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Das Telefon hat wie kaum ein anderes technisches Gerät das Leben des Menschen verändert.
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Die modernen Geräte von heute werden als Smartphones bezeichnet. Sie wecken uns am Morgen, halten unsere Lieblingsmusik bereit, erinnern uns an die Termine des Tages und suchen uns im Internet den besten Italiener in der Gegend heraus. Mit ihnen kann man seine Freunde fotografieren und besonders lustige Treffen filmen, um den Clip dann an alle zu verschicken. Sie "kommunizieren" sogar mit uns und ach ja, man kann auch noch mit ihnen telefonieren.
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Die Entwicklung vom kleinen Kasten mit einem Tierhäutchen, Platinstreifen und einer Drahtfeder als Mikrofon sowie einer Kupferdrahtspule und einer Stricknadel als Empfänger von Johann Philipp Reis, die eigentlich als Modell für das menschliche Ohr gedacht war, ...
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... bis hin zu den Alleskönnern von heute dauerte 150 Jahre.
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Johann Philipp Reis stellte unter dem Titel "Über die Fortpflanzung musikalischer Töne auf beliebige Entfernung durch Vermittlung des galvanischen Stroms" am 26. Oktober 1861 seine Erfindung den Mitgliedern des Physikalischen Vereins in Frankfurt am Main vor. Der Vortrag des Hobbyphysikers erregte bei den Anwesenden jedoch nur mäßiges Interesse.
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Kein Wunder, denn gerade hatte die Telegrafie ihren Siegeszug angetreten und ...
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.... das damalige Wunder der Technik, der Telegraf, nicht nur neue Kommunikationswege über weite Strecken geschaffen, sondern auch die gesamte Aufmerksamkeit der Wissenschaftler an sich gebunden.
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Auch Reis war damals vom Telegraphen fasziniert und benannte seinen Apparat deshalb "Telephon".
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Mit der Erfindung von Reis konnte man damals nur in eine Richtung Sprache übertragen. Der Empfänger hatte also keine Möglichkeit, zu antworten.
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Während einer Vorführung seines Gerätes soll Reis den Satz "Das Pferd frisst keinen Gurkensalat" in sein Telefon gesagt haben. Der Empfänger jedoch soll damals nur den ersten Teil des Satzes: "Das Pferd frisst" verstanden haben. Das Telefon von Reis arbeitete, so die Einschätzung von Experten, noch nicht zuverlässig genug.
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Dem Erfinder, der wegen seiner Rollschlittschuhe auch als Pionier der Inline-Skater angesehen wird, fehlte es am nötigen Kleingeld, um sein Telefon weiterzuentwickeln. Er starb verbittert mit nur 40 Jahren 1874 an Tuberkulose.
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Johann Philipp Reis, der Grundlegendes für die Entwicklung des Telefons geleistet hatte, profitierte zu Lebzeiten weder wirtschaftlich noch durch angemessenes Ansehen von seiner Erfindung. Lediglich die Reis'sche Bezeichnung "Telefon" hat sich bis heute international durchgesetzt.
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Es sollten 15 Jahre vergehen, bis der Taubstummenlehrer Alexander Graham Bell (im Bild) aus den USA sich im Kampf um das Patent für das Telefon durchsetzte. Neben ihm hatten sich viele andere mit der Möglichkeit, mittels Strom Sprache zu übertragen, beschäftigt. Der US-Amerikaner Elisha Gray beispielsweise hatte auch am 14. Februar 1876 ein Patent für ein Telefon eingereicht - nur zwei Stunden nach Bell und damit zu spät.
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Bell verbesserte das Gerät von Reis maßgeblich und verkaufte seine Apparate als wissenschaftliche Demonstrationsobjekte sogar ins Ausland. Nun war endlich möglich, sowohl zu sprechen als auch zu hören. Der Trichter musste jedoch immer wieder zwischen Mund und Ohr hin- und hergeschoben werden.
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Mit dem Patent im Gepäck entwickelte Bell seine Apparate stetig weiter. Er machte daraus handliche, zuverlässige und relativ leicht zu bedienende Geräte, die nun in vielen Ländern gebaut werden durften.
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Der Siegeszug des Telefons hatte damit begonnen.
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Eines der ersten öffentlichen Fernsprechnetze weltweit entstand mit 48 Teilnehmern 1880 in Berlin. Bereits 20 Jahre später gab es in Deutschland eine Million Telefonanschlüsse.
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Durch das Drehen einer Kurbel wurde damals die Verbindung zur Vermittlungsstelle hergestellt.
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Dort wurde das Gespräch von einem Mitarbeiter angenommen und durch handgesteckte Verbindungen weitergeleitet.
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Während an Telegrafen hauptsächlich Männer arbeiteten, ...
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... wurde in Vermittlungsstellen vorwiegend weibliches Personal eingesetzt. Die hohen Stimmen junger Frauen waren besser verständlich als die tiefen Stimmen von Männern. Das "Fräulein vom Amt" war geboren.
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Die neue Technik wurde zunächst mit Skepsis aufgenommen und war nur besonders wohlhabenden Menschen vorbehalten.
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Das erste Telefonverzeichnis, das 1881 in Berlin entstand, wurde von der Mehrzahl der Berliner spöttisch als "Buch der Narren" bezeichnet.
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Trotz des Argwohns der Massen und der hohen Kosten ließ sich die Verbreitung des Telefons nicht aufhalten. Die erste öffentliche Telefonzelle, damals als "Fernsprechkiosk" bezeichnet, wurde im Januar 1881 in Berlin aufgebaut.
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Am Anfang mussten Telefonierer noch sogenannte "Telephon-Billets" kaufen.
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Später konnte Gespräche am Telefon mit Münzen, ...
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... Telefon-, Kredit- oder Geldkarten bezahlt werden.
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Die ersten öffentlichen Fernsprecher hingen in Postfilialen, in Foyers von Hotels oder auch in Bars.
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Ab 1920er Jahren wurden vermehrt Telefonhäuschen aufgestellt.
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Seitdem ist das Telefon aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken.
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Egal, in welcher Lebenssituation, es wurde und ...
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... und wird telefoniert.
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Sogar die Kleinsten ...
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... sind von diesem modernen Kommunikationsmittel begeistert.
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Wurden die Geräte mit Wählscheibe damals vor allem in Büros und Ämtern benutzt, ...
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... hielten die schnurlosen Geräte vor allem Einzug in die Wohnzimmer von Privathaushalten.
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Doch auch die Festnetztelefone sind längst nicht mehr in.
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Handys sind angesagt, ...
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... genauer gesagt Smartphones mit vielfältigen Funktionen. Durch diese Geräte wird das Internet, mit dem Telefon, mit der Digitalkamera und dem Terminkalender verbunden.
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In Deutschland gibt es derzeit rund 39 Millionen Festnetzanschlüsse, aber dreimal so viele Handys.
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Auch dieser Trend wird anhalten. Menschen werden in Zukunft noch mobiler sein als heute. Handys werden dann immer öfter zum Kleinbüro, Ratgeber und allwissenden Begleiter.
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Aus diesem Grund, so sind sich Kommunikationswissenschaftler einig, wird das Telefon auch bald seinen Namen verlieren, der Begriff an sich wird verschwinden ...
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... und Wählscheiben, Tasten oder sogar SMSen werden der Vergangenheit angehören.
150 Jahre Telefon Vom Tüftlerkasten zum Alleskönner
Die Erfindung und Weiterentwicklung des Telefons hat wie kaum ein anderes technisches Gerät das Leben des Menschen verändert. Das Fundament für die Übertragung von Sprache mittels Strom hatte vor 150 Jahren Johann Philipp Reis gelegt. Heute können moderne Telefone wesentlich mehr als Sprache übertragen. Bald wird es jedoch keine normalen Telefone mehr geben.
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