Zwei Menschen in Lebensgefahr 21-Jähriger nach Explosion in Eschweiler festgenommen
01.04.2023, 12:34 UhrEschweiler steht noch immer "unter Schock": Eine schwere Explosion verwüstet am Donnerstagabend einen ganzen Straßenzug, mehrere Menschen werden verletzt, vier von ihnen lebensgefährlich. Ein 21-Jähriger wird festgenommen.
Nach der Explosion in einem Haus in Eschweiler mit 15 Verletzten ist ein 21 Jahre alter Tatverdächtiger festgenommen worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Aachen mit. Gegen den Beschuldigten sei Haftbefehl unter anderem wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes erlassen worden. Zu Hintergründen und möglichen Motiven dauerten die Ermittlungen an. Der Beschuldigte ist laut Staatsanwaltschaft Deutscher. Vier Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden, zwei erlitten lebensgefährliche Verletzungen.
Die Wucht der Explosion hatte im Umkreis von 50 Metern etliche Gebäudeteile in Trümmer gelegt. Ein Stadtsprecher schätzte die Anzahl der beschädigten Häuser auf rund 20. Die Polizei hatte unmittelbar nach dem Vorfall eine Mordkommission eingerichtet, da schnell ein Fremdverschulden in Betracht gezogen wurde. Die Explosion hatte zudem ein Feuer ausgelöst, das stundenlang ein Großaufgebot beschäftigte. Mehrere der Verletzten erlitten laut einem Feuerwehrsprecher "massive Verbrennungen".
Die Bürgermeisterin der Stadt, Nadine Leonhardt, sagte am Morgen im Radiosender WDR 5: "Die Stadt steht wirklich unter Schock." Betroffen sei eine sehr beliebte Geschäftsstraße. Nach der Hochwasserkatastrophe vor knapp zwei Jahren sei man nun in der nächsten Krise. Einige Geschäfte hätten gerade erst wiedereröffnet. "Die Verzweiflung und der Schock stehen den Menschen ins Gesicht geschrieben", berichtete Leonhardt. Die Stadt habe zwei 24-Stunden-Hotlines eingerichtet. Eine sei für diejenigen, die die Explosion erlebt und Umgang mit Verletzten gehabt hätten. Die zweite Hotline gebe Hinweise für Geschäftsleute, die Handwerker benötigten.
Durch die Detonation waren in einem ganzen Straßenzug Schaufenster geborsten und Fassaden beschädigt. Auch Läden gegenüber wurden verwüstet. Die Straße war übersät mit Scherben, Schaufensterpuppen und Trümmern. Die Bürgermeisterin der 56.000-Einwohner-Stadt sagte, am Freitagabend sei man mit Aufräumen ein gutes Stück weitergekommen. Die Straße solle so schnell wie möglich wieder belebt werden.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa