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Unter den aktuellen Dax-Konzernen sind etliche Traditionsfirmen, die sich jahrzehntelang erfolgreich in Familienhand befunden haben.
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Viele von ihnen tragen heute zwar noch den Familiennamen, werden aber inzwischen von externen Managern geführt. Ein Beispiel:
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Mit 3,1 Milliarden Euro ist Familie Werhahn die zehntreichste Sippe in Deutschland; sie hat 420 Mitglieder. Auf dem Gehaltszettel der traditionsreichen Gruppe aus Düsseldorf steht auch immer noch Anton Wehrhahn (r., mit dem ersten familienfremden Manager Joachim Gerhard).
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Anton Werhahn wechselte erst im vergangenen Jahr an die Spitze des Verwaltungsrats. Seitdem gehört der operativen Führung kein Werhahn-Familienmitglied mehr an. Der 59-Jährige hatte das Unternehmen zuvor 13 Jahre lang geführt.
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Den Grundstein für den Aufstieg des Unternehmens legt Gründer Wilhelm Werhahn 1839 mit dem Handel von Holz, Grabsteinen und Düngemitteln.
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Heute ist die Wehrhahn-Gruppe in den Sparten Baustoffe, Mühlen, Industrie und Finanzdienstleistungen unterwegs.
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Zu dem Handels- und Mischkonzern gehört unter anderem auch die Solinger Schneidwarenfirma Zwilling, ...
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... bekannt für Messer und Scheren. Die Familie aus Neuss ...
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... gilt als Inbegriff des rheinischen Kapitalismus.
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Die Firma Hella aus dem westfälischen Lippstadt rangiert auf Platz neun der reichsten deutschen Familienunternehmen. Sie ist aus einer Manufaktur für ...
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... Laternen und Autohupen hervorgegangen.
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Die Geburtsstunde des Unternehmens liegt im Jahr 1890.
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Heute zählt Hella zu den führenden Automobilzulieferern im Bereich Licht- und Elektrotechnik.
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In über 30 Fertigungsstätten arbeiten 20.000 Angestellte. Die 60 Köpfe starke Familie Hueck verfügt über ein Gesamtvermögen von 3,8 Milliarden Euro.
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Die Plätze acht bis sechs im Ranking der Familiendynastien belegen drei Unternehmen, die gleich schwer sind. Eines von ihnen ist Miele: Die ersten Waschmaschinen funktionierten noch ganz ohne elektrischen Antrieb. (Im Bild: Holzbottich auf einem gusseisernen Ständer mit einem Kurbelwerk unter dem Deckel, im Miele-Museum am Hauptsitz in Gütersloh)
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Im Jahr 1895 erwirbt Carl Miele ein Baustoff- und Eisenwarengeschäft im westfälischen Herzebrock.
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Das Familienunternehmen gerät durch die Digitalisierung und preisaggressive Konkurrenten aus Asien unter Druck.
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Ein Jahr lang hat der Hausgerätehersteller mit Fachleuten von der Beratungsgesellschaft McKinsey ...
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... an einem Sparprogramm gefeilt, das den Konzern fit für die Zukunft machen soll. Die Ergebnisse bedeuten für das Unternehmen eine Zäsur.
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Bis Ende 2021 sollen weltweit rund 1000 Stellen gestrichen werden - davon etwa 240 in Deutschland. Weitere 650 Stellen sollen bis Ende 2025 im Gütersloher Waschmaschinenwerk wegfallen.
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Dem Familienvermögen tut das bislang keinen Abbruch: Die 80 Mitglieder teilen sich 5 Milliarden Euro.
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Über 5 Milliarden Euro verfügt auch die Familie Freudenberg. Allerdings wollen hier 320 Mitglieder bedacht werden.
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Dem einstigen Lederproduzenten und Automobilzulieferer ist der Spagat zum Mischkonzern gelungen.
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Bei Verbrauchern ist das Unternehmen vor allem wegen seiner Haushaltsprodukte der Marke Vileda bekannt.
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Dort reicht die Angebotspalette heute von Allzweck- und Bodentüchern über Topf- und Geschirr-Reiniger bis hin zu Dunstfiltern und Einmalhandschuhen.
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Die etwa 350 Mitglieder der Siemens-Familie sind noch mit etwa sechs Prozent an dem Technologiekonzern beteiligt und verfügen ebenfalls über ein Vermögen in Höhe von 5 Milliarden Euro.
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Der Münchner Technologiekonzern ist ein Beispiel dafür, wie Familieneinfluss abnimmt und dennoch präsent bleibt.
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Mit der promovierten Philosophin Nathalie von Siemens ist eine Nachkommin von Firmengründer Werner Siemens im Aufsichtsrat vertreten, ...
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... ein Familienmitglied auf einem wichtigen Chefsessel mit operativer Verantwortung findet sich allerdings nicht im Konzern.
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Auf Platz fünf reiht sich der Misch- und Handelskonzern Haniel ein. Ganze 690 Familienmitglieder verfügen über ein Vermögen von 6 Milliarden Euro.
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Das Familienunternehmen hat den Strukturwandel des Reviers schon in den 1960er-Jahren vorweggenommen.
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Im 19. Jahrhundert gelten sie noch als Impulsgeber der Montanindustrie im Ruhrgebiet. Während sich allmählich immer mehr Firmen aus dem Bergbau zurückziehen, ...
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... werden Gewinne etwa in die Großmarktkette Metro gesteckt, von der sich die Familie aber gerade trennt.
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Heute steckt das Unternehmen sein Geld hauptsächlich in den Pharmagroßhandel und die Abfallwirtschaft.
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Der weltweit agierende Edelmetall- und Technologie-Konzern Heraeus aus Hanau verfehlt mit einem Vermögen von 6,8 Milliarden Euro einen Platz in den Top drei.
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Das Unternehmen produziert nicht nur höchstreines synthetisches Quarzglas, das in der Glasfaser- und Telekommunikationsindustrie verwendet wird, ...
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... sondern setzt seinen Schwerpunkt auch auf Edel- und Sondermetalle, Medizintechnik, Sensoren und Speziallichtquellen.
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Ein Platz auf dem Treppchen mit Position drei sichert sich das Textilunternehmen C&A. Die stattlichen 1800 Familienmitglieder verfügen über ein Vermögen von 17,5 Milliarden Euro.
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Das Handelsunternehmen wurde 1841 im niederländischen Sneek von zwei Brüdern der Familie Brenninkmeijer gegründet- ihre Vornamen waren Clemens und August, daher das Kürzel C&A.
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Der Umbruch im Textilhandel stellt das Traditionsunternehmen vor große Herausforderungen.
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Zuletzt sind im Wettbewerb mit Primark und H&M die Umsätze des Familienimperiums geschrumpft.
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Mit einem Vermögen von 18 Milliarden Euro sind die Mercks die zweitreichste Familie in Deutschland.
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Aus einer Apotheke in Darmstadt entsteht 1668 der älteste Pharma- und Chemiekonzern der Welt.
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Die weit verzweigte Familie Merck besitzt die Apotheke noch immer - so wie die Mehrheit am Unternehmen.
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Renate Koehler, Inhaberin der "Engel"-Apotheke im Merck-Haus am Luisenplatz, ist in elfter Generation eine Nachfahrin von Friedrich Jakob Merck.
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Die Anteile von Merck liegen mit gut 70 Prozent noch heute im Besitz der Familie.
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Damit ist das Unternehmen ein Sonderfall.
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Dank des Wandels von der kleinen Apotheke zum forschenden Industrieunternehmen spielt Merck im globalen Pharmakonzert mit, ...
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... wenn auch nicht auf Augenhöhe mit den Branchenriesen aus der Schweiz oder den USA.
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Heute hat der Konzern fast 53.000 Mitarbeiter weltweit und erzielt gut 15 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.
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Unangefochten auf Platz eins: die Familie Henkel. Als Persil 1907 auf den Markt kommt, verspricht das "selbsttätige" Waschmittel, ...
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... das mühsame Rubbeln zu ersparen. Das Waschmittel trägt entscheidend zu dem Familienvermögen bei.
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Einerseits erneuert sich der Konsumgüterkonzern andauernd, andererseits kann das Unternehmen mit seiner Traditionsmarke auf eine lange Markengeschichte verweisen.
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Mit eigenen Produkten und durch Zukäufe in Segmenten wie Kosmetik und Körperpflege hat Henkel expandiert.
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Der größte Unternehmensbereich heute sind die Klebstoff-Technologien - mit denen Henkel fast die Hälfte seines Gesamtumsatzes macht.
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Den Vorsitz im Aufsichtsrat hat Simone Bagel-Trah inne. Sie ist eine Urenkelin von Fritz Henkel. Auch ihr kommt ein stattlicher Betrag des Vermögens zugute.
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Das Vermögen der Familie beträgt 20 Milliarden Euro. Bei 132 Familienmitgliedern springen dabei pro Kopf 151,5 Millionen Euro heraus. (jki)
Siemens, Henkel und Miele Deutschlands reichste Familienunternehmen
Firmen in Familienhand sind oft über Generationen hinweg erfolgreich, auch wenn sich Moden und Geschmäcker ändern. Ein Geschäftsmodell über Jahre aufzubauen, lohnt sich, wie diese Übersicht über die zehn reichsten Dynastien in Deutschland zeigt.
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