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1904 wurde der letzte Wolf in Deutschland abgeschossen. Die Art war damit auf dem damaligen Gebiet des Landes ausgerottet.
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Danach hat sich fast 100 Jahre lang kein einziger freilebender Wolf in deutschen Wäldern blicken lassen.
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Nun fühlen sich die Tiere hierzulande wieder wohl und ...
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... vermehren sich.
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Im Jahr 2000 wurden nachweislich die ersten freilebenden Welpen in Deutschland geboren.
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Seitdem kommen immer mehr Tiere dazu, die Paare und Rudel bilden.
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Experten schätzen ihre Zahl auf über 300 Exemplare ...
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... in insgesamt 73 Rudeln, ...
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... die sich bisher auf fünf Bundesländer, Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen verteilen.
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In Baden-Württemberg und Thüringen ist zuletzt jeweils ein Einzeltier registriert worden.
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Dabei handelt es sich meistens um geschlechtsreife männliche Tiere, die vom Rudel ausgeschlossen werden.
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Tierschützer sind über diese Entwicklung hocherfreut.
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Die Stimmen von Wolfsgegnern werden dagegen laut. Viele davon sind vor allem um ihre Weidetiere besorgt.
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Ein ausgewachsener Wolf benötigt zwischen zwei und drei Kilogramm Fleisch täglich.
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Im Normalfall jagen Wölfe die Tiere im Wald.
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Es kommt aber immer mal wieder zu Übergriffen auf Weidetiere.
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Damit sehen Wolfsgegner das Image des Tieres als tötende und blutrünstige Bestie, ...
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... als die der Wolf zum Beispiel auch im Märchen "Rotkäppchen" dargestellt wird, bestätigt.
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"Rotkäppchen lügt", erwidert der Naturschutzbund.
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Die Debatten um den Schutz der Wölfe beziehungsweise die Gefahr, die von den Tieren ausgeht, werden hochemotional nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch ...
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... auf politischer Ebene geführt.
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Bisher genießt die Art den gesetzlich höchstmöglichen Schutz des Landes.
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Wölfe dürfen weder geschossen noch gefangen werden.
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Dennoch werden jedes Jahr mehrere Tiere illegal getötet. 2018 sind acht getötete Wölfe bei der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf, kurz DBBW, registriert worden.
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Die Angst vor Wölfen scheint größer zu sein als die Angst vor dem Gesetz.
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Dabei kann der vorsätzliche Abschuss eines Wolfes zu einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren führen.
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Laut Bundesnaturschutzgesetz wird die fahrlässige Tötung mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro geahndet.
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Doch viel gefährlicher als illegale Abschüsse sind für die Wölfe die Straßen.
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In diesem Jahr mussten in Deutschland bereits 50 Wölfe bei Verkehrsunfällen ihr Leben lassen.
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Dabei verhalten sich wildlebende Wölfe Menschen gegenüber normalerweise eher zurückhaltend und ...
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... meiden deren Nähe, wenn genug Lebensraum für sie vorhanden ist.
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Nur junge Wölfe sind überaus neugierig und könnten auch Menschen näher kommen.
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Weidetiere sind ebenfalls interessant für die Raubtiere, die nach dem Prinzip des sogenannten "surplus killing" vorgehen.
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Das bedeutet, sie töten in einer Herde oder einem Hühnerstall so lange, bis sich kein Tier mehr bewegt beziehungsweise die Kräfte des Tieres schwinden. Zum Fressen werden dann nur die besten Teile oder lediglich ein Tier ausgesucht.
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Sehr zum Leidwesen der Tierhalter und -züchter.
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Immer wieder stellt sich deshalb die Frage nach einem angemessenen Umgang mit den Tieren.
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Wie viel Schutz braucht die Art? Wann wird ein regulierenden Eingriff nötig?
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Die Wölfe interessiert das alles nicht. Sie wollen nur eines: leben.
Heftiger Streit um wilde Tiere Wölfe in unseren Wäldern
Die Rückkehr von Wölfen nach Deutschland wirft in der Gesellschaft Probleme auf, die heftig und emotional aufgeladen diskutiert werden. Daran hat der Wolf wahrscheinlich weniger Schuld als bestimmte Märchen.
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