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Eine Ära geht zu Ende: Amazon-Gründer Jeff Bezos gibt seinen Posten als Vorstandschef nach fast 30 Jahren ab. Wie fing alles an? Und wie geht nun weiter?
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Rückblick: Am 5. Juli 1994 haben Jeff Bezos und seine damalige Ehefrau MacKenzie eine zündende Idee.
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Sie wollen Bücher online verkaufen. In einer Garage bei Seattle gründen sie hierfür eine Firma, ...
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... die in den folgenden Jahren zu einer der größten und wertvollsten Konzerne der Welt aufsteigt: ...
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... Amazon.
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Auf den Tag genau 27 Jahre nach der Gründung überlässt der 57-Jährige nun den Chefposten seinem langjährigen Kronprinzen ...
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... Andy Jassy, der bislang die boomende Cloud-Sparte leitete. Mit seiner Wahl setzt Bezos ein Zeichen.
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Angesichts des Jubiläums sei es für ihn ein "sentimentaler" Termin, erklärt Bezos bei der Ankündigung seines Rückzugs auf dem Aktionärstreffen im Mai.
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Aber wie wird es nun für den Spitzen-Manager, der mit Amazon zum reichsten Menschen der Welt wurde, weitergehen? Langweilig wird es nicht, so viel steht fest.
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Das nächste Großprojekt steht unmittelbar bevor: Bezos hat die ersten Flüge für Privatpersonen ins Weltall geplant.
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"Seit meinem fünften Lebensjahr träume ich davon, ins All zu reisen ...
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... Am 20. Juli werde ich diese Reise mit meinem Bruder unternehmen", kündigt Bezos an.
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Hier werden die Brüder Jeff und Mark dann wohl sitzen.
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Wie es zur Einladung seines Bruders kam, verrät Jeff Bezos in einem Clip auf Instagram ...
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(Foto: Jeff Bezos/Instagram)
"Ich habe meinen Bruder gefragt, weil er mein bester Freund ist." Es werde "eine große Bedeutung" haben.
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(Foto: Jeff Bezos/Instagram)
Er sei "total verblüfft" gewesen, als Jeff ihn gefragt habe, erzählt Mark im Video. Diese Einladung sei völlig überraschend gekommen.
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(Foto: Jeff Bezos/Instagram)
Er habe nicht einmal gedacht, dass sein Bruder beim ersten Flug dabei sein würde. Mit von der Partie wird am 20. Juli beim ersten Flug mit der New-Shepard-Rakete ...
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... von Bezos' Raumfahrtfirma Blue Origin auch noch ein bislang anonymer Passagier sein. Der dritte Nicht-Austronaut im Bunde hat sein Ticket im Juni bei einer Auktion für 28 Millionen Dollar ersteigert. (Im Bild: Die "New Glenn" Raketenfabrik in Merritt Island, Florida.)
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Bezos brennt seit seiner Kindheit für die Raumfahrt. Seit Jahren schon bemüht er sich, Reisen ins Weltall auf die Beine zu stellen. Nun ist es endlich so weit,...
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... auch wenn der erste bemannte New-Shepard-Flug mit rund zehn Minuten noch recht bescheiden ausfallen wird.
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Dass Bezos sich künftig ganz seiner Raumfahrt-Leidenschaft widmen wird, steht trotz aller Begeistrung jedoch zu bezweifeln.
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Der Multimilliardär erklärte bereits, dass er durch seinen Rücktritt als Amazon-Vorstandschef nicht nur Zeit für Blue Origin, sondern auch für andere Projekte gewinnen wolle.
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Dazu zählen unter anderem seine Stiftungen und die US-Tageszeitung "The Washington Post", die seit 2013 in seinem Privatbesitz ist.
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Auch bei Amazon dürfte sein Einfluss groß bleiben. Denn als geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrats, der dem Vorstand übergeordnet ist, ...
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... wird Bezos künftig der starke Mann im Hintergrund. Als er im Februar seinen Rücktritt als Vorstandschef ankündigte, war Amazon rasch bemüht, die Bedeutung herunterzuspielen.
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Der Konzerngründer werde auch in Zukunft "sehr involviert" bleiben - besonders bei großen Entscheidungen, sagte Finanzchef Brian Olsavsky.
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Gegenüber den Mitarbeitern erklärte Bezos, dass es bei seiner Entscheidung nicht darum gehe, sich in den Ruhestand zu verabschieden. "Ich hatte noch nie mehr Energie."
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In seiner zukünftigen Rolle als Verwaltungsratschef wolle er seine Aufmerksamkeit auf neue Produkte und Initiativen ausrichten.
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Tatsächlich scheint es nach all den Jahren fast unmöglich, sich Amazon und Bezos getrennt voneinander vorzustellen.
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Das Garagenprojekt von 1994 entwickelte sich in den 27 Jahren vom Online-Buchhandel zum größten Internetkaufhaus der Welt.
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Heute ist Amazon aber noch viel mehr als das. Der Konzern hält mit seinen Cloud-Services, die Startups IT-Anwendungen und Speicherplatz im Netz bieten, unzählige Firmen am Laufen.
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Der Konzern hat eine eigene US-Supermarktkette und Streaming-Services.
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Mit dem Aufbau einer Lieferlogistik setzt Amazon Paketzusteller wie UPS, Fedex und DHL unter Druck – und niemand weiß, welche Branchen als Nächstes drankommen.
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Bezos ist als Großaktionär von Amazon steinreich geworden.
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Trotz einer teuren Scheidung von seiner Ex-Frau MacKenzie im Jahr 2019 ist sein Vermögen in den vergangenen Jahren weiter gewachsen. Aktuell ist Bezos mit geschätzten fast 200 Milliarden Dollar laut Forbes der reichste Mensch der Welt.
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An der Börse hatte Amazon wegen chronisch roter Zahlen lange Zeit jedoch einen schweren Stand.
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Inzwischen liefert der Konzern zuverlässig Gewinne und ist zum Liebling der Wall Street geworden.
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Die Geschäfte brummen. Im September 2018 gelingt es Amazon als zweiter Aktiengesellschaft nach dem iPhone-Riesen Apple, die magische Marke von einer Billion Dollar beim Börsenwert zu knacken.
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Amazons Marktkapitalisierung liegt zuletzt bei enormen 1,7 Billionen Dollar. In den vergangenen zwölf Monaten ist der Aktienkurs um fast 30 Prozent gestiegen. Im Bild der Euro-Kurs von Juli 2020. Heute notiert die Aktie über 2900 Euro.
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Weniger beliebt als bei seinen Aktionären ist der Bezos-Konzern bei Gewerkschaften. Die Arbeitsbedingungen sind seit Jahren ein Streitthema.
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In der Pandemie gerät Amazon wegen angeblich unzureichenden Schutzes seiner Beschäftigten in den USA unter Druck.
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Das streitet das Unternehmen zwar ab, räumt jedoch andere Peinlichkeiten ein, etwa dass Lieferfahrer aus Zeitnot mitunter in Flaschen urinieren.
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Auch in Deutschland gibt es einen festgefahrenen Gewerkschaftskonflikt, seit 2013 kommt es immer wieder zu Streiks.
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Die Lagerhallen für den Onlinehandel sind aber schon lange nicht mehr die Goldgrube des Konzerns. Größter Profittreiber ist das Cloud-Geschäft mit IT-Services und Speicherplatz im Internet.
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Deshalb ist es auch nur logisch, dass mit Andy Jassy der Leiter dieser Sparte zum künftigen Vorstandschef befördert wird.
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Amazons Cloud-Plattform AWS, die von vielen Unternehmen und Apps genutzt wird, setzte im vergangenen Quartal fast ein Drittel mehr um als im Jahr zuvor. Das Betriebsergebnis kletterte um über 35 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar.
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Damit liefert AWS zuletzt fast die Hälfte des Konzerngewinns von Amazon. Ein guter Grund, mit beiden Beinen auf der Erde zu bleiben. (ddi/dpa)
Von Amazon ins Weltall Jetzt greift Jeff Bezos nach den Sternen
Insgesamt 27 Jahre führt Jeff Bezos die Geschäfte von Amazon, am 5. Juli ist Schluss damit. Es sei ein "sentimentaler" Termin, räumt der Milliardär ein. Gleichzeitig habe er aber "noch nie mehr Energie" gehabt. Ruhig wird es nicht um ihn: Nach seinen irdischen Aufgaben wendet er sich nun seinem himmlischen Projekt zu.
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