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Vor der Küste von Kiel graben Taucher und Taucherinnen in der Ostsee mit Handschaufeln smaragdgrüne Seegrassprossen samt Wurzeln aus einer dichten Unterwasserwiese aus.Bild 1 von 28 | Foto: REUTERS
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Vorsichtig schütteln sie den Bodensatz ab und verstauen die Sprossen in eine Tüte.Bild 2 von 28 | Foto: REUTERS
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Zurück an Land lagern sie die Sprossen in großen Kühlboxen. Am nächsten Tag werden sie dann in einem Gebiet weiter nördlich in der Ostsee kreisförmig wieder eingepflanzt.Bild 3 von 28 | Foto: REUTERS
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Einer der Taucher hält dann eine Leine in der Hand und ein anderer nutzt sie, um sich im trüben Wasser zurechtzufinden und um ihn herumzuschwimmen.Bild 4 von 28 | Foto: REUTERS
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Die mühsame Arbeit ist Teil eines neuen Projekts, bei dem ortsansässige Bürgerinnen und Bürger in der Wiederherstellung von Seegraswiesen in der Ostsee geschult werden sollen.Bild 5 von 28 | Foto: REUTERS
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"Es ist wie Unterwassergärtnern", erklärt Lea Verfondern. Die 21-jährige Tierarzthelferin gehört zur ersten Gruppe Freiwilliger, die Anfang Juli an der Schulung teilnehmen.Bild 6 von 28 | Foto: REUTERS
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"Jeder sollte einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, denn er betrifft uns alle", meint Verfondern, bevor sie sich einen Neoprenanzug mit Kapuze überstreift.Bild 7 von 28 | Foto: REUTERS
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Die Hoffnung ist, dass mit dem Projekt ein Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise geleistet werden kann.Bild 8 von 28 | Foto: REUTERS
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Denn Seegraswiesen dienen als riesige natürliche Kohlenstoffsenken, die Millionen Tonnen Kohlenstoff aufnehmen können.Bild 9 von 28 | Foto: REUTERS
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Laut einer Studie aus dem Jahr 2012 speichern Seegräser pro Quadratkilometer mehr als doppelt so viel Kohlenstoff aus CO2 wie Wälder an Land. Außerdem schützen die Pflanzen die Küsten vor Erosion.Bild 10 von 28 | Foto: REUTERS
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Doch es gibt immer weniger Seegraswiesen. Aus einer Studie von 2019 geht hervor, dass allein Europa zwischen den 1860er-Jahren und 2016 ein Drittel seiner Seegrasflächen verloren hat.Bild 11 von 28 | Foto: REUTERS
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Als Folge davon gelange Kohlenstoff in die Atmosphäre und beschleunige die globale Erwärmung.Bild 12 von 28 | Foto: REUTERS
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Weltweit gibt es Initiativen zur Wiederherstellung der Pflanzen. Aber das SeaStore-Projekt in Kiel unter Federführung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung ist eines der ersten, das Bürgerinnen und Bürger in die Lage versetzt, mit anzupacken.Bild 13 von 28 | Foto: REUTERS
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Verfondern, sechs weitere Taucher und einige Freiwillige an Land pflanzten während des Wochenendkurses im Juli etwa 2500 Pflanzen.Bild 14 von 28 | Foto: REUTERS
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Angela Stevenson, Postdoktorandin am GEOMAR, leitet die Seegras-Initiative in der Ostsee. Sie hat in den letzten Jahren drei Testfelder angelegt und dabei festgestellt, dass Sprossen widerstandsfähiger sind als Samen.Bild 15 von 28 | Foto: REUTERS
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Um die Anpflanzungen zu beschleunigen, entwickelte Stevenson einen Kurs, der sowohl eine Online-Präsentation als auch ein praktisches Training umfasst.Bild 16 von 28 | Foto: REUTERS
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Die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd stellte die erste Gruppe von Freiwilligen und organisierte Ausrüstung, Lebensmittel, Unterkünfte und Genehmigungen.Bild 17 von 28 | Foto: REUTERS
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"Unser Ziel ist es, das Projekt nach dieser Pilotphase auszuweiten", erklärt Stevenson. "Das ultimative Ziel ist die Wiederbegrünung der Ostsee".Bild 18 von 28 | Foto: REUTERS
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Martin Lampe ist einer der Freiwilligen und erzählt, dass sich die Ostsee, seit er dort in seiner Jugend getaucht sei, so sehr verändert habe, dass er einfach helfen muss.Bild 19 von 28 | Foto: REUTERS
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"Tage wie heute zeigen mir, dass wir die Situation wirklich in den Griff bekommen können, wenn genug Leute mitmachen", sagt der 52-jährige IT-Techniker.Bild 20 von 28 | Foto: REUTERS
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Laut Stevenson erforscht das GEOMAR-Team auch, wie widerstandsfähig Seegras gegen Temperaturanstiege ist.Bild 21 von 28 | Foto: REUTERS
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Es besteht die Hoffnung, hitzeresistentere Stämme zu züchten, da Seegräser im Gegensatz zu Fischen nicht in kühlere Gefilde abwandern können, wenn sich die Ozeane erwärmen.Bild 22 von 28 | Foto: REUTERS
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Das Team pflückt auch weiterhin blühendes Seegras, um Samen zu gewinnen, und experimentiert damit, sie auf dem Meeresboden wieder auszusäen.Bild 23 von 28 | Foto: REUTERS
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Sollte das gelingen, wäre es eine weit weniger aufwendige Methode der Restoration.Bild 24 von 28 | Foto: REUTERS
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Nach Stevensons Schätzung bräuchte es eine halbe Million Taucher und Taucherinnen, die ein ganzes Jahr lang täglich 12 Stunden lang Sprossen pflanzen, um das gesamte verlorene Seegras in der Ostsee entlang der deutschen Küste wiederherzustellen.Bild 25 von 28 | Foto: REUTERS
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Aber selbst dann würden ihre Bemühungen nur einen winzigen Bruchteil der deutschen Emissionen abdecken.Bild 26 von 28 | Foto: REUTERS
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"Wir werden uns neue Technologien ausdenken müssen, die uns helfen, Kohlenstoff auch künstlich zu entfernen", so die Wissenschaftlerin, ...Bild 27 von 28 | Foto: REUTERS
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... "aber da wir bereits über natürliche Lösungen zur Speicherung von Kohlenstoff verfügen, können wir die auch nutzen." (kse/rts)Bild 28 von 28 | Foto: REUTERS

Restoration von CO2-SpeichernFreiwillige Taucher lassen Seegras in der Ostsee sprießen

31.07.2023, 08:43 Uhr

Seegras ist ein natürlicher CO2-Speicher. Doch der Bestand ist dramatisch zurückgegangen. An der norddeutschen Ostseeküste läuft daher ein Projekt, um die Wiesen wiederherzustellen. Das Besondere: Ortsansässige Bürgerinnen und Bürger werden für das Unterwassergärtnern geschult.