Panorama

Professioneller Raubzug in Verona 17 Gemälde aus Museum gestohlen

Sie kamen zu dritt, kurz bevor das Museum in Verona geschlossen und die Alarmanlage eingeschaltet werden sollte. Die Diebe nehmen nur die wertvollsten Bilder von den Wänden des Museums in Verona. Der Schaden ist enorm.

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Auch das Werk von Peter Paul Rubens "Dame von Licnidi" nahmen die Diebe mit.

(Foto: dpa)

Unbekannte haben aus dem städtischen Museum Castelvecchio in Verona 17 Gemälde im Wert von bis zu 15 Millionen Euro geraubt. Darunter waren Werke von Rubens, Tintoretto, Mantegna und Pisanello, wie italienische Medien berichteten. Die Räuber seien sehr professionell vorgegangen. Es handele es sich wahrscheinlich um Auftragstäter. Bis zum Sonntag fehlte von den Tätern jede Spur. Andere italienische Museen boten Verona Leihgaben an, um die Lücken an den Wänden zu füllen.

Drei bewaffnete und vermummte Männer waren am Donnerstagabend in das Museum der norditalienischen Stadt eingedrungen, als nur noch eine Kassiererin und ein Wachmann anwesend waren. Die Alarmanlagen waren zu dem Zeitpunkt noch nicht eingeschaltet. Sie fesselten und knebelten die Kassiererin mit Klebeband. Einer bewachte die Frau, die beiden anderen zwangen den Wächter, sie in die Säle zu begleiten. Sie flohen anschließend mit dem Auto des Mannes.

Diebe waren gut informiert

"Die teuersten Werke des Museums wurden gestohlen. Es waren Profis am Werk, die das Museum genau kannten und wussten, was sie wollten", zitierte die Nachrichtenagentur Ansa den Bürgermeister von Verona, Flavio Tosi. Als wertvollste Werke gelten "Die Wachtel-Madonna" von Pisanello aus dem Jahr 1420 und das um 1500 entstandene Gemälde "Die Heilige Familie mit einer Heiligen" von Andrea Mantegna. Aus der Schule Tintorettos (1519-1594) fehlt ein Porträtbild, von Jacopo Bellini (um 1400-1471) wurde "Büßender Hieronymus in der Wüste" geraubt.

Die Museumsdirektorin Paola Marini reagierte bestürzt. "Jenseits der Schäden ist das ein unbeschreiblicher Verlust. Diese Bilder waren der Sinn von 30 Jahren Arbeit", sagte sie der Turiner Zeitung "La Stampa". Die Bilder gelten als unverkäuflich, so dass die Ermittler nicht ausschließen, dass ein Lösegeld gefordert werden wird. Laut Polizei gibt es aber auch einen informellen Markt in Osteuropa, wo die Bilder in irgendeinem Salon landen könnten. "Wir hoffen, dass das nicht geschieht. Jetzt müssen wir die Aufnahmen der 48 Kameras auswerten, die immer für fünf Tage gespeichert werden", sagte der Sprecher der Stadt, Roberto Bolis, der Zeitung "La Repubblica".

Quelle: ntv.de, jaz/dpa

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