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Wehmütig war der Abschied: ...
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... als der Pilot der "Tante Ju" am 30. Oktober 2008 zum letzten Start ...
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... vom Flughafen Tempelhof mit dem internationalen Kürzel THF abhob, winkte er zum Abschied nochmal mit den Tragflügeln. Gegen Mitternacht starteten die offiziell letzten beiden Flugzeuge, eine Junkers Ju 52 ...
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... und ein "Rosinenbomber" vom Typ Douglas Dakota DC 3, ...
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... vom City-Airport mitten in der Stadt, (im Bild: eine Douglas DC 6) ...
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... bevor er nach 85 Jahren Flugbetrieb am 31. Oktober geschlossen wurde.
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Gegner der Schließung des Tempelhofer Flughafens ...
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... und Angestellte trauerten.
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Mahnwachen wurden noch Wochen nach der Schließung abgehalten, ändern konnten sie jedoch nichts.
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Eine Landung gab es dann hier aber doch noch, ganz außerplanmäßig: Am 26. Juni 2010 machte eine Socata TB 10 Tobago vom Flughafen Tegel kommend einen Rundflug über Berlin. Wegen Triebwerksproblemen ...
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... entschied sich der Pilot zu einer Notlandung in Tempelhof. Zum Start von dort wurde aber keine Genehmigung erteilt - die Maschine wurde teilweise demontiert und per Tieflader abtransportiert.
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Am 8. Oktober 1923 war der Flughafen Berlin-Tempelhof eröffnet worden; er war damit einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands. (Bild von 1928)
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Nach seiner Inbetriebnahme wurde er durch den stark zunehmenden Flugverkehr schnell zu klein und daher in verschiedenen Bauabschnitten ...
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... nach und nach immer mehr ausgebaut und erweitert. Der 1936 begonnene Neubau war ...
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... nach seiner Fertigstellung 1941 mit 307.000 Quadratmetern ...
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... das flächengrößte Gebäude der Welt. Diesen Titel hatte Tempelhof ...
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(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
... allerdings nur für zwei Jahre inne, bis er ihm vom Pentagon in den USA abgenommen wurde. Das Tempelhofer Flughafengebäude ...
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... am Nordwestrand des Flugfeldes gehört mit einer Gesamtlänge von 1230 Metern jedoch immerhin zu den längsten Gebäuden in Europa.
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Während des Zweiten Weltkriegs stand auf dem Gelände das einzige Berliner Konzentrationslager.
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(Foto: imago/epd)
Während der Luftbrücke Ende der 1940er-Jahre ...
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(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
... warteten dort Kinder auf Trümmerhaufen auf Süßigkeiten, die die alliierten Piloten abwarfen, als sie die eingeschlossene halbe Stadt, ...
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
... den Westteil Berlins, fast ein Jahr lang per Flugzeug versorgten.
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(Foto: AP)
Im Juli 1951 wurde zum Gedenken an die Opfer der Luftbrücke auf dem Platz vor dem Hauptgebäude des Zentralflughafens Tempelhof ...
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(Foto: imago/Arkivi)
... das Luftbrückendenkmal eingeweiht, ...
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
... vom Berliner Volksmund "Hungerkralle" oder "Hungerharke" genannt.
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(Foto: AP)
Der Platz selbst heißt bereits seit Juni 1949 "Platz der Luftbrücke", ...
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(Foto: AP)
... der damalige Westberliner Bürgermeister Ernst Reuter (r.) gab ihm anlässlich des Endes der Blockade und damit der Versorgung der Bevölkerung aus der Luft diesen Namen.
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(Foto: AP)
Seitdem war Tempelhof neben dem Flughafen Tegel im Nordwesten der Stadt Westberlins Tor zur Welt; viele Stars wie Hildegard Knef, ...
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(Foto: ASSOCIATED PRESS)
... Gina Lollobrigida, ...
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(Foto: imago/ZUMA/Keystone)
... Louis Armstrong ...
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(Foto: AP)
... und Duke Ellington landeten hier.
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(Foto: dpa)
Seit November 2008 kann man nun von Tempelhof, aus der Mitte der Stadt, zwar nicht mehr abfliegen ...
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(Foto: picture-alliance/ dpa)
... oder dort ankommen, ...
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(Foto: dapd)
... ganz tot ist der Flughafen aber dennoch nicht. Im Gegenteil: In den Jahren nach der Schließung gab es im Flughafengebäude und davor große Veranstaltungen mit vielen Besuchern, wie ab 2011 die Modemesse "Bread & Butter", ...
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... das Berlin Festival im Rahmen der Berlin Music Week ...
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(Foto: imago/Martin Müller)
... oder das Lollapalooza-Festival.
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Auch auf dem Flugfeld ist der Kerosingeruch längst verflogen: Dort ...
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(Foto: imago/ZUMA Press)
... ist der größte Park der Stadt entstanden, ...
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(Foto: dpa)
... ein Paradies für Läufer, ...
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... Skateboardfahrer, ...
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(Foto: imago/Hoch Zwei Stock/Angerer)
... Griller und Picknicker, ...
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(Foto: imago/7aktuell)
... für Flugdrachenfreunde, ...
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... Wintersportler ...
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... und Radfahrer. Und für vielerlei Interessen und Gelüste mehr.
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(Foto: imago/Markus Heine)
Denn es gibt viel, viel Platz für jeden: Durch die Stilllegung ist eine riesige Freifläche entstanden, ...
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... um die viele andere Großstädte Berlin beneiden können. Fast so groß wie der Central Park in New York, ...
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(Foto: REUTERS)
... zentral gelegen in der Hauptstadt, mit U-Bahn- und Autobahnanschluss.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Auch für die Natur ist Platz: Am Rand der "Tempelhofer Freiheit", wie der Park nun genannt wird, haben Anwohner ...
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... Pflanzenkübel und Beete angelegt, ...
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... ein Teil der Wiesen dient als Brutfläche für Vögel und darf daher nicht betreten werden.
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(Foto: dpa)
Ohne großartige Baumaßnahmen und Investitionen ist ein vielfach nutzbarer und sehr beliebter Ort entstanden. Und das bleibt auch so.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Denn bei einem Volksbegehren und dem folgenden Volksentscheid Anfang 2014 ...
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(Foto: dpa)
... hatten die Berliner den Bebauungsplänen des Senats eine Abfuhr erteilt.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Das Land Berlin wollte am Rand der 300 Hektar großen Fläche Wohn- und Firmengebäude hochziehen.
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(Foto: dpa)
Losgehen sollte es südlich vom alten Terminal, es gab schon 3D-Zeichnungen und Bebauungspläne. Nicht wenige träumten vom Wohnzimmerblick auf das weite Feld.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Aber noch mehr Berliner träumten davon, alles so zu lassen, wie es ist: ...
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(Foto: picture alliance / dpa)
... eine riesige Fläche mit kilometerweitem Blick, die ...
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(Foto: dpa)
... die Hektik der Hauptstadt weit weg erscheinen lässt - ohne störende Häuser am Rand. Eben "100 Prozent Tempelhofer Feld" - so hieß die Kampagne zum Volksentscheid.
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(Foto: imago/Jürgen Hanel)
So ganz vorbei ist die Überlegung zu einer (Rand-)Bebauung des Tempelhofer Feldes ...
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(Foto: imago/Mike Schmidt)
... aber noch nicht - der von 2014 bis 2021 regierende Bürgermeister Michael Müller von der SPD (Mitte) machte klar: Ginge es nach ihm, bliebe die Fläche nicht frei. Und auch die Berliner CDU und FDP dachten weiter laut über eine teilweise Bebauung nach. Denn die Wohnungsnot in Berlin ist groß.
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(Foto: picture alliance/dpa)
Auch die aktuelle Berliner Regierung um den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner von der CDU überlegt, den Plan einer Randbebauung wieder aufzunehmen.
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(Foto: imago/Jürgen Heinrich)
Da ist das letzte Wort also wohl doch noch nicht gesprochen - zum Unmut der Bebauungsgegner.
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(Foto: imago/Christian Mang)
Mit der Nutzung der Hangars für Mode und Musik war es ab Sommer 2015 erstmal vorbei - der Senat ließ dort und auf dem Vorfeld ...
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(Foto: imago/Cathrin Bach)
... temporäre Flüchtlingsunterkünfte einrichten, und der ehemalige Flughafen ...
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(Foto: imago/Markus Heine)
... wurde zu Berlins größter Notunterkunft für Flüchtlinge. Heute ...
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... leben rund 1800 geflüchtete Menschen in Hunderten Containern am Rande des Vorfelds.
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(Foto: imago/IPON)
Der Flughafen wird aber auch wieder als Kultur- und Eventstandort genutzt: Konzerte, Kunstausstellungen, Opernaufführungen oder auch Kinofilme vor beeindruckender Hangar-Kulisse.
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(Foto: imago/IPON)
Die Kunstmesse Art Berlin zum Beispiel zog 2018 Zehntausende Sammler, Kuratoren und Kunstinteressierte an.
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(Foto: imago/Tom Maelsa)
2017 war die Volksbühne unter dem damaligen Intendanten Chris Dercon in Tempelhof ...
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(Foto: imago/Tom Maelsa)
... mit Tanzaufführungen des französischen Choreografen Boris Charmatz in die Saison gestartet.
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(Foto: picture alliance / POP-EYE)
Im September 2023 fand in den Hangars wieder die Kunstmesse Positions Berlin Art Fair statt (hier ein Bild aus dem Jahr 2020).
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(Foto: imago/imagebroker)
Wie geht es nun weiter? Der Flughafen hat zwar viel Platz, aber ein Problem. Das von den Nazis als "Weltflughafen" konzipierte Gebäude ist ein Sanierungsfall ...
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(Foto: imago/imagebroker)
... Überall sind Schadstoffe verbaut. Der Brandschutz ist ebenfalls nicht auf dem Stand der Dinge. Änderungen gestalten sich auch aufgrund des Denkmalschutzes allerdings schwierig ...
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(Foto: picture alliance/dpa)
... "Und das führt eben dazu, dass wir hier leider noch viele Räume einfach gar nicht nutzen können", bedauert Tempelhof-Geschäftsführer Fabian Schmitz-Grethlein.
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(Foto: picture alliance/dpa)
Der Geschäftsführer sieht aber auch "grandioses Potenzial". Die Herausforderung dabei: das Spannungsfeld aus gesellschaftspolitischer Bedeutung, moderner Kultur-Nutzung und der langen Geschichte des Baus zu erhalten. (Von Andrea Beu, mit dpa)
1923 eröffnet Die Geschichte des Flughafens Berlin-Tempelhof
Am 8. Oktober 1923 geht der Flughafen Berlin-Tempelhof als einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands in Betrieb. 85 Jahre später wird der geschichtsträchtige Airport geschlossen. Heute bildet das Flugfeld vor dem einst flächengrößten Gebäude der Welt den größten Park der Hauptstadt.
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