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Ein Kilo Mehl, ein halbes Pfund Butter oder eine Handvoll Bonbons - früher ließ man sich seine Einkäufe abwiegen und brachte sie in unscheinbaren Papiertüten nach Hause.
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Dann kamen die Supermärkte. Und plötzlich war es nicht mehr egal, wie die Ware präsentiert wurde. Die Verpackung wurde zum Verkaufsargument und beschäftigt seither Generationen von Designern, Grafikern und Verpackungsingenieuren.
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"Weniger ist mehr" mag in einigen Bereichen funktionieren. Bei Lebensmitteln geht die Tendenz aber in eine andere Richtung.
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Das hat jetzt auch die Verbraucherzentrale Hamburg festgestellt.Auf der Suche nach Mogelpackungen haben die Verbraucherschützer Verpackungen auf ihren Luftgehalt hin untersucht.
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Bis zu 30 Prozent Luft in einer Verpackung gelten als normal. Doch wer die Packungsgröße darüber hinaus aufbläht, muss das schon mit produktbedingten oder technischen Notwendigkeiten erklären. Die allerdings waren bei den Proben der Verbraucherzentrale nicht gegeben.
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Um den Unterschied zwischen Verpackung und Inhalt deutlich zu machen, haben die Tester 30 fragliche Produkte mit Röntgenstrahlen durchleuchten lassen - und landeten eine ganze Reihe Treffer: Bei drei von vier Proben war der Luftanteil deutlich zu hoch. Im Schnitt war gut die Hälfte der Verpackungen leer.
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Hier eine Auswahl auffälliger Luftnummern:
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Miniportionen auf großen Tellern, das kennt man aus der Haute Cuisine. Rewe setzt auch bei seiner Edel-Eigenmarke "Feine Welt" auf das Prinzip und füllt in die Verpackung der Alpen Original Käsecracker ...
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... gerade mal zu 43 Prozent. Der Rest ist Luft.
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Reis-Waffeln sind per se eine luftig-leichte Angelegenheit. Gehaltvoll werden sie durch den Schokoladenüberzug. Alnatura packt dazu noch ...
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... 48 Prozent Luft in die Tüte.
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Noch höher ist der Luftanteil bei den Bio-Dinkelchen von Dr. Quendt.
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Damit die Tüte nicht zu klein ausfällt, ist sie zu 59 Prozent mit Luft gefüllt. Deutlich mehr, als erlaubt.
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Fisherman's Friend nehmen ohnehin wenig Platz in Hosen- oder Handtaschen weg. Es könnte aber noch weniger sein:
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Die Packung ist schließlich nur zu zwölf Prozent gefüllt. 88 Prozent Luftanteil - mehr bietet nur ...
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... Storck mit seinen Nimm 2 Lollys.
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Klar, der Stiel braucht auch Platz - aber ließe sich dafür keine andere Lösung finden, als die Packung zu 90 Prozent mit Luft aufzublähen?
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Dagegen befüllt Orbit die Döschen mit den "Balance"-Kaugummis geradezu großzügig.
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Auch hier könnte zwar noch was reinpassen. Doch die 30- Prozent-Marke ist nicht überschritten, von einer Mogelpackung kann also noch nicht die Rede sein.
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Ganz anders bei Maggis Curry-Reiskugeln. Vier Stück sind in einer Packung, doch wie groß sie ausfallen, ist durch die Pappe nicht zu erkennen.
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Erst nach dem Öffnen stellt man fest, dass die Füllung zu 75 Prozent aus Luft besteht.
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Bei Kaffeepads ist man sich immerhin schon vorher über die Form und Größe im Klaren. Dennoch ist es unverständlich, warum Eduscho seine Gala Nr. 1 Kaffeepads ...
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... in einer Tüte verkauft, die zu 63 Prozent Luft enthält.
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Kann man den Inhalt bei Tüten oft noch durch Schütteln und Tasten erahnen, bleibt die Füllmenge beim President Rondolé-Frischkäse völlig unklar. Erst wenn die Packung angebrochen ist ...
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.. .erkennt man, dass sich hinter der Banderole ein Hohlraum befindet. Auf diese Weise spart der Hersteller rund 30 Prozent Inhalt.
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Für Pralinen sehen die Verpackungsvorschriften Ausnahmeregelungen vor. Sarotti hält die Richtlinien bei den Erlesenen Trüffeln No. 1 zwar ein.
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Trotzdem wären eine komprimiertere Verpackung oder mehr Inhalt kundenfreundlicher, findet die Verbraucherzentrale.
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Die Sonderregelung gilt auch bei Rossmanns Pfefferminz-Pralinen-Talern.
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Doch warum die Verpackung hier so viel größer ausfallen muss als der Inhalt, dürfte Kunden trotzdem schwer zu vermitteln sein.
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Die Rundbox mit Reals Knusperkugeln wirkt auf den ersten Blick ganz gut gefüllt.
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Dennoch enthält die Verpackung zu 28 Prozent Luft. Schuld ist ein Hohlraum auf dem Boden, der auf dem Röntgenbild zu erkennen ist.
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In der M & M's-Tüte ist zwar kein Platz für versteckte Luftkammern. Doch die Schokolinsen kämen mit deutlich weniger Raum aus.
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Schließlich ist in der Packung noch Platz für 61 Prozent Luft.
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Auch die Großpackung mit Milky Way Minis könnte Mars deutlich kleiner gestalten.
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Auch sie ist zu 61 Prozent mit Luft vollgepumpt.
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Immerhin zeigt die Kritik der Verbraucherschützer Wirkung: Die Keks- und Waffelfabrik Hans Freitag hat angekündigt, die Verpackung ihrer Schoko Minis zu verändern.
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Im Moment ist die Tüte nur zu 53 Prozent gefüllt. Doch sobald die Materialbestände aufgebraucht sind, will der Kekshersteller die Packung verkleinern ...
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(Foto: Ernst Rose, pixelio.de)
... und ordentlich Luft ablassen. (Bilder: dpa, pixelio, Verbraucherzentrale Hamburg)
Schön verpackte Luft Verpackungstricks im Supermarkt
Eigentlich dürfen Verpackungen nicht mehr als 30 Prozent Luft enthalten. Viele Hersteller kümmert das kaum. Mit reichlich Luft täuschen sie über sparsame Befüllung hinweg. Oft ist die Packung doppelt so groß wie der Inhalt.
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