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Es gibt wohl niemanden, der keine Meinung zu Ikea hat. 40 Jahre ist es nun schon her, dass der schwedische Möbelhändler seinen Siegeszug auch in Deutschland angetreten hat.Bild 1 von 55 | Foto: AP
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Am 17. Oktober 1974 eröffnete in München-Eching das erste Ikea-Einrichtungshaus - bereits damals mit angeschlossenem Restaurant mit dem landestypischen Namen "Zum Elch".Bild 2 von 55 | Foto: Ikea / privat
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Und bis heute spaltet eine Frage die Deutschen: "Wohnst du noch oder lebst du schon?" - oder: "Lass ich Billy & Co. in meine Wohnung oder schlag ich den Schweden die Tür vor der Nase zu?"Bild 3 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Die Argumente der Ikea-Befürworter lauten: Nirgends sonst kann ich mein Heim so billig und zeitgemäß einrichten wie bei Ikea.Bild 4 von 55 | Foto: picture-alliance/ dpa
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Und so pilgern sie nicht nur samstags in Scharen in eines der 46 Möbelhäuser.Bild 5 von 55 | Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb
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Fast 4 Milliarden Euro Jahresumsatz in Deutschland zeigen, dass es hierzulande immer und immer wieder Bedarf gibt für neue Sofas, Betten und Sessel.Bild 6 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Laut Statistischem Bundesamt sind 29 Prozent der Deutschen in den vergangenen zehn Jahren mehr als zwei Mal umgezogen.Bild 7 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Und jedes Mal wieder wird das fehlende Mobiliar mit Vorliebe bei Ikea besorgt.Bild 8 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Besonders junge Leute - Studenten und Azubis mit schmalem Budget - gehen zum Schweden.Bild 9 von 55 | Foto: ASSOCIATED PRESS
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Die Folge: Deutsche Wohnungen gleichen einander innen oft bis ins Detail. Ikea, der ewige Gleichmacher.Bild 10 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Das mag manch einer verfluchen, doch Fakt ist: Ikea ist nicht nur eine Firma, sondern ein Phänomen.Bild 11 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Das Interessante: Ikea ist so beliebt, obwohl das Konzept ziemlich unbequem ist.Bild 12 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Die Möbel muss sich der Kunde auf weiten Wegen selbst aus dem Lager holen.Bild 13 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Mittlerweile kann der Kunde dann an mehreren Selbstbedienungskassen bezahlen, das Einscannen der Preisschilder muss er dabei selbst übernehmen.Bild 14 von 55 | Foto: REUTERS
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Und zu Hause angekommen, baut er sie selbst auf.Bild 15 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Es gibt wohl kaum jemanden, dem noch nie mit dem Inbusschlüssel in der Hand der Geduldsfaden gerissen ist.Bild 16 von 55 | Foto: Inter IKEA Systems B.V.
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Und wenn der Schrank dann endlich steht, lautet die bange Frage: Wieso liegen hier noch Schrauben im aufgerissenen Plastiktütchen?Bild 17 von 55 | Foto: REUTERS
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Kurzum: Möbelkaufen bei Ikea ist reichlich, nun ja, nennen wir es: aufregend. Und damit spart Ikea eine Menge Geld, was sich dann im Preis widerspiegelt.Bild 18 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Angeblich hat Ikea - Stand: 2009 - allein eine Milliarde Euro Lohnkosten dadurch "gespart", dass die Kunden die bis dato verkauften Billy-Regale selbst aufgebaut haben.Bild 19 von 55 | Foto: REUTERS
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Apropos Billy-Regal. Kaum ein Möbelstück steht derart für die Marktdurchdringung Ikeas. Bücher stehen im Billy. So ist das fast überall in Deutschland.Bild 20 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Ähnliche Berühmtheit erlangte da nur noch die Regal-Alternative Expedit, die jedoch im April 2014 - unter massiven Protesten - aus dem Sortiment genommen wurde.Bild 21 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Nach wie vor im Verkauf dagegen: die Lack-Serie - extrem günstige Pressspan-Tischchen und Regale in zeitlos-einfachem Design. Sohnemann hat den Couchtisch zerkratzt? Kein Problem, für knapp 6 Euro gibt's bei Ikea einen neuen.Bild 22 von 55 | Foto: Screenshot
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Es ist gerade diese Philosophie, die Ikea im umweltbewegten Deutschland der 80er- und 90er-Jahre in Verruf bringt. Möbel zum Wegwerfen - das ist nicht mehr zeitgemäß.Bild 23 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Ikea wandelt sein Image vom Möbel-Discounter zum freundlichen schwedischen Einkaufsparadies, in dem die Kunden Nähe suggerierend geduzt …Bild 24 von 55 | Foto: Screenshot
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… und vor, nach oder während des Einkaufs zum Essen eingeladen werden. Denn zu einem Einkauf bei Ikea gehört ein Besuch im angeschlossenen Restaurant. Ein Klassiker sind dabei …Bild 25 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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… zweifelsohne Köttbullar, die jedoch entgegen eines populären Irrtums keinesfalls eine Ikea-Erfindung sind. Vielmehr sind die Fleischbällchen in Rahmsauce …Bild 26 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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… ein traditionelles schwedisches Gericht. Ganz im Gegensatz …Bild 27 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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… zum obligatorischen Hotdog, den es bei Ikea - gepaart mit einer unbegrenzten Menge Kaltgetränke - zum Schleuderpreis im Ausgangsbereich gibt.Bild 28 von 55 | Foto: REUTERS
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So ganz nebenbei hat sich Ikea damit zu einem der umsatzstärksten Systemgastronomen entwickelt. 180 Millionen Euro setzt Ikea im Jahr mit Lebensmitteln um.Bild 29 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Denn die meisten der Spezialitäten aus dem Restaurant sind auch im Ausgangsbereich in der Tiefkühlabteilung zu haben.Bild 30 von 55 | Foto: REUTERS
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Das Kalkül ist wohl zudem: Wer mit wohlig-satten Erinnerungen an seinen letzten Besuch bei Ikea denkt, kommt gerne wieder.Bild 31 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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In eine ähnliche Kategorie fällt das seit Neuestem geltende unbegrenzte Umtauschrecht. Fast alle Produkte können zurückgegeben werden - egal, wann und egal, in welchem Zustand.Bild 32 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Die Kosten dafür halten sich in Grenzen. In anderen Ländern, in denen das schon gilt, sind die Rückgabequoten nur unmerklich gestiegen. Der Nutzen dagegen ist immens: Einkaufen wird leichter und reueloser - schließlich könnte man ja alles wieder zurückbringen, was dann letztlich freilich kaum jemand tut.Bild 33 von 55 | Foto: REUTERS
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Und so basiert der Ikea-Erfolg eben nicht nur auf den niedrigen Preisen, sondern stellt ein Musterbeispiel für gekonntes Marketing dar.Bild 34 von 55 | Foto: REUTERS
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Ikea druckt dafür nicht etwa schnöde Werbeprospekte, sondern seit 1974 einen jährlich erscheinenden Katalog. Rund 27 Millionen Stück werden davon Jahr für Jahr an den Mann gebracht.Bild 35 von 55 | Foto: Inter IKEA Systems B.V.
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Und in nicht wenigen Haushalten findet dieser sich seit Jahren als häufig frequentierte Kaufhilfe im heimischen Billy-Regal wieder.Bild 36 von 55 | Foto: Inter IKEA Systems B.V.
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Das Erscheinen wird von dem Unternehmen stets gefeiert, als handele es sich um einen hohen schwedischen Feiertag. Überhaupt: Schwedenfolklore spielt in der Außendarstellung von Ikea eine große Rolle.Bild 37 von 55 | Foto: picture-alliance/ dpa
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So begeht Ikea zum Beginn jedes Jahres den St.-Knut-Tag, zu dem traditionell die Weihnachtsbäume entsorgt werden. Bei Ikea gibt es dann Baumweitwerfen und, natürlich, verkaufsfördernde Schnäppchen.Bild 38 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Dasselbe gilt für Midsommar, dem schwedischen Ausdruck für die Feiern zur Sommersonnenwende. Auch hier: Verkaufsaktionen mit blau-gelbem Antlitz.Bild 39 von 55 | Foto: Inter IKEA Systems B.V.
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Auch sonst gibt es bei Ikea viele Anklänge an die schwedischen Wurzeln des Unternehmens. So heißt der bällebewehrte Kinderaufbewahrungsbereich nicht etwa Smaland, weil das wie small (engl.: klein) klingt.Bild 40 von 55 | Foto: Inter IKEA Systems B.V.
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Sondern es ist der Name der südschwedischen Provinz, in der …Bild 41 von 55 | Foto: Inter IKEA Systems B.V.
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… Firmengründer Ingvar Kamprad mit Ikea die ersten Gehversuche unternahm.Bild 42 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Und die Produktnamen, die für viele schwer auszusprechen sind, kommen aus der skandinavischen Heimat. Sie folgen einem festen System.Bild 43 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Stühle und Schreibtische etwa tragen stets Männernamen, Teppiche sind nach dänischen Orten benannt und Badezimmerartikel heißen wie skandinavische Seen, Flüsse oder Meeresbuchten.Bild 44 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Dass es dabei dann manchmal unfreiwillig komisch zugeht, ist weithin bekannt. Nicht jedem behagt es, wenn seine Klobürste ausgerechnet Viren heißt.Bild 45 von 55 | Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb
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Die Federkernmatratze Hamarvik kann bestenfalls als gutes Omen für das Eheleben gewertet werden.Bild 46 von 55 | Foto: Screenshot
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Und im - mittlerweile nicht mehr zum Sortiment gehörenden - Kindersessel Kimme war selbiges bestens aufgehoben.Bild 47 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Doch Ikea macht nicht nur mit solch spaßigen Fehltritten auf sich aufmerksam. Die Enthüllung, dass Ikea zu Zeiten des Kalten Krieges in der DDR fertigen ließ, hat dem Unternehmen in Deutschland viele Minuspunkte eingebracht.Bild 48 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Das Problem: In den Kombinaten, die für Ikea produzierten, mussten politisch Gefangene schuften. Studien zufolge wusste Ikea das.Bild 49 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Erst 2012 wurde diese Praxis bekannt. Entschädigungszahlungen hat das Unternehmen bisher nicht geleistet.Bild 50 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Doch davon abgesehen bleibt Ikea in Deutschland eine Erfolgsgeschichte - bis jetzt.Bild 51 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Die Strategie des Unternehmens verfolgt zwei Linien. Denn neue Konsumgewohnheiten wie etwa der Vormarsch der Versandhändler lassen den Möbelhändler nicht unbeeindruckt.Bild 52 von 55 | Foto: REUTERS
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Ikea will den Anteil der über das Internet bestellbaren Produkte erhöhen. Von den rund 4 Milliarden Euro Jahresumsatz fallen bisher erst 92 Millionen auf den Onlinehandel.Bild 53 von 55 | Foto: REUTERS
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Zudem kommt Ikea den Kunden auch räumlich entgegen. Die Märkte "auf der grünen Wiese" sollen durch Innenstadtfilialen ergänzt werden. In Hamburg gibt es bereits einen solchen Markt. Weitere sind zunächst nicht geplant - wohl auch, weil das Konzept bisher nicht aufgeht.Bild 54 von 55 | Foto: picture alliance / dpa
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Denn statt der üblichen 80 Euro geben Kunden in der Filiale in Altona im Schnitt lediglich 40 Euro aus.Bild 55 von 55 | Foto: picture alliance / dpa

Wohnträume aus PressspanDas Phänomen Ikea

17.10.2014, 08:38 Uhr

Der Erfolg des schwedischen Möbelhändlers Ikea in Deutschland ist auch nach 40 Jahren ungebrochen. Ein unschlagbares Marketing lässt Kunden übersehen, dass Ikea einer der unbequemsten Läden ist. Aber zur Belohnung gibt's zum Schluss ja ein Würstchen.