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Das war's also.
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Am 18. Dezember 2015 wird nun auch im Bergwerk Auguste Victoria in Marl die letzte Kohlelore gefördert.
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Dann schließt die Zeche für immer.
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Sie war das drittletzte Steinkohlebergwerk in Deutschland.
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Für die Kumpel ist es bitter: Seit 110 Jahren förderten sie in Marl das schwarze Gold - ...
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... unter zunächst harschen Bedingungen.
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Das Leben eines Bergmanns war hart, viele starben früh - durch Unfälle, Missbildungen von Knochen oder an der "Staublunge".
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Über Generationen gab es in Marl kaum eine Familie ohne einen oder mehrere Kumpel, die auf der Zeche Auguste Victoria arbeiteten.
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Schon vor 900 Jahren wurde auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Kohle abgebaut - im Aachener Steinkohlrevier, dem ältesten in Kontinentaleuropa.
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Seit dem Jahr 1300 dann auch an der Ruhr, wenig später an der Saar.
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Erst im 19. Jahrhundert begann die industrielle Kohleförderung.
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Dank neuer Maschinen konnten Bergleute die Kohle aus immer größeren Tiefen zutage fördern.
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Mit der qualitativ hochwertigen Steinkohle wurde Stahl erzeugt - und das Ruhrgebiet entwickelte sich zum industriellen Zentrum Deutschlands.
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1853 wurden im Kohlenpott, wie er auch hieß, schon mehr als zwei Millionen Tonnen Kohle gefördert.
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Gut hundert Jahre später, in den Jahren des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg, waren es 150 Millionen pro Jahr.
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Doch dann begann das große Zechensterben.
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Die Importpreise fielen und das preisgünstige Erdöl stürzte die Steinkohleindustrie in eine tiefe Krise.
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Von 1960 bis 1980 sank die Zahl der Bergwerke in Deutschland von 146 auf nur noch 39, ...
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... im Jahr 2000 waren nur noch zwölf Zechen in Betrieb.
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Die bundesweite Fördermenge sank von knapp 150 Millionen Tonnen Steinkohle im Jahr 1957 ...
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... auf 7,6 Millionen Tonnen 2014.
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Für die Kumpel hat das Zechensterben dramatische Folgen.
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Standen 1957 noch fast 610.000 Menschen bei den Steinkohle-Betrieben in Lohn und Brot, waren es 1970 nur noch etwas mehr als 250.000.
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1994 sank die Zahl der Arbeitsplätze in der hoch subventionierten Branche erstmals unter 100.0000, ...
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... 2007 kam dann das endgültige Aus für Deutschlands einstige Schlüsselindustrie.
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Der Bundestag beschloss das Auslaufen des hoch subventionierten Steinkohleabbaus.
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Alle Proteste der Kumpel nutzten nicht. In den früheren Steinkohle-Revieren um Aachen und im Saarland arbeiten inzwischen keine Bergleute mehr unter Tage.
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Weniger als 10.000 Bergleute sind mittlerweile überhaupt noch im Bergbau in Deutschland beschäftigt.
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Und mit dem Ende von Auguste Victoria werden es noch weniger.
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Dann gibt es nur noch die Zeche Ibbenbüren im nördlichen Münsterland ...
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... und Prosper Haniel in Bottrop, die letzte Zeche an der Ruhr.
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Und auch sie werden Ende 2018 schließen.
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Dann heißt es für immer, wie jetzt in Marl: Schicht im Schacht.
Das Ende von Auguste Victoria Schicht im Schacht
Für die Kumpel sind es traurige Tage: An diesem Freitag wird die letzte Lore Steinkohle in der Zeche Auguste Victoria gefördert. Dann schließt auch das drittletzte Kohlebergwerk in Deutschland, das Ende einer Ära rückt immer näher.
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