Langes Warten auf Rettungswagen 15-Jährige stirbt bei Busunfall in Berlin
10.12.2022, 23:07 Uhr
Der Unfall ereignete sich im Stadtteil Lankwitz im Südosten Berlins.
(Foto: dpa)
Zwei Personen werden in Berlin am Samstagabend von einem Doppeldecker-Bus überrollt. Es dauert 20 Minuten, bis die ersten Rettungswagen am Unfallort eintreffen. Eine 15-Jährige kann nur noch tot geborgen werden, ihre Begleitung schwebt in Lebensgefahr.
Bei einem schweren Unfall mit einem Doppeldecker-Bus in Berlin ist eine junge Fußgängerin getötet worden. Eine weitere junge Person wurde Rettungskräften zufolge lebensbedrohlich verletzt, als der Linienbus beide erfasste. Laut Feuerwehr wurden die beiden Jugendlichen unter dem Bus eingeklemmt. Um sie zu bergen, kam ein sogenannter Rüstwagen zum Einsatz, der den Bus mithilfe hydraulischer Geräte anhob. Bei dem Todesopfer handelt es sich nach ersten Angaben des Polizei-Lagezentrums um eine 15-Jährige. Details zu der verletzten Person lagen zunächst nicht vor. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Der Unfall ereignete sich den Angaben zufolge am Samstag gegen 18.45 Uhr in der Leonorenstraße im Stadtteil Lankwitz, im Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Zum genauen Hergang und der Ursache konnte die Polizei am Abend noch keine Angaben machen. Nahe der Unfallstelle befindet sich eine Fußgängerampel, wie es von Rettungskräften hieß. An der Unfallstelle waren Polizei und Retter im Großeinsatz. Allein die Feuerwehr entsandte rund 40 Einsatzkräfte und mehrere Rettungs- und Spezialfahrzeuge. Auch ein Hubschrauber war vor Ort.
Rettungsdienst am Limit
Ein Notarzt sei neun Minuten nach dem Notruf vor Ort gewesen, der erste Rettungswagen allerdings erst nach 20 Minuten, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Der Rettungsdienst in Berlin ist seit geraumer Zeit stark überlastet, unter anderem weil Personal knapp ist und viele Notrufe eingehen, die sich nicht auf wirkliche Notfälle beziehen. Nach Angaben des Berliner "Tagesspiegels" seien einige Minuten vor dem Unfall nur noch zwei von insgesamt 104 am Abend besetzten Rettungswagen verfügbar gewesen - für die ganze Stadt. Die anderen seien bereits in Einsätzen unterwegs gewesen.
Nach Angaben der Polizei wurden mehrere Seelsorger an die Unfallstelle gerufen, weil es viele Zeugen des Unglücks gegeben habe. Dazu wurde ein Extra-Fahrzeug bereitgestellt. Gleichzeitig nahmen die Beamten vor Ort Ermittlungen auf und befragten Zeugen. Wie viele Menschen in dem Bus der Linie M82 saßen, blieb zunächst offen.
Quelle: ntv.de, ino/dpa