Bilderserien
113299697-lay
An seiner Nase kommt kein Trüffel vorbei. 7000 Knollen pro Tag müssen den Riechtest bestehen. Paolo Stacchini ist so etwas wie einer der obersten Trüffel-Richter. In der Saison ist er quasi ständig im Einsatz. Bild 1 von 34 | Foto: picture alliance/dpa
RTS1JKLL
Stacchini kontrolliert seit 20 Jahren in der italienischen Stadt Alba auf der Trüffelmesse Unmengen der unterirdischen Pilze. Bild 2 von 34 | Foto: REUTERS
RTS1JHKA
Aus der Region im Piemont ...Bild 3 von 34 | Foto: REUTERS
RTS1JHFD
... kommt eines der teuersten Lebensmittel der Welt: der weiße Trüffel. Bild 4 von 34 | Foto: REUTERS
RTS1JHIX
Und wer als echter "tuber magnatum pico", so der Fachbegriff, in die Welt geschickt werden darf, muss neben dem Riechtest auch einen Seh- und Tasttest überstehen.Bild 5 von 34 | Foto: REUTERS
RTS1JHK6
Nur die guten Exemplare bekommen ein Qualitätssiegel und werden zu saftigen Preisen verkauft.Bild 6 von 34 | Foto: REUTERS
RTS1JHK0
"Wir haben Glück gehabt, dass wir hier die richtigen klimatischen Bedingungen und die richtige Vegetation für den weißen Trüffel haben", sagt Trüffel-Tester Stacchini.Bild 7 von 34 | Foto: REUTERS
RTX2THDA
Es ist wahrlich ein Glück für die Region im Nordwesten Italiens. Denn das Geschäft ist eine Goldgrube. Für Alba und die umliegende Gegend Langhe Roero ist neben dem Schokohersteller Ferrero die Gastronomie der größte Geldbringer.Bild 8 von 34 | Foto: REUTERS
RTS1JL8E
"Deutschland ist zusammen mit der Schweiz unser Hauptmarkt", sagt Mauro Carbone, Chef des nationalen Trüffel-Studienzentrums und des Tourismusbüros. Die Deutschen liebten nicht nur Trüffel, sondern vor allem die Weine der Region wie den Barolo. Sie veranstalteten regelrechte "Pilgerfahrten" ins Piemont.Bild 9 von 34 | Foto: REUTERS
RTS1JHGQ
"Dieses Jahr lief wirklich großartig, es gibt viele und vor allem gute Trüffel", sagt Carbone. Der weiße Trüffel liebt es feucht, zu nass darf es allerdings auch nicht sein.Bild 10 von 34 | Foto: REUTERS
RTX16UT0
Letztes Jahr sah es hingegen düster aus: Einem trockenen Sommer folgte ein trockener Herbst. Und da bleiben die Pilze mickrig. Bild 11 von 34 | Foto: Reuters
RTX2TDYQ
Und wenn es wenig Trüffel gibt, ziehen auch die Preise an. Letztes Jahr verkauften einige Händler das Kilo gar für 14.000 Euro.Bild 12 von 34 | Foto: REUTERS
RTS1JHKC
In diesem Jahr kommt der Feinschmecker für wesentlich weniger Geld ans Glück. 100 Gramm kosteten jüngst rund 250 Euro. Der Preis variiert je nach Tag und Qualität und wird kontinuierlich auf einer Börse bekannt gegeben. Bild 13 von 34 | Foto: REUTERS
RTX16UT6
Zum Spektakel gehört, dass jährlich ein Riesen-Trüffel versteigert wird. Dieses Jahr ergatterte ein Unternehmer aus Hongkong ein 880-Gramm-Exemplar für 85.000 Euro.Bild 14 von 34 | Foto: Reuters
RTS1JHKJ
Ende September beginnt die Saison der gräulichen Klumpen. Ende Januar ist Schluss. Bild 15 von 34 | Foto: REUTERS
113299755-lay
In dieser Zeit zieht auch Filippo Costa wieder seine Gummistiefel an und streift mit seinem Hund Lola durch die Wälder. Er ist einer von 4000 zertifizierten Trüffelsuchern in der Region.Bild 16 von 34 | Foto: picture alliance/dpa
RTX16USY
Und deren Job läuft nach einem bestimmten Ritual ab: Am besten macht man sich nachts auf den Weg. Dann sieht einen die Konkurrenz nicht und sie macht einem den Trüffelplatz nicht streitig.Bild 17 von 34 | Foto: Reuters
RTX16UT1
Außerdem ist der Hund weniger von Geräuschen und Licht abgelenkt. Mit Schweinen sucht hier niemand, die kann man schlechter dressieren. Und zu hoch ist die Gefahr, dass sie am Ende das kostbare Gut selbst verschlingen. Bild 18 von 34 | Foto: Reuters
RTX16USZ
Mit dem Hund spricht Costa nur Piemontesisch. Und es sollte ein weißer Hund sein, damit man ihm im Dunklen besser folgen kann und die Taschenlampe so wenig wie möglich benutzen muss, erklärt Costa.Bild 19 von 34 | Foto: Reuters
RTX16UT2
Es sei ein bisschen wie eine Droge, sagt er. "Wenn man einmal angefangen hat, kann man nicht mehr aufhören." Schon als Kind wühlte er mit seinem Vater unter Bäumen nach den grauen Diamanten. Bild 20 von 34 | Foto: Reuters
RTX16UT5
Sein Sohn ist auch schon auf den Geschmack gekommen. Frauen hingegen sind selten, "ich kenne vielleicht ein zwei, aber die suchen schwarze Trüffel", sagt Costa.Bild 21 von 34 | Foto: Reuters
RTX2UACQ
Der weiße Trüffel ist im Gegensatz zum schwarzen ein sehr sensibler Gefährte. Er lässt sich nicht züchten und wächst nur unter bestimmten Bäumen.Bild 22 von 34 | Foto: REUTERS
RTX16UT7
Er mag nicht aufbewahrt werden und verliert schnell seinen charakteristischen Geruch. Beim Einfrieren stirbt er den Aroma-Tod.Bild 23 von 34 | Foto: Reuters
RTS1JHK7
All das macht ihn so teuer. Das Geschäft funktioniert wie bei anderen Luxusprodukten: Verknappung ist das Zauberwort.Bild 24 von 34 | Foto: REUTERS
RTS1JHFC
Nur ist es beim weißen Trüffel im Gegensatz zu - beispielsweise einem Ferrari - eine natürliche statt künstliche Verknappung.Bild 25 von 34 | Foto: REUTERS
113299753-lay-1
Wenn es keine mehr gebe, könne man auch als Millionär keine mehr bekommen, sagt Alessandro Bonino. Er leitet das historische Trüffelgeschäft "Tartufi Morra" in Alba. Bild 26 von 34 | Foto: picture alliance/dpa
113299731-lay
Hier werden die Knollen gewaschen, gewogen, in Holzschachteln gesteckt und so schnell wie möglich in die Welt verschickt. Bild 27 von 34 | Foto: picture alliance/dpa
RTS1JL88
Singapur, Deutschland, Hongkong, USA - der Hunger nach Trüffel ist trotz der Mondpreise kaum stillbar.Bild 28 von 34 | Foto: REUTERS
113299698-lay
Nur wenige Tage hält sich der weiße Trüffel. Deshalb muss es fix mit der Spedition gehen.Bild 29 von 34 | Foto: picture alliance/dpa
RTX16UTA
Bonino verkauft zwar wie mittlerweile jeder Supermarkt in Deutschland auch Trüffelöle, -pasten und -nudeln. Aber die basieren auf künstlichen Aromastoffen und haben im Grunde nichts mit einem echten Trüffel zu tun. Bild 30 von 34 | Foto: Reuters
RTX16UT9
In dem ganzen Feinschmeckerhype hatte wohl der Mann die cleverste Marketingidee, der in Alba als "Trüffel-König" verehrt wird. Der Gründer des Geschäfts, Giacomo Morra (1886-1963), rief in den Dreißigerjahren nicht nur die Messe ins Leben, die heute Hunderttausende in die Region lockt. Bild 31 von 34 | Foto: Reuters
RTX16UT3
Er verschickte auch jedes Jahr einen Riesentrüffel an Prominente. So bekam nicht nur Marilyn Monroe eine Mega-Knolle. Auch Päpste, der britische Kriegspremier Winston Churchill und US-Präsidenten wie Harry Truman bekamen geruchsintensive Post aus Alba.Bild 32 von 34 | Foto: Reuters
RTS1JHGN
Der Alba-Trüffel wurde weltweit bekannt. Nur ...Bild 33 von 34 | Foto: REUTERS
AP-18268615153927
... der neue US-Präsident Donald Trump ist noch nicht in den Genuss gekommen. "Der mag lieber Diet Coke", sagt Bonino. (Text:Annette Reuther, dpa)Bild 34 von 34 | Foto: AP

Das graue GoldWie mit Trüffeln viel Geld verdient wird

22.12.2018, 14:22 Uhr

Nachts schleichen sie sich an das Objekt der Begierde. Es wächst nur unter manchen Bäumen, kostet Unsummen und ist Weihnachten besonders begehrt: weißer Trüffel, eines der teuersten Lebensmittel der Welt.