Panorama

Mögliches Motiv: Rache 17-Jähriger bei Paris erstochen

19.05.2021, 01:59 Uhr
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Champigny-sur-Marne liegt etwa 16 Kilometer vom Pariser Zentrum entfernt. (Foto: imago/PanoramiC)

Erneut wird ein Jugendlicher in einer Pariser Vorstadt Opfer einer tödlichen Gewalttat: Ein 17-Jähriger stirbt in Champigny-sur-Marne an einer Stichverletzung. Beim Täter soll es sich um einen Jugendlichen aus demselben Block handeln.

Bei Paris hat ein junger Mann am Dienstag einen 17-jährigen Jugendlichen erstochen. Wie die Staatsanwaltschaft von Créteil mitteilte, wurde der 2005 geborene Verdächtige kurz nach der Tat in Champigny-sur-Marne südöstlich der französischen Hauptstadt festgenommen. Er wohnt nach Polizeiangaben im selben Wohnblock wie der Tote.

Wie aus Polizeikreisen verlautete, hatte ein Zeuge am Dienstagabend eine Gruppe von Jugendlichen vor einem Haus des Wohnblocks bemerkt. Die Jugendlichen flüchteten, einer blieb jedoch am Boden liegen. Er hatte demnach tödliche Verletzungen durch eine Stichwaffe erlitten. Man könne aktuell nicht sagen, ob es sich um eine Schlägerei zwischen Jugendbanden oder um eine persönliche Abrechnung zwischen zwei Menschen handele, schrieb die französische Nachrichtenagentur AFP und berief sich auf die Staatsanwaltschaft. Laut "Le Parisien" spricht vieles für eine persönliche Abrechnung.

Im Großraum Paris hat es seit Jahresbeginn schon mehrere Fälle tödlicher Jugendgewalt gegeben. Am Freitag war in Ivry-sur-Seine eine 17-Jährige von einem 14-Jährigen erstochen worden. Hintergrund war wohl Mobbing im Netz gegen die Schwester des Opfers. Der 14-Jährige hat die Tat gestanden und sitzt in Untersuchungshaft.

Im März war in Champigny-sur-Marne ein Streit zwischen Jugendlichen aus verschiedenen Stadtvierteln auf offener Straße eskaliert. Es kam zu einer Prügelei und Messerstecherei mit zwei Schwerverletzten. Im vergangenen Herbst war die Pariser Banlieue in den Schlagzeilen, weil ein Mob versuchte, eine Polizeistation zu stürmen.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa

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