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Alexander Gerst, vor 38 Jahren in Künzelsau in Baden-Württemberg geboren, ist Deutschlands Mann im All.
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"Pojechali", "Los geht's!", twitterte er schon einige Tage vor dem Raketenstart vom Weltraumbahnhof Baikonur. Damit zitierte er ...
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... Weltraumpionier Juri Gagarin, der 1961 mit diesen Worten zur ersten Erdumrundung startete.
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Doch ein wenig musste Gerst sich noch gedulden. Denn erst am Abend des 28. Mai, um ...
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... 21.56 Uhr, hob er an Bord einer Sojus-Rakete ab. Mit 26 Millionen PS wurde er - auf zunächst 300 Tonnen Treibstoff sitzend - zur Internationalen Raumstation ISS befördert.
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Mit dabei: der Russe Maxim Surajew und der US-Amerikaner Reid Wiseman. Etwa drei Jahre lang wurde die Crew für das große Ereignis und den ...
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... Aufenthalt auf der ISS ausgebildet. Gerst erwarb in den großen Ausbildungszentren in den USA, Russland, Deutschland, Japan und Kanada ...
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... zum Beispiel spezielle technische Kenntnisse, widmete sich ...
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... der Funktionsweise der ISS und ihrer Transporter und ...
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... eignete sich medizinisches Wissen an. Inzwischen kann Gerst Wunden nähen, intubieren oder auch Zahnfüllungen reparieren. Außerdem lernte er ...
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... Russisch, denn das ist die Sprache an Bord der ISS. Eine besondere Herausforderung für Gerst: "Die Geräte hast du irgendwann im Griff", sagt er, "aber eine Sprache hast du nie zu Ende gelernt".
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Zuletzt trainierte die Crew im russischen Sternenstädtchen, Swjosdny Gorodok, wo sich einst auch Gagarin auf seine Reise ins All vorbereitet hat.
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Hier übten Gerst und seine Kollegen den ...
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... "Spacewalk", den Außenbordeinsatz, der für Reparaturen an der ISS nötig ist. Er wird ...
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... durch Unterwasserarbeiten simuliert.
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(Foto: GCTC)
Auch das Zentrifugentraining stand im Sternenstädtchen auf dem Programm: Mit 36 Umdrehungen pro Minute werden die Astronauten hier umhergeschleudert.
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(Foto: picture alliance / dpa)
Und dann war da noch das Überlebenstraining. Denn was ist, wenn die Sojus-Kapsel bei der Rückkehr zur Erde am 10. November 2014 nicht im vorgesehen Gebiet landet, sondern irgendwo im Tiefschnee? Auch darauf ...
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... müssen Gerst und seine Mitflieger vorbereitet sein. Zwei Tage mussten sie sich in einem Wald durchschlagen. Aus den Sitzen der Sojus bauten sie sich Transportschlitten, ...
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... aus den Fallschirmen Zelte. Ein solches Training schweißt zusammen.
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Mit der ISS-Mission erfüllt sich für Gerst ein Kindheitstraum. Aus einem Pool von 8400 Bewerbern wurde er bei der ESA ausgewählt.
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(Foto: Alexander Gerst)
Bevor er zum Astronauten ausgebildet wurde, ergründete Gerst Vulkane. Er ist promovierter Geophysiker. Das Innere der Erde war es, das ihn beschäftigte.
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Nun verlässt er die Erde, um ihre Umgebung im All zu erforschen - und um sie aus 400 Kilometern Entfernung zu betrachten.
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Nach Thomas Reiter (2006) und ...
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... Hans Schlegel (2008) ...
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... ist Alexander Gerst der dritte Deutsche auf der Raumstation. Da Russland angekündigt hat, das Projekt ISS im Jahr 2020 aufzugeben, wird er wohl auch der letzte Deutsche dort sein.
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Nach nur vier Stunden Flugzeit erreichten Gerst und seine Kollegen die ISS, also um 4 Uhr morgens am 29. Mai. Noch vor Kurzem mussten die Crews 34 Mal die Erde umrunden, bevor sie an der Raumstation andocken konnten. Das dauerte zwei Tage. Doch nun wurde die Flugbahn geändert und vier Erdumdrehungen reichen aus.
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Gersts Mission heißt "blue dot", blauer Punkt. Damit ist die Erde gemeint, die - aus der Ferne gesehen - nichts weiter ist als ein kleiner blauer Punkt im All.
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(Foto: NASA/Voyager 1)
Die Aufnahme, die die Raumsonde Voyager 1 im Jahr 1990 gemacht hat, illustriert das eindrücklich. Auf ihrem Weg raus aus dem Sonnensystem schaute sie nochmal zurück. Die Erde ist ein kleiner, kaum erkennbarer blauer Pixel. "Das zeigt sehr gut, wie zerbrechlich und einsam unsere Erde doch ist", sagt Gerst. "Und wir haben nichts weiter als dieses kleine blaue Raumschiff. Das ist eine Perspektive, die einzigartig ist."
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Der Blick zurück auf die Erde ist der Moment, auf den sich Gerst am meisten freut.
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(Foto: picture alliance / dpa)
"Verlässt man unseren Planeten, so sieht man mit eigenen Augen, dass wir nur begrenzte Ressourcen haben", sagt Gerst. "Sieht, wie verletzlich unsere Erde ist. Unser kleiner blauer Planet, mit dem wir alle zusammen jedes Jahr einmal um die Sonne reisen. Wenn wir unser Raumschiff Erde verlieren, endet unsere Geschichte. Das ist die Perspektive, die ich gerne von der Raumstation zurückbringen will."
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(Foto: NASA/dlr)
Wenn die Erde das Raumschiff ist, dann sind wir die Passagiere. "Insofern", sagt Gerst, "sind wir eigentlich alle Astronauten." (asc)
Blue Dot: die Erde als Raumschiff Alexander Gerst rast zur ISS
Alexander Gerst erreicht an Bord einer Sojus-Trägerrakete die ISS. Gerst ist der dritte Deutsche, der zur ISS fliegt. Der Geophysiker und Vulkanologe ist gemeinsam unterwegs mit dem US-Astronauten Wiseman und dem russischen Kosmonauten Surajew.
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