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Hartes Urteil nach einer langen Nacht: Abgesehen vom südkoreanischen Sensationserfolg "Parasite" bleiben die 92. Academy Awards erstaunlich langweilig. Wer sich bei der Preisverleihung in Los Angeles auf eine unterhaltsame Veranstaltung, große Emotionen ...
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... oder zumindest kreative Looks gefreut hatte, wird bei den diesjährigen Oscars weitestgehend enttäuscht.
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Schon auf dem roten Teppich vor Beginn der Veranstaltung ist die uninspirierte Atmosphäre zu spüren: Versuchten es die Stars in der Vergangenheit, mit auffälligen Kleidern und einem gewissen Etwas auf sich aufmerksam zu machen, ...
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... wirken sie am Sonntagabend überraschend blass und glanzlos. Ja, Brie Larson glitzerte und zeigte zaghaft sogar ein wenig Bein, ...
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... und auch Oscar-Preisträgerin Regina King und ...
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... Laura Dern setzen auf "Pretty in Pink".
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Und ja, auch Renee Zellweger strahlt in weiß. Aber von extravaganten Roben oder dramatischem Make-up fehlt jede Spur. Hatten sich die Damen im Vorfeld etwa abgestimmt, dieses Jahr auf ganz dezente Eleganz zu setzen?
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Natalie Portman erinnert mit ihrem Kleid daran, dass in der Kategorie Regie wieder nur Männer nominiert wurden und trug einen Umhang mit den Namen von Regisseurinnen darauf. Mit ihrer versteinerten Mine und ihrer Robe sieht Portman den Abend über so aus, als wäre sie gerade von einer Beerdigung gekommen.
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Die einzigen richtigen Hingucker liefert Sängerin Billie Eilish, die ihrem Hipster-Look mit den grünen Haaren, langen Krallen und einem übergroßen Chanel-Hosenanzug treu bleibt.
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Star-Comedian Kristen Wiig zieht in diesem - tja, was war das? - Ziehharmonika-Kleid? viele Blicke auf sich.
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Sängerin Janelle Monae tritt mit Jediritter-Kapuze vor die Kameras der Fotografen.
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Und Nachwuchsschauspielerin Julia Butters ("Once Upon a Time ... in Hollywood") beeindruckt mit einer mutigen Mischung aus Kleid und Klorollenhütchen.
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Eine stylische Familie geben dagegen Schauspieler Antonio Banderas mit Freundin Nicole Kimpel (links) und Tochter Stella ab.
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Ein Oscar als bester Nebendarsteller in "Der wunderbare Mr. Rodgers" bleibt Tom Hanks zwar verwehrt - dafür zeigt er sich mit Ehefrau Rita Wilson und seinen Kindern ebenfalls gewohnt stilsicher.
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Einfallslos bei der Kleiderwahl sind dagegen viele der übrigen männlichen Gäste der Oscar-Nacht. Zu mehr als dem obligatorischen Anzug lassen sich weder Robert De Niro und Al Pacino ...
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... noch Keanu Reeves hinreißen. Da stechen ...
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... auch Joaquin Phoenix mit Sonnenbrille oder ...
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... Brad Pitt mit seinem Samtjackett nicht heraus. Aber egal, denn im Mittelpunkt stehen bei den Oscars ja die Leistungen der Filmschaffenden. Und so geht es für Pitt nach dem obligatorischen Gang über den roten Teppich ...
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... auch schon direkt auf die Bühne, um den ersten Preis des Abends anzunehmen: den als besten Nebendarsteller ("Once Upon a Time ... in Hollywood"). Bei seiner Dankesrede wird der Schauspieler ...
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... - in Anspielung auf das Impeachment-Verfahren gegen US-Präsident Donald Trump - kurz politisch. Die Academy habe ihm gesagt, er habe für seine Dankesrede nur 45 Sekunden, merkt er an. "Das sind 45 Sekunden mehr, als der Senat John Bolton in dieser Woche gegeben hat." Den Oscar widmete er seinen Kindern mit den Worten: "Ihr macht alles bunt, was ich tue."
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Der Oscar für die beste Nebendarstellerin geht wohlverdient an Laura Dern. In "Marriage Story" spielt sie eine liebevolle, aber knallharte Scheidungsanwältin. In Ihrer Rede dankte das Geburtstagskind ihren nicht minder bekannten Eltern, Diane Ladd und Bruce Dern: "Manche sagen, man soll seine Helden nicht kennenlernen. Ich sage, wenn du gesegnet bist, kriegst du sie als deine Eltern."
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Über seinen ersten Oscar für den besten Originalsong "I'm Gonna Love Me Again" aus "Rocketman" darf sich Sir Elton John freuen. Der sichtlich gerührte Brite ruft seinem Mann und ihren gemeinsamen Zwillingen noch ein "Daddy loves you" zu. Sein größter Dank gilt jedoch seinem langjährigen Liedtexter Bernie Taupin dafür, in allen Lebenslagen seine einzige Konstante gewesen zu sein.
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Gerade als der Abend droht, in lahmer Sprödigkeit zu erstarren, erlösen diese beiden Damen, Maya Rudolph und Kristen Wiig, das Publikum: Nach dem Auftritt der beiden Freundinnen bejubelt sie das Netzpublikum als ideales Moderatoren-Duo.
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Dieser Mann galt im Vorfeld als Favorit für die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller: Nach vier Nominierungen erhält Joaquin Phoenix nun endlich seinen ersten Goldjungen. Nach einigen schwunglosen Dankesreden sorgt der "Joker"-Darsteller für den einzigen wirklich emotionalen Moment auf der Bühne, als er ...
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... mit den Tränen kämpfend die Gunst der Stunde nutzte, um die Menschen an die Verantwortung für das Miteinander und die Umwelt zu erinnern. Auch mit ihm selbst sei es in der Vergangenheit nicht immer leicht gewesen, gesteht der 45-Jährige. Er habe sich einiges zu Schulden kommen lassen, sagt er. Doch die Zeiten der Straflosigkeit seien nun vorbei.
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Einen weiteren Oscar erhält der Film "Joker", beziehungsweise Cellistin und Dirigentin Hildur Gudnadottir, für die beste Filmmusik. In ihrer Rede fordert die Isländerin alle Frauen dazu auf, laut zu sprechen und zu sagen, was sie denken.
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Sie hätte es zwar lieber gesehen, dass Judy Garland den begehrten Goldjungen selbst annimmt - doch mit Freude übernimmt Renee Zellweger diese Ehre: Für ihre Darbietung als Hollywood-Ikone in "Judy" gewinnt die US-Amerikanerin den zweiten Oscar in ihrer Karriere, dieses Mal in der Kategorie "beste Hauptdarstellerin".
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Bis zu diesem Punkt bleibt die die Oscar-Gala im Fahrwasser der allgemeinen Erwartungen. Denn dass Pitt, Dern, Phoenix und Zellweger gewinnen würden, konnte Beobachter kaum überraschen. Dann jedoch fällt der Name eines Ausländers, der an diesem Abend alle anderen in den Schatten stellen wird: ...
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... Bong Joon Ho. Ganze vier Mal wird der Südkoreaner für sein Meisterwerk "Parasite" ausgezeichnet. Er gewinnt den begehrtesten Filmpreis der Welt nicht nur für die beste Regie und das beste Orginial-Drehbuch. Auch als bester internationaler Film wird seine Satire über eine arme Familie, die eine reiche auf skrupellose Art belügt und ausnutzt, geehrt. Doch die große Überraschung folgt erst ...
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... ganz zum Schluss: "Parasite" gewinnt auch den Oscar für den besten Film. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Academy Awards, dass eine nicht-englischsprachige Produktion in dieser Königskategorie triumphiert.
Hollywood-Party in Los Angeles "Parasite" räumt bei den Oscars 2020 ab
Sensationeller Erfolg in der Oscar-Nacht: Bei der 92. Verleihung des begehrtesten Filmpreises der Welt räumt ein unbekannter Außenseiter aus dem Ausland ab. Hollywood-Stars und Schönheiten feiern mit "Parasite" den großen Gewinner eines lahmen Abends.
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