Panorama

Coronavirus-Liveticker+++ 22:28 In Niedersachsen fällt Kontaktbeschränkung für Geimpfte und Genesene +++

23.02.2022, 18:11 Uhr

Gegen das Coronavirus geimpfte und von einer Infektion genesene Menschen dürfen sich in Niedersachsen ab morgen mit beliebig vielen Menschen im privaten Bereich treffen. Hintergrund ist eine überarbeitete Corona-Verordnung, die von Donnerstag an in Kraft tritt, wie die Staatskanzlei in Hannover mitteilt. Wer weder geimpft noch genesen ist, darf neben seinem eigenen Haushalt nur zwei weitere Menschen eines weiteren Haushalts treffen. Dies bleibt den Angaben zufolge auch in den kommenden Wochen bestehen. Am 4. März sollen weitere gelockerte Regeln in Kraft treten. Dann sollen etwa auch Ungeimpfte mit einem negativen Test wieder in ein Restaurant oder zu Veranstaltungen mit maximal 2000 Menschen gehen können.

+++ 21:56 Gegen Maßnahmen: 37-Jähriger wollte wohl bewaffnete Bande gründen +++

Ein 37-Jähriger hat nach Erkenntnissen der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz in Rheinland-Pfalz womöglich eine bewaffnete Bande zum Kampf gegen Corona-Maßnahmen gründen wollen. Nach Angaben der Behörde soll er versucht haben, einem verdeckten Ermittler eine selbst gefertigte scharfe Schusswaffe zu verkaufen. Bei einer Razzia in seiner Wohnung an der Mosel sollen Drei-D-Drucker zum Waffenbau und andere Waffenteile entdeckt worden sein. Auch Munition soll der Mann hergestellt haben. Er soll sich in der Pandemie radikalisiert haben. Wie der Koblenzer Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer sagt, ermittelt die bei seiner Behörde angesiedelte Landeszentralstelle zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus auch gegen zwei weitere Verdächtige, die den mutmaßlichen Waffenkonstrukteur unterstützt haben könnten. Zudem richteten sich die Ermittlungen gegen weitere mögliche Gleichgesinnte in Rheinland-Pfalz, mit denen der 37-Jährige womöglich die bewaffnete Gruppe habe gründen wollen.

+++ 21:40 Lauterbach fordert Merz zu Kooperation bei Impfpflicht auf +++

Gesundheitsminister Karl Lauterbach fordert den CDU-Partei- und Fraktionschef bei der Impfpflicht zu einer gemeinsamen Lösung auf. Dieser solle "über seinen Schatten springen, uns zu helfen, einen der Anträge durchzubringen", sagt der SPD-Politiker in einer Gesprächsrunde mit der "Zeit". "Wenn er Vorschläge hat, die zu der Sache klug sind, wird das aufgegriffen. Das Gemeinsame muss beachtet werden", sagt Lauterbach. Wichtig sei, dass die Impfpflicht früh kommt. Persönlich spricht sich Lauterbach erneut für die Impfung ab 18 Jahren kommenden Herbst aus.

+++ 21:25 Nur eine Region liegt unter Inzidenz von 500 +++

In 165 der insgesamt 411 Regionen in Deutschland ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Mittwoch der Vorwoche gestiegen. Die höchsten Werte gibt es in Bayern, wo Donau-Ries als derzeit einzige Region noch die 3000er-Schwelle überschreitet. Nur eine deutsche Region liegt derzeit unter 500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche: Wittmund in Niedersachsen (397,3). Die meisten Regionen (314) liegen weiterhin über 1000 - allerdings ist der Wert im Vergleich zum vergangenen Mittwoch um 24 gesunken. Sieben Regionen übersteigen einen Wert von 2500, zwei mehr als in der Vorwoche.

CoronavirusPandemie-Dynamik

+++ 21:01 In sechs Bundesländern steigt Inzidenz noch immer +++

In sechs Bundesländern steigt die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag an. Den geringsten Wert weist Bremen mit 763,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 849,2 und Hamburg mit 883,5. Die drei Bundesländer sind die einzigen, die unter der 1000er-Marke liegen. Die höchste Inzidenz verzeichnet Bayern (1773,7), gefolgt von Brandenburg (1544,6) und Sachsen-Anhalt (1499,7).

+++ 20:43 Lauterbach: Öffnungen wie in anderen Ländern nicht möglich +++

Aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kann ein Ende aller größeren Corona-Beschränkungen wie in einigen anderen Ländern vorerst kein Vorbild für Deutschland sein. "Wir müssen mit unseren eigenen Regeln arbeiten, und die müssen immer die deutsche Sonderstellung berücksichtigen", sagt der SPD-Politiker in einer Gesprächsrunde der "Zeit". Diese bestehe in der weiterhin großen Gruppe ungeimpfter Älterer ab 60 Jahren mit hohem Risiko für schwere Corona-Verläufe. Es sei "nachrichtlich sehr relevant, dass wir mitbekommen, was in diesen Ländern alles so möglich ist", sagt Lauterbach angesprochen etwa auf Dänemark oder Großbritannien. Deutschland könne sich mit diesen Ländern mit ihrem viel geringeren Anteil Ungeimpfter in der Risikogruppe aber nicht vergleichen.

+++ 20:12 Bundesländer melden 212.453 neue Fälle +++

Die Zahl der gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland ist auf 14.038.559 gestiegen. Wie aus den von ntv.de ausgewerteten Angaben der Landesbehörden hervorgeht, kamen damit 212.453 neue Fälle hinzu. Das sind 5,6 Prozent weniger als am vergangenen Mittwoch. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 294 auf 121.943. In der Vorwoche waren 257 gemeldet worden. Als aktuell infiziert gelten rund 3.661.800 Personen.

Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 0,92 angegeben (Vortag: 0,92). Laut DIVI-Intensivregister werden in Deutschland derzeit 2398 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1087 davon werden invasiv beatmet.

+++ 19:32 Tschechien streicht fast alle Einschränkungen - auch Maskenpflicht +++

Tschechien schafft in den nächsten Wochen fast alle verbleibenden Schutzmaßnahmen ab. Vom 1. März an werden Großveranstaltungen und Feiern ohne Teilnehmerbegrenzung erlaubt, wie Gesundheitsminister Vlastimil Valek nach einer Kabinettssitzung ankündigt. Derzeit dürfen zum Beispiel an Konzerten maximal 1000 sitzende Zuschauer teilnehmen. Vom 13. März an entfällt die generelle Maskenpflicht in Innenräumen. Nur in Bahn und Bus sowie in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen muss dann noch eine FFP2-Maske angelegt werden. Bei der Einreise gelten je nach Herkunftsland weiterhin diverse Anmelde-, Test- und Nachweispflichten. Nach Einschätzung von Regierungsexperten hat Tschechien den Höhepunkt der Omikron-Welle bereits hinter sich.

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+++ 19:23 Baden-Württemberg übersteigt Zwei-Millionen-Marke bei Infektionen +++

In Baden-Württemberg hat die Zahl der registrierten Corona-Infektionen die Schwelle von zwei Millionen Fällen überstiegen. Nach Angaben des Landesgesundheitsamtes (LGA) vom Nachmittag haben sich innerhalb eines Tages 31.807 Menschen angesteckt, insgesamt sind nun seit Beginn der Pandemie 2.002.150 bestätigte Ansteckungsfälle bekannt. Weitere 48 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus, insgesamt sind es 14.157. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg hat weiter abgenommen, ist aber mit 1494,3 Infektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche weiter auf einem hohen Niveau.

+++ 19:08 WHO benennt fünf weitere Länder für Herstellung von mRNA-Impfstoffen +++

Fünf weitere Länder sollen künftig Impfstoffe auf mRNA-Basis herstellen. In Serbien, Vietnam, Indonesien, Pakistan und Bangladesch sollen diese Impfstoffe gegen das Coronavirus und mittelfristig auch gegen andere Krankheiten produziert werden, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilt. Die Bewerbung dieser Länder sei von einer Expertengruppe geprüft worden. Sie hätten bewiesen, dass sie "mithilfe gezielter Schulungen relativ schnell in die Produktionsphase übergehen" könnten. Vergangene Woche hatte die WHO bereits sechs afrikanische Länder benannt, die künftig mRNA-Impfstoffe herstellen sollen: Südafrika, Ägypten, Kenia, Nigeria, Senegal und Tunesien. Bereits im vergangenen Jahr hatte ein Labor in Südafrika geöffnet, das derzeit klinische Tests für einen mRNA-Impfstoff gegen das Coronavirus vornimmt.

+++ 18:41 Lauterbach zu Impfpflicht: "Substanzielle Bestrafungen" für Verweigerer +++

Bei Einführung einer allgemeinen Impfpflicht schließt Gesundheitsminister Karl Lauterbach Haftstrafen für Impfverweigerer aus. Denjenigen, die sich nicht impfen lassen, würde jedoch ein Bußgeld drohen, wie der SPD-Politiker in einem Live-Gespräch mit der "Zeit" ausführt. Im Fall von hartnäckigen Impfverweigerern kündigt er "substanzielle Bestrafungen" an. Weil ihr "selbstgerechtes Verhalten" andere Menschen gefährden könne, müssten sie mit Einschränkungen rechnen. Wie konkret diese aussehen könnten, führt Lauterbach jedoch nicht aus.

+++ 18:22 Teststellen melden Positivraten von null Prozent - Virologen sehen "elementare Mängel" +++

Mitten in der Omikron-Welle fallen etliche Testzentren in Nordrhein-Westfalen dadurch auf, dass sich trotz angeblich Tausender Proben so gut wie keine Infizierten finden. Das haben Recherchen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" ergeben. So wurden in ganz Nordrhein-Westfalen am 8. Februar gut eine Million Schnelltests an die Landesregierung gemeldet, 35.007 von ihnen fielen positiv aus - 3,5 Prozent. 24 große Testzentren meldeten in dem Bundesland an diesem Tag jedoch keinen einzigen positiven Test. Das sei unter so vielen Tests und in der jetzigen Situation schlichtweg "nicht plausibel", sagt der Virologe Christian Drosten der Berliner Charité. "Bei der sehr hohen Inzidenz der vergangenen Wochen müsste ein beträchtlicher Teil der Probanden positiv sein." Auch Oliver Keppler, der Leiter der Virologie an der Universität München, sagt, es sei "höchst unwahrscheinlich", unter Tausenden Tests kein positives Ergebnis zu erhalten. Der Virologe Hartmut Hengel von der Universität Freiburg spricht von "elementaren Mängeln". Es fehle insgesamt an Kontrollen im Land - der Testzentren ebenso wie der Tests selbst.

+++ 18:11 Italien hebt Ausnahmezustand Ende März auf +++

Die italienische Regierung will den Corona-Ausnahmezustand am 31. März aufheben. Dies teilt Ministerpräsident Mario Draghi mit. "Wir werden die Situation weiterhin genau beobachten und sind bereit, im Falle eines Ausbruchs einzugreifen", erklärt Draghi. "Aber unser Ziel ist es, so bald wie möglich wieder vollständig zu öffnen." Der Ausnahmezustand wurde am 31. Januar 2020 eingeführt, um bürokratische Hürden bei der Bekämpfung des Coronavirus zu umgehen. Seitdem ist er wiederholt verlängert worden.

+++ 17:57 Schweiz will 15 Millionen Impfdosen spenden +++

Die Schweiz will bis Mitte des Jahres maximal 15 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an andere Länder weitergeben. Mit rund 34 Millionen verfügbaren Dosen sei die Versorgung der Schweizer Bevölkerung jederzeit gesichert, sollte eine weitere Auffrischungsimpfung nötig werden, erklärt die Regierung. Die Spende von nicht benötigten Vakzinen soll vor allem über den multilateralen Mechanismus der Covax-Initiative erfolgen. Zudem beschloss die Regierung, sich Corona-Medikamente zu sichern, um sie Menschen, die trotz Impfung keinen ausreichenden Schutz vor der Erkrankung aufbauen können, zur Verfügung zu stellen.

+++ 17:38 Thüringen kämpft mit 70-Prozent-Hürde bei Erstimpfungen +++

Thüringen benötigt nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) noch etwa 20.000 Corona-Erstimpfungen, um endlich die Marke von 70 Prozent beim Anteil Erstgeimpfter an der Bevölkerung zu knacken. "Das schaffen wir mit dem Impfstoff von Novavax, da bin ich ziemlich sicher", sagt der KV-Impfmanager Jörg Mertz. Der Freistaat kämpft sich seit Wochen daran ab, die 70-Prozent-Marke bei Erstimpfungen zu erreichen. Am heutigen Mittwoch waren 69,9 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal gegen Covid-19 geimpft, das sind rund 1,48 Millionen Menschen. Der Anteil derjenigen mit vollständiger Grundimmunisierung ist mit 69,5 Prozent (rund 1,47 Millionen Menschen) etwas geringer. Impfquoten unter 70 Prozent weisen in Deutschland neben Thüringen nur noch Brandenburg und Sachsen auf.

+++ 17:19 Vorbild Kanada: US-Trucker setzen Protestkonvoi in Gang +++

Mit einem Protestkonvoi wollen Lkw-Fahrer in den USA gegen Corona-Beschränkungen demonstrieren und nach dem Vorbild ihrer kanadischen Berufskollegen in Richtung Washington fahren. Der "People's Convoy" startet am heutigen Mittwoch von Kalifornien aus und soll die 4000 Kilometer lange Strecke bis zur US-Hauptstadt binnen elf Tagen zurücklegen. Lkw-Fahrer in Kanada hatten aus ähnlichen Gründen die Hauptstadt Ottawa mehrere Wochen lang lahmgelegt und wichtige kanadisch-amerikanische Handelskorridore blockiert.

+++ 17:02 UN-Berichterstatter will 60 Millionen Impfdosen für Nordkorea +++

Die Lieferung von Millionen von Corona-Impfstoffen an Nordkorea könnte nach Ansicht eines UN-Menschenrechtsexperten als Hebel dienen, um das Land zu öffnen. Das Land sei angesichts der Schließung seiner Grenzen wegen der Pandemie isolierter denn je, sagt der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für die Menschenrechtssituation in Nordkorea, Tomas Ojea Quintana, in Seoul. Der Argentinier ruft die internationale Staatengemeinschaft auf, "sich auf eine Strategie zu einigen, um die Volksrepublik mit 60 Millionen Impfdosen zu versorgen". Die Menschen des Landes könnten dann mindestens zweimal geimpft werden. Nordkorea ist eines der isoliertesten Länder. Es hatte seine Grenzen schon frühzeitig geschlossen, um die Einschleppung des Coronavirus zu verhindern. Bisher gab es weder Berichte über Infektionsfälle in dem autoritär regierten Land, noch ist nichts darüber bekannt geworden, dass es Corona-Impfstoffe importiert hat.

+++ 16:38 Lauterbach und Karnevalspräsident schlagen versöhnliche Töne an +++

Nach einem Zwist um Karnevalsfeiern in Corona-Zeiten haben Gesundheitsminister Karl Lauterbach und Kölns oberster Karnevalist Christoph Kuckelkorn nun versöhnliche Töne angeschlagen. Die beiden Männer hätten sich am Dienstag - wenige Tage vor dem Karnevalshöhepunkt - digital in "freundschaftlicher und konstruktiver Atmosphäre" ausgetauscht, teilt die örtliche SPD-Stadtratsfraktion mit. Lauterbach wird in der Mitteilung mit den Worten zitiert: "Der Karneval liegt mir als Rheinländer besonders am Herzen." Er habe sich sehr über den Austausch und "die vielen Gemeinsamkeiten" gefreut, die man miteinander habe. Lauterbach sagt auch, er freue sich auf ausgelassenes und unbeschwertes Feiern. Allerdings mit dem Zusatz: "sobald wir die Pandemie langfristig im Griff haben". Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, erklärt, alle Beteiligten seien sich einig darin gewesen, dass der Karneval mehr sei als Partys und bunte Kostüme.

+++ 16:13 Fast ein Jahr verspätet: Sanofi will Zulassung für Impfstoff beantragen +++

Fast ein Jahr später als ursprünglich geplant will der französische Pharmakonzern Sanofi die Zulassung eines eigenen Corona-Impfstoffs beantragen. Klinische Studien des Vakzins, das in Zusammenarbeit mit dem britischen Konzern GSK entwickelt wurde, hätten positive Ergebnisse erbracht, wie Sanofi erklärt. Wiederholte Verzögerungen bei der Entwicklung des Impfstoffs hatten dazu geführt, dass die Zulassung nun mit deutlicher Verspätung beantragt wird. Die zwei Pharmakonzerne kündigen an, dass sie die Zulassung für ihren Impfstoff in den USA und der EU beantragen wollen. Die Studien zeigten demnach einen hundertprozentigen Schutz gegen schwere Verläufe von Covid-19, erklärt Sanofi. Der Impfstoff habe außerdem eine fünfzigprozentige Wirksamkeit gegen alle Symptome einer Corona-Infektion.

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+++ 15:44 Mediziner Janssen: "Gesellschaft muss sich fragen, ob 300 Tote am Tag okay sind" +++

Die Omikron-Varianten führen zu milderen Verläufen, die Infektions-Welle ebbt langsam ab. Doch noch immer sterben jeden Tag mehrere Hundert Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit Covid-19. Der Intensivmediziner Uwe Janssens erklärt im Interview, warum die Lage nach wie vor gefährlich ist und kippen könnte.

+++ 15:27 Kabinett verschiebt Beschluss zu Reise-Erleichterungen +++

Anders als erwartet hat die Bundesregierung die Lockerung der pandemiebedingten Einreisebestimmungen am heutigen Mittwoch noch nicht beschlossen. Sie will sie aber bis Anfang März auf den Weg bringen. Es gebe weiteren Abstimmungsbedarf, sagt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Den geplanten Termin für das Inkrafttreten - den 4. März - will das Ministerium halten. Dafür könnte die Verordnung im Umlaufverfahren beschlossen werden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach plant, dass die zumeist ungeimpften Kinder bis zu zwölf Jahre bei der Rückkehr aus Hochrisikogebieten nicht mehr in Quarantäne müssen, sondern sich sofort freitesten können. Für Kinder unter sechs Jahren endet die Quarantänepflicht bislang automatisch nach fünf Tagen.

+++ 15:06 Corona-Warnapp bekommt Update mit neuer Statusanzeige +++

Die Corona-Warnapp bekommt ab diesem Mittwoch ein Update. Dieses werde schrittweise innerhalb von 48 Stunden ausgerollt, teilt das Bundesgesundheitsministerium mit. Damit würde die Anzeige der App neuen Regeln in Deutschland und Europa angepasst. In Zukunft soll beim Auslesen des QR-Codes erkannt werden, was dem jeweiligen nationalen Recht entspricht. Auch Testnachweise sollen einbezogen werden. Der Immunstatus werde somit in den vier Kategorien 2G, 3G, 2G plus und 3G plus angezeigt, heißt es. Es ist je nach Land unterschiedlich, welchen Status etwa Besucher von Veranstaltungen oder Gäste in Restaurants nachweisen müssen.

+++ 14:47 Polen hebt die meisten Restriktionen auf +++

Die Regierung in Polen will vor dem Hintergrund sinkender Infektionszahlen die meisten Corona-Beschränkungen aufheben. Ab dem 1. März würden alle wirtschaftlichen Einschränkungen aufgehoben, sagt Gesundheitsminister Adam Niedzielski in Warschau. Dazu zählen beispielsweise Kapazitätsbegrenzungen in Einkaufszentren, Restaurants, Hotels und Freizeiteinrichtungen. Der rückläufige Trend bei den Neuinfektionen sei sehr deutlich zu sehen, sagt Niedzielski. Bestehen bleibt nur die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Innenräumen sowie eine siebentägige Quarantäne für Infizierte.

+++ 14:23 Kabinett verlängert vereinfachten Zugang zur Grundsicherung +++

Der wegen der Pandemie eingeführte einfachere Zugang zur Grundsicherung bleibt noch bis zum Jahresende bestehen. Das Bundeskabinett verlängert die seit März 2020 geltende Regelung bis zum 31. Dezember, wie das Arbeitsministerium mitteilt. Im Zuge der befristeten Ausnahmeregelung gilt eine eingeschränkte Vermögensprüfung der Antragsteller, befristet werden zudem die tatsächlichen Kosten für Unterkunft und Heizung anerkannt. Ebenfalls bis zum Jahresende wird die Regelung verlängert, dass für Menschen mit Behinderung weiterhin der Mehrbedarf zur Finanzierung der Mittagsverpflegung zur Verfügung steht. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass das Mittagessen wegen der Pandemie nicht in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und vergleichbaren Maßnahmen eingenommen werden kann. Verlängert wird außerdem die Regelung, dass bei Bafög-Empfängern, die in der Pandemie in systemrelevanten Berufen arbeiten, das dabei erzielte Einkommen nicht angerechnet wird.

+++ 13:57 Modellierer erwarten Wiederanstieg der Infektionszahlen durch Omikron-Untervariante +++

Eine Gruppe von Berliner Modellierern rechnet bei Corona-Lage in Deutschland mit einer Trendumkehr. Ab Ende Februar erwarte man wegen der Omikron-Untervariante BA.2 einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen, schreibt ein Team um Kai Nagel von der Technischen Universität Berlin (TU) in einem Bericht. BA.2 gilt als noch besser übertragbar als der bisher hauptsächlich hierzulande verbreitete Omikron-Subtyp BA.1. Die Wissenschaftler beschreiben derzeit eine Überlagerung zweier Wellen: Unterhalb der abflachenden BA.1-Welle deute sich ein erneuter Anstieg durch den Subtyp BA.2 an. Ende Februar dürfte BA.2 für die Mehrheit der Infektionen sorgen, heißt es. Die Fallzahlen-Entwicklung hänge von den Freizeitaktivitäten der Menschen ab und davon, wie gut man nach durchgemachter BA.1-Infektion vor BA.2 geschützt ist. Werden dazu verschiedene Annahmen getroffen, ergeben sich laut dem Papier grob zwei extreme Szenarien:

  1. Bei hoher Kreuzimmunität und niedrigem Niveau an Freizeitaktivitäten ergebe sich eine BA.2-Welle "mit einem Niveau von maximal den Werten der BA.1-Welle von Mitte Februar".

  2. Im ungünstigsten Fall hingegen - niedrige Kreuzimmunität, viele Aktivitäten - könnte die kommende Welle das Niveau von Mitte Februar um das bis zu 2,5-Fache übersteigen, hieß es.

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+++ 13:43 Passagierzahlen in Heathrow auf niedrigstem Stand seit 1972 +++

Im vergangenen Jahr sind 19,4 Millionen Passagiere vom größten britischen Flughafen, London Heathrow, abgeflogen oder dort gelandet. Das ist der niedrigste Stand seit 1972. Hauptursache sind die Reisebeschränkungen aufgrund der Pandemie. Dazu fuhr der Flughafen einen Vorsteuer-Verlust von 1,79 Milliarden Pfund ein. Im laufenden Jahr erwartet der Airport 45,5 Millionen Fluggäste. "Die Nachfrage beginnt sich nun zu erholen und wir arbeiten eng mit den Fluggesellschaften zusammen, um den Betrieb auszuweiten", sagt Heathrow-Chef John Holland-Kaye. Dennoch erwarte der Flughafen noch kein Vorpandemieniveau.

+++ 13:25 Immer mehr Fahrschüler betrügen bei Führerscheinprüfung durch Masken-Trick +++

Mit einer versteckten Minikamera in der FFP2-Maske versuchen Fahrschüler, bei der theoretischen Führerscheinprüfung zu betrügen. Im Jahr 2021 sei man 134 Prüflingen allein in Rheinland-Pfalz dabei auf die Schliche gekommen, berichtet der TÜV Rheinland. Wie viele möglicherweise mit dieser Masche durchgekommen sind, sei schwer einzuschätzen. Allerdings nehmen solche Betrugsfälle bei den theoretischen Führerscheinprüfungen zu, wie ein Sprecher des TÜV Rheinland sagt. Im Jahr 2020 erwischte man 96 Prüflinge in ganz Rheinland-Pfalz beim Betrugsversuch durch die Maske. Der Trick sei mittlerweile ein bundesweites Phänomen. Die Betrüger nähen dafür kleine Kameras in die FFP2-Maske, die die Prüflinge tragen. Durch ein kleines Loch filme die Kamera dann die Fragen und Antworten während der Prüfung. Diese sollen so an einen Komplizen übertragen werden, der dann ein Signal gebe, wenn der Prüfling mit der Maus über die richtige Antwort fährt. Das erfolge durch Vibrieren des Handys oder eines versteckten Summers am Körper.

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+++ 13:03 Lediglich 150.000 Impfungen am Dienstag +++

Beim Impfen geht es langsamer voran. Am Dienstag wurden in Deutschland rund 148.000 Dosen verabreicht, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Am Dienstag vor einer Woche hatten sich mehr als 191.000 Menschen impfen lassen. Die aktuelle Tageszahl verabreichter Impfungen ist immer vorläufig, da nicht alle verabreichten Impfdosen sofort gemeldet werden. Mittlerweile haben 75,2 Prozent der Bevölkerung (mindestens 62,6 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. 56,5 Prozent (47 Millionen) haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,2 Prozent (63,4 Millionen). Eine große Gruppe von 23,8 Prozent der Bevölkerung (19,8 Millionen Menschen) ist laut dem Impfdashboard des Gesundheitsministeriums weiterhin ungeimpft. Für 4,8 Prozent (vier Millionen) ist allerdings bisher kein Impfstoff zugelassen, weil sie vier Jahre oder jünger sind.

+++ 12:42 Pfizer liefert Covid-19-Medikament Paxlovid in Deutschland aus +++

Der Pharmakonzern Pfizer beginnt mit der Auslieferung des Covid-19-Medikaments Paxlovid in Deutschland. Vom Verteilzentrum in Karlsruhe aus gingen die Tabletten an den Pharmagroßhandel, wie eine Sprecherin mitteilt. "Apotheken können das Arzneimittel dort bei Vorliegen einer ärztlichen Verschreibung bestellen und an Patientinnen und Patienten abgeben." Die Pille gilt als sehr effektiv vor allem für Menschen mit Vorerkrankungen - bei ihnen soll sie das Risiko von sehr schweren Krankheitsverläufen um 89 Prozent senken. Dass der Wirkstoff Nirmatrelvir in dem Medikament ein Sars-CoV-2-Protein hemmt, soll die Vermehrung der Coronaviren im Körper stoppen. Die weltweite Produktion und Verpackung der Arznei findet laut Pfizer in Freiburg statt. Für Deutschland sind nach Angaben der Sprecherin eine Million Packungen für dieses Jahr vorgesehen, von denen etwa 35 Prozent im ersten Halbjahr ausgeliefert werden sollen. Der Inhalt einer Packung reiche für einen Patienten oder eine Patientin.

+++ 12:19 "Glauben wir bitte nicht, die Pandemie sei vorbei": Weil warnt vor anhaltenden Gefahren +++

Vor dem Hintergrund der geplanten Lockerungen warnt Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil vor anhaltenden Gefahren in der Pandemie. "Glauben wir bitte nicht, die Pandemie sei vorbei. Sie ist es nicht", sagt der SPD-Politiker im Landtag. Der jüngst vorgelegte Lockerungskurs sei jedoch vertretbar. Von Donnerstag an sollen im Bundesland weniger strenge Kontaktbeschränkungen für geimpfte und genesene Menschen gelten. Eine Begrenzung bei privaten Zusammenkünften ist dann nicht mehr vorgesehen. In einem zweiten Schritt Anfang März sind weitere Lockerungen geplant - dann sollen etwa auch nicht gegen das Coronavirus geimpfte Menschen mit einem negativen Test wieder ins Restaurant gehen können.

+++ 11:54 Zweites Corona-Jahr beschert Karlsruhe erneut viele Eilanträge +++

Im zweiten Jahr der Pandemie sind beim Bundesverfassungsgericht erneut überdurchschnittlich viele Eilanträge eingegangen. 2021 verzeichnete das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe insgesamt 237 eigenständige Eilanträge, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht. Dazu kamen noch einmal 1330 Eilanträge, die gekoppelt an eine Verfassungsbeschwerde eingereicht wurden. Der mutmaßliche bisherige Höchststand war im ersten Corona-Jahr 2020 mit 271 reinen Eilanträgen erreicht worden. Die Zahlen werden erst seit dem Geschäftsjahr 1997 elektronisch erfasst. Ältere Eilanträge müssten per Hand im Archiv gezählt werden. Die zuständige Stelle geht aber davon aus, dass es auch vorher nie mehr als 271 Eilanträge gab. Vor 2020 hatte der Rekordwert bei 213 (im Jahr 2018) gelegen.

+++ 11:31 Omikron-Welle ebbt ab: USA melden rund 123.000 Neuinfektionen +++

In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden 123.182 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie haben sich damit in den USA nach Angaben der "New York Times" mehr als 78,5 Millionen Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 steigt um 2726 auf 937.380. Der Trend ist damit weiter rückläufig. Im Zwei-Wochen-Vergleich sank der durchschnittliche Tageswert der Ansteckungen um 66 Prozent. Die im Schnitt täglich gemeldeten Todesfälle gingen im selben Zeitraum um 24 Prozent zurück. Der Höhepunkt der Omikron-Welle war in den Vereinigten Staaten Mitte Januar, als zeitweise über eine Million neue Fälle pro Tag registriert wurden.

+++ 11:13 Bayern fordert Bund zu Nachbesserung bei Bezahlung in der Pflege auf +++

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek fordert den Bund zu deutlichen Nachbesserungen in der Pflege auf. "Wir müssen die Arbeit in der Pflege endlich attraktiver gestalten und die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern", sagt der CSU-Politiker. Es gehe um mehr als nur um den Pflegebonus. "Der Bonus kommt viel zu spät und soll dazu noch Berufsgruppen und Beschäftigte ausschließen, die in der Pandemie ebenfalls hoch belastet waren und sind. Medizinische Fachangestellte sollen etwa weiterhin nicht berücksichtigt werden, doch auch sie haben Großartiges geleistet", unterstreicht Holetschek. Die zweite Jahreshälfte als Auszahlungstermin komme überdies zu spät. "Der Bonus muss früher kommen. Die Beschäftigten haben dieses deutliche Zeichen der Wertschätzung mehr als verdient."

+++ 10:48 Johnson wegen "Partygate" als erster Premier unter Strafandrohung befragt +++

Die "Partygate"-Affäre um den britischen Premier Boris Johnson hat einen weiteren symbolischen Höhepunkt erreicht. Nachdem der Regierungschef den Befragungsbogen der Londoner Polizei fristgerecht eingereicht hatte, ist er Medienberichten zufolge der erste britische Premierminister, der von der Polizei unter Strafandrohung ("under caution") befragt wurde. Der Sender ITV veröffentlichte einen geleakten Fragebogen, den Johnson und Dutzende andere mutmaßlich an Lockdown-Partys in der Downing Street Beteiligte ausfüllen mussten. Die Verdächtigen wurden darin gefragt, ob sie bei den mutmaßlich gesetzeswidrigen Partys dabei waren und warum und wie sie mit anderen Anwesenden interagiert haben. Die Vize-Chefin der oppositionellen Labour-Partei, Angela Rayner, bezeichnet es als "nationale Blamage", dass Johnson nun wohl als erster Premier der britischen Geschichte unter Androhung von Strafe polizeilich befragt wurde. "Wie um alles in der Welt kann er weitermachen und behaupten, Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten?"

+++ 10:27 Thailand lockert die Einreiseregeln - nur noch eine Nacht im Hotel +++

Thailand will die Einreiseregeln für zweifach geimpfte Touristen weiter lockern. Ab dem 1. März müssten Besucher im Rahmen des "Test&Go"-Modells nur noch einen PCR-Test nach der Ankunft machen und dann in einem spezialisierten Hotel auf das Ergebnis warten. Bisher war ein zweiter PCR-Test am fünften Tag mit einer weiteren vorgeschriebenen Nacht im Hotel Pflicht - diese Regel falle nun weg, berichtet das Nachrichtenportal The Thaiger nach einem Treffen des Covid-Krisenzentrums CCSA. Stattdessen können Feriengäste am 5. Tag selbst einen Antigen-Test machen und den Behörden das Ergebnis via App übermitteln. Urlauber müssen aber auch weiter einen sogenannten "Thailand Pass" im Internet beantragen. Es wird dringend empfohlen, sich bei den Behörden genau zu informieren.

+++ 10:01 Fallzahlen explodieren - Südkoreas Premier sieht "keinen Grund zur Panik" +++

Mit 171.452 neuen Fällen verzeichnet Südkorea heute einen Negativrekord. Premierminister Kim Boo-kyum sieht aufgrund der hohen Impfquote und des verhältnismäßig milderen Verlaufs der Omikron-Variante die Situation allerdings noch relativ entspannt. Die Zahl der schweren Verläufe und Toten liege auf einem "überschaubarem Niveau", zitiert der "Guardian" den Regierungschef. "Obwohl wir unser Bewusstsein und die Durchsetzung der Anti-Covid-Regeln nicht lockern sollten, gibt es gar keinen Grund wegen der Anzahl neuer Fälle wie in der Vergangenheit Angst zu haben oder in Panik zu verfallen." Am Dienstag hatte die Zahl der Neuinfektionen in dem Land noch bei 99.573 gelegen.

+++ 09:39 Insolventer Airport Hahn setzt im März Flugbetrieb fort - "Sommerflugplan 2022 füllt sich" +++

Der insolvente Hunsrück-Airport Hahn will auch im März seinen Flugbetrieb fortsetzen. Dieser laufe planmäßig weiter, teilt ein Sprecher des Frankfurter Insolvenzverwalters Jan Markus Plathner mit. Auch die März-Löhne und -Gehälter der rund 430 Hahn-Beschäftigten würden gezahlt. Das zeitlich befristete Insolvenzgeld für die Mitarbeiter war bereits drei Monate lang bis einschließlich Januar 2022 geflossen. Gegen Ende März endet der Winterflugplan - anschließend soll die Zahl der Flugziele mit Start am Airport Hahn wieder steigen. "Der Sommerflugplan 2022 füllt sich, und wir freuen uns, dass es trotz der anhaltenden Corona-Pandemie positive Ausblicke für die bevorstehende Saison gibt", erklärt der Sprecher. Wie schon 2021 werde es vermutlich auch dieses Jahr bei sinkenden Corona-Infektionszahlen wieder eine verstärkte Reiselust geben. Das sei aber stark von den weiteren Entwicklungen der Pandemie abhängig.

+++ 09:16 NRW-Gesundheitsbranche wächst in der Pandemie +++

Die Beschäftigtenzahl in Krankenhäusern, Praxen sowie Pflege- und Altenheimen in Nordrhein-Westfalen hat in der Pandemie spürbar zugelegt. Die Mitarbeiterzahl in der Gesundheitsbranche wuchs von Ende Juni 2020 bis Ende Juni 2021 um gut 38.000 oder 3,3 Prozent auf 1,19 Millionen, wie das Statistische Landesamt mitteilt. Erfasst wurden sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Teil- oder Vollzeit. Besonders starke Zuwächse verzeichneten der Rhein-Kreis Neuss (plus 15,8 Prozent) und die Landeshauptstadt Düsseldorf (plus 5,9 Prozent).

+++ 08:53 Hälfte der Tests positiv: Afghanistans Gesundheitssystem überlastet +++

Im Kampf gegen die jüngste Corona-Welle fordert das Rote Kreuz dringend Unterstützung für Afghanistan. Gesundheitsdienstleistungen, Tests sowie Impfungen würden dringend benötigt, teilt die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) in einer Erklärung mit. Das Virus breite sich in allen Teilen des Landes aus und setze dem bereits angeschlagenen Gesundheitssystem des Landes zu. Dutzende Einrichtungen, die Covid-Patienten behandelten, seien bereits mangels Medikamenten oder Geldern für Personal und Betriebskosten geschlossen worden, heißt es weiter. Weniger als 10 der 37 öffentlichen Covid-19-Einrichtungen des Landes seien funktionsfähig, könnten mit der Nachfrage aber nicht Schritt halten. Zuletzt fielen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge rund 50 Prozent der Corona-Tests positiv aus.

+++ 08:31 B-Länder mit der höchsten Inzidenz im Bundesvergleich +++

Bayern, Brandenburg und Baden-Württemberg bleiben Spitzenreiter beim Ranking der höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen in Deutschland. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Morgen beträgt das Fallaufkommen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche in Bayern 1763,3. In Brandenburg liegt die Inzidenz bei 1544,6, in Baden-Württemberg bei 1525,8. Am niedrigsten ist das Fallaufkommen laut RKI in den drei nördlichen Bundesländern Hamburg (701,6), Bremen (750,3) und Schleswig-Holstein (804,6).

+++ 08:04 Pflegeversicherung mit Milliarden-Defizit - "Ende der Fahnenstange erreicht" +++

Die Pflegeversicherung hat das vergangene Jahr mit einem Defizit in Milliardenhöhe abgeschlossen und ihre Rücklagen damit weitgehend aufgebraucht. "Wir schließen das Jahr mit einem Defizit von rund 1,35 Milliarden Euro ab, welches gerade noch so durch Rücklagen ausgeglichen werden kann", sagt Gernot Kiefer, stellvertretender Vorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, dem Nachrichtenportal The Pioneer. Es sei nur noch die gesetzliche Mindestreserve von circa 1,5 Monatsausgaben - etwa 6,9 Milliarden Euro - übrig: "Damit ist das Ende der Fahnenstange erreicht." Im laufenden Jahr könnte sich der Fehlbetrag noch erhöhen. "Nach unseren Schätzungen erwarten wir dieses Jahr ein Defizit von circa 2,5 Milliarden Euro", sagt Kiefer. Darin seien weitere Reformmaßnahmen sowie eine Verlängerung des Corona-Rettungsschirms und der Testaufwendungen über den März hinaus noch nicht enthalten: "Wenn nichts passiert, wäre eine Beitragssatzanhebung um 0,2 Beitragssatzpunkte unausweichlich."

+++ 07:49 Münchener Rück übertrifft Gewinnziel trotz Corona-Todesfällen +++

Die Münchener Rück hat den Gewinn im abgelaufenen Jahr trotz zusätzlicher Belastungen aus der Corona-Krise mehr als verdoppelt und ihr selbst gestecktes Ziel übertroffen. Der größte Rückversicherer der Welt erwirtschaftete ein Nettoergebnis von 2,93 (2020: 1,21) Milliarden Euro. Angepeilt hatte die Münchener Rück 2,8 Milliarden. Dabei schlug eine steigende Zahl von Covid-19-Toten in der Lebens-Rückversicherung mit 785 Millionen Euro zu Buche, auch die Großschäden blieben infolge der gehäuften Naturkatastrophen auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Für das neue Jahr peilt Vorstandschef Joachim Wenning einen Gewinn von 3,3 Milliarden Euro an; die Pandemie dürfte dann nur noch mit 300 Millionen Euro zu Buche schlagen.

+++ 07:32 Ein Landkreis mit Inzidenz über 3000, 34 weitere Regionen über 2000 +++

Der bayerische Landkreis Donau-Ries ist Super-Hotspot in Deutschland. Das Robert-Koch-Institut gibt die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz in der Region mit 3140,9 an. In der Top 10 der am schwersten von der Pandemie betroffenen Landkreise und Städte sind derzeit sieben aus Bayern. In ganz Deutschland befinden sich den Angaben zufolge 34 weitere Regionen über der Schwelle von 2000 neuen Fällen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche. 274 von 411 Regionen liegen mit ihrer Inzidenz zwischen 1000 und 2000.

Hinweis: In vielen Landkreisen treten zurzeit erhebliche Meldeprobleme auf, die die Inzidenzwerte verzerren und zu starken Schwankungen führen können. Der Wert wird dann für die Dauer der Meldeprobleme unterschätzt und anschließend tendenziell überschätzt, wenn die ankommenden Nachmeldungen mit eingerechnet werden.

+++ 07:01 Krankenkasse: 2020 deutlich weniger Antibiotika-Verschreibungen an Kinder +++

Im ersten Jahr der Pandemie wurden Kindern bis 12 Jahren deutlich weniger Antibiotika zur Behandlung akuter Infekte verschrieben als in den Jahren davor. Wie aus einer Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) hervorgeht, über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten, wurden den bei dieser Kasse versicherten Kindern 2020 im Schnitt 0,73 Tagesdosen Antibiotika verordnet. Das sind 61 Prozent weniger als noch 2019. Der Trend bei den Antibiotika-Verschreibungen für Kinder war laut TK schon vor der Pandemie rückläufig. Bekam ein Kind im Jahr 2017 laut Kasse durchschnittlich noch 2,37 Tagesdosen verordnet, waren es 2018 2,09 Tagesdosen und 2019 1,89 Tagesdosen. "Unabhängig von Corona verordnen Ärztinnen und Ärzte weniger Antibiotika. Diesen Trend sehen wir auch bei Erwachsenen", sagt Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Die Zahlen würden darauf hindeuten, dass Antibiotika zurückhaltender und gezielter eingesetzt werden. Baas bewertet das positiv: "Es ist wichtig, dass Antibiotika nur dann verordnet werden, wenn sie wirklich notwendig sind, da immer mehr multiresistente Keime entstehen."

+++ 06:39 Lauterbach plant erhebliche Erleichterungen für Reiserückkehrer +++

Bei den Regeln für Urlaubsrückkehrer sollen Erleichterungen kommen - besonders für Familien mit Kindern. Das sehen Änderungen der Einreiseverordnung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vor, mit denen sich im Laufe des Tages das Bundeskabinett befassen soll. So sollen Länder nur noch als Hochrisikogebiete mit weitergehenden Auflagen bei der Rückkehr nach Deutschland eingestuft werden, wenn dort Virusvarianten mit "stärker krankmachenden Eigenschaften" grassieren als die hierzulande dominierende Omikron-Variante. Die Neuregelungen sollen ab 4. März greifen. Für Kinder unter 12 Jahren soll es möglich werden, sich nach Rückkehr aus Hochrisikogebieten direkt aus einer sonst anstehenden Quarantäne frei zu testen. Bisher gilt generell: Wer aus solchen Gebieten kommt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach Einreise mit einem negativen Test daraus befreien. Für Kinder unter 6 Jahren endet die Absonderung bisher fünf Tage nach Einreise automatisch - aber ohne Möglichkeit, sich früher frei zu testen, wenn sie keinen Nachweis als Genesene oder Geimpfte haben.

+++ 06:23 RKI registriert mehr Tote als in Vorwoche +++

Nach den jüngsten Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind deutschlandweit binnen 24 Stunden 299 weitere Todesfälle verzeichnet worden, wie das Institut am Morgen mitteilt. Vor einer Woche waren es 247 Todesfälle. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg damit auf 121.902. Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI Dienstag mit 6,21 an (Montag: 6,06). Darunter sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Mittwoch mit 10.234.100 an.

+++ 05:52 Krise hat Mehrheit der Bürger bescheidener gemacht +++

In der Krise sind die Bürger in Deutschland laut einer Umfrage mehrheitlich zurückhaltender in ihrem Konsumverhalten geworden. 60 Prozent der Befragten sagten in einer neuen Studie des Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung, ihre Lebenseinstellung habe sich nachhaltig verändert. Sie stimmten der Aussage zu: "Beim Konsumieren und Geldausgeben bin ich maßvoller und bescheidener geworden - und vermisse nichts." Bei einer ähnlichen Befragung im Juli 2020 hatten sich 57 Prozent so geäußert. Ein Teil der Bevölkerung werde durch steigende Preise zum Sparen gezwungen, erklärt der Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski. Aber es gebe eine zweite Bevölkerungsgruppe, die freiwillig und bewusst bescheidener beim Konsumieren sein wolle. "Quer durch alle Sozial- und Altersgruppen erweist sich das veränderte Konsumverhalten als ein sich stabilisierender Trend."

+++ 04:34 Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1278,9 +++

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen ist erneut gesunken. Der Wert liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 1278,9. Am Dienstag hatte er 1306,8 betragen, am Mittwoch vor einer Woche 1401,0. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilt, liegt die Zahl der erfassten Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 209.052, nach 125.902 am Vortag und 219.972 vor einer Woche. Die Gesamtzahl der registrierten Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie wuchs damit auf 13.971.947.

Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.

Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.

+++ 04:06 SPD-Fraktion pocht auf höheren Pflegebonus +++

Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vorgelegten Eckpunkte für einen Corona-Pflegebonus stoßen in der SPD-Bundestagsfraktion auf Kritik. "Die Spitzen der Ampelkoalition haben einen Pflegebonus versprochen und dafür den Finanzrahmen von einer Milliarde Euro gesetzt. Wenn man die besonders belasteten Beschäftigten in der Intensivpflege besonders honorieren möchte, so ist damit für die große Zahl der Beschäftigten in der ambulanten und stationären Langzeitpflege nur ein kleinerer Bonus möglich", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, Heike Baehrens, der "Rheinischen Post". "Darum sollten wir im Rahmen des parlamentarischen Verfahrens intensiv prüfen, ob der Finanzrahmen erhöht werden kann. Aus Sicht der SPD-Bundestagsfraktion wäre es wünschenswert, wenn sich die Höhe des Bonus an der bereits 2020 in der Langzeitpflege gezahlten Prämie orientiert."

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+++ 02:53 Wohlfahrtsverband nennt Pflegebonus "schlechten Witz" +++

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Ulrich Schneider, übt scharfe Kritik an den von der Bundesregierung vorgelegten Eckpunkten für einen Corona-Pflegebonus. "Die geplante Aufteilung des Pflegebonus ist für die Beschäftigten in der Langzeitpflege ein schlechter Witz. Als maximale Summe 550 Euro festzusetzen und das auch nur für Vollzeitkräfte, ist grotesk", sagt Schneider de "Rheinischen Post". "Fast drei Viertel der Beschäftigten in der Altenpflege arbeiten in Teilzeit. Mit dem geplanten Bonus rufen Karl Lauterbach und die anderen Ampel-Verantwortlichen bei diesen Menschen mehr Unmut hervor, als wenn die Bundesregierung gar nichts zustande gebracht hätte."

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+++ 01:20 Hospitalisierungsinzidenz in Schleswig-Holstein sinkt wieder leicht +++

Die Hospitalisierungsinzidenz in Schleswig-Holstein ist am Dienstag wieder leicht gesunken. Die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Patienten mit Corona je 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche lag bei 6,05, wie aus den Daten der Landesmeldestelle Kiel (Stand: 18.50 Uhr) hervorgeht. Tags zuvor hatte der Wert 6,22 und am vergangenen Dienstag 5,15 betragen. Am Dienstag lagen 340 Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Krankenhäusern - das waren 13 weniger als am Montag. Von ihnen werden 41 auf einer Intensivstation behandelt und 28 davon beatmet. Die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie stieg um 6 auf 2088.

+++ 00:45 Forscher: Pandemie wirkt sich auf Berufsausbildung aus +++

Die Corona-Krise wirkt sich einer Studie zufolge auch direkt auf die berufliche Ausbildung junger Leute aus. Von der Pandemie betroffene Betriebe hätten deutlich seltener als andere ihre Auszubildenden in feste Arbeitsverhältnisse übernommen, teilt das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag mit. Als stark von der Krise betroffen galt 2020 mehr als jeder fünfte Ausbildungsbetrieb in Deutschland. Die Übernahmequote in Betrieben, die von der Pandemie wirtschaftlich negativ betroffen waren, sank nach dem ersten Lockdown 2020 um 9,6 Prozentpunkte im Vergleich zu nicht betroffenen Betrieben.

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