernsehen zu sehen. Spätestens mit dem kritischen Film "Spur der Steine" von 1966 ...

... machte er sich bei Politikern und Zensoren unbeliebt. Der Film wurde verboten und durfte erst im Herbst 1989 wieder in der DDR gezeigt werden, als der große Umbruch begann.
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... machte er sich bei Politikern und Zensoren unbeliebt. Der Film wurde verboten und durfte erst im Herbst 1989 wieder in der DDR gezeigt werden, als der große Umbruch begann.

Neben seiner Karriere als Schauspieler - er verkörperte oft starke, heldenhafte Figuren - war er auch als Sänger erfolgreich. (im Bild: Auftritt bei den Weltfestspielen der Jugend und Studenten im August 1973, Berlin)
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Neben seiner Karriere als Schauspieler - er verkörperte oft starke, heldenhafte Figuren - war er auch als Sänger erfolgreich. (im Bild: Auftritt bei den Weltfestspielen der Jugend und Studenten im August 1973, Berlin)

Mit dem Komponisten Günther Fischer veröffentlichte er mehrere sehr erfolgreiche Schallplatten, die Texte schrieb er unter Pseudonym meist selbst. 1976 allerdings erhielt Krug ein "Teilberufsverbot", weil er öffentlich gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann protestiert hatte.
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Mit dem Komponisten Günther Fischer veröffentlichte er mehrere sehr erfolgreiche Schallplatten, die Texte schrieb er unter Pseudonym meist selbst. 1976 allerdings erhielt Krug ein "Teilberufsverbot", weil er öffentlich gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann protestiert hatte.

Krug bewies damals großen Mut. Mit der Unterzeichnung des Offenen Briefs gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns (hier 1976 in Köln) war Krugs steile Karriere in der DDR jäh beendet. Zwei schon fertig abgedrehte Filme wurden nicht mehr gezeigt, Rollenangebote zurückgezogen, Konzerte plötzlich abgesagt.
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Krug bewies damals großen Mut. Mit der Unterzeichnung des Offenen Briefs gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns (hier 1976 in Köln) war Krugs steile Karriere in der DDR jäh beendet. Zwei schon fertig abgedrehte Filme wurden nicht mehr gezeigt, Rollenangebote zurückgezogen, Konzerte plötzlich abgesagt.

Er wurde zudem von der Stasi bespitzelt, die seine restlichen Konzerte störte - es saß fast nur noch "ausgewähltes" Publikum im Saal. Nach all den Repressalien sah Krug keinen anderen Ausweg mehr und stellte schließlich den Ausreiseantrag. 1977 reiste er nach West-Berlin aus und begann danach in der Bundesrepublik eine zweite Karriere. (Bild: Auftritt im September 1979 in Hamburg)
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Er wurde zudem von der Stasi bespitzelt, die seine restlichen Konzerte störte - es saß fast nur noch "ausgewähltes" Publikum im Saal. Nach all den Repressalien sah Krug keinen anderen Ausweg mehr und stellte schließlich den Ausreiseantrag. 1977 reiste er nach West-Berlin aus und begann danach in der Bundesrepublik eine zweite Karriere. (Bild: Auftritt im September 1979 in Hamburg)

Im Jahr 1979 erschien sein Album "Da bist du ja". Als Sänger war er im Westen aber nicht sehr erfolgreich.
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Im Jahr 1979 erschien sein Album "Da bist du ja". Als Sänger war er im Westen aber nicht sehr erfolgreich.

Diese Zeit in der DDR, die Ereignisse in den 1970er-Jahren und die Ausreise verarbeitete er später in seiner Biografie "Abgehauen". Das Buch wurde ein Bestseller und 1998 verfilmt.
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Diese Zeit in der DDR, die Ereignisse in den 1970er-Jahren und die Ausreise verarbeitete er später in seiner Biografie "Abgehauen". Das Buch wurde ein Bestseller und 1998 verfilmt.

Regie führte Frank Beyer; Christa Wolf wurde gespielt von Ute Lubosch (l.), Manfred Krug von Peter Lohmeyer (o.) und Stefan Heym von Jürgen Hentsch (r.)
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Regie führte Frank Beyer; Christa Wolf wurde gespielt von Ute Lubosch (l.), Manfred Krug von Peter Lohmeyer (o.) und Stefan Heym von Jürgen Hentsch (r.)

In Berlin-Prenzlauer Berg lebte Krug in einer Wohngemeinschaft mit dem Schriftsteller Jurek Becker, der später auch in den Westen ging ...
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In Berlin-Prenzlauer Berg lebte Krug in einer Wohngemeinschaft mit dem Schriftsteller Jurek Becker, der später auch in den Westen ging ...

... und die ersten Drehbücher für die Serie "Liebling Kreuzberg" schrieb. Rechtsanwalt Robert Liebling aus Berlin-Kreuzberg ist eine der populärsten Rollen Krugs.
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... und die ersten Drehbücher für die Serie "Liebling Kreuzberg" schrieb. Rechtsanwalt Robert Liebling aus Berlin-Kreuzberg ist eine der populärsten Rollen Krugs.

Mit den Füßen auf dem Tisch und einem schier endlosen Sprüche-Repertoire ...
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Mit den Füßen auf dem Tisch und einem schier endlosen Sprüche-Repertoire ...

... entspricht Liebling nur in Ansätzen dem verbreiteten Klischee eines Anwalts. Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehören: Zigarre rauchen, Motorrad fahren, Arbeit an andere weitergeben und viel Götterspeise essen.
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... entspricht Liebling nur in Ansätzen dem verbreiteten Klischee eines Anwalts. Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehören: Zigarre rauchen, Motorrad fahren, Arbeit an andere weitergeben und viel Götterspeise essen.

Krug sagte einmal in einem Interview, er könne "immer nur sich selbst spielen". Stimmt vielleicht - auch abseits des Filmsets war Manfred Krug zumindest dem Tabakgenuss zugeneigt und auch sonst kein Asket.
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Krug sagte einmal in einem Interview, er könne "immer nur sich selbst spielen". Stimmt vielleicht - auch abseits des Filmsets war Manfred Krug zumindest dem Tabakgenuss zugeneigt und auch sonst kein Asket.

Seine Schauspiel-Karriere im Westen entwickelte sich jedenfalls sehr erfolgreich. Seine erste TV-Rolle nach der Ausreise hatte Krug als Fernfahrer in der Serie "Auf Achse".
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Seine Schauspiel-Karriere im Westen entwickelte sich jedenfalls sehr erfolgreich. Seine erste TV-Rolle nach der Ausreise hatte Krug als Fernfahrer in der Serie "Auf Achse".

Neben "Liebling Kreuzberg" spielte er von 1984 bis 2001 ...
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Neben "Liebling Kreuzberg" spielte er von 1984 bis 2001 ...

... an der Seite von Charles Brauer 41 Mal den "Tatort"-Kommissar Paul Stoever. Auch in dieser Rolle zeigte Krug Mut zu auffällig gemusterten Krawatten. Die Fälle konnte das Team Brockmöller-Stoever aber dennoch regelmäßig lösen.
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... an der Seite von Charles Brauer 41 Mal den "Tatort"-Kommissar Paul Stoever. Auch in dieser Rolle zeigte Krug Mut zu auffällig gemusterten Krawatten. Die Fälle konnte das Team Brockmöller-Stoever aber dennoch regelmäßig lösen.

Berühmt wurde das "Tatort"-Team mit seinen Gesangseinlagen, "Swinging Cops" nannte man sie. Die Idee dazu kam, weil beide sich die Wartezeit in Drehpausen mit dem gemeinsamen Schmettern alter Lieder vertrieben. Das hörte jemand und meinte, das könnte man doch in den "Tatort" einbauen.
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Berühmt wurde das "Tatort"-Team mit seinen Gesangseinlagen, "Swinging Cops" nannte man sie. Die Idee dazu kam, weil beide sich die Wartezeit in Drehpausen mit dem gemeinsamen Schmettern alter Lieder vertrieben. Das hörte jemand und meinte, das könnte man doch in den "Tatort" einbauen.

In den 2000er-Jahren zog sich Krug aus Film und Fernsehen zurück und widmete sich seiner zweiten großen Passion, dem Jazz-Gesang. Damit war er ja auch schon in der DDR erfolgreich.
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In den 2000er-Jahren zog sich Krug aus Film und Fernsehen zurück und widmete sich seiner zweiten großen Passion, dem Jazz-Gesang. Damit war er ja auch schon in der DDR erfolgreich.

Zuletzt trat er zusammen mit der Jazzsängerin Uschi Brüning und seiner Band mit dem Programm "Manfred Krug liest und s(w)ingt" auf. Sie hatten 2014 gemeinsam das Album "Auserwählt" aufgenommen. Beide hatten schon seit Jahrzehnten eine enge berufliche Verbindung. Eigentlich war für Januar 2017 ein Geburtstagskonzert mit Brüning geplant - am 8. Februar wäre Krug 80 geworden.
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Zuletzt trat er zusammen mit der Jazzsängerin Uschi Brüning und seiner Band mit dem Programm "Manfred Krug liest und s(w)ingt" auf. Sie hatten 2014 gemeinsam das Album "Auserwählt" aufgenommen. Beide hatten schon seit Jahrzehnten eine enge berufliche Verbindung. Eigentlich war für Januar 2017 ein Geburtstagskonzert mit Brüning geplant - am 8. Februar wäre Krug 80 geworden.

Neben seinen Aktivitäten als Schauspieler, Sänger, Autor und Vorleser trat Krug auch häufiger in Werbespots auf. Als die Deutsche Telekom 1996 an die Börse ging, empfahl er den Zuschauern, die "T-Aktie" zu kaufen. Später entschuldigte er sich in einem Interview für die Verluste mit der Aktie, woraufhin die Telekom die Zusammenarbeit beendete.
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Neben seinen Aktivitäten als Schauspieler, Sänger, Autor und Vorleser trat Krug auch häufiger in Werbespots auf. Als die Deutsche Telekom 1996 an die Börse ging, empfahl er den Zuschauern, die "T-Aktie" zu kaufen. Später entschuldigte er sich in einem Interview für die Verluste mit der Aktie, woraufhin die Telekom die Zusammenarbeit beendete.

Krug bezeichnete dieses Engagement als seinen "größten beruflichen Fehler". Bilder der Spots gibt es übrigens nicht mehr.
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Krug bezeichnete dieses Engagement als seinen "größten beruflichen Fehler". Bilder der Spots gibt es übrigens nicht mehr.

Im April 2013 wurde Manfred Krug mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, überreicht vom Regierenden Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit. In der Begründung hieß es: "Er ist eine kantige und widerständige Persönlichkeit." (abe)
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Im April 2013 wurde Manfred Krug mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, überreicht vom Regierenden Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit. In der Begründung hieß es: "Er ist eine kantige und widerständige Persönlichkeit." (abe)

Donnerstag, 27. Oktober 2016

Von "Spur der Steine" bis "Tatort" Manfred Krug - nicht nur Liebling in Kreuzberg

Manfred Krug war ein Mann mit vielen Talenten - er war Schauspieler, Sänger und Autor. In Duisburg geboren, wuchs er später in der DDR auf und wurde dort zum Star, bevor er sich politisch unbeliebt machte, ein "Teilberufsverbot" erhielt und in den Westen ging. Dort hatte er eine zweite, sehr erfolgreiche Karriere - als "Liebling Kreuzberg" und im "Tatort".
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