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Jahre im Verzug und nach einer Startverschiebung um einen Tag geht es endlich los. Am 21. Oktober 2011 um 12.30 Uhr bringt eine Sojus-Rakete die ersten beiden Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo ins All.
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Jahre im Verzug und nach einer Startverschiebung um einen Tag geht es endlich los. Am 21. Oktober 2011 um 12.30 Uhr bringt eine Sojus-Rakete die ersten beiden Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo ins All.

Es war der erste Start einer russischen Rakete in Kourou und damit ein neues Kapitel in der internationalen Raumfahrt. (hier eine computergenerierte Darstellung)
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Es war der erste Start einer russischen Rakete in Kourou und damit ein neues Kapitel in der internationalen Raumfahrt. (hier eine computergenerierte Darstellung)

Galileo ist ein ehrgeiziges Projekt: Es soll die Vormachtstellung des US-amerikanischen GPS brechen.
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Galileo ist ein ehrgeiziges Projekt: Es soll die Vormachtstellung des US-amerikanischen GPS brechen.

Galileo soll viel präziser arbeiten. Weltweit soll es metergenaue Positionsbestimmungen ermöglichen. Bei GPS liegt die Genauigkeit im Zehnmeter-Bereich.
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Galileo soll viel präziser arbeiten. Weltweit soll es metergenaue Positionsbestimmungen ermöglichen. Bei GPS liegt die Genauigkeit im Zehnmeter-Bereich.

Nutzer sollen Signale von Galileo oder GPS empfangen und gar nicht merken, welches System sie gerade leitet.
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Nutzer sollen Signale von Galileo oder GPS empfangen und gar nicht merken, welches System sie gerade leitet.

Die Einsatzszenarien für Galileo, das Prestigeprojekt von EU und Europäischer Weltraumorganisation ESA, sind breit gefächert.
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Die Einsatzszenarien für Galileo, das Prestigeprojekt von EU und Europäischer Weltraumorganisation ESA, sind breit gefächert.

Fahndern soll das Navigationssystem bei der Verbrecherjagd helfen, ...
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Fahndern soll das Navigationssystem bei der Verbrecherjagd helfen, ...

... Landwirten beim Verteilen von Saatgut oder Dünger, wenn die Ackerfurche genau zu treffen ist.
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... Landwirten beim Verteilen von Saatgut oder Dünger, wenn die Ackerfurche genau zu treffen ist.

Bauingenieuren soll Galileo beim Einmessen von Gebäuden nutzen.
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Bauingenieuren soll Galileo beim Einmessen von Gebäuden nutzen.

Flüge, so heißt es, werden mit Galileo pünktlicher und sicherer. Durch präzisere Anflüge könnten Verspätungen, Umleitungen oder Stornierungen - etwa wegen eines Unwetters - reduziert werden. So ließe sich auch Treibstoff sparen.
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Flüge, so heißt es, werden mit Galileo pünktlicher und sicherer. Durch präzisere Anflüge könnten Verspätungen, Umleitungen oder Stornierungen - etwa wegen eines Unwetters - reduziert werden. So ließe sich auch Treibstoff sparen.

30 Satelliten gehören zum Galileo-Projekt. Nach und nach sollen sie in den kommenden Jahren auf ihre Umlaufbahnen in 23.000 Kilometern Höhe gebracht werden.
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30 Satelliten gehören zum Galileo-Projekt. Nach und nach sollen sie in den kommenden Jahren auf ihre Umlaufbahnen in 23.000 Kilometern Höhe gebracht werden.

2014 - und das bedeutet, sechs Jahre im Verzug - sollen mit den ersten 18 Satelliten zunächst drei Galileo-Dienste starten: ein kostenloser für die Allgemeinheit, ein Such- und Rettungsdienst und ein verschlüsselter Dienst für hoheitliche Sicherheitsaufgaben. Sind alle Satelliten oben, kommen zwei weitere Dienste hinzu, so der Plan.
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2014 - und das bedeutet, sechs Jahre im Verzug - sollen mit den ersten 18 Satelliten zunächst drei Galileo-Dienste starten: ein kostenloser für die Allgemeinheit, ein Such- und Rettungsdienst und ein verschlüsselter Dienst für hoheitliche Sicherheitsaufgaben. Sind alle Satelliten oben, kommen zwei weitere Dienste hinzu, so der Plan.

Galileo ist umstritten. Explodierende Kosten und die Verzögerungen im Zeitplan haben die Begeisterung getrübt. Anstatt der ursprünglich geplanten 3,4 Milliarden Euro soll der Aufbau nach jüngsten Zahlen der EU-Kommission nun 4,8 Milliarden Euro kosten.
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Galileo ist umstritten. Explodierende Kosten und die Verzögerungen im Zeitplan haben die Begeisterung getrübt. Anstatt der ursprünglich geplanten 3,4 Milliarden Euro soll der Aufbau nach jüngsten Zahlen der EU-Kommission nun 4,8 Milliarden Euro kosten.

Ab 2014 rechnet man mit Kosten von rund einer Milliarde Euro jährlich für das Satelliten-Navigationssystem.
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Ab 2014 rechnet man mit Kosten von rund einer Milliarde Euro jährlich für das Satelliten-Navigationssystem.

Sobald die beiden ersten von der EADS-Tochter Astrium gebauten Satelliten im All sind, übernimmt das Galileo-Kontrollzentrum ...
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Sobald die beiden ersten von der EADS-Tochter Astrium gebauten Satelliten im All sind, übernimmt das Galileo-Kontrollzentrum ...

... beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen bei München deren Steuerung. In Fucino (Italien) kümmert sich ein weiteres Zentrum vorrangig um die Produktion der Navigationssignale. Die Satelliten werden rund um die Uhr betreut.
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... beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen bei München deren Steuerung. In Fucino (Italien) kümmert sich ein weiteres Zentrum vorrangig um die Produktion der Navigationssignale. Die Satelliten werden rund um die Uhr betreut.

Der Zeitplan drängt inzwischen. Eine weitere Sojus-Panne beim Start oder gar ein Satelliten-Absturz würden Galileo weit zurückwerfen.
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Der Zeitplan drängt inzwischen. Eine weitere Sojus-Panne beim Start oder gar ein Satelliten-Absturz würden Galileo weit zurückwerfen.

Das russische Konkurrenzsystem Glonass liefert mittlerweile schon weltweit Daten. Für das "Kompass" (Beidou) genannte chinesische System sind bereits ein halbes Dutzend Satelliten im All; es soll zunächst für Asien den Dienst aufnehmen.
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Das russische Konkurrenzsystem Glonass liefert mittlerweile schon weltweit Daten. Für das "Kompass" (Beidou) genannte chinesische System sind bereits ein halbes Dutzend Satelliten im All; es soll zunächst für Asien den Dienst aufnehmen.

Tests für Galileo laufen auf Hochtouren. Bisher strahlen zwei Satelliten Testsignale aus.
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Tests für Galileo laufen auf Hochtouren. Bisher strahlen zwei Satelliten Testsignale aus.

In Berchtesgaden wurde im Februar 2011 eine Testumgebung eröffnet. Forschungseinrichtungen und Firmen tüfteln an neuen Anwendungen und Dienstleistungen, die durch Galileo möglich werden sollen.
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In Berchtesgaden wurde im Februar 2011 eine Testumgebung eröffnet. Forschungseinrichtungen und Firmen tüfteln an neuen Anwendungen und Dienstleistungen, die durch Galileo möglich werden sollen.

Dazu gehört zum Beispiel ein Verschütteten-Suchsystem für Lawinenopfer, die per Satellit geortet werden würden. Das System könnte die Suche mit herkömmlichen Geräten ersetzen. Die erfordert nämlich einiges an Übung und speziellen Kenntnissen.
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Dazu gehört zum Beispiel ein Verschütteten-Suchsystem für Lawinenopfer, die per Satellit geortet werden würden. Das System könnte die Suche mit herkömmlichen Geräten ersetzen. Die erfordert nämlich einiges an Übung und speziellen Kenntnissen.

Auch eine satellitengesteuerte Lokomotive ist im Gespräch.
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Auch eine satellitengesteuerte Lokomotive ist im Gespräch.

Ob Nahverkehr, Umweltschutz oder Energiemanagement: Galileo inspiriert. Die innovativsten Erfindungen für die Nutzung des Satellitensystems werden regelmäßig prämiert. Doch für eine erfolgreiche Umsetzung der Ideen muss Galileo natürlich erst einmal laufen.
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Ob Nahverkehr, Umweltschutz oder Energiemanagement: Galileo inspiriert. Die innovativsten Erfindungen für die Nutzung des Satellitensystems werden regelmäßig prämiert. Doch für eine erfolgreiche Umsetzung der Ideen muss Galileo natürlich erst einmal laufen.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Endlich! Galileo ist gestartet

Extrem genau soll das neue System sein und es soll Europas Selbstbewusstsein aufpolieren: das europäische Navigationssystem Galileo. Der Start der beiden ersten Satelliten mit einer russischen Sojus-Rakete ist auch ein Meilenstein in der Raumfahrtgeschichte.
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