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Festnahme in Brandenburg 15-Jähriger soll Anschlag auf Berliner Kirche geplant haben

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Die Hinweise gegen den Verdächtigen verdichteten sich an Heiligabend.

Die Hinweise gegen den Verdächtigen verdichteten sich an Heiligabend.

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Die brandenburgischen Sicherheitsbehörden haben womöglich ein weiteres Attentat verhindert: Am ersten Weihnachtstag nehmen sie einen Jugendlichen fest, der Anschlagspläne in der Weihnachtszeit gehabt haben soll. Offenbar hatte der Minderjährige Kontakte zum Islamischen Staat.

Die Polizei in Brandenburg hat einen Jugendlichen in Gewahrsam genommen, der mutmaßlich in der Weihnachtszeit einen Anschlag verüben wollte. Das teilten die Ermittler mit. Der Verdächtige sei am ersten Weihnachtsfeiertag festgenommen worden und befinde sich seitdem in Gewahrsam. Vorher hatten Spezialkräfte der Polizei seine Wohnung im Landkreis Teltow-Fläming durchsucht. Laut dem RBB handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen 15-Jährigen aus Zossen. Bei dem Anschlagsziel soll es sich ersten Erkenntnissen zufolge um eine Berliner Kirche gehandelt haben, hieß es bei dem Sender weiter.

Die Staatsanwaltschaft Potsdam und die Polizei hielten sich mit weiteren Informationen mit Blick auf die Persönlichkeitsrechte des Jugendlichen zurück. Nähere Auskünfte könnten wegen der laufenden Ermittlungen und wegen des Persönlichkeitsschutzes derzeit nicht erteilt werden, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Auch zu den Anschlagsplänen machte die Behörde keine weiteren Angaben.

Den Ermittlern seien mutmaßlich politisch motivierte Anschlagsplanungen in der Weihnachtszeit bekanntgeworden. Laut RBB und "Tagesspiegel" gehen die Ermittler von einem islamistischen Motiv aus. Demnach habe der Jugendliche per Telegram mit Personen aus dem Umfeld der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Kontakt gestanden haben.

Hinweis aus dem Ausland?

An Heiligabend hätten sich die Informationen verdichtet, erklärten die Beamten in Potsdam weiter. Am Morgen des 25. Dezembers seien dann unter anderem Spezialkräfte zu einer Razzia angerückt. Nach der Durchsuchung sei der Verdächtige in Gewahrsam genommen worden, was noch am Abend des 25. Dezembers von einem Richter bestätigt worden sei. "Die Polizei steht im Austausch mit weiteren Sicherheitsbehörden. Die Ermittlungen dauern an", hieß es.

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Wie die Polizei an den entscheidenden Hinweis gelangte, ließ die Staatsanwaltschaft offen. Allerdings berichtete der RBB, dass ein ausländischer Nachrichtendienst dem Bundesamt für Verfassungsschutz die entscheidenden Hinweise geliefert habe.

Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange betonte: "Es ist erforderlich, allen Hinweisen auf eine mögliche Gefährdung der öffentlichen Sicherheit umfassend nachzugehen. Dies ist erfolgt." Lange bedankte sich bei den beteiligten Beamten für deren Einsatz. Nun blieben die Ergebnisse der weiteren Ermittlungen abzuwarten.

Quelle: ntv.de, spl/dpa/AFP

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